Moin Carru,
das ist doch schön, dass es alles so läuft.
Ich habe damals die Gruppe gehasst, wenn ich dran kam, wenn das Thema nicht von mir kam, ging es. Ich war noch lange nicht soweit mich zu öffnen,
geschweige von mir persönlich zu berichten, immer schön an der Oberfläche geblieben. Na, ja ganz tief an sich ran zu kommen ist auch schwer, ist doch das genau das was ich Jahrzehnte Tod gemacht habe. Das funktioniert nicht einfach auf Knopfdruck. Also schön, dass Du anscheinend diese Zeit besser nutzen kannst.
Das mit der Ex ist natürlich alles sehr schwer und so ein Drahtseilakt, gerade für uns Suchtmenschen sehr schwer auszuhalten. Ich musste damals 100 km fahren um meine Tochter zu sehen, was ich alle 2 Wochen tat. Jeglichen Urlaub habe ich mit Ihr verbracht.
Gerade kurz nach der Trennung war das sehr blöd. Immer wenn meine Ex einen Partner hatte, durfte ich nicht mehr rein oder auf dem Parkplatz getroffen und " Übergabe " gemacht. Dann wenn es Ihr passte konnten wir wieder normal und erwachsen miteinander umgehen. Was sich aber oft von heute auf morgen bei ihr wieder änderte. Eine ganz schlimme und fürchterliche Zeit war das. Ich war auch noch voll im Spiel, emotional im luftleeren Raum.
Na, ja. Wie auch immer. Es war nicht nur Scheisse für mich, auch für meine Ex und vor allen Dingen für meine Tochter. Das heißt hier sind immer alle Seiten zu betrachten, was aus heutiger Sicht natürlich einfacher ist, als damals. Ich denke wichtig ist es für Dich zu schauen was Du willst und auch Deine Gedanken auszusprechen, zu schauen, warum brauchst Du Abstand ? Was wären die Konsequenzen ? Es soll nicht ein rumgeiere werden, sonst kommst Du so in die Emotionen, Beziehungskram etc, alles Dinge die wir im Spiel regulieren, Nährboden für die Sucht. Genauso wie keine Entscheidung zu treffen. All das lenkt vom Hauptthema ab.
Sage ihr dann genau das wie es ist. Dein Sohn, auch wenn Du alleine bist mit ihm, steht ja für was und ruft auch Erinnerungen hervor. Also erkläre Ihr genau worum es geht. Ich kann das überhaupt nicht beurteilen was bei Euch oder zwischen Euch los ist, ich denke oder aus meiner Erfahrung ist es wichtig auch hier los zu lassen, so schwer es ist. Der Hintergrund ist genau der, dass Du erstmal mit Dir dauerhaft klar kommst, weißt wer Du bist, wofür Du stehst und wozu Du bereit bist und wozu eben nicht. So als Anregung : Wie willst Du die Richtige finden, wenn Du nicht weißt wo Du hingehörst ? Wonach willst Du denn überhaupt auswählen, entscheiden ? Jetzt ist alles ein Wunschdenken oder was auch immer.
Ich weiß es ist schwierig, doch nur so geht es, denke ich.
Ich für meinen Teil schrieb es ja neulich schon mal, als ich 2,5 Jahre trocken war und meine Ex ( nicht die Mutter von meiner Tochter, die danach) wieder mehr wollte, wollte ich nicht. Es passt einfach nicht, auch dieses galt für mich erst zu erkennen oder besser, überhaupt beurteilen zu können.
Ich hoffe ich bin Dir nicht zu nahe getreten und Du verstehst worum es mir geht. Es ist nur meine Erfahrung.
Mein Beitrag bedarf keiner Antwort Punkt für Punkt, es sind einfach meine Gedanken dazu, auch wenn es sich vielleicht als Aufforderung liest.
Danke fürs teilen Deiner Gedanken während der Therapie.
Lieben Gruß
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….