285 Tage spielfrei
Lange nichts geschrieben, obwohl sich doch einiges getan hat.
Seit knapp drei Wochen liegt mir meine Anklageschrift vor, hierzu habe ich mich bereits mit meiner Anwältin abgestimmt und wir sind positiv gestimmt, was den Prozess angeht. Ich kann für mich zum Glück sagen, dass ich bisher alles, was in meiner Macht steht getan habe, was sich positiv auf den Prozess auswirken kann. Diese Tatsache lässt mich nachts schlafen.
Angefangen von der Selbstanzeige und Geständnis, bis hin zur Einigung mit meinem Ex-Chef, ich zahle mittlerweile den Schaden ab.
Ich gehe zur Nachsorge, gehe in eine SHG, gehe arbeiten, komme meinen Pflichten als Papa gegenüber dem Zwerg nach. Ich bezahle Rechnungen und nehme am Leben teil.
Wie das auf einmal alles funktioniert? Ich glaube ein ganz großer Teil macht dabei aus, dass ich ehrlich zu mir selbst bin. Den das hat bei mir weitreichende Auswirkungen auf alles in meinem täglichen Leben.
Ich stelle mir Fragen wie, will ich das wirklich, tut mir das gut, entscheidet das grad jemand anderes für mich etc.etc.
Kurz um, ich versuche so achtsam wie möglich mit mir umzugehen.
Klar, es gibt auch sehr beschissene Tage, das brauche ich hier keinem zu schreiben oder zu erzählen, hier habe ich aber meinen Sport als Ventil, dass wirklich immer hilft, wenn man den Arsch hochbekommt und nicht im Selbstmitleid versinkt.
Speziell das Thema Zwerg und Mama vom Zwerg ist nach wie vor ein schwieriges für mich, die Gewissheit, dass es Familie als solches für mich nicht mehr geben wird. Es gibt oft Momente, wo ich weine deshalb. Für mich ein Zeichen, dass ich da weiter daran arbeiten muss.
Ich versuche wieder etwas regelmäßiger von mir hören zu lassen.
Passt auf euch auf und bleibt HEUTE spielfrei!