Jemand schrieb dazu, dass er bei seinem Aufhören nicht gemerkt hat, ab diesem Tag war es wirklich vorbei.
In dem Moment als ich meine s.g. Abstinenzentscheidung traf wusste ich, dass ich nie wieder spielen würde.
Es war anders als die hunderte male zuvor.
Ich wollte nicht mehr spielen, weil ich nicht mehr wollte.
Es gab keinen der üblichen Gründe:
Familie / Kinder / Zeit / Finanzen / nervt / macht man nicht / Lügen müssen / Geschichten erfinden müssen
Ich hatte einfach die Schnauze voll von dem ganzen Elend.
Gleich die ersten Tage verbreitete ich in einem Forum die frohe Kunde, dass ich nie wieder spielen werde.
Hat natürlich niemand richtig ernst genommen. Warum auch ... nur ein weiterer Lügenbold :-)
Mit dem Wissen um die Gefahren der Sucht entmachtete ich mich finanziell und zeittechnisch praktisch selbst.
Erklärte meiner Frau all die Geheimnisse der Geldbeschaffung bis ins Detail.
Schilderte wie ich mir (Spiel)-Zeit verschaffte
Bat sie darum für einen Zeitraum von mindestens 2 Jahren mir meine finanziellen Mittel nicht verfügbar zu machen.
Letzten Endes bat ich sie, meinen Worten für eine lange Zeit nicht zu glauben und versprach zugleich, dass sie nie fragen müsste,
weil ich sie vorab über alle Zeit & Geld-Löcher informieren würde.
Die Entmachtung dauerte "nur" etwas über ein Jahr. Ich tat meiner Frau einfach "leid" und sie war sicher,
dass ich damit umgehen könne.
Denn zwischenzeitlich gab es nie einen "Fehleuro" oder eine "Fehlminute" oder eine sonstige unklare Situation.
Ein Funken Grundvertrauen hatte ich zurückerobert. Das war nun der "Lohn" für gute Arbeit.
Aus gesundheitlichen Gründen war ich nur 6 Monate in meiner Selbsthilfegruppe und nach einer längeren Pause war ich einfach nicht mehr dort.
Zu der Zeit war es für mich wirklich wichtig, aber später übernahme dieses Forum hier die Funktion meiner "Selbsthilfegruppe"
Ich versuche das mal zu verbildlichen:
"Ich werde nie mehr spielen" ist der allererste Ruderschlag um die Weltmeere zu bezwingen.
Abertausende müssen folgen. Stürme und Flauten bezwungen werden.
Ein bisschen mit den Händen paddeln schiebt das Boot 1-2 Meter voran .. und dann ? Wie geht es weiter ?
Du bleibst im Hafenbecken liegen, paddelst zurück, steigst wieder aus und das war's.
Es ist eine Menge Arbeit.
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Die Spielsucht ist in meinen Kopf. Jeden Tag kümmere ich darum. Nicht weil es mich belastet oder beschäftigt.
Nein, damit ich sie nicht "vergesse". Denn die Folgen sich nicht mehr aktiv darum zu kümmern sind hinlänglich bekannt.
Und ich möchte gar nicht an mir herumexperimentieren ob das nun stimmt oder nicht.
Ich nehme es als gegeben und es wird Routine wie das Zähneputzen ...
Das Ende beginnt immer gleich: mit der eigenen
AbstinenzentscheidungIch habe noch von keiner einzigen Abweichung von dieser Regel gehört.