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Tagebuch / Re: Lauras Tagebuch
« Zuletzt von Olli am 11.05.2024 12:05:14 »Mahlzeit!
Da hat Du ja schon eine schöne Funktion gefunden, die das Glücksspiel bei Dir ausübt. Es beruhigt ...
Aber tut es das wirklich? Schaue Dir Deinen Beitrag an. Voller Selbstvorwürfe ist er. Du schreibst zwar, wir sollen Dich nicht verurteilen, doch genau das erwartest Du von uns ... weil Du genau das verdient hast ... als Strafe für Dein Versagen!
Nun, wie Du siehst, wirst Du aber gar nicht verurteilt. Meine Güte, ich habe 20 Jahre lang gespielt und hatte in der Zeit viele abstinente Phasen. Doch ich hatte da niemals wirklich aufgehört. Ich wollte nur Pausen einlegen, damit alle anderen um mich herum wieder in ihren Alltagstrott zurückkehrten und ich dann wieder spielen konnte. Wie könnte ich Dich verurteilen?
Das Glücksspiel bedient unsere Gefühle und das in vielfältiger Weise. Vor dem Glücksspiel erleben wir bereits in freudiger Erwartung das Glücksspiel. Es passiert im Oberstübchen genau das Gleiche, als würdest Du schon spielen. Dann kommt das Spielen selbst und dann schließlich die Phase danach. Da befindest Du Dich also nun. Dem Glücksspiel ist es egal, welche Gefühle Du auslebst. Sie können negativ sein und auch positiv. Sie sind aber immer extrem. Das Bedürfnis ist da, dass sie immer extrem verspürt werden.
Du hast eine positive Verknüpfung zum Glücksspiel, doch dies ist ein Trugschluss ... ein falscher Glaubenssatz.
Befasse Dich einmal gedanklich intensiv mit der Frage, wieso das so ist. Wieso war es die einzige logische Lösung, Dich nach der Panikattacke dem Glücksspiel hinzugeben? Wieso hast Du es Dir ausdrücklich erlaubt?
Es gibt doch Entspannungsübungen, den Weg raus in die Natur ... zigtausende andere Möglichkeiten existieren ... doch die hast Du ausgeblendet.
Wieso hast Du nicht während des Spielens interveniert und es gestoppt?
Die Selbstverständlichkeit Deiner Entscheidung zeigt, dass auch Du noch nicht akzeptiert hast, dass das Glücksspiel für Dich destruktiv ist. Du stellst Dich als Opfer Deiner Sucht dar ... doch das bist Du nicht. Du hast immer die Möglichkeit zu entscheiden, ob Du spielst oder nicht! Immer ... jederzeit ...
Jeder von uns trägt diese Fähigkeit in sich, die Resilienz! Mal mehr ... mal weniger ... aber sie ist da.
Zitat
Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter
Da hat Du ja schon eine schöne Funktion gefunden, die das Glücksspiel bei Dir ausübt. Es beruhigt ...
Aber tut es das wirklich? Schaue Dir Deinen Beitrag an. Voller Selbstvorwürfe ist er. Du schreibst zwar, wir sollen Dich nicht verurteilen, doch genau das erwartest Du von uns ... weil Du genau das verdient hast ... als Strafe für Dein Versagen!
Nun, wie Du siehst, wirst Du aber gar nicht verurteilt. Meine Güte, ich habe 20 Jahre lang gespielt und hatte in der Zeit viele abstinente Phasen. Doch ich hatte da niemals wirklich aufgehört. Ich wollte nur Pausen einlegen, damit alle anderen um mich herum wieder in ihren Alltagstrott zurückkehrten und ich dann wieder spielen konnte. Wie könnte ich Dich verurteilen?
Das Glücksspiel bedient unsere Gefühle und das in vielfältiger Weise. Vor dem Glücksspiel erleben wir bereits in freudiger Erwartung das Glücksspiel. Es passiert im Oberstübchen genau das Gleiche, als würdest Du schon spielen. Dann kommt das Spielen selbst und dann schließlich die Phase danach. Da befindest Du Dich also nun. Dem Glücksspiel ist es egal, welche Gefühle Du auslebst. Sie können negativ sein und auch positiv. Sie sind aber immer extrem. Das Bedürfnis ist da, dass sie immer extrem verspürt werden.
Du hast eine positive Verknüpfung zum Glücksspiel, doch dies ist ein Trugschluss ... ein falscher Glaubenssatz.
Befasse Dich einmal gedanklich intensiv mit der Frage, wieso das so ist. Wieso war es die einzige logische Lösung, Dich nach der Panikattacke dem Glücksspiel hinzugeben? Wieso hast Du es Dir ausdrücklich erlaubt?
Es gibt doch Entspannungsübungen, den Weg raus in die Natur ... zigtausende andere Möglichkeiten existieren ... doch die hast Du ausgeblendet.
Wieso hast Du nicht während des Spielens interveniert und es gestoppt?
Die Selbstverständlichkeit Deiner Entscheidung zeigt, dass auch Du noch nicht akzeptiert hast, dass das Glücksspiel für Dich destruktiv ist. Du stellst Dich als Opfer Deiner Sucht dar ... doch das bist Du nicht. Du hast immer die Möglichkeit zu entscheiden, ob Du spielst oder nicht! Immer ... jederzeit ...
Jeder von uns trägt diese Fähigkeit in sich, die Resilienz! Mal mehr ... mal weniger ... aber sie ist da.