Moin Laura,
Deine Gedanken, Dein Empfinden sind völlig normal. Hier treffen ja auch immer langjährige nicht spielende Spieler auf nasse Spieler, die erst am Anfang stehen.
Ich denke es ist wichtig seinen Gedankenkreislauf zu durchbrechen. Unsere Empfindungen ändern wir nicht von heut auf morgen. Wissen wir doch oft gar nicht wo wir ansetzen sollen. Wir handeln, denken impulsiv, wie immer halt. Sind in der Lage alles schön an der Oberfläche zu lassen, weil dahinter zu schauen ist meist sehr anstrengend.
Wir neigen dazu eine Konzeption, eine Analyse zu machen, in dem wir das Ergebnis, die Lösung als erstes haben und praktisch nur noch erklären, warum das so ist, bzw. den Weg zu dem voreingenommenen Ergebnis zeigen. Das bringt uns Spieler aber nicht weiter, wir bleiben stehen in unserer Lüge, d.h. wir halten langfristig am Spiel fest.
Nehmen wir die Aussage von Dir mal als Beispiel, wie wir uns in Sicherheit wiegen.
Ich habe komischer Weise auch garkein Verlangen danach zu spielen (Warscheinlich weil ich nicht den Drang habe Geld zu brauchen um über die Runden zu kommen )
Okay, wenn dem so wäre, wäre es ja so, dass Du von vornherein immer zu wenig Geld hättest, denn Du spielst ja nur weil Du Geld brauchst.
Lassen wir das mal so stehen. Die Konsequenz daraus ist, wenn Du nächsten Monat kein Geld von Deinen Eltern bekommst, musst Du ja quasi wieder spielen gehen. Es bedeutet auch, dass Du Dir viele Dinge leistest im Monat, da Du ja Geld brauchst um Dir diese Dinge zu leisten und Du spielen warst. Es würde auch bedeuten, dass Du immer über Deine Verhältnisse lebst.
Gedanklich steckst Du also immer noch im Spiel, alles führt genau dahin, auch wenn sich Deine Aussage für Außenstehende soweit erstmal plausibel und gut anhört.
Was für Dinge hast Du Dir denn geleistet die letzten Monate, Jahre ? Hast Du über Deine Verhältnisse gelebt, jenseits des Spiels ? Ich glaube wohl kaum. Du brauchtest einfach Dein Suchtmittel Geld, alles andere sind Erklärungen für Dinge, warum nicht- spielsüchtige Menschen Geld benötigen, das trifft aber nicht auf spielsüchtige Menschen zu.
Darum geht es, sich selbst zu "entlarven". Das sind meistens noch viele andere Dinge, als nur die Dinge rund ums Spiel.
Alles gut Laura, immer Stück für Stück, auch jeder Tag, jede Woche, jeder Monat ohne Spiel bringt Dich weiter. Manchmal ist es einfacher, sich selbst zu verstehen, um spielfrei bleiben zu können. Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Alles was ich Dir schreibe sind meine Erfahrungen, sie müssen ja auch nicht passen, doch ne Überlegung sind sie alle mal wert. Was Du daraus machst bleibt Dir überlassen.
Lieben Gruß und bleib am Ball
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….