Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.
Ich habe lange hin und her überlegt ob ich antworten soll, weil du deine Meinung ja schon geäußert hast und ich meine auch nicht aufzwingen will.
Aber es so unglaublich schade, dass du etwas so positives dann doch negativ einordnest.
Wenn ich die entsprechenden Töne höre oder Bilder sehe, spukt es mir immer sofort im Kopf herum.
Was wäre wenn ? Wer würde es merken ? Ein paar Euro mal probieren.
Und dann entscheide ich mich, nicht zu spielen.,
Und das macht mich stolz und ich freue mich.
Ich bin täglich mit meinen Kollegen zum rauchen draußen.
Ich mag den Geruch und möchte praktisch "immer" selbst wieder eine rauchen.
Und dann entscheide ich mich, keine zu rauchen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.
Als fresssüchtiger versuche ich ja seit Jahresanfang wieder abzuspecken.
In unserer Firma stehen überall Süßwaren herum oder unser Kühlschrank ist randvoll mit leckeren Dingen.
Und dann entscheide ich mich, es nicht zu fressen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.
Nach meinen ersten 6 Monaten der Abstinenz fragte ich mal meine Frau,
ob sie nicht ein bisschen stolz auf mich sei.
Sie sagte, warum soll ich auf etwas stolz sein, was "normal" ist ?
Ich war enttäuscht, weil es für mich eben nicht normal ist.
Andererseits hat sie mir damit gesagt, dass sie mich wieder wie einen "normalen" Menschen sieht.
Eigentlich doch ein schönes Kompliment.
Ich bin spielkrank, nikotinsüchtig und fresssüchtig.
Ich bin nicht normal. Ich bin so wie ich bin.
Ich freue mich, wenn ich nicht spiele, nicht fresse und nicht rauche.
Und ich bin stolz darauf, eine schwere Situation überstanden zu haben.
Ich käme nicht auf die Idee, mich für meine Gedanken zu schämen.
Warum sollte ich ?
Versuch einfach nochmal eine andere Sichtweise anzunehmen,
liebe Tal
sei stolz auf dich
du hast es verdient