Hallo Marcello,
eben, der Beitrag ist schon ein paar Jährchen alt - und das merkt man.
Ja, die 'innere' Problematik ist anhand der Darstellung des Automatenspielers recht gut beschrieben - das sagte ich ja schon. Das war es auch nicht, was mich daran störte. Im Gegenteil - die gehört zu den wenigen Teilen dieses Aufsatzes, die noch irgendeinen Mehrwert für den Leser haben. Eben weil sie das Einzige ist, das nicht vollständig auf über 100 Jahre alten Hypothesen beruht - und genau diese sind es, die für mich den problematischen Teil ausmachen. Bei vielen Absätzen habe ich deshalb den Rest auch nur noch 'überflogen', sobald es mir zu abstrus wurde, weil ich das irgendwie etwas... mhhh... 'rückwärtsgerichtet' fand.
Ganz sicher habe ich Gemeinsamkeiten mit Bulimiekranken - genau wie mit Alkoholikern oder Drogenabhängigen. Aber wir alle haben unsere ganz individuellen 'Gründe'. Sucht, egal in welcher Form, ist reine Kopfsache, und hat nichts mit dem Geschlecht zu tun - und auch nicht unbedingt immer mit den Lebensumständen, denn ich kenne Menschen, die es weit schlechter im Leben hatten, als ich - und die nicht suchtkrank sind.
Ja, Geld ist das Suchtmittel. 'Einfach nur so' hätte ich nicht gespielt - egal, was. Selbst Poker nicht, wobei man ja sogar gegen andere Personen spielt, aber die Menschen spielen auch ganz anders, wenn es um nichts geht. Das fand ich langweilig, selbst wenn ein Spiel auch ohne Einsatz ja genaugenommen dasselbe ist. Ich würde auch behaupten, jede Sucht ist per se destruktiv, und das 'Laster' ist bei einer suchtaffinen Person zur Not auch beliebig austauschbar. Zumindest für mich gilt das auf jeden Fall. Ich denke eben, daß jeder seine persönliche Problematik hat, ob er sie nun kennt, oder nicht. Und auch ich finde mich in einigen Teilen wieder - allerdings nicht unbedingt da, wo mich dieser Autor (und sein weltberühmtes Vorbild) 'hinsortieren' würde. Im Grunde genommen hast du ja auch selbst schon gesagt, was meine Kritik an dem Text ist: Man hätte sich hier sparen können, irgendwelche veralteten Klischees einzubauen, solche Schubladen sind da eben nicht hilfreich. Man kann die Hintergründe auch anhand der beiden genannten Süchte erklären, ohne sie dabei unter Einbezug wilder Thesen irgendwie 'kategorisieren' zu müssen. Dieser Teil war also nicht nur überflüssig, sondern ganz einfach pauschalisierend, und ist damit aus heutiger Sicht unwissenschaftlich.
Du fragst nach Gemeinsamkeiten, und postest dann diesen Link, der voll ist mit 'Schubladisierung'. Das hatte mich halt irgendwie gestört.
Rauchen tue ich übrigens nach wie vor. So ganz ohne 'Laster' geht es wohl bei mir nicht.
So rein interessehalber: Was machst du jetzt anschließend mit der Liste von Stichworten?