Moin,
es ist sicherlich zum kotzen für Dich, dass Du hier bist, trotzdem ein herzliches Willkommen.
Schreibe hier ruhig weiter und mehr rein. Allein das hilft auch dabei, selbst Dinge klarer zu sehen, unabhängig der Antworten.
Ihr habt 4 gemeinsame Kinder, da will alles wohl überlegt sein.
Es ist jetzt natürlich sehr schwer mit dieser Situation umzugehen, die ja nun doch etwas überfallartig über Dich rollte.
Jetzt passieren auch noch zusätzlich Dinge, die Dich einmal mehr verletzten.
Das alles rational zu betrachten ist schier unmöglich in Deiner Situation.
Ich versuche mal Dich in die Sichtweise eines Spielers zu versetzten. ( trifft nicht auf alle, aber ein grober Umriss des Verhalten eines Spielers)
Geld, Geld, Geld, also Suchtmittel, Suchtmittel und noch mal wieder Suchtmittel. Was links und rechts rum passiert, egal was, egal wer
interessiert erstmal nicht. Wir gehen über "Leichen", um spielen gehen zu dürfen, versteckt hinter einer Fassade, wie auch immer die aussehen mag.
Und ganz wichtig, wir merken das alles nicht unbedingt, es bedeutet nicht das wir Spieler alle perse schlecht sind. Wir unterliegen der Sucht, geben es nicht zu.
Stecken voller Schamgefühle, die wir hinter einer Maske verstecken. Wir schieben unsere Schuld, auf das Verhalten anderer. Treten oft selbstsicher, arrogant auf.
Gerade in einer Beziehung stößt das übel auf, weil der Partner ganz andere Seiten kennt.
Wir nehmen jede Situation dankbar an, um uns das spielen zu erlauben. ( Streß zu Hause, Arbeit, Langeweile, Fußball verloren und genauso so wie, läuft alles , Fußball gewonnen, ein gutes Gefühl, wie schlechte werden dafür genutzt. )
Wir kommen zur Ruhe, zur "Freiheit" wenn Geld alle, das Spiel fertig für den Moment. ( Mit Reue usw ). Wir zeigen uns einsichtig. Dann aber, wenn wieder flüssig geht der ganze Kram wieder von vorne los. Was schert mich mein Geschwätz von gestern ? Usw. usf.
Ich tat Dinge, um meiner Partnerin zu zeigen, wie toll ich bin, wer die Hosen an hat. . Gar nix war ich und hatte ich, außer das ich sie verletzt habe. Ich verhielt mich oft wie ein kleines bockiges Kind.
Ich glaube auch nicht, dass Dein Mann Dich hasst, Du stehst schlichtweg zwischen seiner Sucht. Er kann nicht frei schalten und walten, um sie auszuüben.
Durch die ganze Situation wird er aggressiv, zeigst Du ihm auch noch seine unverantwortliches Handels ggü, seinen Kindern. Das kann er doch nicht so stehen lassen. Er weiß schon ganz genau, dass er nicht richtig handelt. Dazu stehen würde für ihn aber bedeuten sich mit der Sucht zu beschäftigen, sie aufzugeben. Macht er nicht und verhält sich lieber wie ein Arsch, um sein Selbstbild aufrechtzuerhalten.
Um das vielleicht etwas klarer auszudrücken, weil sich sowas die Gesellschaft einfach besser vorstellen kann. : Nimm dem Junkie sein Heroin.
Bei uns Spielern ist das alles noch viel spezieller, die Krankheit sieht man nicht, wir sind Meister der " Worte " der Täuschung und Manipulation.. Werden oft als " alles im Griff" gesehen. Bei allem tun wir aber auch eins, wir verarschen uns selbst.
Wie gesagt, dieses Verhalten, vielleicht auch gerade im zwischenmenschlichen Bereich trifft nicht immer auf alle zu, aber es zeigt allgemein, auf welche Arten wir bereit sind um unsere Sucht zu kämpfen. Die eigentlichen Probleme liegen hinter der Sucht.
Das zu lösen ist kein Finger schnippen. Die Sucht, die Probleme die die Sucht mit sich bringen, das was einem so Stück für Stück in die Sucht trieb, das was jahrelang ausgeblendet wurde, wo immer einfach nur das Spiel oben rauf gelegt wurde, das zu lösen, das ist eine Mammutaufgabe.
Es gibt noch so vieles zu sagen, reicht aber glaube ich erstmal.
Lieben Gruß
André
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….