Hallo ihr lieben,
vielen Dank für eure Antworten.
Leider komme ich erst jetzt zum Antworten da ich mir Zeit für euer geschriebenes nehmen wollte.
Jacky, ich denke schon das in ihm der "Super-Typ" steckt. Da sich aber meine Welt grade so schnell dreht, ich fühle mich als würde ich auf einem Breakdancer sitzen, kann ich es im jetzigen Moment eigentlich nicht so genau sagen, aber ich denke schon das er ohne die Sucht ein Super-Typ ist.
Ich denke schon das er versucht hat ehrlich zu sein mit seiner Aussage das er nicht mehr spielen möchte. Allerdings weiß ich auch das er alle Therapien nur für ich gemacht hat. Ich hatte ihm von anfang an gesagt, dass wenn dies der Fall sei, die Gefahr hoch sei das er einen Rückfall hat. Dennoch hoffte ich, das er trotzdem irgendetwas davon für sich mitnehmen kann.
Er hat sich nie ein Notfallkoffer zurecht gepackt. Achtsamkeit war meiner Meinung auch nie so anwesend wie es hätte vielleicht sein sollen.
Vielleicht war es wie aT schon sagte, nur ein Alibi.
Du sagst es schon. Ich weiß zwar nicht ob und wie man es schaffen kann, aber solange keine intrinsische Motivation da ist braucht man es erst gar nicht zu versuchen.
Das ist doch wie mit allem, wenn etwas nicht von jemandem selber kommt oder erkannt wird, können außenstehende noch so lange reden.
@aT Nicht immer habe ich die Hand gereicht und auch hier denke ich das einige Angehörige sich erkennen können.
Ich denke, eine Zeit lang habe ich mehr als eine Hand gereicht. Ja, vielleicht habe ich in manchen Situationen zu sehr gedrängt oder auf etwas bestanden.
Nicht das ich mich rausreden möchte, ich kann diesen Fehler einstehen. Aber dennoch möchte ich sagen, dass es wie bei allem ist. Man muss sich da irgendwie einfinden, nicht zu sehr zu helfen (Geld leihen oder sonstiges), sondern wirklich nur eine helfende Hand zu sein.
Zum jetzigen Zeitpunkt könnte ich trotzdem nicht sagen was ich hätte anders machen sollen.
Es gibt kein richtig oder falsch. Es sind Erfahrungen und demnach handelt man mit der Zeit (je nachdem wie lange man an der Seite dieses Menschen ist)
@Oli
Danke für deine Worte.
Mir war gar nicht bewusst das mein Text so viele Emotionen mit sich bringt, denn momentan bin ich, wie schon längere Zeit, einfach nur am Funktionieren.
Diese Emotionen welche du dort beschreibst sind mit Sicherheit vorhanden, aber ich weiß nicht ob es noch in dem Ausmaß ist wie sie es einmal waren.
Ich denke es hat viel mit meiner Kapitulation und Akzeptanz zu tun.
@Fred
Mein Satz "ich kapituliere" soll keinesfalls "traurig oder verloren" rüberkommen.
Früher wäre ich das gewesen. Wenn ich mich aber von außen betrachte, denke ich, das schon eine gewisse "vorab-trauer" der Beziehung stattgefunden hat.
Der Grund warum ich letztendlich der Trennung zustimmte war nicht das ich nicht mehr kämpfen konnte. Der Grund war lediglich das ich selber ehrlich zu mir war. Mit jedem Rückfall hatte ich mich mal mehr und mal weniger mit der Sucht beschäftigt. Wenn es mehr war las ich natürlich viel im Internet oder schaute bei Youtube, aber ich hatte ja auch schon ein Stück Erfahrung und habe ihn gelernt zu lesen. Vielleicht war mir einfach zu wenig Veränderung da, sodass ich mit jedem Rückfall, mehr und mehr Angst hatte ihn irgendwann zu heiraten etc.
Am Ende fragte ich mich also, wo all das hinführen sollte wenn die Angst überwog, denn ist man nicht mit jemand zusammen um sein Leben zu teilen und irgendwann dann auch die weiteren Schritte zu gehen. Ich habe auch mein Bauch gehört, ja ich habe meinem Inneren-Ich eine Stimme gegeben.
Mit dem Thema Co-Abhängigkeit bin ich vertraut.
Hier möchte ich nochmal alle Angehörigen ansprechen und euch sagen "nur weil ihr dem Spielsüchtigen kein Geld leiht, seid ihr nicht-nicht Co-Abhängig".
Co-Abhängigkeit hat so viele Facetten.
Es kann sein das man sich nur noch Gedanken macht um dem Partner (wo ist er, was könnte er machen, mit wem könnte er unterwegs sein, könnte er Stress haben und in eine Spielo gehen etc.)
Es kann einfach so vieles sein was Co-Abhängig bedeutet. Auch ich habe vor einigen Wochen festgestellt, dass ich bis zum Schluss (vielleicht jetzt auch noch?) Co-Abhängig war / bin.
Die Schutzhandlungen verstehe ich z.T.
Was ich jedoch bis heute nicht verstehe: Ihr habt ein gegenüber, und euer gegenüber weiß ganz genau das sie belogen werden. Wie kann man dann auf sein "Recht" beharren das diese Geschichte stimmt?
Als außenstehnder denkt man sich erst "Das passt doch alles gar nicht zusammen, ich weiß es aber warum will er das ich ihm glauben schenke". Dies sind diese anstrengenden Momente in denen man weiß das man belogen wird und doch schenkt man dem Partner irgendwann wieder glauben, mal mehr....und mal weniger.
Für mich ist Kapitulation ein sehr wichtiges Wort und auch Machtlos zu sein.
Früher hatte ich Panik was passieren würde wenn wir uns trennen. "Wird er wieder mit den negativen Menschen von früher kontakt haben, wird er wieder spielen gehen, wird er vielleicht noch mehr als eh schon spielen und dadurch mehr Schulden machen"?
All dies waren Gedanken welche mich früher vielleicht davon abgehalten haben zu gehen.
Heute weiß ich das ich es nicht ändern kann,.
Ja, ich bin machtlos der Sucht gegenüber, denn er ist der einzige der etwas ändern kann, heute oder irgendwann....
Aber ich habe Akzeptiert und dadurch fällt es mir nicht länger schwer zu sagen das ich kapituliere.
Hestia bedeutet auch Kämpferische Göttin des friedlichen Zusammenlebens und als Hüterin des häuslichen Friedens.
Und das ist doch letztendlich das was wir uns wünschen, friedliches Zusammenleben ohne irgendwelche Machtkämpfe ausführen zu müssen.
Falls ich falsch liege auch gut, der Name ist trotzdem nicht so schlecht
Noch etwas zu heute:
Vorhin stand ich an der Kasse bei Aldi, schaute so um mich und da war sie. Ich hatte sie vorher nie wahrgenommen aber ich sah die Paysafe Card und da schoss mir sofort diese eine Situation ins Gedächtnis.
Es war ein Abend letztes Jahr im spätsommer. Eine Freundin von mir hatte Streit mit ihrem Freund und fragte: Weißt du was das sein könnte wenn bei den Kontoauszügen AydenClient steht?
Ich wusste es nicht. Aber der Herr hatte es mitbekommen und wollte meiner Freundin klarmachen sie hätte auch einen Spielsüchtigen Freund.
Er zückte sein Handy und sagte zu mir "sieh diese AydenClient abbuchungen hatte ich auch immer wenn ich gespielt habe".
Mein Kopf drehte. Woher hatte er so schnell ein screenshoot von dem damaligen Rückfall? der war doch schon ewig her.
Es war mir suspekt und ich wollte sein Handy sehen. Als er launisch wurde und es mir nicht zeigen wollte, musste ich nicht weiter fragen.
Und so kam sein Rückfall letztes Jahr heraus, er wusste er war entlarvt und gab es zu.
So, nun aber genug. Habt's alle fein