Hi Cosmos!
zunächst mal finde ich es ultra-schade dass hier auf dem Forum so gut wie nichts los ist. Auf dem alten Forum das leider geschlossen wurde, gab es ja hunderte Mitglieder. Sehr übel dass die meisten davon den Weg hierher irgendwie nicht gefunden haben...finde ich schon krass wenn man bedenkt zu was die Spielsucht führen kann...
Da darfst Du Dich gerne bei Tobias Bannert, dem alten Forenbetreiber, bedanken.
Auf ein Nachfragen meinerseits bezüglich der Kontaktdaten der "fleißigeren" Mitglieder kam ... nichts ...
Ja natürlich waren da mehrere Hundert Personen angemeldet.
Der harte Kern aber - mit ein paar Ausnahmen - ist hier gelandet.
Wie aT schon sagte, ist es ein junges Forum. Damit es in Schwung kommt, müssen Beiträge geschrieben werden.
Das hast Du gemacht, wenn mich auch der Grund nicht wirklich begeistert.
OK ... zu Deinem Beitrag ...
Ich spiele jetzt schon fast 10 Jahre oder so. Aber erst jetzt ist mir wirklich bewusst geworden, was es damit auf sich hat. Ich habe jetzt realisiert, dass die Spielsucht nicht an und für sich eine Krankheit ist, sondern dass sie nur Symptom ist. Die eigentliche Krankheit ist viel gravierender, viel schlimmer, viel Tiefgreifender...denn ich habe realisiert, dass ich ein absoluter Psychopath bin, und die Sucht nur ausübe um davon abzulenken.
Nu mal langsam mit den jungen Pferdchen ...
Nur weil Du ein Defizit (welches auch immer) hast, leidest Du noch lange nicht an der "antisozialen (dissozialen) Persönlichkeitsstörung (APS)". So umschreibt man nämlich die Psychopathie.
Was wäre aber so schlimm daran ein Defizit zu haben?
Mein Nachbar z.B. leidet an der Meckerfritzeritis.
Morgens stelle ich die Mülltonnen raus - Bio und Papier.
Komme abends nach Hause und werde sofort von ihm "angefallen".
Angeblich wären den Müllmännern Sachen aus meinen Mülltonnen auf die Straße gefallen.
Und wer war Schuld - ich natürlich! Weil ich rauche ...
Er hätte schon Einiges von dem Zeug durch den Wind auf seine Einfahrt geweht bekommen.
Da sah ich erst die verregneten Zigarettenkippen mittig auf der Straße.
Da hatte wohl jemand seinen Aschenbecher mal eben aus dem Fenster gehalten ...
Da war nix mit "Olafs Mülltonnen" ... da hätte er auch selber drauf kommen können.
Dieser Mann braucht es einfach zu meckern. Ist kein Grund vorhanden, dann wird eben einer gesucht.
Was, wenn Du einfach nur ein Defizit hast ... sagen wir einmal ... Dich mit Deinen Gefühlen gesund auseinander zu setzen?
Solch ein Defizit wird in der Kindheit erlernt (sofern nicht eine echte Störung eine Rolle spielt).
In meinem Elternhaus wurde viel gesprochen.
Aber über Gefühle? Wie gehe ich in welcher Situation damit um?
Das noch auf die Persönlichkeit des Einzelnen abgestimmt?
Von wegen - sowas gab es nicht.
Stattdessen wurden mir Erwartungen implantiert.
Nach dem Motto : Ich will ja nur das Beste für Dich! - Also zwinge ich Dich zu Deinem Glück! ... blieb ich mit meinen Bedürfnissen außen vor.
Da mein Vater selber ab und an spielte, suchte ich etwas, um ihm nachzueifern.
Natürlich übertrieb ich es ... ich wollte ja auch die unausgesprochenen Erwartungen erfüllen.
Intuitiv erkannte ich dann, dass ich einfach keine Zeit mehr hatte mich mit mir auseinander zu setzen.
Ach war das schön ...
Stress auf der Arbeit ... Stress zuhause ... Stress am Automaten ...
Mein Leben bestand aus den verschiedensten Arten von Stress.
Die Tage verflogen ... die Monate ... die Jahre ...
Und dann kapierte ich nach fast 2 Jahrzehnten, dass ich nicht nur den anderen, sondern vor Allem mir selbst schadete.
Es dauerte noch ein wenig, bis ich dann endlich bereit war das Spielen zu "opfern".
Ja richtig ... "opfern" ... denn es hatte bei mir einen immens hohen Stellenwert.
Einmal abgelegt war dann die Beschäftigung mit mir selbst - wovor ich ja immer Angst hatte - gar nicht mal so übel ...
Bei den Inventuren des Inneren kamen nämlich nicht nur kleine Scheusale hervor, sondern eben auch meine guten Seiten, die mir gar nicht bewusst oder ausgeredet worden waren.
In Deinem Beitrag tust Du so, als ob Deine Informationen etwas bahnbrechend Neues wären.
Seit Jahren reden wir in den Foren aber von nichts Anderem.
Nur dass Du es jetzt erst für Dich realisiert hast, ist für Dich etwas Neues.
Dieses Neue finde ich aber gut.
Reicht es tatsächlich aus Dich nun in eine SHG zu bewegen?
Ich kann Dir nur empfehlen Dir diese Chance nicht entgehen zu lassen.
Denn die Familienangehörigen sind eigentlich machtlos.
Natürlich sind sie machtlos --- so fühlst Du Dich ja auch gerade.
Wie sollten sie Dir helfen können, wenn Du dieser Hilfe bisher immer entgegen gewirkt hast?
Also, Cosmos ... Adressenlisten zur Hand nehmen ... durchackern ... SHG in Deiner Nähe finden ... anrufen ... hingehen ... leben!