Hallo Ha
Habe jetzt seit Jahren nichts mehr im Forum gepostet. Ich wollte aber hier etwas schreiben weil bei mir auch Sportwetten ein Problem waren, ein verdammt grosses. Geklaut habe ich auch schon, aber früher. Damals mit 17 Jahren. Habe zuvor 1500 Franken (bin aus der Schweiz) an Scammer Betrüger überwiesen weil ich so dämlich war. Um den Schaden etwas auszugleichen habe ich eine Software geklaut in einem Einkaufszentrum. Das ging beinahe schief aber wie durch ein Wunder wurde ich nicht erwischt. Was ich damit sagen will ist, ich wurde ein Opfer von Betrügern die mir viel Geld übers Internet gestohlen haben, das hat dann dazu geführt, dass ich straffällig wurde. Ich wurde zum Opfer. Und wenn ich nicht Glück gehabt hätte wäre ich fast noch im Knast gelandet.
Diebe sind meiner Meinung nach auch kleine Fische. Die wirklichen Gauner klauen auch, aber einfach nicht im Einkaufszenter sondern die stehlen in viel grösseren Dimensionen, werden dafür aber nie belangt. Unser System ist krank, dass gerade die Leute in mächtigen Positionen skrupellos sind. Aber das Problem ist, wenn man klaut und dann erwischt wird und dafür einen Eintrag im Strafregister erhält, das kann fatal sein für das weitere Leben.
In deinem Fall war ja das Klauen nicht aus Bosheit heraus entstanden, sondern weil du durch das Spielen selber zum Opfer wurdest. Das ist ein katastrophaler Teufelskreis. Man kann ja nichts dafür dass man so abgestürzt ist, das kann so schnell passieren wenn man die Veranlagung hat.
Ich spreche aus Erfahrung. Habe 10 Jahre lang gezockt. In den schlimmsten Zeiten waren es 100+ Livewetten pro Tag. Zum Teil Nächte durchgezockt, manchmal auch Casino aber meistens Sportwetten. Habe ca. 25000 CHF verzockt. Seit Ende 2018 habe ich nie mehr gespielt bis auf einen Absturz 2020, war aber nur 1 Woche. Aber die letzten ca. 27 Monate keine einzige Sportwette oder kein Casinobesuch oder auch kein Lotto. Erst über die Zeit habe ich geschnallt was die Sucht mit mir gemacht hat und wie fatal sie ist. Spielsucht ist in meinen Augen die schlimmste Sucht die es gibt. Sie wird überall verharmlost. Ich halte es wirklich für eine Krankheit, ich war extrem krank und bin dieser Sucht verfallen. Ich wusste immer, dass es überhaupt nicht ums Geld selber geht sondern nur um das Glücksgefühl. Nach ein paar Jahren war ich wie gleichgültig weil ich mich dermassen daran gewöhnt habe. Es ist so fatal, vor allem die sozialen Folgen daraus. Das Geld ist noch das geringste Übel.
Habe mir viel überlegt wieso ich so süchtig werden konnte. Aber ich bin überzeugt, dass das etwas mit dem Umgang mit Stress zu tun hat oder unterdrückten Ängsten und unterdrückte Wut usw. Man sagt doch häufig, es ist gut wenn man im Moment leben kann, wenn man im Jetzt ist. Da stelle ich mir z.B. vor dass man etwas bewusst geniessen will, irgend ein Film oder ein Essen oder in den Ferien. In der Spielsucht ist es 100% das Gegenteil. Man ist im Moment gefangen, denkt nicht an die Zukunft. Alles dreht. Man kann sich selber nicht mehr vertrauen usw.
Du kennst das ja sicher alles aus eigener Erfahrung. Aber wie lange spielst du jetzt nicht mehr? Aufgrund deiner Einträge glaube ich dass du hochgradig rückfallgefährdet bist. Ich will dir nur raten, ganz bewusst zur Ruhe zu kommen und dir bewusst zu werden, dass es 0 Sinn macht überhaupt zu spielen. Dass das alles nur noch schlimmer macht. Wenn man spielt wird man allmählich psychisch krank. Es ist wie ein Nebel. Bei mir war es schleichend und wurde immer schlimmer. Deshalb geht es auch nur schleichend dass man da wieder rauskommt. Bei mir waren es 10 Jahre Sucht, aber ich habe das Gefühl ich habe selbst jetzt mehr als 3 Jahre danach noch Folgen die direkt darauf zurückgehen, und damit meine ich nicht das Geld das ich verloren habe. Man muss einfach irgendwie sich selber wieder 100% vertrauen können...