Hallo ihr da draußen,
auch ich muss mich mitteilen und einfach mal meinen Kopf frei schreiben, vorne weg aufgrund meines Arbeitgebers werde ich keine großen Zuordnungspunkte auf meine Person liefern, mein Arbeitgeber darf unter keinen umständen von dieser Situation erfahren sonst fällt auch meine letzte Basis. Ich entschuldige mich jetzt schon für die Länge und den Wahrscheinlichen Wirrwarr aus meinem Kopf.
Aber der Reihe nach: ich bin männlich in den 40 zigern habe(hatte) Familie, Frau, Tochter unter 10,einen Sohn fast 20. Spiel süchtig bin ich seit........das weiß ich leider nicht mehr genau aber genaueres später.
Also los: in spielo´s bin ich früher als junger Mensch auch schon mal gewesen, aber eben sehr selten, richtig angefangen hat es vor ca. 3-5 Jahren( ich kann leider erfolgreich verdrängen) ich spielte aus Geldproblemen um Schulden zu begleichen. da ich die Basis von uns geschenktem Geld nahm dauerte es ein wenig bis meine Frau dahinter stieg, großer streit, eigentlich meinte ich es ehrlich und sagte ich möchte nicht mehr spielen. dies ging bis vor einem Jahr gut, es war vertrauen wieder hergestellt usw, irgendwann letztes Frühjahr fing ich wieder an kleine Geldsorgen brachten mich dazu wieder zu spielen, schnell wurden die Einsätze höher, und auch die masse an eingesetzter Menge, jedesmal sagte ich mir ich muss aufhören damit und verzweifelte an mir selber. dies ging bis Dezember. der Druck in mir wurde Riesengroß genaugenommen der Druck des Lügenkonstruktes und der Verheihmlichung ( der 24h Wahnsinn). Das Geld für meine Spielattacken hatte ich vom Konto genommen, das reichte natürlich nicht aus, in diesem Wahn fing ich vom Geld für schlechte Zeiten zunehmen( was meine Frau aufgrund meiner damaliger Spielorgie wohl weislich versteckte. durch einen Zufall fand ich dieses Geld, wir hatten Geldbestand zu Hause in Höhe von ca.9000?). Also Beschloss ich aufzuhören und anstatt es zu erzählen versuchte ich es selber zu richten, was mir mir mehr oder weniger gelang das Geld auszugleichen. das Spielen starb fast auf null in den Monaten bis jetzt, am 17.3 kam dann der große Knall. meine Frau erfuhr es ich hatte von diesem Ersparten ca 5.500? verspielt plus zusätzlich Geld vom monatlichen Eingang. Auf einer Seite war ich froh das ich diese Lügen nicht mehr aufrechthalten musste, auf der anderen Seite wusste ich, ich habe meine große Liebe verloren, da ich mich schon seit Dezember mit meiner Spielsucht beschäftigt habe war der Zeitpunkt gekommen richtig zu Handeln. zwischen meiner Frau und mir war toten Stille aufgrund der Kinder verhielten wir uns vor ihnen normal. nach 2 tagen voller Tränen um mein Glück raffte ich mich auf vereinbarte ein Termin zu Suchtberatung den ich Dienstag haben werde. Gleich dazu einen Rauchentwöhnungskurs,wenn denn gleich komplett sein Leben ändern. ich las sehr viel hier im Forum bevor ich mich anmeldete und ich muss sagen nur das lesen hilft schon sehr viel. Man fängt schon die richtigen Schlüsse alleine an und ist nicht ganz alleine. So langsam kam ich mit meiner Frau wieder ins Gespräch, wir einigten uns den Kindern zu Liebe eine intakte Ehe vorzuspielen. Ich war damit sehr glücklich, (natürlich möchte ich meine Frau wieder haben(ich liebe sie über alles) der Verrat und das ständige belügen war zu viel für sie) zurück zur Situation ich war sehr glücklich darüber so konnte ich den Menschen den ich am meisten weh getan hatte vor Ort Wiedergutmachung zu leisten versuchen. Nebenbei las ich immer wieder hier, steigerte mich immer tiefer in meine "Wahnsinns-Krankheit" und füllte mich mit Wissen, ich fing an mich wieder mehr um meine Tochter zukümmern, was mir, wie euch anderen auch plötzlich auffiel was man so sehr vernachlässigt hat. Natürlich nicht nur meine Tocher, sie habe ich nur stellvertretend erwähnt, ich kam mit meiner Frau immer weiter ins Gepräch sie versprach mir Rat und Hinweise sollte ich mich ändern ins negative sowie positive, wir sprachen oft über die ganze Sache aber hauptsächlich über mich, sie sei noch nicht soweit was ich natürlich akzeptiere. Gestern fing sie an die Sache aufzuarbeiten, sie las hier im Forum ich freute mich für sie, ihre Genesung an dieser Sache für sie selber ist mir fast genauso wichtig wie meine Genesung. Samstag aber waren wir noch zu einem Geburtstag eingeladen, der Abend war schön wir tranken etwas, lachten sogar zusammen, es war seit langer Zeit mal wieder etwas anderes als nur meine Spielsucht. sie hatte etwas getrunken, auf dem nachhause weg brach dann der ganze Hass mir gegenüber aus. ich bin mir völlig bewusst das ich nichts daran zu meckern habe schließlich bin ich an allem Schuld. aber leider habe ich auch noch ein Herz. Ich war drauf und dran wieder wegzulaufen und die Familie im stich zu lassen, habe mich dann hoffentlich für das richtige entschieden und bin geblieben, ich werde nachher nochmal das Gespräch suchen. Dieses Wechselbad meiner Gefühle macht mich echt fertig. bis dato gibt es keinerlei Anzeichen vom wieder spielen zu wollen, ich hoffe bei der Suchtberatung können sie mir helfen diesen Weg weiterzugehen. Finanziell hatte ich vor dem Knall schon angefangen einen Kredit aufzunehmen um den Geldbestand zu hause wieder aufzufüllen, man wollte es ja noch immer vertuschen
mittlerweile weiß ich das auch da noch nicht richtig verstanden hatte, diese Erkenntnis kam erst durch das lesen hier Forum, wir haben 2 kredite laufen aber keine anderen gläubiger soweit und können den Kindern ihr normales Leben ohne Einschränkungen weiter bieten.die Kredite will ich ganz alleine abtragen, meine Schuldgefühle sind riesig, nicht nur dem materiellen wegen vor allem wegen der SEELE meiner Frau, und dieser Schmerz lässt mich fast verzweifeln. Meine Geldkarte besitze ich noch, hab auch nicht das Gefühl ich beherrsche es nicht, meine Frau und ich schauen jetzt alle 2 tage übers Konto und arbeiten zusammen an meinem angelegten Haushaltsbuch. So hat sie ständige Übersicht ohne alles zu Übernehmen. Ich will meiner Verantwortung als Familienvater weiter gerecht werden. Es tut gut einfach mal was raus zuschreiben, meine Frau weiß das ich mich hier angemeldet habe und auch vorhatte zu schreiben.
Leider bin ich ein Mensch der seine Gefühle nicht richtig ausdrücken kann, aber daran arbeite ich
Jetzt umfassen mich viele wichtige Fragen, ich hinterfrage gerne alles genau, warum nur nicht das spielen
bekommt man irgendwann den richtigen Grund für das anfangen zu spielen raus? weil nur wegen Geldnot glaub ich nicht dran, hab aber momentan keine andere Erklärung.
Ich habe sehr große Angst vor einem Rückfall, obwohl bis jetzt keinerlei Anzeichen da sind, was für Hilfen oder ähnliches habt ihr euch gebaut? ( hab den Namen, in meinem Handy,von meiner Frau in "Kämpfe jeden Tag für uns" geändert. so werde ich unauffällig immer neu erinnert, hoffe ich.
Was tut ihr für euch selber? Weil die neue 24h Belastung aus eigener Schmerzverarbeitung, seiner Problembewältigung spielen, und den Schuldgefühlen gegenüber der Familie belasten ja auch schon sehr aber anders wie beim spielen?
das war es erstmal, echt lange geworden......
wenn irgendjemand fragen haben sollte, traut euch seit 7 tagen bin ich ein offenes Buch