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Autor Thema: Vorstellung

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C
Re: Vorstellung
#60: 04.02.2023 19:06:45
46 Tage spielfrei, der 47. neigt sich dem Ende entgegen.

@medea888, vielen lieben Dank für deine Worte.

Heute schreibe ich völlig erschöpft von der Couch, körperlich erschöpft, da ich das erste Mal seit langer Zeit wieder knapp 20km laufen war und ich jeden Muskel spüre :D Meine Fresse habe ich Muskelkater... ;D

Gestern kam die schriftliche Bestätigung der Rentenversicherung, ich meine ich habe es hier auch geschrieben, dass ich ja auch persönlich mit der Rentenversicherung telefoniert habe bzg. Rehaklinik, trotzdem hat es die Rentenversicherung geschafft, die falsche Rehaklinik auf das Schreiben zu schreiben. Ganz kurz habe ich mich wirklich geärgert, weil ich mehrmals mit ihnen telefoniert hatte und es klar war wohin es gehen soll. Ärger schnell abgeschaltet, auch dort arbeiten nur Menschen. Vielleicht ist es ja auch ein Zeichen, schließlich stand die Rehaklinik die jetzt auf dem Formular steht auch zur Auswahl, vielleicht ein Zeichen das ich sehen sollte :)
Ich schlafe jetzt nochmal ne Nacht drüber und entscheide mich am Montag, ob ich es nicht einfach lasse.

Ansonsten gehts es mir soweit ok, es arbeitet weiterhin fleißig in mir, vermeintlich an den richtigen Stellen :) Es fühlt sich gut an, immer mehr selber für sich zu entscheiden und handeln. Dinge entscheiden dir mir gut tun.

Habt ein schönes Restwochenende und bleibt heute spieltfrei!
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Re: Vorstellung
#61: 08.02.2023 11:30:56
50 Tage spielfrei und ich bin stolz drauf.

Bin heute sehr happy, hab eben die Rückmeldung der Suchtberatungsstelle bekommen, dass ich meine stationäre Therapie am 04.04. starten darf. Das Schreiben mit der falschen Reha war doch ein Zeichen, den die falsche Rehaeinrichtung wurde eigentlich nur aussortiert, weil es vor zwei Wochen am Telefon noch hieß, eine Aufnahme wäre erst Ende Juni Anfang Juli möglich. Genau dort werde ich am 04.04. nun doch starten. Was so ein Anruf der Suchtberatungsstelle doch bewirken kann :)

Ich finde es trotzdem beeindruckend, wie es seit knapp zwei Wochen in mir trotzdem schon arbeitet und ein Prozess stattfindet. Ein Prozess nein sagen zu lernen und mich bei Entscheidungen zu fragen, möchte ich das und wenn ja, tut es mir gut?!
Für mich sind das zwei Schlüsselfragen, die sehr viel mit meiner Sucht zu tun haben und auch sehr viel meine Sucht gesteuert haben.
Ich bin gespannt wohin die Reise geht und freue mich aktuell darauf.

Diese Woche stehen noch zwei unangenehme Termine an, die ich aber mittlerweile mit mehr Kraft und Optimismus angehen kann.
Morgen habe ich einen Termin bei der Schuldnerberatung um das Thema Schufa Löschung anzugehen, was mir hoffentlich bei der Wohnungssuche eine große Hilfe sein wird, wenn diese sauber ist.
Am Freitag habe ich dann einen Termin beim Anwalt, um mich beraten zu lassen, wie es mit der Strafanzeige weitergeht und was da die nächsten richtigen Schritte von meiner Seite aus sind.

Gestern Abend war ich wieder in der SGH, was wie immer sehr gut getan hat. Ich kann dort jedes Mal für mich Dinge mitnehmen, manchmal mehr, manchmal weniger. Gestern zum Beispiel, wie wichtig eigene Regeln sein können. Genauso denke ich, dass ich für die Gruppe eine Bereicherung bin. Es ist mein großes Ziel, über die stationäre und ambulante Therapie hinaus, die Gruppe regelmäßig zu besuchen.

Habt nun alle noch einen schönen spielfreien Tag.
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Re: Vorstellung
#62: 09.02.2023 20:35:12
Hallo Carru,

als ich aufgehört habe zu spielen...
Ich hatte keinen Druck von außen und es war im Grunde nur eine Sache mit mir selbst.
Halbherzig ging ich es an und eigentlich war ein Forum wie dieses der einzig stetige Halt.
Getrödelt bis ich überhaupt erst einmal in eine SHG ging.
Gekämpft und mich gezwungen abgelenkt usw.
Aber ich wollte unbedingt spielfrei werden und merkte erst spät, dafür auch einiges zu tun.
Bin schon Risiken dabei eingegangen und verließ mich zu sehr auf meine eingebildete Standfestigkeit.
Musste erst selbst erleben wie heilsam eine SHG sein kann, wie endlich Lasten dann keine wehr waren.

So unangenehm sehe ich Deine Termine gar nicht.
Beide stehen dafür um in eine gute Richtung zu kommen, mit einer sinnvollen machbaren Strategie.
Eine positive Sozialprognose ist ja kaum übersehbar.
Auch wenn es etwas schwerer werden könnte und sich wohl nicht von alleine auflöst.
Bleibe dabei immer in der Spur, konzentriert und achtsam.

Grüß Dich     
   
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Re: Vorstellung
#63: 09.02.2023 21:07:54
Hi Jacky1,

ich verstehe dich und auch was du meinst. Ich bekomme das hin, das bin ich meinem Leben schuldig. Ich weiß, auch das habe ich sicherlich beim ersten Mal gesagt, trotzdem kann ich dieses Mal sagen, es findet bewusst bereits jetzt ein Prozess in mir statt - der mich Übrigen ganz schön platt und müde macht - da sehe ich einen großen Unterschied zum ersten Mal, da kannte ich dieses Gefühl und diesen Prozess nicht.

Unangenehm ist vielleicht tatsächlich die falsche Wortwahl. Es sind notwendige Termine und Schritte um im Leben den nächsten Schritt zu gehen. Früher war diese Termin negativ und unangenehm behaftet.
Alleine wird es sich auf keinen Fall lösen und die Konsequenzen werde ich Jahre tragen müssen, gehört aber zu meinem Weg und zu meiner Geschichte dazu.
Ich versuche achtsam zu sein und meiner inneren Zufriedenheit immer näher zu kommen - Stufe für Stufe.

Morgen habe ich wieder ein paar Stunden meinen Kleinen, ein guter Start ins Wochenende wie ich finde :)
Habt noch einen schönen Abend!
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C
Re: Vorstellung
#64: 13.02.2023 09:38:12
55. Tage spielfrei

Ein tolles Wochenende liegt hinter mir, mein Bruder war mit seiner Freundin aus Berlin bei meinen Eltern zu Besuch und damit auch bei mir :) Wir haben am Freitag Abend lange und intensiv über viele Dinge besprochen. Wie es mir geht, wie es weiter geht und aber natürlich über Dinge wie es dazu wieder kam etc. Es war ein sehr offenes Gespräch auf Augenhöhe, wofür ich sehr dankbar bin, was  beiden auch zurück gemeldet habe.
Im Gegenzug merke ich immer mehr, wie schwierig eigentlich das Verhältnis zu meinem Papa ist. Wir haben in vielen Sichtweisen und auch Denkmustern unterschiedliche Ansätze - nicht speziell auf die Sucht bezogen, aber auch da - was das zusammen wohnen immer schwieriger macht. Ein gesunder Abstand ist glaube ich nach der stationären Reha für uns beide sehr wichtig.

Gestern bin ich bei einem 20km Rennen an den Start gegangen. In erster Linie wollte ich es durchziehen, da mein Körper noch immer nicht ganz fit ist. Durchgezogen habe ich es und darauf bin ich stolz :) Eine Zeit oder Platzierung war zweitrangig. Der Muskelkater heute lässt grüßen.

Ansonsten ist die kommende Woche Stand jetzt relativ ruhig, es stehen keine größeren Termine an. Heute hole ich meinen kleinen vom Kindergarten ab und werde zu ihm bisschen gehen um mit ihm Zeit zu verbringen, er hat gestern Abend noch angerufen und es sich gewünscht :) Anschließend steht Schwimmtraining an.

Bis dahin euch allen einen positiven Start in die Woche und einen spielfreien Tag!
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C
Re: Vorstellung
#65: 16.02.2023 21:27:15
58 Tage spielfrei und ich bin stolz drauf

Viel zu berichten gibt es eigentlich gar nicht, dennoch möchte ich hier regelmäßig meine Gedanken nieder schreiben.

Ich hatte ja in vergangenen Berichte schon mehrmals erwähnt, dass es in mir arbeitet und ich eine Veränderung merke, heute habe ich
auch konkretes Beispiel dafür und bin stolz drauf.
Ich war heute Mittag im Fitnessstudio trainieren und war gerade fertig, als ein erweiterter Bekannter in die Umkleidung kam und mich gefragt hat, wie es mir den aktuell so geht - habe ihn mehrere Jahre nicht gesehen. Ich habe ehrlich geantwortet - dass es privat keine einfache Zeit ist, dass ich seit Dezember getrennt bin und wir dennoch alles für unseren Sohn geben. Daraus hat sich eine tolles Gespräch entwickelt, was immerhin 15min. ging. Früher hätte ich sicherlich auf seine Frage mit "mir gehts super und dir?" geantwortet, eben diese typische Alltagsfloskel.
Es ist keine Schwäche, zu sagen wie es einem aktuell geht, wie der gegenüber damit umgeht, ist ihm überlassen - wenn er mich fragt,  muss er mit so einer Antwort rechnen. Meiner Meinung nach machen das viel zu wenige. Genau solche Situationen lassen mich wachsen und sicherlich ist hier zum Beispiel auch die SHG eine Hilfe, wo doch im "vertrauten" Kreis erzählt wird, wie die Woche war.

Ich bin sehr dankbar dafür, dass dieser Prozess in mir stattfindet und ich es auch zulassen kann, es zeigt mir, der Weg scheint der Richtige zu sein.

Der Abstand zu meinem Dad tut mir aktuell gut  - ich erhoffe mir dadurch nichts, was ich sowieso nicht bekomme.

Heute war mein Kleiner wieder ein paar Stunden bei mir, ich habe es mal wieder sehr genossen, vor allem wie er sich auch immer freut, wenn ich ihn im Kindergarten abhole - diese kleine leuchtenden Augen sagen alles. Wir waren auf dem Spielplatz und haben die Zeit sehr genossen.
Seine Mama hat ihn dann später abgeholt und wir haben noch ein bisschen gequatscht was uns auch beiden wieder gut getan hat.

Nun sitzt ich kaputt vom Schwimmtraining auf der Couch und grinse, ein schöner Tag geht langsam zu Ende.

Habt noch einen schönen Abend!
Danke!
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C
Re: Vorstellung
#66: 20.02.2023 21:19:08
62 Tage spielfrei  ;D

Die Tage werden weniger Richtung Start der stationären Therapie, der nächste wichtige Schritt für mich. Ich bin optimistisch, dass ich meinen Notfallkoffer mit Dingen füllen kann, die ich auch anwenden kann. Wobei mir parallel klar ist, das die ambulante und vor allem auch die Tiefenpsychologische Therapie im Anschluss, für mich noch viel wichtiger und damit auch sicherlich anstrengender sein wird. Es werden Themen hoch kommen und bearbeitet werden, mit denen ich mich bisher noch nicht auseinander setzen konnte, weil sie mir nicht bewusst waren oder ich noch keine Kraft dazu hatte. Mein Papa wird da eine zentrale Rolle als Thema sein.
Dennoch, ich freue mich auf all das, den es sind Schritte in das reale Leben für mich. Ein reales Leben wo mich meine Sucht begleiten wird, was sie auch darf, den sie gehört zu mir! Es liegt an mir, wie ich mit meinem Leben, Mir und damit auch mit meiner Spielsucht umgehe.

Die letzten Tage ging es mir gut, ich bin viel an der frischen Luft, auch heute war ich bei herrlichsten Wetter 3h auf dem Rad unterwegs. Draußen zu sein tut mir gut. Den Kopf lüften und sich körperlich zu betätigen, Kraft für die nächsten Schritte zu sammeln.

Am Wochenende wird mein kleiner ein zweites Mal bei mir übernachten, ich freue mich drauf, trotzdem habe ich im Hinterkopf, wie es mir damals bei der ersten Übernachtung danach ging. Mir gehts jedoch jetzt besser und ich versuche meine Aufgabe als Papa gut zu machen. Das wird klappen, ich freue mich auf ihn! Er gibt mir Kraft und Hoffnung.

Habt alle noch einen schönen Abend und bleibt heute spielfrei!
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C
Re: Vorstellung
#67: 24.02.2023 18:34:39
66 Tage spielfrei  :)

Heute mal vom Herd aus verfasst  :P
Ich konnte die letzten Tage wieder einiges abarbeiten von meiner To-Do-Liste. Gestern war ich auf unserem Amtsgericht und habe einen Beratungshilfeschein beantragt, wo ich hoffe, dass dieser zeitnah ausgestellt wird. Anschließend war ich bei der Suchtberatungsstelle um die letzten Formulare bzg. Übergangsgeld etc. durchzugehen und wegzuschicken.
Auch wurde die ambulante Therapie im Anschluss abgestimmt, alles zusammen wichtige Schritte für meinen Kopf.
Da ich ein Kopfmensch bin, umso wichtiger, dass diese To-Do´s abgehakt sind. Schlaflose Nächte hatte ich in der Vergangenheit oft genug und wie wichtig Schlaf ist, merke ich auch jetzt erst.

Die SHG hatte am Dienstag wieder aha Erlebnisse für mich bereit. Stichwort Energie die uns unsere Sucht in allen Bereichen des Lebens raubt und wie wir fahrlässig damit umgehen. Einfach nur traurig und schockierend, wenn einem das bewusst wird.
Umso wichtiger, wie man jetzt mit seiner noch vorhandenen Energie umgeht und haushält.

Heute Vormittag war ich wieder mit einer Freundin spazieren und reden. Was soll ich sagen, solche Zeit und Menschen sind unglaublich wertvoll für mich geworden. Man kann sich gegenseitig so viel geben und helfen, ich bin für solche Stunden mittlerweile unglaublich dankbar in meinem Leben und möchte weder Mensch noch Zeit mit ihm missen. Wenn wir ehrlich sind, kann uns so viel gegeben werden, wir müssen nur dafür etwas tun und es annehmen.

Ausblick aufs Wochenende. Am Sonntag schläft mein kleiner bei mir, wir freuen uns beide sehr drauf. Bin gespannt wie es Montag morgens wird, wenn es daran geht, in den Kindergarten zu gehen  ;D Ich werde Sonntags mit ihm auf jeden Fall was draußen unternehmen, wahrscheinlich gehen wir in einen Streichelzoo, damit kann man bei ihm immer punkten  ;)
Ansonsten ist Morgen außer Training ein eher entspannter Tag, Haushalt steht, mehr nicht.

In diesem Sinne einen schönen Freitag Abend und einen spielfreien Abend wünsche ich euch.
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Re: Vorstellung
#68: 28.02.2023 10:18:17
70 Tage spielfrei

Schon ist das Wochenende rum und mein kleiner Übernachtungsgast ist wieder zu Hause. Sonntag auf Montag hat mein Kleiner bei mir übernachtet und er hat es so super gemacht, auch Montag morgens, als es Richtung Kindergarten ging. Morgens für den Kindergarten fertig machen ist auch bei der Mama nicht immer ganz easy, weil er sehr gern zu Hause ist und vor allem morgens auch gerne spielt. Aber ohne motzen und murren hat er super mit gemacht und ich konnte ihn pünktlich im Kindergarten abgeben  :D
Ich bin immer wieder erstaunt, wie tapfer das Kerlchen mit der Situation - getrennt sein von Mama und Papa - umgeht. Er macht es uns beiden echt leicht bisher und dafür bin ich sehr dankbar. Das darf gerne so bleiben :)

Ansonsten geht es mir vom Kopf her ganz ok, ich merke wie ich langsam wieder mehr den Kontakt zu anderen suche, weil er mir dosiert gut tut, wobei ich mir die Kontakte mit Bedacht aussuche. Es wissen auch speziell im Verein immer mehr, dass ich im April in Therapie gehe, irgendwann spricht sich sowas auch rum, da muss ich gar nicht mit jedem drüber reden. Was auch aktuell für mich ok ist. Spätestens wenn ich nicht mehr regelmäßig im Training bin, weil ich in Therapie bin, werden die Fragen kommen.

Der Abstand zu meinem Dad tut mir gut und auch vom Kopf her merke ich wie der Druck nachlässt, immer für alles Rechenschaft ablegen zu wollen. Der Abstand ist nicht immer leicht natürlich, da wir aktuell im selben Haushalt wohnen.

Mein Training und Sportprogramm ziehe ich durch und körperlich fühle ich mich so fit wie schon lange nicht mehr. Sport und hierbei speziell der Ausdauersport tut meinem Kopf extrem gut, auch weil ich viel an der frischen Luft bin.

Heute Abend geht es wieder in die SHG, ich bin gespannt was heute für spannende Themen aufploppen.

Euch alles gute und bleibt heute spielfrei.
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A
Re: Vorstellung
#69: 28.02.2023 10:48:41
Moin Carru,

Stelle gerade Deinen 4 -Tage -Berichtsmodus fest.  ;)

Das hört sich gut an bei Dir.
Ja ist schon oft erstaunlich wie schnell sich die Kleinen auf die neuen Lebenssituationen einstellen können, wahrscheinlich weil sie noch nicht so "verdorben" und eingefahren sind wie wir Erwachsene. Da sind sie offener und aufgeschlossener als wir, da sie auch in der Lernphase sind. Dennoch dürfen wir das nie unterschätzen, was in den kleinen Köpfen vorgeht, ich kenne das von meiner Tochter. Denn auch sie bekommen mit wie es vielleicht woanders läuft.

Ich hatte  nur wenige in meinem Umfeld über meine Therapie eingeweiht. Es kam zu den tollsten Spekulationen...  Ich ging zur Kur, war mein O-Ton, immer ziemlich schroff und abweisend, so dass keiner wagte genauer nachzufragen.  Man war es mir peinlich. Ich bin in Grund und Boden versunken, innerlich, äußerlich natürlich nicht.  Erst Jahre später, habe ich ein paar mehr eingeweiht, die dann doch noch mal nachgefragt hatten und ich eben nicht mehr spielen muss. Wäre ich noch nass, hätte ich wohl weiterhin rumgedruckst.  Ansonsten war das  aber nie wieder Thema, es sei denn ich spreche es selbst an. Sorry, meine Ex fragt mich ab und zu nochmal, wie es um meine Zockerei steht. Jetzt fällt mir so auf, dass ich auch einige meiner engsten Freunde bis heute nicht drüber eingeweiht habe. Ich habe kaum jdm damit reingezogen, ( wegen Suchtmittel und so), daher glaube ich, habe ich mich wohl nicht näher bei Ihnen erklärt.  ( Scham natürlich auch)



Bin gespannt was Du so aus der Therapie mitnimmst. Es ist ja bald soweit.

Lieben Gruß

André
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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C
Re: Vorstellung
#70: 28.02.2023 11:22:15
Hi André12 ;D

absolut, ich war echt erstaunt, vor allem am Anfang wie er damit umgegangen ist. Ohne Stimmungsschwankungen oder großem Theater, wobei es hier auch sicherlich viel ausmacht, dass ich nach wie vor mit meiner Expartnerin sehr gut reden kann und es absolut außer Frage steht, das wir gemeinsam als Mama und Papa für ihn da sind, nur eben als Familie leider nicht mehr.
Die Kleinen bekommen auch viel mehr mit, als wir denken. Mein Kleiner weiß auch sehr wohl, dass es dem Papa nicht gut geht und er auch krank ist und bald für eine Zeit mal weg muss, dass es ihm bald wieder besser geht. Finde das ganz wichtig, auch dem Kleinem nicht heile Welt vorzuspielen, weil die Welt ist nicht immer heile. Natürlich alles dosiert ohne ihn zu überfordern.

So unterschiedlich sind wir Menschen, peinlich ist es mir nicht, es gehört nun mal zu meinem Leben dazu... Ich habe für mich festgestellt, dass es mir besser geht, wenn ich damit offensiv umgehe und es den Personen in meinem nahen Umfeld erzähle. Was Menschen außerhalb erzählen, ist mir relativ egal, weil sie mir nicht wichtig sind. Geredet wird sowieso immer, das hält man nicht auf. Für mich ist es nämlich auch eine Last, Menschen gern zu haben, aber gleichzeitig zu wissen, dass diese Person gar nicht weiß, wie es mir wirklich geht. Verstehst du was ich meine? Für mich macht es den Umgang einfacher. Klar wird es Menschen geben, die damit nicht umgehen können oder vielleicht sogar auf Abstand gehen, das kann ich aber nur bedingt beeinflussen - durch mein handeln in der Zukunft. Wenn mir solche Menschen auf Dauer nicht gut tun, muss ich das akzeptieren und eine gesunde Distanz aufbauen. Ich muss meinen Weg gehen und mir muss es damit gut gehen.

Ich habe aber auch volles Verständnis dafür, wie du damit umgehst/umgegangen bist, da muss jeder seinen eigenen Weg finden und dein Weg scheint für dich ja auch der richtige zu sein, den du bist weiterhin spielfrei  :D
Nicht jeder Weg muss nachvollziehbar sein, wichtig ist, dass man seinen Weg geht und achtsam mit sich selbst ist.

Das der Rhythmus mittlerweile etwas länger ist, ist einfach dem geschuldet, dass man am Anfang noch voller Tatendrang ist und quasi von null auf hundert beschleunigen will, was nie gut ist. Es gibt nun mal nicht jeden Tag Neuigkeiten zu erzählen  :P
Auch das musste ich lernen und muss teilweise über meine ersten Beiträge schmunzeln, aber man lernt schließlich dazu.
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A
Re: Vorstellung
#71: 28.02.2023 11:53:37
Moin Carru,

danke für Dein Verständnis  ;D

Tatsächlich ist es ja so, dass ich damals als ich da war, pitschenass war. Ich bin direkt auf dem Weg zur Therapie noch mal in der Halle angehalten.

Du hingegen bist doch meilenweit weiter als ich es damals war. Ich selbst habe ja dann noch 3 Jahre nach der Therapie gebraucht, bis ich denn spielfrei war. Diese Scham und das Verschweigen war einfach dem geschuldet, dass ich nass war. Eine Öffnung anderen ggü implizierte in meiner Weltauffassung eine automatische Änderung der Situation., die ja noch nicht statt fand, die Sucht war gegen meine Werte, also war  es mir peinlich, da ich sie ja noch ausübte.

Heute ist es nicht mehr so. Da kann ich frei und offen drüber sprechen, sollte Dir ja auch aufgefallen sein  ;) . Die Spielsucht ist ein Teil von mir. Die mit denen ich regelmäßig im privaten zu tun habe, die wissen das auch.

Wie war das denn bei Dir, vor Deiner ersten Therapie ? War Dir das echt nicht peinlich ?

Entscheidend für mich war jetzt nicht, wem ich von meiner Sucht  erzähle, das zähle ich jetzt überhaupt nicht zu meinem Weg in die Spielfreiheit, das sind ja alles Dinge die von außen  kommen, da ich auf eine Reaktion warten würde, sondern dass ich selbst erstmal mit mir im Reinen war.  Dann erst konnte ich ja auch alles nach außen geben, weil ich dazu stand und zu mir. Da spielte auch Vertrauen eine große Rolle, das hatte ich damals ebenfalls nicht, nicht in mich selbst, dadurch schon gar nicht in andere, so im Nachhinein betrachtet. Es war schon sehr einsam damals.


Lieben Gruß

André
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« Letzte Änderung: 28.02.2023 12:30:16 von Andre12 »
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C
Re: Vorstellung
#72: 28.02.2023 12:43:56
Ok, krass.
Ich neige oft zu krass schwarz oder weiß, daher stellt sich für mich nur die Frage Therapie mit allem Konsequenzen oder so weiter machen und mich zu Tode spielen. Ja, ich sage bewusst zu Tode spielen, 2016 hatte ich Suizidgedanken. Es gab zwei Auswege, entweder Therapie mit allen Konsequenzen oder Suizid. Ich habe mich zum Glück für ersteres entschieden.

Bzg. meiner ersten Reha, peinlich ist vielleicht der falsche Ausdruck. Ich würde es eher Scham nennen, da ja das eh nicht vorhandene Selbstwertgefühl am Anfang gefühlt in den "Minus"-Bereich geht, zumindest es hat es sich so angefühlt. Der Vorteil, wenn man es so nennen darf, ist jetzt zu wissen, das mir auch damals der Schritt nach vorne - also der offensive Umgang - gut getan hat. Was ich 2016 ja nicht wusste und entsprechend langsamer diesen Weg gegangen bin. Ich hatte einfach 2016 noch Baustellen in mir, die ich nicht gesehen habe oder nicht sehen wollte, ich weiß es nicht. Mit der aktuell klaren Sicht, kann ich mir aber in 2016 eigentlich keinen großen Vorwurf machen, ich habe damals hart an mir gearbeitet und es ehrlich versucht. Die tiefen Baustellen - ich werde nach der stationären auch tiefenpsychologisch in Behandlung gehen - kannte ich schlichtweg zu diesem Zeitpunkt nicht und habe sie erst jetzt beim Jahreswechsel durch lesen eines Buches wahrgenommen und hoffe die richtigen Punkte getroffen zu haben.

Für mich gehört es zum Weg dazu, wer von meinen engen Mitmenschen davon weiß. Ich empfinde es auch als Selbstschutz. Andere haben ein genaueres Auge auf mich und erkennen Veränderungen meist schneller wie ich selbst. Es fühlt sich für mich einfach besser an.

Ich bin auch unglaublich dankbar dafür, dass ich mittlerweile eine handvoll Personen habe, wo ich genau weiß, wie wichtig ich Ihnen bin und mich das auch spüren lassen. Noch wichtiger, ich lasse es auch zu, dass die diejenigen sich um mich kümmern und Zeit mit mir verbringen wollen, trotz meines Rucksacks.

Liebe Grüße
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Re: Vorstellung
#73: 04.03.2023 11:09:05
74 Tage spielfrei - die Zeit fliegt

Guten Morgen Welt,

kleine Wasserstandsmeldung von mir.
Bin ziemlich angeschlagen seit Donnerstag Abend mit Halsweh und Kopfschmerzen, teilweise so arg, dass ich nachts nicht schlafen kann, gestern war es 4Uhr und heute Nacht 2.30Uhr.
Allerdings bin ich auch froh, dass es nur das ist und nicht Magen-Darm, was hier aktuell ganz schön rumgeht.

Am Donnerstag habe ich den Beratungshilfeschein vom Amtsgericht zugestellt bekommen, hierzu habe ich direkt Montag einen Termin bei meinem Anwalt, da kann es auch hier weiter gehen und zumindest das, ist vorerst geklärt.

Mittwoch hatte ich einen sehr schönen Abend bei Freunden, der dann länger wie gedacht ging, glaub es wurde 2Uhr  ;D Wir haben viel über meine Sucht gesprochen, ich habe es als sehr ehrliches Gespräch empfunden, aber in einem völlig lockerem Rahmen, nichts muss, alles kann. Es tat sehr gut, zwei wichtigen Menschen versuchen zu erklären, wie es ihm Suchtmensch aussieht und wie es aktuell in mir aussieht. Sie sind auch beide sehr gut mit meiner Expartnerin befreundet und fühlen ehrlich mit beiden mit. Das ist toll zu wissen. Ich kann das mittlerweile sehr schätzen und mir ist es auch ein Bedürfnis es denjenigen dann auch mitzuteilen.

Ansonsten habe ich noch am Wochenende bevor es zur stationären Therapie geht noch einen Besuch bei meinem Bruder geplant, darauf freue ich mich sehr und ist denke ich auch ein guter Start für die kommenden Wochen.

Das Verlangen oder der Wunsch nach spielen ist aktuell nicht vorhanden, ich bin auf dem richtigen Weg!

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende und bleibt heute spielfrei.
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Re: Vorstellung
#74: 09.03.2023 18:05:35
79 Tage spielfrei

Soweit bin ich gesundheitlich wieder auf dem Dampfer und auch wieder in meinem Training, dafür hat es meine Eltern erwischt, beide positiv und meine Mama hat es Aufgrund ihrer Autoimmunkrankheit richtig flach gelegt, wie beim ersten Mal schon.

Sonst gibt es sehr wenig diesmal zu berichten. Ich war wie immer am Dienstag in der SGH, ich kann es einfach nur jedem empfehlen, der einen ersten Schritt gehen möchte. Lasst euch darauf ein und versucht es. Die SGH kann einem ganz viel geben, im Gegenzug profitieren auch andere von dir. Für mich ist sie aktuell nicht weg zu denken.

Sonst steht die Tage soweit nichts Weiteres an.

Mir geht es den Umständen entsprechend, ich mach mein Ding und gehe meinen Weg weiter, den er lohnt sich!

Bleibt spielfrei und einen schönen Abend euch allen!
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