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Autor Thema: Re: Vorstellung

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E
Re: Vorstellung
OP: 18.10.2022 05:29:39
Hallo liebe Leute… ich wollte mich kurz vorstellen da ich neu hier bin… Bin Magda,38jahre , zweifache Mami von 2wunderschöne Mädels, bin seit 9jahren verheiratet… Mein Mann ist spielsüchtig und hatte letztens sein 3rückfall..er hat mir das am Sonntag zugegeben dass er seit August wieder spielt und 5000€ verspielt hat… er hat unseres Ganzes Ersparnis verspielt…. Ich weiß nicht mehr weiter… er will eine Therapie machen aber wir wissen nicht wo man anrufen soll … wir haben viel geredet und wollen auch zusammen ne Therapie machen da ich mit dieser Situation komplett überfordert bin… ich hab große Angst dass es immer zu Rückfälle kommt und das er das nicht packt
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« Letzte Änderung: 18.10.2022 09:06:55 von Jacky1 »
 
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TAL

Re: Re: Vorstellung
#1: 18.10.2022 05:57:32
Guten Morgen Essenerin,

herzlich Willkommen.
Ich sitze gerade in der Bahn, deshalb nur einmal kurz.
Ihr könntet bei einer Suchtberatungsstelle anrufen, um dort die Möglichkeiten in eurer Umgebung zu erfragen, und auch über den Umgang damit, und das weitere Vorgehen, besprechen. Beratungsstellen in der Nähe sind über Google zu finden.
Hier wäre auch ein Verzeichnis, das aber sicher nicht vollständig ist:
https://www.gluecksspielsucht.de/adr/index.php
In Essen sollte es kein Problem sein, eine zu finden.

Wie gesagt, das nur mal kurz.

Gruß

TAL


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Re: Re: Vorstellung
#2: 18.10.2022 06:06:31
Guten Morgen,Essenerin

Schön dass du hier bist und schön dass ihr beide redet, das ist ein guter erster Anfang.
Schau Mal hier, da findest du ganz viele Seiten wo ihr euch melden könnt und informieren.
https://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php?topic=22.0

Und wenn du Fragen hast oder über deine wirren Gefühle schreiben willst sind hier Menschen, die dir sowohl als Angehörige, als auch als Süchtige gerne zuhören und helfen.
Komm gut durch den Tag bis hoffentlich bald
LG Medea
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 
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Re: Re: Vorstellung
#3: 18.10.2022 07:23:31
Ich hab gestern bei uns in Essen bei Suchhilfe angerufen und um einen Termin gebeten… die sollen sich bei mir melden… ich mach mir sooo viele Gedanken… bin gerade auf der Arbeit und die Gedanken lassen mich nicht los… bin nur noch am heulen… ich hätte nie im Leben gedacht dass ich mich in so einer beschissene Situation finden kann
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Re: Re: Vorstellung
#4: 18.10.2022 07:41:35
Guten Morgen nach Essen!

Herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!

Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein Termin bei der Suchtberatung u.U. lange auf sich warten lässt, da die Stellen ziemlich ausgebucht sind. Ich habe damals 5 Wochen warten müssen. Bis dahin ist ein Besuch in einer SHG unerlässlich, dort wird kein Termin benötigt.
Aus deinen Schilderungen bin ich allerdings am Zweifeln, dass dein Mann tatsächlich etwas gegen sein Problem unternehmen möchte. Sein Wille, eine Therapie zu machen könenn auch nur ein Vorwand sein, dich zu beruhigen. Hat er denn schon mal etwas gegen seine Sucht unternommen, sich Hilfe geholt!? Immerhin der 3. Rückfall (von dem du weißt)!?
Eine Therapie ist kein Wundermittel aus der der Spieler genesen wieder rauskommt. Wir Spieler sprechen auch nicht von Heilung, sondern die Sucht zum stillstand gebracht zu haben. EIn Kampf gegen die Sucht ist ausgeschlossen zu gewinnen, sie zu akzeptieren und mit ihr zu leben geht bewiesenermaßen sehr gut, hier im Forum gibt es viele Spieler, die das so praktizieren.
Hervoragend, dass du dich bewegst, etwas ändern zu wollen, zur Not, ohne ihn, wenn er weiterspielt!
Bin noch ein wenig im Chat, wenn du plaudern möchtest!?
Grüße,
aT
@jacky: ggf einen eigenen Thread starten, da dieser hier ja Ellie gehört.
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Re: Vorstellung
#5: 18.10.2022 09:39:25
Moin Essenerin,

herzlich willkommen.

Schade ist; wenn Du versuchst Termine bei der Suchtberatung zu machen und nicht er, mir fehlt hier tatsächlich ein bisschen der eigne Antrieb Deines Mannes.
Denke hier geht es schon los, mit dem Aufhören wollen, Einsicht seiner Sucht, Änderung seiner Situation. Gut, es wird die Zeit zeigen.
Ich würde mit Deinem Mann reden über Geldmanagement. Es ist ein schwieriges Thema, da sich viele "entmündigt " fühlen. Ich denke aber kein Suchtmittel zur Verfügung- keine Ausübung der Sucht. Das wäre für mich der erste Schritt, schließlich ist er nicht alleine da, sondern noch seit Ihr zu viert. Ein Besuch bei der SHG oder Suchtberatung verhindert ja nicht automatisch seine Ausübung der Sucht. Das wird wahrscheinlich länger dauern, bis er dem widerstehen kann. Wollen, sagen, reden usw sind alles nur Bekundungen, die jetzt wo Euer Geld /Ersparnisse weg sind, als Einsicht gedeutet werden können. Führe diese Gespräche mit Ihm, wenn er noch Möglichkeiten, sprich Geld zur Verfügung hat, ob er sich dann genauso äußert, bezweifle ich stark. Es ist oft nur die Reue nach dem Spiel. Es muss also selbst ins Handeln kommen, das wirst Du dann auch schnell merken.

Ihr seit noch am Anfang, bis jetzt hat er sich ja noch nie mit seiner Sucht auseinandergesetzt, außer einfach nicht zu spielen. ( Irgendwo muss das Ersparte ja her kommen) Jetzt nicht spielen und gleichzeitiges auseinander setzen mit seiner Sucht, mit sich selbst, bringt ihn eher in die dauerhafte Abstinenz. Es ist möglich, hier sind viele die es so gemacht haben, die es vom stand halten, aus reinen Willen, in die Verständnis Ihrer Sucht gekommen sind, die so ohne inneren Kampf, mit Ihrer Sucht, aber auch ohne Auslebung der Sucht, leben.

Lieben Gruß
André

Anmerkung : Das Geld steht für uns, wie für dem Alkoholiker der Schnaps. Warum soll ein Süchtiger, gerade in seiner Anfangszeit der Abstinenz, den ganzen Tag mit seinem Suchtmittel (Geld, Verfügung über Konten etc) rum laufen ? Macht keinen Sinn, oder ? Langfristig wird der Spieler wieder erlernen mit seinem Suchtmittel  problemlos umzugehen.
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 
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JJ

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Re: Vorstellung
#6: 18.10.2022 17:35:30
Liebe Essenerin,

leider weiß ich, wie es sich anfühlt!
Der Schock sitzt tief, wenn so etwas ans Tageslicht kommt!!
Man hat das Gefühl, es reißt einem den Boden unter den Füßen weg!!
Ist ja nicht so, als würden einem die Gaskrise und die Inflation nicht schon genug zusetzen.....

Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass man das alles trotzdem wieder für sich sortieren kann. Das ist ja keine Garantie dafür, dass er seine Suchtbewältigung tatsächlich angeht und bewältigt. Aber DU kannst für dich alles sortieren. Deine Ängste, Enttäuschungen und Finanzen.

Im ersten Schritt wäre ich ihm mal wohlgesonnen und wäre offen für die Gespräche, würde ihm aber vorsorglich mal nichts glauben.
Geh davon aus, dass er die nächsten Tage/Wochen alles verzocken wird, was er findet. Nachdem du deine Mädchen sattkriegen willst, verstaue ein bisschen Bargeld (sofern noch verfügbar) irgendwo, wo er es nicht vermutet. Klingt jetzt sehr trivial, würde ich aber trotzdem machen.
Wenn er offen dafür ist, dass du die komplette Kontenführung übernimmst, dann mach das. Inklusive Passwort ändern und (erstmal!) täglich Konto kontrollieren.
Du wirst ja relativ schnell merken, ob ermit dir zusammenarbeitet oder ob er agressiv wird, wenn du Fragen stellst.

Meinem Mann habe ich damals auch ziemlich deutlich klargemacht, dass "einen Gewinn mit heimbringen" genauso ein schlimmes Vergehen wäre wie "Geld verzocken". Dauert ja leider ziemlich lang, bis dieser blöde Gedanke verschwindet, man müsse das verlorene Geld wieder reinspielen: "Das schlimmste was passieren könnte, wäre, wenn du nochmal was gewinnst. Das steigert die Sucht doch gleich noch mehr!!!"

Sofern ihr nur ein gemeinsames Konto besitzt, würde ich die Konten trennen. Und (insbesondere wenn er mehr verdient als du) würde ich mit ihm vereinbaren, welcher Anteil von seinem Einkommen immer direkt von seinem Konto zu Dir weiterfließen soll. Am besten gleich in der Höhe, wie der Kindesunterhalt wäre. Schließlich ist das der Teil, der für die Versorgung der Kinder zur Verfügung stehen soll. Mit und ohne Trennung.

Von all diesen nüchternen finanziellen Themen abgesehen, dürft ihr euch ja emotional so nah sein wie ihr wollt!! Nur aufpassen, dass man im Liebesrausch nicht wieder leichtgläubig wird.  ;)

Und dass Du bereit bist, mit ihm gemeinsam eine Therapie zu machen, ist doch schonmal eine gute Basis!!! Du bist bereit, ihm (vieles) zu verzeihen und außerdem auch deinen Teil in der Zukunft beizutragen. Trotzdem kann es sein, dass er noch gar nicht so weit ist.
So war das zumindest bei uns. Ich war mir am Anfang echt so sicher, dass sich in Paartherapie alles auflösen lässt. Je mehr wir beide uns (jeder auf seine Art) mit der Sucht beschäftigt haben, desto mehr ist mir klargeworden, dass unser Beziehungsthema für ihn eigentlich erst der letzte Baustein sein kann. Also ist er schön selbst (alleine) zur Suchttherapie, in Psychotherapie UND in die Selbsthilfegruppe gegangen. Paartherapie ist weiterhin hinten angestellt. Und ich weiß gar nicht, ob und wann ich darauf noch Lust habe.

Du mußt noch nicht jetzt wissen, ob ihr es miteinander schafft. Richte alles so ein, dass es auch ohne ihn gehen würde. Das gibt ein Gefühl von Sicherheit!!
 
Wenn man dann trotzdem zusammenbleibt: Auch gut.  8)

Bin sicher, Du wirst von Tag zu Tag klarer sehen!!!
Ich drück Dich.

JJ

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Re: Vorstellung
#7: 18.10.2022 21:22:20
Hallo Magda und auch von mir herzlich Willkommen,

Ein Suchttherapeut oder Psychologe auch der Hausarzt könnte eine mögliche Therapie beschleunigen, event. auch anweisen.
Die Suchtberatung wäre natürlich die perfekte Anlaufstelle dafür.

Um nicht weiterhin in eine finanzielle Katastrophe zu rutschen, wären einige Vorkehrungen wohl angebracht.
Du kannst ihm darin ja nicht mehr vertrauen.
Den Zugriff auf vorhandene/gemeinsame Gelder solltest Du verwalten, dies ist doch schon essentiell.
Eure Existenz sollte nicht weiter so gefährdet werden, zumindest in der Grundabsicherung. 
Egal ob es ihm am Spielen hindert oder nicht, es geht dabei erstmal um Dich und Eure Kinder.
Er scheint ja etwas bereit zu sein, Magda..jetzt oder nie! 
Wie sehr ist er denn motiviert wirklich alles ändern zu wollen ?
Bis jetzt lese ich nur was Du dafür machst.

Wir sind uns doch alle einig, eine Lösung muss her, wie es weiter gehen kann.
Dafür müsst Ihr viel tun, ein Anruf ist der kleinste Anfang dabei.
Soll ich alle Selbsthilfegruppen in Essen raus suchen ?
Ich mache das und kenn Euch nicht einmal, er sollte es aber machen.
Ein paar Stunden im Monat sollte es ihm aber schon wert sein.
Eine gute Einführung für eine mögliche Therapie allemal! 
Es geht dabei in erster Linie gar nicht um Euch, sondern um Ihn. 
Er leidet an pathologischen Spielen, Du weiß es , wir wissen es und Dein Mann ja auch.
Alles andere ist "nur" die Folge daraus.

Erzähle einmal mehr wenn Du es möchtest.
Kopf hoch Magda, Du bist nicht alleine damit.

Grüß Dich 

 


 
 
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« Letzte Änderung: 18.10.2022 21:40:19 von Jacky1 »
 
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Re: Vorstellung
#8: 19.10.2022 07:42:43
Meinem Mann habe ich damals auch ziemlich deutlich klargemacht, dass "einen Gewinn mit heimbringen" genauso ein schlimmes Vergehen wäre wie "Geld verzocken".
Ich war noch nichtmal 18 ... kam 3 Stunden zu spät nach Hause ... ich hatte 140 DM "gewonnen", was damals für uns echt viel Geld war.
Schwiegereltern in spe waren schon wieder gegangen ... ich war wohl etwas "spät"
Ich erzählte es "freudestrahlend" meiner "Verlobten"  und bekam reflexartig eine schallende Ohrfeige.

Damals hab ich das echt nicht verstanden und war beleidigt.
Die große Liebe zerbrach dann auch schnell daran
Das war schon "Nr. 2" ... und ich war noch nichtmal 18

Hätte sie man noch fester zugeschlagen  ::) am besten jeden Tag ...  :-X
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Re: Vorstellung
#9: 21.10.2022 19:23:27
Hallo liebe Essenerin,
auch von mir noch ein herzliches Willkommen!

Leider kann ich bisher noch nicht viele Ratschläge geben, da ich mich in einer sehr ähnlichen Situation befinde und selbst noch versuche herauszufinden, wie man am besten damit umgehen kann.
Was ich aber sagen kann, dein Weg hierher war schon mal ein sehr guter und wichtiger Schritt! Es kann sehr erleichternd sein, seine Gedanken frei äußern zu können und gleichzeitig so wichtige Meinungen zu bekommen.
Ich fühle mit dir, ich weiß wie es sich anfühlt, wenn plötzlich die Welt dadurch zusammenbricht, man kann kaum mehr einen Gedanken an etwas anderes verschwenden. Aber es wird besser, man wird sortierter und kann irgendwann auch viel klarer über die Situation nachdenken.

Versuch dich einmal weiter zu öffnen, es kann helfen, das hat es mir auch. Wie ist es dir in letzter Zeit ergangen? Was ist noch passiert?

Ich sende dir viel Kraft und liebe Grüße!
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