Guten Abend,
ich wollte tatsächlich nur etwas beschreiben, und das war leider ohne Kontext nicht möglich.
Ihr braucht euch wirklich nicht entschuldigen, denn kritisches Hinterfragen ist in Ordnung und definitiv erwünscht. Mehr noch, ich brauche es auch ein Stückweit, weil ich vieles selbst nicht sehe. Es gibt mir zu denken, und das ist gut so. Ich hätte jedenfalls nie gedacht, daß überhaupt irgendwas Greifbares drin sein könnte in all dem Sondermüll und Bandsalat, der sich bei mir manchmal aufnudelt. Wenn ich mich selbst hinterfrage, dreht sich alles im Kreis, mir fehlt da etwas der Sinn für Verhältnismäßigkeit und Normalität.
Man braucht mich nicht in Watte packen, bloß nicht! Das ist Letzte, was ich will. Ich bin doch nicht aus Zucker! Ich war etwas irritiert, daß ihr das denkt... und das so drastisch. So war es nicht gemeint.
Dann habe ich meinen letzten Beitrag von gestern morgen nochmal gelesen. Stimmt. Er klang sehr aufgebracht. Das war ich wohl auch. Ich hätte vorm Antworten darüber nachdenken sollen. Sorry, normal neige ich nicht zu so spontanen Reaktionen, aber Eure Antworten fühlten sich nur eben so an, als würde ich meiner besseren Hälfte Unrecht tun. Ah! Das wollte ich doch gar nicht! Es ging doch nur um mich. Jemanden zu bewerten lag mir fern, ihn 'anzuprangern' ebenfalls... aber der Versuch, meine Gedanken zu erklären, ging nicht ohne den konkreten Zusammenhang.
Der Widerwillen richtet sich nicht gegen euch, oder gegen Kritik an meinem Verhalten, sondern gegen die Vorstellung, ich hätte meiner besseren Hälfte Intoleranz, grobe Fahrlässigkeit oder Ignoranz vorgeworfen. Das wollte ich nicht, und es wäre ganz einfach unfair.
Also, jemanden negativ dargestellt zu haben, der es ganz einfach nicht besser wissen kann, war nie meine Intention.
Denn, um Jacky's Frage zu beantworten: Nein. Niemand weiß davon.
Ich (oder meine Feigheit und Scham) bin also selbst Schuld an solchen Dingen, und kein anderer.
Daunenfedern sind schön weich, so vergißt man dann auch irgendwann, daß die Erbse überhaupt da ist. Das mag sie, denn so kann sie unbemerkt keimen und wachsen. Von daher braucht keiner nett zu mir sein, wenn es mal nicht angebracht ist. Man kann ja auch nichts lernen, wenn man nicht korrigiert wird.
Harte Matratzen sind also besser für mich, denn sie erinnern mich kontinuierlich daran, wo ich herkomme.
Bei mir ist so einiges in Schieflage, das weiß ich selbst. Den Finger draufzulegen, und es 'erfassen' zu können, will mir aber nicht so recht gelingen. Das versuche ich schon fast mein ganzes Leben lang... einer Norm zu entsprechen, die ich selbst nichtmal definieren kann.
Ich weiß, daß ich anders bin, ich weiß nur nicht, was ich dagegen tun kann.
Es ist eben schwer in Worte zu fassen... naja... eigentlich ist es das für mich immer irgendwie. Klarheit? Gibt es bei mir nicht.
Ich gebe Fred's Frau da recht, ich denke auch, daß es selbstverständlich sein sollte, nicht zu spielen. Die Frage, ob ich da jemals hinkomme, steht da zwar auf einem anderen Blatt, aber das ist mein Problem, nicht das der Anderen. Allerdings stelle ich den Alkohol trotzdem weg, wenn ich sowas weiß. Zumindest dann, wenn es kein Überraschungsbesuch ist, und ich es vorher machen kann. Wenn er es sonst mitbekäme, würde ich es nicht tun, um eine unangenehme Situation zu vermeiden.
Mhh... ja, Karo, ich denke, du hast mich richtig verstanden. Offenbar besser als ich. Klingt natürlich auf den ersten Blick irgendwie 'schräg' und 'seltsam', und ich dachte mir sofort erstmal nur "Nein, so bin ich doch gar nicht!". Es erfolgte eine automatische Abwehrhaltung, aber bei näherem Betrachten hast du wohl recht.
Mein Größtes Problem war/ist, dass ich stets gegen mich selber am Schlimmsten gearbeitet habe und gleichzeitig versucht habe, um mich zu kämpfen..mich zu verteidigen, zu erklären, zu rechtfertigen. Dieses Spiel konnte und kann ich ja nur verlieren.
Ja, genau! Bis auf den Teil mit dem Verteidigen, Erklären und Rechtfertigen... das versuche ich gar nicht erst, denn ich schaffe es sowieso nicht. Mir fehlen einfach die Worte, um mich auszudrücken, es ist auch oft gar nicht wirklich greifbar für mich... und ich gebe es auf. Ich will mich gar nicht erklären (müssen). Das ist sehr frustrierend, denn andere sind ja nunmal keine Hellseher. Sowas passiert auch bei ganz alltäglichen Gesprächen. Eine Sackgasse.
Ich bin vieles, aber sicher kein Kämpfer.
Falsche Bewertungen passieren mir häufig, also Kritik zu sehen, wo gar keine war... und dann kommt unweigerlich die Frage, womit ich sie ausgelöst haben mag... in Dauerschleife. Was habe ich schon wieder falsch gemacht? Übersehe ich was?
Ja, viele sprechen von (Willens-)Schwäche, von mangelndem Ehrgeiz oder nicht ausreichendem 'Antrieb'. Auch ich kann von all dem eine Menge aufbringen, nur leider ist es auch bei mir falsch kanalisiert. Denn wo es gut und richtig wäre, kann ich es leider nicht, mehr noch, ich 'will' es auch gar nicht wirklich. Gerade heute habe ich das wieder gemerkt, als meine Kollegin fragte "Warum sagst du nicht einfach mal was?"
Ja, warum? Ich will nicht auffallen, auch nicht 'positiv'. Zurechtzukommen reicht mir völlig. Ohne Reibung.
Mhh... wobei ich schon sehr verbissen sein kann. Nicht nach außen, nicht bei 'großen', wichtigen oder entscheidenden Dingen, sondern wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, nur für mich persönlich. Es sind die 'kleinen, alltäglichen Dinge', die für mich leider eine große Hürde sein können, aber statt es anderen gegenüber zuzugeben, versuche ich, sie irgendwie selbst zu überwinden. Das kann dauern, und gelingt mir auch nicht immer. Frustrierend, langwierig, fruchtlos. Ein Versagen fühlt sich aber deutlich weniger unangenehm an, wenn keiner davon weiß. Zumindest rede ich mir das ein. Wobei ich selbst eigentlich der schonungsloseste Kritiker von allen bin. Ich habe aber trotzdem Angst, man könne es mir 'abnehmen', mir helfen. Es ist eben wichtig für mich, daß das nicht passiert, da kann ich einen ziemlichen Aufwand betreiben. Ich weiß nicht, warum das so ist. Vielleicht, weil ich nicht um Hilfe bitten mag, vielleicht auch, weil ich es so vermeide, daß jemand mitbekommt, wenn ich es eben nicht schaffe, oder weil es mir unangenehm ist, daß etwas so Banales überhaupt ein Problem für mich darstellt - Wahrscheinlich eine Kombination aus all dem. Ich stoße also nicht nur hin und wieder an meine Grenzen... ich renne sogar noch weiter gegenan, immer wieder, weil ich nicht akzeptieren will, daß sie überhaupt da sind. Das kann doch nicht sein!
Wer kann denn sowas ernstnehmen? Ich nicht.
Ja, ich brauche meine eigenen Schuhe, von der Stange funktioniert bei mir definitiv nicht. Immerhin etwas, was ich erkannt habe. Jetzt muß ich es nur noch irgendwann mal akzeptieren lernen.
Danke euch für euer Feedback, das hatte ich gar nicht erwartet. Es ist aber ausdrücklich erwünscht - je weniger Bauchpinseln, desto besser. Das habe ich zu Hause nämlich genug.
Schönes Wochenende