Entschuldigt die Störung, wollte hier nicht so reinplatzen, aber ich wollte das schon loswerden, seit ich das heute auf der Arbeit gelesen hatte. Gerade ist es mir wieder eingefallen. Ich finde es irgendwie unschön, wie der TE hier von einigen 'abgewatscht' wurde. Klar, es könnte Abzocke sein, aber ich denke immer...
Im Zweifel für den Angeklagten.
Wenn es sich bei paridaen also tatsächlich um einen Freund handelt (und ich neige dazu, das zu glauben, da eine solche Aktion im Eigeninteresse in einem Selbsthilfeforum für Spielsüchtige schon ein sehr guter Anwärter auf die goldene Himbeere wäre. Der letzte Ort, wo sowas funktionieren würde, wäre jawohl hier, das sollte ihm in dem Fall klar sein), dann waren einige Beiträge einfach unangebracht. Immerhin hat er sich die Mühe gemacht, Leute zu fragen, die darüber bescheidwissen.
Wie bereits gesagt wurde... dein / euer Engagement für euren Freund ist sehr löblich, aber im Umgang mit einem Süchtigen leider nicht das Mittel der Wahl, das Gegenteil von Gut ist Gut Gemeint. Wenn ihr Spenden sammelt, um ihm aus seiner mißlichen Lage zu helfen, bewirkt das leider oft das Gegenteil: Es nimmt den Druck, er muß sich doch nicht damit auseinandersetzen, ist ja nochmal gutgegangen.
Das ist es, was mit 'kontraproduktiv' gemeint ist.
Er sagt, er hat daraus gelernt, er tut's nie wieder. Im Moment glaubt er selber dran, dieses Gefühl des 'Damit Fertigseins' läßt aber leider sehr schnell nach. Alle guten Vorsätze gehen über Bord. War da was? Ajo, paßt schon...
Natürlich hätte ich ein derartiges Engagement mehr als begrüßt, keine Frage, immer gerne, ich tu's auch nie wieder, echt, ich schwör's! (Nicht, daß ich je in einer solchen Situation gewesen wäre, mein 'Crowdfunding' war doch eher eine ziemlich miserable One-Man-Show), aber im Nachhinein betrachtet wäre mir damit auf lange Sicht absolut nicht geholfen gewesen. Das einzige Resultat wäre gewesen, daß ich kurzfristig wieder Luft zum Atmen gehabt hätte. Es bringt weitaus mehr, sich den Problemen zu stellen, sich Hilfe zu holen, Lösungen zu finden, mit den Gläubigern und der Schuldnerberatung zu sprechen. Kurz gesagt - den Kopf aus dem Sand zu ziehen und Initiative und Eigenverantwortung zu zeigen, aus seinen Fehlern zu lernen und es selbst wieder 'geradezubiegen'. Das ist sehr schwer, wenn man es gewohnt ist, sich zu verkriechen, aber dringend notwendig, um für sich selbst eine Veränderung zu bewirken. Finanzielle 'Hilfe' - ob direkt oder indirekt, führt sehr oft leider nur zu einer Verlängerung seines Leidensweges, das gesammelte Geld würde dann am Ende wieder versenkt werden, und ihr wärt bitter enttäuscht.
Deshalb die teilweise sehr bissigen Reaktionen.
Ich finde es gut, daß du trotz der doch teilweise heftigen Kritik nochmal ein Statement zum aktuellen Stand abgegeben hast. Aber, wie bereits gesagt wurde, sind Aussagen zu seiner Entschlossenheit immer mit Vorsicht zu genießen.
Auch wenn eure Aktion auf den ersten Blick logisch erschien, so ist sie es also keineswegs. Sein Problem geht tiefer und ist absolut nicht finanzieller Natur (Geld ist hier nur Mittel zum Zweck). Ihr könnt es nicht für ihn lösen, da muß er schon selbst aktiv werden.
Ich wünsche euch und eurem Freund jedenfalls alles Gute, und daß er auf den richtigen Weg findet (und dort auch bleibt, was die weitaus größere Herausforderung ist).