Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Ich bin hier ... NEU => Thema gestartet von: Deeeen am 25.08.2017 18:59:06

Titel: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 25.08.2017 18:59:06
... alter 27 Jahre , Spieler.

Ja wie beginnt man .... ???

Mit 16 Jahren erstmals Kontakt zu den Spielautomaten gehabt die man in den Kneipen sieht, meist Problemlos ohne Zwang mal ab und zu.
Mit 19 Jahren erstmal in einer Spielhalle gewesen.
Service:"Möchten Sie was trinken und einen kleinen Snack?"
Ich: "Ja eine Cola bitte"
Service: "Bitteschön"
Ich: "Danke, was bekommen Sie?"
Service:" Kostet nichts, gehört zum Service. Viel Spaß beim spielen"
Ich: "Danke werde Ich haben"
....

So ungefähr war es damals als Ich die ersten Spielhallen besuchte. Und tatsächlich wenn Ich mich zurück erinnere gab es schöne tolle Gewinne dazu Getränke und Snacks was will man mehr?
Tja was will man mehr , wenn ich daran denke was Ich damals wollte , natürlich den Jackpot. Reich werden wie es in vielen Märchen erzählt wird.
Was habe ich bekommen? Ehrlich gesagt Tag für Tag immer ein Ticken fester den Schlag in die Fresse.
Seit ca 5 Jahren ist das spielen nicht mehr weg zu denken. Tag für Tag , Monat für Monat , Jahr für Jahr.
Komisch und ich dachte es sollte Spaß machen... doch es tut nur weh.
Jeder hier weiß von was Ich rede es ist ein Schmerz der nicht in Worte zu fassen ist.
Wenn einem bewusst wird das der Monat noch 20 Tage hat und der Kühlschrank nichts mehr hergibt.
Konto leer ..... jeden Cent zusammen kratzen um bis zum neuen Geldeingang zu Überleben.
Sich stetig zu sagen , das es falsch sei und wenn nun Geld kommt alles anders zu machen.
Bis zum Tag vom Geldeingang der Kreis schließt sich... nun seit 5 Jahren.
Es hat bis dahin funktioniert aber es kann so nicht weiter gehen.

Doch was tun wenn der Drang in einem sagt "Los gehen wir Spielen"
Warum "Wir"?
Bin doch nur Ich der geht oder?
Es kommt mir so vor als ob Ich nicht Ich bin in einigen Situationen besonders beim Spielen.
Jemand in mir besiegt den Verstand und alles geht nur noch darum zu Spielen.
In völliger Extase die Session genießen bis zum letzten Euro.

HALLO!
Ich komme zu mir .... was ist gerade passiert?
Nein nein nein alles verloren .... Warum?
Ja wenn man dies manchmal wüsste , aber Ich weiß es doch , gerade in der Spielhalle alles verloren.
War das Ich?
Vewirrend und doch klar .Ja alleine ICH war es gerade.
Und dennoch kommt es mir so vor das ein anderes Ich es war.
Somit bleibt es dabei Ich war es, mein anderes Ich aber dennoch ICH.

Genährt in den letzten 5 Jahren habe ich mich selber die Person die Ich war meinem anderen Ich regelrecht
übergeben. Durch den ständigen Gang in die Spielhölle , konnte abschalten den Alltag vergessen ,die Zeit , Probleme alles...
Mich selber!!! Und dadurch entstand meine anderes ICH.
Absichtlich?
Nein bestimmt nicht, in den letzten 5 Jahren habe ich beim Gang in der Spielhalle alles auf Stand Bye gefahren zum abschalten.
Doch ein Teil in mir wurde aktiviert und hat es an sich gerissen und möchte nun auch das es so bleibt.
Eine Marionette meiner selbst bin bin Ich geworden.
Einen seit 5 Jahren bestehenden Ablauf einfach so abzuschalten unmöglich!?
Seit 5 Jahren darf mein anderes Ich sobald es möchte in die Spielhalle um seinen Hunger zu stillen ohne Gegenwehr.
Ok Gegenwehr habe es auch schon öfter versucht Nein zu sagen aber Es rebelliert in mir das ich meist schnell nachgegeben habe.
Es ist meist einfacher Ja zu sagen als bei einem Nein zu bleiben, bei mir ist dies jedenfalls so.
Plötzlicher Gedanke "Hey Spielen" und schon ist es meist egal was Ich eigentlich möchte.

Mein letzter Spielhallen Besuch war am 21.08.2017 mit dem heutigen Tag sind es nun 4 Spielfreie Tage.
4 Tage? Weiß nicht wann es in den letzten 5 Jahren eine so große Pause gab.
Und es tut weh .... schmerzt unglaublich ....Ich möchte es beenden , mein anderes ICH rebelliert krass stark.
Gedanke schiesen in mein Kopf "Geh Spielen" in meinen Träumen geht es ums Spielen .. so Real.
Es ist zum heulen ...  ja mir kommen die letzten 4 Tage oft die Tränen aber, es sind die Tränen meines eigentlichen Ich´s.
Und es gibt mir  Mut ... mein Leben zu verändern , nicht nur das spielen vieles anderes auch Kleinigkeiten.
Selbst Disziplin wider bekommen, Dinge die eigentlich normal und immer dazu gehören weg zu lassen oder Zetilich versetzt zu tun.

Raus aus dem Teufelskreis deswegen bin Ich hier ... Austausch mit gleichgesinnten , Tipps um Situationen bessere zu meistern.
Und wider Ich selber sein zu können.

Gruß
Deeeen





Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 25.08.2017 19:26:46
Deeeen,

herzlich willkommen hier bei uns und schön,dass du schon so viel so detalliert geschildert hast.

Ich musste ungefähr 35 Jahre spielen, bevor in an dem Punkt war, wo du bereits jetzt stehst.
Sei froh, dass du recht jung bist und genau JETZT mit dem Spielen aufgehört hast.

Stöber mal ein wenig rum, ein bisschen was zu lesen haben wir.

Sieh das erstmal als Willkommensgruß für dich !
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 25.08.2017 22:48:46
Hallo Deeeen und herzlich Willkommen im Forum,

auch ich spielte so lange wie Fred.

Es gibt viel Unterstützung für Dich, viele Möglichkeiten Deine Absicht zu untermauern.
Suchtberatungsstellen, Shgs ...oder eben auch in einem Forum wie diesem.
Mit Mitteilen fängt es an, Deeeen.

Offen und ehrlich, sich eingestehen was man nun einmal ist.
Ein Spieler, der trotz so vielen Verlusten immer wieder den Weg zum Spiel gefunden hat.
Dieses kranke Verhalten hinter sich zu lassen, expl. es zu ändern ist durchaus möglich.
Viel mehr als das!

Ich kenne keinen der es in einer Spielhalle zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht hat, mal abgesehen vom Betreiber selbst.
Selbst gewonnene Gelder waren doch nur eine Gewissheit, nun etwas länger spielen zu können.
Somit ging es nur alleinig um das Spiel selbst!

Dies hast Du ja auch selbst erfahren.
Und nun ?
Ich werde es Dir sagen....
Kannst Du Dir vertrauen ? Deine Vergangenheit spricht zumindest dagegen.
Vermeide Bargelder, eventuell kann ja ein guter Bekannter Dein Geld verwalten und Dir Beträge zukommen lassen, die Du für sinnvolle Dinge brauchst ( Geldmanagement) .
Eine vorbeugende Massnahme um dem Spieldruck keine Währung in Aussicht zu stellen.

Nur ein kleiner Vorschlag zum Start, es werden sicherlich noch viele Folgen.
 

Schön dass Du da bist und Kopf hoch.

Liebe Grüsse
Titel: .....
Beitrag von: Deeeen am 26.08.2017 18:54:48
 :'(
Ja Tag 5 ist alles vorbei ...
Wurde heute morgen wach und es war die Hölle ... habe nach gegeben und habe es heute wider getan gespielt!
Ich habe mich einfach nicht unter Kontrolle ... nun geht es mir schlechter als zuvor.
Werde mich wider aufstellen und beginnen wider bei Tag 1 ....
Sollte bis zum 15 klappen  Dispo ist voll ausgeschöpft das wars......

Finde im Forum hilfreiche Texte lese mich weiter durch um bestimmte Sachen auf mich übertragen zu können wenn der Drang wider zu stark ist...
Hoffnung stirbt zuletzt...
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 26.08.2017 19:58:08
Hi Deeeen!

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Es hilft jetzt kein Jammern und kein Klagen.

Du hast Dich ein wenig eingelesen? Gut ...!

Wie Du sicherlich erkannt hast, bringt es gar nichts "nur nicht zu spielen".

Da muss ein Plan her ... auf dem Plan werden sicherlich jetzt am Anfang viele Fragezeichen stehen.
Doch keine Bange ... Du wirst sie im Laufe der Zeit mit Inhalt füllen.
Über diesen Plan muss nun agiert werden. Du brauchst Aktivismus - Du musst raus aus der Passivität.

Bist Du dazu bereit?
Es braucht dazu schon einiges an Mut.

Welche Punkte könntest Du Dir auf Deinen Plan jetzt schon schreiben?

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 27.08.2017 13:59:38
Nun gut...
Habe nun schon viel gelesen.

>Bankkarte abgegeben
>Kein Online Banking Zugriff
>Kostenplan erstellt

Abzüglich der Grundkosten im Monat habe Ich ein Limit von 50 Euro im Monat (Wie bei vielen gelesen Werde Ich pro Woche 10 Euro bekommen, mit Zusatz bei jeder Kleinigkeit eine Quittung zu haben, diese bekommt man überall bei einem Kauf)

Dispo  ist derzeit auf -960 Euro dazu kommen 250 Euro Schulden bei einer Bekannten.
Sind also insgesamt -1210 Euro.

Abzüglich der 50 Euro habe ich 350 Euro zur Schuldentilgung zur Verfügung.

Mit meiner Bekannte habe Ich aus gemacht Sie bekommt am 15 September 150 Euro sowie auch am 15 Oktober 100 Euro dann wäre dieses Thema durch.
September Dispo +200 wären dann noch bei 760 Euro + Zinsen
Oktober Dispo +250 wären dann noch bei 510 Euro + Zinsen
November Dispo +350 wären dann noch bei 160 Euro + Zinsen
Dezember Dispo +160 wären dann noch 0 Euro Konto ausgeglichen und ein plus von 190 Euro.

Werde auch morgen meine Lohnsteuererklärung einreichen  sollte Mitte Oktober durch sein somit wäre in im Prinzip dann schon aus den Dispo Schulden(Laut Steuerberater ca 500 Euro)

Das wäre momentan mein Plan zum Schuldenabbau, mag für manche eine kleine Summe sein aber mich frisst diese Situation schon so auf.


So Bargeld reduziert auf 10 Euro in der Woche. Kein Zugriff aufs Konto Bankkarte abgegeben und Online Zugriff Passwort geändert.
Schulden Plan erstellt und in wenigen Monat wider im Plus. Dispo wird nach Bezahlung wider gelöscht somit keine Möglichkeit mehr ins Minus zu gehen.

Doch was mit mir?
Es hört sich alles so einfach an aber es hatte bisher nie geklappt , sonst würde Ich mich hier nicht wider finden.
Was tun wenn der Druck so Groß ist , wie soll ich damit klar kommen?
Was dagegen tun?
Da bin ich ehrlich gesagt völlig Ratlos.


Gruß
 

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 27.08.2017 15:23:59
Hallo Deeeen,

das ist doch einmal übersichtlich und wenn Du mal etwas mehr Geld bräuchtest,wäre sogar noch etwas Luft.
So kannst Du ja nun übergehen zum Wesentlichen!

Folgende Möglichkeiten stünden zur Auswahl:
Eine Suchtberatung in Deiner Nähe aufsuchen und einen Termin vereinbaren.
Man könnte dort konzentriert auf Dich eingehen und Dich über weitere Schritte informieren.

Dich in einer Selbsthilfegruppe anzuschliessen.

Das Gespräch suchen, bei Deiner Familie und bei Deinen Freunden.

Dich weiterhin hier unter Gleichgesinnten austauschen.


Diese vier Dinge sind doch unglaublich viel!
Nicht sie zu bewältigen, sondern Dich intensiv mit Dir selbst zu befassen.

Gäbe es eine kleine Pille die Du nur einnehmen bräuchtest und Du wärst von dieser Krankheit befreit......
Würdest Du Doch nie erfahren, wo der eigentliche Kern Deiner Verhaltensweisen lag.
Somit ist es nun eine wunderbare Chance für Dich, ein  "neues" Leben zu konstruieren.
 
Du bist noch jung mein Freund und Dein Finanzplan zeigt doch eines auf.
Es ist schon einiges an Potential zu erkennen.
Und genau so geht es nun weiter.

Und dass es bis heute nicht geklappt hat, bedeutet gar nichts.
Nicht mehr wichtig, ab jetzt ist es wichtig.
Angst etwas zu verändern solltest Du keine haben, Angst dass es sich nie ändert ja nur dann...
wenn Du nicht genügend dafür sorgst, etwas umzusetzen, was Du doch schon längst eingesehen hast.
Alleine bist Du Machtlos!     

Und genau deshalb.
Wir schaffen das alles gemeinsam...zusammen.

Grüss Dich
 
 


 
 
 
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Alex am 29.08.2017 21:44:43
Hallo Deeeen,

auch von meiner Seite ein herzliches Willkommen in diesem Forum.
Wir beide sind im selben Alter, wir beide haben noch unser ganzes Leben vor uns.
Wir beide sind spielsüchtig, und wir beide haben beschlossen, etwas zu ändern!

Toll, dass du den Weg hierhin gefunden hast.
Wie du selbst sagst, die Schulden sind eine kleine Summe, aber das spielt keine Rolle.
Ich habe Schulden im 5-stelligem Bereich aber ich habe mich entschieden, dass sie kleiner
werden, und nicht mehr größer. Wenn du nichts dagegen unternimmst, dann werden sie größer,
womöglich auch irgendwann so groß wie meine. Aber du hast frühzeitig die Notbremse gezogen.

Sehr gut! Auch die Eröffnung des Tagesbuches finde ich klasse. Bleib dabei. Es wird dir helfen.
Manchmal lese ich mir meine eigenen Beiträge durch, um neue Kraft zu sammeln, um mich nochmal
in die Situation zu versetzen, in der alles noch so schlimm war. Es hilft und ist ein wichtiger Baustein für eine spielfreie Zukunft.

Auch die Möglichkeiten, die Jacky genannt hat, solltest du dir ans Herz legen. Vielleicht schaffst du es ohne eine Suchtberatung oder eine Selbsthilfegruppe. Aber wozu das Risiko eingehen zu scheitern, wenn doch noch so viel Hilfe vorhanden ist!

Ein weitere Möglichkeit wäre eine Spielsperre. Wenn du im Umkreis gesperrt bist, und den Drang zum Spielen bekommst, dann kannst du es nicht, weil dich niemand reinlassen wird. Du musst dann vielleicht 100-200 km weit fahren, aber ich bin mir sicher, dass du dann umdrehen wirst, oder erst gar nicht los fährst!

Bleib am Ball, Tag für Tag, lass dir deine Zukunft nicht zerstören!

Grüße

Alex
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 29.08.2017 23:21:01
Danke für eure aufbauende Worte.
Freue mich sehr wie man hier aufgenommen wird.

Spielsperre ist nahezu unmöglich.
In der Staatlichen Spielbank in meiner Stadt möglich aber dort war Ich seit ca 3 Jahren nicht mehr.. ganz banaler Grund.
Habe ca 25 karten bekommen.
Nach jeder Verlust Session Karte zerstört da geh ich nie wider hin.
Irgendwann war es mir Peinlich was soll ich den sagen wo Karte wider ist?
Da diese im System Registriert sind naja....

Sperre in Spielotheken nicht machbar , es gibt im Saarland kein System übergreifendes Sperrsystem wie zum Beispiel in Rheinland Pfalz.
Und ehrlich gesagt es wurde bisher nie ein Ausweiß kontrolliert. Es interessiert einfach keinen.
Sollte man denken nach 400 Euro gewechselt in Münzen können man meinen das da jemand ein Problem hat oder?
Evtl nicht beim ersten mal doch immer und immer wider?
Nein sogar wurde oft zu mir gesagt " Da wird bestimmt bald eine Gewinn kommen".

Habe mich auch schon oft darüber geärgert aber es bringt nichts.
Was mir in der kurzen Zeit hier im Forum klar geworden ist ,Ich alleine muss etwas ändern.
Momentan denke ich nicht an morgen , wie hier oft gelesen gehe ich täglich an die bevorstehenden 24 Stunden.
Das hilft mir im Moment sehr , wie gesagt schon oft versuche gewagt alles hinter mir zu lassen und es evtl zu schnell und ohne Plan versucht.
Mir selbst den Druck gemacht evtl sogar gedacht einfach zu sagen das man es sein lässt reicht. Dem ist nicht so...

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 30.08.2017 07:29:49
Ich persönlich halte von Spielspeeren nix ,es liegt einzig und alleine

Ich sag dazu mal, ALLES was irgendwie hilfreich ist, ist gut.

Warum nicht zusätzlich zu allem was ich tue mich auch um Spielsperren kümmern?
Weil es vielleicht sinnfrei ist ? Wer will das beurteilen ? Ich ..der ich mich Jahrzehnte selbst beschissen habe ?

MIt Beginn meiner Abstinenz habe ich praktisch JEDES Hilfsangebot wahrgenommen, egal was es ist und wieviel Kraft es mich kostet.
Und keinesfalls habe ich es in irgendeiner Weise bewertet. Denn auf mein Urteilsvermögen in dem Punkt konnte ich mich nicht verlassen.

Wer sagt mir, dass nicht mein "Suchtteufelchen" mir einflüstert .. "ach lass Fred, Spielsperren bringen nix .. lass das man " ...

Wer jetzt noch argumentiert .. "ne ne .. für mich ist das nichts" ... der geht im Grunde genommen ein "Risiko" ein.
Ein RIsiko, dass er doch irgendwann in einer diese Hallen geht, in denen er eine Spielsperre haben KÖNNTE.

Klingt jetzt vielleicht überzogen .. aber ein Teil unseres Hirns hat massiv daran gearbeitet uns das Spielen "schönzureden".


Auf jeden Fall etwas um heute darüber nachzudenken.


Einfach kein Risiko eingehen ... nicht mal das Kleinste ...



Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 30.08.2017 11:22:19
Hi!

Dem stimme ich absolut zu!

Gerade in Hessen z.B. gibt es die Spielsperre, welche gesetzlich geregelt ist.
Wohnt jemand dort, dann bitte sofort eine Sperre einrichten.
Ich kann mich heute als Neuaussteiger so sicher und gefestigt fühlen, wie ich möchte ... was morgen ist, dass weiss nur der liebe Gott.
Wenn ich also spielen möchte trotz Sperre, muss ich einen erhöhten Aufwand betreiben, um in eine Halle zu kommen - ich muss nämlich bis zum nächsten Bundesland fahren.

Hier in NRW gibt es dies leider nicht.
Eine Alternative wäre hier sich ein Hausverbot erteilen zu lassen.
Je nach Wohnort und Infrastruktur rate ich auch hier dazu, sich dieses Verbot aussprechen zu lassen.
Da ich im Besitz eines Autos bin, ist es für mich kein Problem mal eben 50 km zu fahren.
In diesem Umkreis existieren etliche hundert Hallen. Es gibt einige Ketten (War ja "sonnen"klar - eine Kette verweigert sich) aber auch massenhaft Betreiber, die nur eine Halle besitzen.
Ich könnte also zumindest mit den Hallen im Ort anfangen und mich dann wie die Wellen eines Wassertropfens die Hausverbote ausweiten.

Zu meiner Ausstiegszeit dachte noch niemand an solche Möglichkeiten.
Also bin ich auch ohne ausgekommen.
Jedoch hatte ich auch recht schnell meine Abstinenzentscheidung formulieren und später sogar ausweiten können.
Ich weiss tatsächlich auch nicht, was morgen mit mir sein wird.
Jedoch gab es im Gestern bereits massiv einschneidende Ereignisse, die ich ohne Spielen überstanden habe.
Das gibt mir die Zuversicht, dass es auch so bleibt.

"Jeder Jeck is anders" ... heisst es hier im Kölner Raum ...
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 30.08.2017 14:28:55
Wie gesagt Spielsperre selber fände Ich klasse.
Habe auch Online ab und an gespielt nicht extrem da mir da irgendwas gefehlt hat, was keine Ahnung aber das direkte vor einem Automaten zu stehen und zu Spielen wäre mir lieber.
Dennoch sind alle Accounts in Online Spielseiten gelöscht worden, nicht nur gesperrt für einen Zeitraum x sondern via email gekündigt mit Begründung das Ich ein Problem mit Glücksspiel habe.

Wie gesagt im Saarländischen Spielhallen ist eine Sperre schwierig , ok habe es im Prinzip noch nie versucht.
Aber müsste Ich jedem Personal erzählen dass Ich ein Spieler bin und im Prinzip ein weiteres mal darauf hoffen das diese Personen mich erkennen wenn ich am Automaten sitze?
Rheinland Pfalz ist ein Katzensprung von mir entfernt , da kann Ich es machen 1 Spielhalle mir ein Hausverbot erteilen und es wird in dem System übergreifenden Sperrsystem erkannt und mir den Zutritt verwehrt.

Zitat
Weil es vielleicht sinnfrei ist ? Wer will das beurteilen ? Ich ..der ich mich Jahrzehnte selbst beschissen habe ?

Vielleicht auch das. Sich selber immer eine Hintertür offen halten im Falle des Falles.

Zitat
Wer sagt mir, dass nicht mein "Suchtteufelchen" mir einflüstert .. "ach lass Fred, Spielsperren bringen nix .. lass das man " ...

Da sprichst du wahre Worte , genau das habe ich mir wohl stetig eingeredet bzw. der Suchtteufel in mir.







Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 31.08.2017 11:40:45
Habe mir ja vorgenommen nicht mehr einfach alles hin zu nehmen wie es ist.
Thema Spielsperre.

Spielhölle einer Kette in diese Ich oft Besucht habe. Online gesucht Nummer keine direkt von der Halle selbst Sondern von Hilfe Hotline.
Dennoch habe Ich etwas gefunden.

Zitat
Eines von mehreren wichtigen Instrumenten der Präventionsarbeit ist der Ausschluss von Spielern, die gefährdet sind, ein problematisches oder pathologisches Spielverhalten zu entwickeln oder dieses bereits erkennen lassen. Für den Ausschluss vom Spiel gibt es unterschiedliche gesetzliche Vorgaben. So ist in den Bundesländern Baden-Württemberg, Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein die Möglichkeit zur freiwilligen Selbstsperre und / oder Fremdsperre gesetzlich vorgeschrieben und wird dort in unseren Spielstätten entsprechend den gesetzlichen Vorgaben ausnahmslos umgesetzt. Gesperrten Spielern wird konsequent der Zutritt zu unserem Angebot verwehrt.

Wie bereits erwähnt System übergreifendes Sperrsystem zum Spielerschutz, Sperre in einer Spielhölle genügt um in keine Spielhölle weiter als bis bis zur Kontrolle zu kommen.
Wie auch erwähnt in Rheinland Pfalz darf man ohne Sichtung und Abgleich vom Personalausweis nicht eintreten.

Zitat
Um bundesweit einen annähernd einheitlichen und hohen Standard im Spielerschutz gewährleisten zu können, besteht in den Bundesländern, in denen keine gesetzliche Spielersperre vorgesehen ist, die Möglichkeit, sich in unseren Spielhallen mittels eines präventiven Hausverbots vom Spiel ausschließen zu lassen

Liest man das nun so können man denken , da wird was gemacht. Spieler kann sich sperren lassen , ihm wird der Zugang verwehrt.
Doch es fehlt ein Satz in diesem Text den ich absichtlich allein stehend Zitieren möchte.

Zitat
Ein solches Hausverbot kann allerdings nur als unterstützende Maßnahme angesehen werden.


... also Hausverbot kann man sich erteilen lassen , aber ....
Evtl. irre Ich mich aber wenn für mich klingt es wie folgt...

Man kann sich ein Hausverbot erteilen lassen , aber uns ist es nicht von Interesse ob  Sie sich an ihr eigenes eingeforderte Hausverbot halten.

Vllt. sehe Ich es auch falsch man möge mir einen eine andere Interpretation hier zu geben.
Würde mich sehr darüber freuen wenn jemand anders was anderes daraus lesen kann.
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 31.08.2017 12:12:49
Hi Deeeen!

Zitat
Ein solches Hausverbot kann nur als unterstützende Maßnahme angesehen werden.

Das ist vollkommen korrekt so. Man könnte vielleicht noch ergänzen: "als eine unterstützende Maßnahme"

Auch in den Bundesländern mit Sperrsystem kann trotzdem gespielt werden ... in Kneipen, Bistros, Tankstellen oder Frittenbuden.
Die "Gefahr" lauert immer an der nächsten Ecke.
Daher sollte man sich nicht darauf ausruhen, nur "eine" unterstützende Maßnahme in Anspruch zu nehmen.

Eine weitere Wichtige wäre der regelmäßige Besuch einer Selbsthilfegrupppe.
Gerade heute fühlst Du Dich mies.
Dieses Gefühl kannst Du dort mit hin nehmen und darüber sprechen.
Die anderen Freunde werden sicherlich darauf eingehen und Dir von ihren Erfahrungen mit diesem Gefühl berichten.
Wie es zustande kam ... wie es sich "anfühlt" ... wie lange es andauert ... was derjenige gemacht hat, um dieses Gefühl wieder los zu werden.
Da werden Dinge bei sein, die Du wieder "für Dich" verwerfen wirst - andere wiederum wirst Du vielleicht für Dich probieren wollen.
In dem nächsten Meeting wirst Du auch darüber wieder berichten und Du wirst wieder Resonanzen erfahren, die Dir helfen können Deinem eingeschlagenen Weg einen Feinschliff zu verpassen.

In Deinen Beiträgen stehen viele Dinge drin, die mir gefallen.
So wirst Du von der Gruppe nicht nur nehmen, sonder Du wirst ihr auch geben können.

Dein Sohn und Deine Freundin werden es Dir danken.
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 01.09.2017 17:40:18
Ach Deeeen ...

Ich lese in Deinem Tagebuch ... gerade lese ich den Chatverlauf von letzter Nacht ...

Da hat Jacky Dir geschrieben: Glaube an Dich ...

Wieso ignorierst Du die Hinweise auf die SHG?

Fühlst Du Dich zu klein? Zu mickrig? Als Neuling unter evtl. nur trockenen Spielern?
Dieser Gedanke wird Dir sofort in der Gruppe genommen.
Alle sitzen sich auf Augenhöhe gegenüber.

Fühlst Du Angst Dich zunächst einmal ja fremden Menschen öffnen zu "müssen"?
Nun, es steht Dir frei, ob Du etwas sagen möchtest oder nicht.
Ich behaupte einmal, dass es am Anfang JEDEM schwer fällt über sich zu reden.
Doch das ist erlernbar.

Hast Du Angst, dass man Dich nicht als "exzessiven Spieler" wahrnimmt, wo Du doch betonst, dass Du ja nicht so hohe Schulden hast?
Dann sei Dir gesagt: Du hast ein Problem mit dem Spielen.
Wie hoch Deine Einsätze waren ... Deine Verluste und damit Schulden ... das ist vollkommen schnuppe.
In der SHG geht es um den Menschen, der ein Problem erkannt hat oder erkennen möchte, um es dann zu ändern.

Was stört Dich, dass Du die SHG so blockierst?

Sage es bitte ... wir werden Dir helfen ...

Es ist ja nicht ganz "Nichts", was Du derzeit machst.
So finde ich Dein Tagebuch z.B. gut.
Ich denke mir, dass Vieles, was Du da nieder schreibst, innerlich mit einem Fragezeichen versehen hast.
Auch das ist vollkommen in Ordnung. Du versuchst Dich weiter zu entwickeln und wirst für Dich schon Antworten finden.
Und na sicher werden dazu wieder weitere Fragen auftauchen.
Da habe ich gleich eine Frage an Dich, die mir bisher nie jemand beantworten konnte:
Was ist zu wenig, was ist genug und was ist zu viel?
Ab einem gewissen Punkt werden Dir die Antworten einfach genügen.
Die Fragen werden irrelevant ... uninteressant.

Auch den Chat zu nutzen finde ich prima.
Wie käme ich sonst dazu, Dir hier sanft die Leviten zu lesen?  ;D

Mehrfach habe ich nun gelesen, dass Du alles tun wirst um spielfrei zu sein und zu bleiben.
Doch wenn wir ehrlich sind, dann machst Du genau das eben nicht.
Deine Abstinenzentscheidung über "Frau und Sohn" steht damit auf wackligen Beinen.
Egal was Dich von der SHG abhält ... es hat mehr Stellenwert ...

Das klingt brutal und böse ... ist es aber nicht genau so?

Rede bitte darüber ...

Vielleicht hatte ich ja Glück mit meiner SHG (bestimmt NICHT!, denn 99 % aller SHG-Besucher sind froh dort gewesen oder immer noch dort zu sein).
Sie gab mir gerade in der Anfangszeit meiner Abstinenz unwahrscheinlich viel Input.
Einige Themen nahm ich mit nach Hause und ich verbrachte die Zeit bis zum nächsten Meeting damit sie zu verarbeiten.
Da sitzt (im Regelfall  :D ) kein Guru, dem Du irgend etwas nachbeten sollst und musst.

Du bist Dein eigener Herr über Deine Gedanken - Deine Grenzen - Deine Ansichten - Deinen Glauben - ...

Aber Du bekommst Input ... und wenn Du magst Resonanzen.

Na klar gibt es viele Wege (Zitat von Dir) ...
Einer (Der eine eigentlich) Deiner Wege war es es "alleine" zu versuchen.
Obwohl Du jetzt hier bist, machst Du das eigentlich auch weiterhin.
Du sitzt beschützt und behütet vor Deinem Bildschirm.
Niemand kennt Dich - niemand kann Deine Reaktionen sehen (beim Lesen meiner Beitrags z.B.  ;D ) ...
Dort kannst Du Dich schämen, ärgern, erstaunt sein, lachen, Dich freuen ... was auch immer ... niemand "sieht Dich" (in Anlehnung an "Avatar").

Es ist nicht unbedingt gewagt ... es ist aber auch nicht unbedingt aufrichtig.

Dies weder dem Schreiber hier, noch Dir selbst gegenüber ... und erst recht nicht gegenüber Deinem Sohn und Deiner Frau.
(Jetzt schreibe ich das schon zum dritten Mal ... <räusper>)

Wenn ich nicht feste daran glauben würde, dass eine SHG Dich tatkräftig unterstützen könnte, würde ich dies alles hier mir ersparen.
Du bringst nämlich gute Voraussetzungen mit.

Also gebe Dir bitte selbst eine Chance.

Daher auch noch einmal die Bitte: Äußere bitte Deine Bedenken.
Ich werde Dir absolut aufrichtig gerne Rede und Antwort stehen.

Und ungeachtet dem bisher Geschriebenen: Weiter machen ...  :D
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 03.09.2017 23:13:31
Hallo Olli,

Ja Ich habe Angst davor , Angst davor nicht ernst genommen zu werden.
Habe ca vor 2 Jahren im Internet einen Ansprechpartner eine SHG in meiner Stadt angerufen.
Er erklärte mir aufgrund geringer Nachfrage wäre die SHG nicht mehr.
Telefonierte eine Zeit lang mit Ihm und gab meine Gefühle preis.
Er wollte mir helfen und wir machten einen Termin.
Ich wartete vergebens , war frustriert , fühlte mich alleine gelassen.... Hatte es selbst in die Hand genommen und bin gescheitert.

Natürlich wäre jetzt leicht gesagt ok, es gibt ja noch andere SHG´s.
Ja es gibt 2 weiter SHG in meiner nähe.
Mir ist auch bewusst auf Dauer es wie gerne im Forum geschrieben wird es als "Einzelkämpfer" zu versuchen wird auf längere Sicht eher scheitern.

Aber auch heißt es Spielfrei werden und dann alles daran zu setzten das es so bleibt.
Schritt für Schritt...

Doch bringt mich gerade dein Beitrag mich sehr zum nachdenken.
Da bekomme Ich ja im Prinzip Hilfe von dir. Einen Stups auf den richtigen Weg.
...
Bin Gedanklich gerade nicht mehr ganz da.. wider stelle Ich mir fragen , fragen, fragen
Muss nach denken ...
Melde mich wider....




Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: amTiefpunkt am 04.09.2017 09:31:07
Guten Morgen Deeeen,

sei herzlichen Willkommen bei uns im Forum!

Ein mutiger Schritt von dir, dein Problem jetzt endlich an zu gehen. Es lohnt sich, du hast dein Leben noch vor dir!

Es geht jetzt darum, dir Hilfe zu holen. Mit deiner Anmeldung hier im Forum hast du bereits den ersten Schritt gemacht, jetzt musst du nur noch wieter laufen! Ich lese in deinen Beiträgen öfter die Frage: was tun wenn der Suchtteufel plötzlich wieder kommt!? Was tun gegen Spieldruck? Wie kann die Sucht bekämpft werden?

Die Antwort auf die Fragen ist wohl von Mensch zu Mensch verschieden und überaus komplex. Olli und Fred haben es bereits gesagt: alles was Hilft, sollte in Betracht gezogen werden.
Ich bin auch ein ähnlicher Mensch wie du, habe Angst vor neuen Situation, bin unsicher und vergrabe mich lieber, als offen damit umzugehen. Aber auch ich möchte dir eine SHG ans Herz legen. Ich selbst habe damals auch riesen Bammel davor gehabt und habe mir fast in die Hose geschissen, aber im Nachhinein kann ich sagen, es war die beste Entscheidung meines Lebens! Ein Austausch unter Gleichgesinnten von ANgesicht zu Angesicht in der ersten Zeit ist unglaublich wertvoll und essentiell! Versuch es, es wird sich lohnen.
Die Spielsucht bleibt teil deines Lebens, für immer, aber ich kann dir aus Erfahrung sagen, dass man sehr gut mit ihr Leben kann ohne zu Spielen! Ein Kampf alleine gegen die Sucht wird über kurz oder lang zu einem Rückfall führen, so wenigsten meine Theorie! Nichtsdestotrotz können SPielsperren, Geldverwaltung und Meidung von Gefahrenzonen überaus hilfreich sein, sie tragen zum Gesamtbild bei.
Die Verlockung der Sucht kann sinnbildlich in der grichischen Mythologie mit dem schönen Gesang der Sirenen dargestellt werden. Doch was tun, wenn sie doch so schön singen???

Orpheus und Odysseus hatten unterschiedliche Strategien der Versuchung zu widerstehen.

Odysseus wusste, dass er ihnen nicht widerstehen konnte und ließ sich an den Schiffsmast binden, um der Versuchung zu entgehen. Das wäre auf einen Spieler übertragen, Maßnahmen, die einen so einschränken, das Spielen unmöglich zu machen. Dennoch kannn sich niemand für immer in einer Zelle oder Wohnung einschließen. An dieser Stelle kommen Gelmangement und Vermeidung von Gefahrenzonen ins Spiel, gerade in der ANfangszeit wichtige Mittel.

Orpheus hatte eine gänzlich andere Taktik, den Sirenen zu widerstehen. Er sang einfach noch schöner als die Sirenen und besann sich auf sich selbst. Und genau das ist es, was meiner Ansicht langftristig zu einer Abstinenz führt! Noch heute, 5 Jahre nach meinem letzten Spiel, gehe ich Tag für Tag nach draußen, Atme die frische Luft und entdecke immer wieder neues an dieser schönen Welt, kleine Dinge, die mich aber unglaublich glücklich machen. Beim Blick in die Augen meienr Frau oder meiner Kinder oder aber auch den Mitfahrern in der UBahn kann ich sehen, wie unglaublich wertvoll das Leben ist ohne die Spielhölle. Wenn du mich heute fragst, ob ich jemals wieder spiele würde ich dir Antworten, ich weiß es nicht!? Wachsam bleiben und in sich hinein hören, Tag für Tag. Würde ich irgendeinen Zweifel in mir keimen sehen, würde ich den Weg in die SHG suchen, um es auszuräumen! Darüber reden, nicht alleine mit sich selbst ausmachen!

Ohje, ich schreibe schon wieder einen Roman....Deeeen, ich möchte dir nur Mitteilen, dass du dir selbst deinen eigenen Weg zurecht legen musst. Mir haben die Strategien von Orpheus und Odysseus unheimlich geholfen, spielfrei zu werden. Zusammen mit dem Austausch unter Gleichgesinnten (Versteher) in einer SHG. Es war mein Weg, deiner kann anders aussehen, aber es gehört ein Plan dazu! Pack es an, sag "Ja" zum Leben!

aT
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.09.2017 16:24:28
....
Habe mir den Kopf zerbrochen...

Meine Absichten klar ein Leben ohne das Spiel.
Doch wie war bisher die Frage.
Zu sagen einfach nicht spielen zu gehen , leicht gesagt aber man weiß es selber zum scheitern verurteilt.
Einzelkämpfer zum scheitern verurteilt .....

Was bleibt?
Ein Ziel mit welchen möglichen Unterstützungen?
Hier die Erfahrung gemacht man bekommt Hilfe , man kennt sich nicht und doch ist jemand hier, der einem zuhört und Tipps gibt.
Habe einige Tipps für mich angewandt und bin froh über diese.

Auch wenn es mir heute schwer fiel habe die Nummer vom Gruppenleiter einer SHG in meiner nähe gewählt und angerufen.
Am Samstag den 09.09.2017 werde Ich diese zum ersten mal Besuchen.
Ich weiß noch ist kein Samstag noch war Ich nicht dort.
Aber Ich möchte es ändern und somit muss Ich Hilfe annehmen.

Kann es bestimmt nicht schlimmer sein , als das was mir bevorstehen wird, wenn Ich in meinem Leben keine Änderungen zu lassen werde.

Habe Ich mich doch hier genau aus diesen Gründen angemeldet. Um Hilfe zu bekommen und diese anzunehmen.
Evtl. muss  mir vieles von euch erst klar gemacht werden.

.....







 






Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 04.09.2017 18:04:35
Hi Deeeen!

Nun ja ... leider höre ich das immer wieder ... privates Treffen vereinbart ... Gesprächspartner erscheint nicht ...

Das ist schon zermürbend und desillusionierend.

Doch es ist trotzdem die Ausnahme.

Wer weiss ... wenn Du nun einige Male die neue Gruppe besucht hast, könnte es ja durchaus auch sein, dass die Chemie aus irgend einem Grund nicht passt.
Auch das ist nicht schlimm ... es gibt ja noch die dritte Gruppe.

Oh je ... und wenn auch hier alle Stricke reißen sollten, dann ist das auch kein Weltuntergang.
Es gibt nämlich Beratungsstellen und (freie) Therapeuten, Psychiater, Psychologen und und und ...

Du hast also bisher nur gekratzt an all den existierenden Möglichkeiten, die Dir offen stehen.

Also ... Kopf hoch und Schritt für Schritt weiter machen.

Keine Ahnung, ob Du es hier irgendwo schon mal von mir gelesen hast.
Als ich meine Abstinenzentscheidung aus dem Bauch heraus bereits getroffen hatte, offenbarte ich mich langsam meinen Eltern.
Irgendwann fiel der Groschen: Hast Du wieder gespielt? - Ja, aber ...
Ich flog raus ...
Zwei Wochen später wurde ich wieder aufgenommen.
Mein Vater, der sich selber nie Hilfe gegönnt hatte, meinte zu mir: Suche Dir Hilfe ...
Was denkst Du, was ich Schussel antwortete? - Für mich gibt es keine Hilfe.
Mein Schwager - auch spielsüchtig - hörte davon, dass ich schon die Gruppe in Köln ein paar Jahre vorher besucht hatte.
Damals wollte ich aber nicht verstehen. Ich nutzte die Gruppe als Alibi vor meinen Eltern und auch vor mir selbst.
Mein Schwager wollte mit mir die Gruppe wieder besuchen.
Ich lehnte ab. Es hatte mir ja "nichts gebracht".
Doch er ließ nicht locker und irgendwann sagte ich ja.
Holla die Waldfee ... die selben Gesichter ... die selben Erfahrungen präsentierten sich mir.
Doch dieses Mal hörte ich zu ... versuchte dahinter zu steigen, was die Aussagen hinter den Worten waren ... ich assoziierte mit meinem Leben ... und es war, als ob "Erkenntnisblitze" in mein Hirn schossen.
Jetzt verstand ich ...

So fing ich an meine intuitive Abstinenzentscheidung in eine logische und gleichzeitig emotionale zu wandeln.
Es war eigentlich auch nicht nur eine ... es sind sogar ein paar ...
Es sind grundlegende Entscheidungen und Alltägliche, die sich auch austauschen können.

Zitat
Aber Ich möchte es ändern und somit muss Ich Hilfe annehmen.

Nein ... nein! Du "musst" gar nichts!
Bitte baue Dir selber keinen Druck auf.
Du darfst Dir die angebotene Hilfe gönnen!
Und das nicht etwa für Deinen Sohn oder für Deine Frau!
Nein - nur für Dich!
Wenn es Dir nämlich gut geht, dann geht es den Beiden auch gut.
DU bist die Hauptperson in Deinem Leben!

Und deshalb sage ich Dir nun etwas, was Du sicherlich noch nicht oder lange nicht mehr gehört hast.
Lasse bitte zu es auch anzunehmen:

Du bist wichtig!
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 04.09.2017 18:07:34
 :D Wie gut mein Beitrag passt, lese ich gerade von Dir im Chat ...

Zitat
Ich wusste vor 2 Jahren vom meinem Problem der Gedanke was zu ändern war da aber anscheinend nicht mit allen Mitteln

Na wenn ich mich da mal nicht wieder erkenne ...  :D
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.09.2017 18:43:13
Zitat
Nein ... nein! Du "musst" gar nichts!

Stimmt da hast du recht.
Aber Ich möchte es , Ich möchte Hilfe annehmen.
Ich möchte wider morgens aufwachen ohne schreckliche Gedanken was Ich falsch gemacht habe.
Ich baue mir auch kein Druck auf, das "muss" ist immer noch in manch Situationen in mir.
Es braucht ja auch Zeit , ein Wandel von jetzt auf gleich ist nicht machbar.

Aber Ich möchte es ändern und somit darf Ich Hilfe annehmen.
So war dieser Satz gedacht und gemeint das "muss" hat sich irrtümlicher Weiße eingeschlichen.

Habe einige Sachen hier im Forum angenommen und finde diese sehr Hilfreich.






Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 04.09.2017 19:59:24
Wenn wir mal alle psychologischen Spielchen außer Betacht lassen:

Ja, du musst Hilfe annehmen, denn sonst hast du keine Chance.

Und du kannst dies sogar tun, wenn du es gar nicht willst.
Dein Hirn wird sich dran gewöhnen und die Dinge aufnehmen,
egal aus welchen Grund, Willen oder Zwang du damit begonnen  hast.

Und sieh es nicht als Druck, sondern als Vorfreude auf dein neues Leben !
Denn das liegt vor dir und du hast noch keine Vorstellung, wie schön es sein wird.

Mir fiel es leichter zu sagen, ich höre für meine Frau / meine Familie auf.
Vielleicht fehlte mir oberflächlich betrachtet auch der nötige Wille, für mich aufzuhören.
Vielleicht war mir damals nicht bewusst, dass ich es doch für mich ganz allein entschieden hatte.

Erst weit über ein Jahr später wurde mir klar, dass ich mich für mich entschieden hatte.

Heute profitieren alle davon. Ein bisschen auch du :)
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Tine am 04.09.2017 21:12:42
Tolle Beiträge hier, ich lese es immer wieder gerne. Diese Motivation die hier rüber gebracht wird.
Ihr könnt alle stolz auf euch sein nicht mehr spielen zu gehen.

Ich bin stolz auf euch !
Und Danke euch für die Ehrlichkeit
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 05.09.2017 21:58:02
Der Kreis bleibt ein Kreis kein Frage, aber hat man die Wahl weiter darin zu verweilen oder etwas dagegen zu tun.
Ich möchte etwas dagegen tun , sonst wäre Ich nicht hier und mich mitteilen.
Ein erster Schritt hier im Forum ein Grundstein nicht mehr nicht weniger, dennoch Danke ich mir selber für mein eigenes Mitteilen
und die Resonanz die Ich von euch bekomme.
Das dazu noch viele weitere Schritte dazu gehören keine Frage auch diese sollten folgen.
Ziel die Abstinenz von der Spielsucht.
Aber wurde mir nicht gesagt, das wir alle die gleiche Krankheit haben mögen und dennoch vollkommen unterschiedlich sind?
So braucht auch jeder seine Zeit mit etwas klar zu kommen als jemand anderes der es schneller kann.
Dennoch bleibt das Ziel Abstinenz gleich.
Es gibt immer mehrere Wege , also hat man auch hier die Wahl eine für sich geeigneten Weg zu finden und sich dafür zu entscheiden.
Der eine schneller der andere langsamer.
Doch bleibt auch hier das Ziel Abstinenz.
Es braucht Zeit  einer mehr der andere weniger.
Nun keine Wiederholung mehr, aber hoffe doch das man versteht was Ich damit meine.



Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 05.09.2017 22:29:43
Hallo Deeeem,

Aber wurde mir nicht gesagt, das wir alle die gleiche Krankheit haben mögen und dennoch vollkommen unterschiedlich sind?

Ja, dies habe ich Dir geschrieben.
Doch die Symptome dieser Krankheit sind ja gleich und dies wirft ja dann auch eine logische Konsequenz voraus.
Wie der Heilungsprozess bei jeder anderen Erkrankung ja auch, ist der "Heilungsprozess" bei Spielsucht dann auch auf die Symptome ausgelegt.
Und wie bei einem Beinbruch geht die Genesung bei manchen halt länger als bei anderen.
Doch die optimierte Methode der Behandlung, wird wohl fast auf der ganzen Welt gleich sein.
Nicht ohne Grund!

Aber Du solltest und wirst dabei Deine eigenen Erfahrungen machen.

Ich wehrte mich auch sehr lange, alles habe ich hinterfragt.
Bis ich bemerkte," hey was kann ich schon verlieren"
Beim annehmen von Dingen, wie ich sie auch heute hier schreibe.

Deeeem, ich mag Dich.
Du setzt Dich auseinander, mit dem was Du hier entdeckst und mit Dir selbst.
So wird Deine Entscheidung die Richtige sein, denn Du hast sie getroffen.

Grüß Dich
     
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 06.09.2017 13:45:27
Hallo Jacky,

Danke für deine Antwort.

Zitat
Ich wehrte mich auch sehr lange, alles habe ich hinterfragt.

Evtl. verstehe ich deinen Satz falsch, dann bitte Ich, Dich mich zu korrigieren.
Aber Ich verstehe es so, als ob es eine Abwehr ist etwas zu hinterfragen, etwas nicht zu lassen zu wollen?


Aber derzeit ist das hinterfragen für eine wichtiger Schritt um voran zu kommen.
Wird es auch keine Antworten geben , setzte Ich mich damit die letzten Tage damit auseinander und derzeit Hilft mir genau das.
Ob es sinnvoll erscheinen mag oder nicht, momentan ist es eine Hilfe für mich.
Möglicherweise verschwinden diese Frage nach und nach , dann soll es so sein.

Jede Veränderungen im Leben ob Positiv oder Negativ nehmen wir wahr und verarbeiten diese , manche bewusst weil etwas einem daran liegt
oder unbewusst Kleinigkeiten.
Auch braucht jede Veränderung denn "willen" etwas verändern zu wollen.
So nehme Ich mir, mich selbst.
Habe Ich in den letzten Tage viele Schritte für mich selbst unternommen um Abstinent vom Spiel zu sein.
Sichtlich mein Beitritt ins Forum, mein Mitteilen, mein hier sein, das noch da sein.
So lese Ich auch andere Beiträge hier und mache mir meine Gedanke lasse alles auf mich wirken.
Eine direkte Person in meinem Umfeld mit der Ich darüber reden kann ohne Zwang ohne Druck aber Ehrlich.
Mein Alltag geändert, Kleinigkeiten mit Wirkung.
Viele kleine Dinge aber derzeit eine riesen Auswirkung auf mein Wohl befinden.

Viele Sache vorher für mich selbst abgelehnt , mit der Begründung woher die Zeit nehmen oder auch das Geld.
Das Geld ist da, war es auch das ja immer fürs Spielen.
Zeit auch da, so hatte ich mehr als genug fürs Spielen.
So bin Ich heute morgen um 7 Uhr vorm Hallenbad gestanden und habe mir etwas gutes getan etwas worauf Ich mich
jetzt jeden Mittwoch freuen kann. Es tat mir sehr gut.
Ob Ich jetzt den Rest von meinem Leben jeden Mittwoch morgen um 7 Uhr schwimmen gehe, keine Ahnung aber es Hilft mir im Moment.

So habe Ich meinen Angst überwunden und den Leiter der SHG angerufen und mich nach den Treffen erkundigt.
Jeden Samstag von 18-20 Uhr finden diese statt.
Ein weitere Schritt , Ich habe mir vorgenommen hin zu gehen. Ich werde hingehen. Noch weiß Ich nicht was mich erwartet aber, dies werde Ich am Samstag aus eigener
Erfahrung berichten können.

Ein Schritt , ein Schrittchen , ein Schrittchen, ein weiterer Schritt.......

Ich bedanke mich fürs lesen , mir zuhören , mir zu Antworten.
Eine weiter große Hilfe für mich von euch allen.
Danke



 

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 06.09.2017 15:37:04
Evtl. verstehe ich deinen Satz falsch, dann bitte Ich, Dich mich zu korrigieren.
Aber Ich verstehe es so, als ob es eine Abwehr ist etwas zu hinterfragen, etwas nicht zu lassen zu wollen?

Aber derzeit ist das hinterfragen für eine wichtiger Schritt um voran zu kommen.

Ich vermute mal Jacky meint die 2. Bedeutung von "hinterfragen" ... in diesem Sinne als "In Frage stellen", "anzweifeln", "nicht akzeptieren wollen"

Dein "Hinterfragen" ist das erfahrenwollen der HIntergründe, und das ist gut so.

Von Ersterem halte ich natürlich nix :)

Von Letzterem aber auch nicht, aber das bin individuell ich.

Ich habe mir gesagt, was nützt mir das Wissen um die Gründe, die es vielleicht vor Jahren oder Jahrenzehnten mal gab.
Meine Emotionslage ist heute eine andere, ich könnte nicht mehr nachempfinden, was ich damals empfunden habe und
vielleicht zur Spielkrankheit führte.

Das aber nur zu dem allgemeinem Thema "du musst alles aufarbeiten was je in deinem Leben passierte", welches ich so nicht teile.

Meine erste Frau litt unter psychosomatischem Asthma, wohl mitbegründet durch eine "außergewöhnliche" Kindheit.
Selbst nach der 14. PSycho- und sonstigen Therapie brachte sie das Wissen um die Probleme ihrer Kindheit nicht weiter.

Aber das ist einfach eine Entscheidung die ich für mich selbst getroffen habe.

Somit lebe ich jede Minuten im Heute und im Jetzt und ich plane meine Zukunft.
Meine "Vergangenheit" habe ich als das akzeptiert was es ganz nüchtern betrachtet auch ist: "Vergangenheit" und das auch noch unabänderlich.

Aber Deeeen .. hinterfrage wann immer du hinterfragen möchtest.
Aber mache deine Zukunft nicht von den Antworten abhängig, denn evt. wirst du keine erhalten :)

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 06.09.2017 22:33:22
Hallo Deeeen,

Fred hat dass schon ganz gut erkannt, er hat mir einmal geschrieben " denke nicht so viel über alles nach, sondern nehme einfach mal etwas an."
Was ich auch gelesen habe, egal von wem, alles hinterfragte ich...ich zerlegte alles in meinem Kopf.
Und zwar so weit dass ich dann einfach ganz unwichtige Dinge in den Vordergrund hob..so wie es mir gerade passte.
Ich sondierte einfach und nahm zuerst nur Dinge an, die absolut für den Arsch waren.
Ich wehrte mich so lange!
Und kann nur von Glück schreiben, dass man hier gewartet hat, bis ich es erkannte.

Gerade in einer erlebten unsicheren Lebensphase frägt man natürlich nach.
Mein voriger Beitrag war auch etwas unglücklich formuliert.
Dies geschah wohl aus einer gewissen Dualität, Franky (ein Mitglied hier) sagte ja auch immer "Du bist noch lange nicht über den Berg."
Wenn er auch sonst oft im Unrecht lag, damit hatte er absolut recht.
Ich besteige gerade den größten Berg in meinem Leben und es ist mir Scheißegal ob ich jemals oben ankomme.
Nur will ich nicht wieder hinunter fallen.

Also, frage so viel Du auch willst, ich mach es eh.
Ich differenziere etwas, ob man die helfenden Möglichkeiten hinterfragt oder sich selbst.
Und ich differenziere auch zwischen fragen und hinterfragen.
Hinterfragen unterliegt einem gewissen Misstrauen.... gegen sich selbst, gerade als pathologischer Spieler, ist es sehr wohl angebracht.
Doch würde man helfende Möglichkeiten hinterfragen, die ja nur dazu da sind um sein Verhalten ändern zu können...
Könnten noch eine Menge Türen in seinem Kopf offen sein, um auch wieder den Weg in eine Spielo finden zu können.
Und fragen, ist dagegen ein Ruf nach Information.

Auch dieser Beitrag ist wohl etwas unglücklich formuliert.  :)

Mir aber egal, jeder kann ja gerne nachfragen.

Grüß Dich 

             


 
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 10.09.2017 10:42:50
Ein weiteren Schritt , war Gestern in der SHG.
Fühlte mich den ganzen Tag innerlich unruhig.
Was wird passieren wenn Ich dort hin komme?
Was werden die  Menschen denken die auch dort sind?
Werde Ich verstanden?


Nun weiß Ich zu vielen Fragen um nichts. Einen weitere wichtige Erkenntnis!
Alle Sorgen evtl. auch Ängste unbegründet.
Es war eine kleine Überschaubare Gruppe, mit mir 4 Personen.
Ich hörte zu und merkte schnell , alle reden über das selbe, jeder seine eigene Geschichte, alle über das Spielen und die Sucht.
So wurde ich gefragt ob Ich, was erzählen möchte.
Das tat Ich, es war befreiend. Ich spürte innerlich wie meine Anspannung weniger wurde je mehr Ich erzählte.
Mit anderen Menschen zu sprechen im direkt gegenüber, über das Spieler sein und die Sucht, eine wichtige Erfahrung.
Bin glücklich diesen Schritt gegangen zu sein und möchte ihn weiter gehen 1 mal die Woche in die SHG.

Danke









 

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 10.09.2017 12:40:53
Hallo Deeeen,

so ist es nun einmal mit unserer Erkrankung.
Was kann man schon groß machen ?

Kein heilender Saft, keine Schmerz lindernden Massagen, keine Operation, keine Bestrahlungen...
Man redet sich nur wieder "gesund" ?
Und ausgerechnet mit anderen Spielsüchtigen ?
Die ja selbst eben diesen Austausch suchen mit Ihresgleichen.

Da kommt mir doch der Gedanke, dass man sonst gar nicht im Stande wäre sich wirklich zu erkennen.
Sich einfach mal hinsetzt und sich konzentriert, was eigentlich mit einem los ist.

Als ich zum ersten mal in "meiner" SHG war habe ich mich geschämt.
Geschämt so zu sein wie alle dort.
Irgendwie der "Vollassi" der mit Münzen spielt und mit der Hand das Display des Automaten abdeckt, um die Spannung zu erhöhen.

In dieser Gruppe sind nur Alkis, welche die früher besoffen nur den Anderen auf den Sack gegangen sind, die ihre Frauen schlugen und das Bett voll kotzten. Parasiten wenn sie trunken und alle Nüchternen gingen ihnen gerne aus dem Wege.
Und dort saß ich dann mitten drin.....im erlauchten Kreise, der "Oberpenner".

Es ging dann nicht sehr lange bis ich etwas erkannte.
Sie standen zu alle dem was sie auch taten und waren, keiner versteckte sich.
Ich sah wie ihre Frauen sie abholten, sie in den Arm nahem sich hielten und sich freuten.
Da hat fast keiner einen Führerschein mehr.  :)
 
Ich liebe diese Menschen mehr wie mich selbst.
Heute schäme ich mich etwas, es hier zu erzählen wie ich meinen ersten Besuch dort empfand.
Denn es war nur ein "Vollassi" und "Oberpenner" anwesend....und der schreibt gerade hier.
Und nur mit der Hilfe meiner Freunde dort, konnte ich mich in ihre offene und ehrliche Gemeinschaft einreihen.

In die Gemeinschaft derer, die etwas tun um alles zu ändern. 
Die sich stellten , allem gegenüber ohne etwas zu verbergen..
Und kein heilender Saft, keine Schmerz lindernden Massagen, keine Operation, keine Bestrahlungen..
wäre nur annähernd von einem Erfolg belohnt.
Als die beste "Medizin" der Welt.

Zu erzählen und zu erfahren!

Für meine lieben Freunde dort und für Dich, Deeeen


Grüß Dich

/ Wehe einer zitiert einen Satz aus diesem Beitrag, ohne die ganze Aussagekraft oder die rhetorische Dramatik zu berücksichtigen.
Einzelne Worte sind hier oft nur etwas negatives, die aber notwendig scheinen, um zum positiven Ende zu gelangen.  :)
 
     
 
     



   
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 17.09.2017 09:34:07
Guten Morgen
bin Tod Sterbens Krank  ;D Erkältung  :D :-[

So neu bin Ich ja gar nicht mehr hier.
Als Ich mich hier registrierte war es im Prinzip wider aus dem schlechten Gewissen heraus. Fühlte mich schlecht da Ich wider eine Menge Geld verlor und dachte das hier hilft mir sicherlich, für den Moment, war mich doch eigentlich klar die nächste Möglichkeit zum Zocken kommt.
So geschah es schließlich ja auch , Am Tag 5 ist alles vorbei hatte Ich ja geschrieben.
Logische Konsequenz durch schreiben wie es einem geht und sich zu sagen Nie wider spielen gehen ..... ohne dafür etwas tun zu wollen.

Alles was Ich vorher glaubte zu meinen , falsch.
Ich bin nicht alleine, Ich darf Hilfe annehmen , Tipps und Ratschläge bekommen.

Was habe Ich jetzt?
Mein Wille nicht mehr spielen zu gehen.
Meine Freundin und Mein Sohn Meine Familie :).
Nun auch in einer SHG, man kennt sich nicht jeder ist einem Fremd,  doch dauert es nur Minuten und man könnte glauben man kennt sich schon länger. Jeder spricht offen über die Sucht und man erkennt sich schnell wider.
Das Forum , Euch , diejenigen die mir Mut zugesprochen haben und es weiter tun.
Viele Tipp´s( Freds Kalender , meine Farbe ist Orange  :D es freut mich wenn Ich morgens aufwache und einen weiteren Tag farbig machen darf).
Viele Ratschläge (Jacky , Lese sehr gerne was du schreibst, viel was mir hilft , manche Sachen verstehe Ich oft nicht  ;D)
Einen leichten Tritt ... ( Olli, hatte mir über deinen Beitrag den Kopf zerbrochen ,  das war der Beginn für mich weitere Hilfe in Form einer SHG in Anspruch zu nehmen, evtl im ersten Moment etwas wider Willig , aber bin froh diesen Weg auf mich genommen zu haben).
Aber auch das lesen aller anderen hier im Forum gibt mir die Zuversicht das es sich lohnt den Weg weiter zu gehen das nur für 24 Stunden.
Danke.

Zwei Tage ist der Zahltag nun her. Bisher alles wie geplant.
Meine bekannte hat die erste Rate bekommen und Dispo ist nicht mehr ganz so tief im Minus. Bankkarte habe Ich nicht von daher ist die Versuchung in einem unachtsamen Moment wider mit Bankkarte los zu ziehen um zu Zocken nicht gegeben.
Zwar war es schon einmal eine Abmachung mit der Bankkarte , aber ihr wisst selbst welch Lügen man auftischen kann und es so glaubwürdig wie nur möglich es zu vermitteln um an Geld zu kommen.
Es ist alles offen gelegt , keine Lügen mehr nur noch offen und die Wahrheit.
Fühle mich momentan sehr Wohl, kann wider einschlafen ohne das es in meinem Kopf ständig rattert(Wider verloren, Geld fehlt hier, Geld fehlt da).
Klar Geld fehlt derzeit, aber dies wird sich mit der Zeit und einem Plan regeln.
 
Danke


 
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 21.09.2017 08:15:19
Ich werde noch einen langen Weg vor mir haben so viel steht fest, aber Ich werde ihn gehen.
Jeden Morgen beim Aufstehen ist der Gedanke ans Spielen da.
Im ersten Moment bedrückt mich das sehr  , jeden morgen brauche Ich erst ein paar Minuten um alles zu realisieren.
Ich bin ein Spieler das steht fest. Jeden morgen sagt etwas in mir "Nie wider Spielen? Komm geh spielen!" und diese Last ist erdrückend.
Klar dürfte Ich Spielen gehen , doch der Ausgang wäre mir jetzt schon bekannt. Schon Abschreckend , ja etwas schockierend zu wissen was passieren wird wenn man
der Sucht nachgibt. Das wusste Ich während des Spielens irgendwo in mir selbst auch schon , aber als so schlimm empfand Ich es eigentlich nie.
Im Vordergrund war bei mir eigentlich meist zu wissen das Geld im Monat wird nicht langen , denn Gewinne wurden ja immer wider als neuen Einsatz verspielt.
Ein Gedanke der mich innerlich zerriss , zu glauben das es immer so weiter gehen wird.aber was daran zu ändern habe Ich nicht gedacht.
Oft nach schuldigen gesucht , gab es ja meiner Ansicht nach genügend.
Die Spielhöllen Betreiber, die komplette Glücksspiel Industrie, die Person die neben mir gerade Geld gewonnen hatte oder einfach der Autofahrer vor mir der einfach zu langsam fuhr oder der Baum im Wald. Jeder war schuld an meiner Situation.
Nun weiß Ich der Schuldige an meiner Situation war alleine Ich.
Es ist meist einfacher jemand anderem die Schuld zu geben , als sich selbst ein zu gestehen das man selber das Problem ist. Ist ja auch schwierig, macht keiner gerne.
Doch bin ich derzeit der Meinung ohne diese Einsicht wäre Ich nicht hier , wäre in keiner SHG und würde mich nicht mit mir selber als Spieler auseinander setzten.
Würde keine Hilfe annehmen wollen, wäre wohl noch der Meinung Ich habe ein Problem? Nein schuld sind die anderen , die machen mir Probleme.

Gestern ist vorbei.
Morgen wird kommen keine Frage , was kommt sehe Ich dann.
Und nur für heute möchte Ich Spielfrei bleiben.
Wünsche jedem gute 24 Stunden.

Gruß

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 30.09.2017 17:47:52
Derzeitiger Stand weiterhin Spielfrei.
Im Sinne das Ich nicht Spiele real ,aber gedanklich oft kuriose Sachen was da abgeht.
Derzeit alles mit etwas Abstand betrachtet , kommt es mir vor als wäre alles nicht real.
Alles was war nie geschehen , nicht passiert , ein Traum. Ein weiterer Schritt?Wenn JA,  in welche Richtung?
Die Woche war stressig so gut wie kein Schlaf gehabt , Arbeitsbedingt. Stress definitiv. Vielleicht auch deswegen das alles , das es mir so vorkommt als wäre nie etwas gewesen. Doch weiß Ich was war , so soll es nicht weiter gehen.
Das  morgendliche erwachen alles sehr Fremd , noch vor 2 Wochen der Gedanke an die Sucht direkt im Sinne doch es verblasst. Es kommt mir erst später in den Sinn.

Disposchulden sind im nächsten Monat vollständig beglichen und auch die Schuld bei einer Bekannten, durch Rückzahlung vom Finanzamt.
Freue mich darüber sehr , aber macht mir genau diese Situation etwas Angst.
Ich weiß , wie viel verspielt wurde , Geld, ist nicht von belangen. Der eine zieht früher , der andere später die Reißleine ... manche Nie.
Hatte Ich evtl. das Glück es mir früher eingestehen zu können  das Ich ein Spieler bin.
Glück im Unglück. So heißt es doch Sprichwörtlich.
Nun gut , keine Schulden mehr im nächsten Monat. Doch bleibe Ich ein Spieler ich weiß es und genau das macht mir gerade etwas Sorgen.
Mein Ziel klarere als zuvor Spielfrei bleiben , daran hat sich nichts geändert.
Hätte mir jemand vor ein paar Woche gesagt welche Kraft in den Worten "Nur 24 Stunden" liegt hätte Ich mich wohl tot gelacht.
Aber ist es genau das was Ich mir sage wenn mir Gedanken in den Sinn kommen , dich mich erdrückend.
Alleine dadurch löst sich so viel in mir 24 Stunden sind machbar.

Nun denn vllt. gehört genau dies dazu , zu einem Spieler der der Sucht widersteht.
Vielleicht ohne das Ich es weiß ein Schritt der Sucht um das zu bekommen was Sie möchte , Spielen.
Alles etwas verwirrend im Moment, hängt evtl. an dem wenigen Schlaf dieser Woche , Ich weiß es nicht.

Grüße euch ...
 
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: MiLu am 30.09.2017 22:01:51
Hey Deeeen,

genau das hat zum Glück nichts mit Glück im Unglück zu tun-du hast dich entschieden! Und davor ziehe ich meinen Hut! Es ist nicht einfach, doch aus eigener Praxis weiß ich, dass umso größer der Abstand ist, desto leichter wird es! Durchhalten ist die Devise, genau dann, wenn alles sinnlos erscheint! Man wird nie vollkommen frei von Gedanken und Erinnerungen sein, doch bauen jene genau den neuen und kettenlosen Weg! All das gehört dazu- wäre es so leicht, so gäbe es uns Menschen nicht! Entwicklung entsteht durch Höhen und Tiefen....Man sollte nur nichts einfach hinnehmen und entschuldigen, sondern verändern...Und das machst du! Bitte halte an deiner Motivation fest, das ist der Sinn und die Aufgabe- und es wird sich lohnen! Das sagen dir und euch alle spielfreien Leute durch die Bank! Exakt wie bei allen anderen Suchtstilllegenden auch...

Ein Leben!

Liebe Grüße

MiLu
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 01.10.2017 13:15:32
Hallo Deeeen,

spielen zu gehen für Dich und zu denken, dass man nur wenige Euro einsetzt, es auch dabei belässt.
Ist Meilenweit Deiner erlebten Besuche dort entfernt.
In der Regel lernen wir durch unsere Erfahrung, gerade tausende male erlebte negative Situationen sollten doch eigentlich ausreichen.
Nicht einfach dieses vergangenheitlich immer wieder einkehrende Szenario zu verstehen und zu verarbeiten.

Ja wir sind Spieler, darum sollten wir auch nicht mehr spielen.
Gedankliches Ungleichgewicht, das kennen wir doch zu Genüge.
Sorgen und Ängste ein Süchtiger zu sein, mögen durchaus ihre Berechtigung haben.
Wer hätte auch keine Angst davor, alles zu verlieren was er hat.

MiLu will nicht mehr dass Du spielst, Fred, Olli, Tine...ich..alle hier wollen es nicht mehr.
Deine Familie, Freunde wollen es nicht, Du willst es nicht mehr.
Außer einiger dieser Glücksspielbranche und Deiner manipulierenden Erkrankung will es keiner wirklich.
Daraus entsteht Motivation, wenn Du Dich abschreibst vernichtest Du vieles.
Was auch kommt, gespielt wird nicht mehr.
Daran arbeitest Du nun täglich. 

Wird es Dir gelingen ?
Diese Frage ist nicht wichtig, war es noch nie.
Nur wichtig dass Du glücklich/zufrieden bist, mit dem was Du auch tust.
Auch wenn es ab und zu Bedrückend erscheint.

Schulden bezahlt...wie man es auch erwartet.
Von einem ehrlichen Menschen.
Hervorragend...für einen Spieler wie uns.

Grüß Dich   
   
     
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.11.2017 10:58:21
Ich lebe noch war die letzte Zeit wenig bis gar nicht hier.
Ziel weiterhin klar dennoch mit einem Kratzer.
Es hatte mich wider in eine Halle getrieben und habe gespielt.
Waren es vielleicht 5 Minuten und alles schien wie vorher zu sein.
Als hätte es nie eine Pause bzw. den Versuch gegeben damit aufzuhören.
Als mein Geld verspielt war was ich dabei hatte war der einzige  an was Ich denke konnte woher Geld nehmen?
Spielen , Spielen , Spielen ......

Ich fuhr nach Hause, es dauerte ca. 1 Stunde, als ich wider einen klaren Gedanke fassen konnte.
Angst das es wider sein wird wie es war jeden Tag in eine Halle rennen und Spielen woher das Geld nehmen, kein Geld da , Schulden machen usw.
War diese Angst auch in meiner aktiven Spielzeit da doch wurde diese gut verdrängt.

Doch dieses mal ging es nicht, die Angst mich und meine Familie selbst zu zerstören war bzw. ist auch in diesem Moment größer als das verlangen Spielen zu gehen.

Es möge jeder seine eigene Meinung haben , doch hat mich dieser Rückschlag etwas gelernt.

Was ist passiert?
Nach einer Zeit , in der ich mich mit meiner Sucht  auseinander gesetzt habe ist mir Tag für Tag etwas mehr die Bedeutung aus dem Sinn gekommen.
Ich habe es für mich selber etwas verharmlost Tag für Tag , das letzte Spiel rückte immer weiter weg . Grober Fehler den Ich mit meiner Spielfreiheit bezahlt habe.

Ich habe etwas Geld , Zeit und meine Spielfreiheit verloren. Aber mich selber habe ich nicht verloren und darüber bin Ich sehr glücklich.
Wie viel Tage am Stück Ich Spielfrei bisher war , ist nie  relevant für mich gewesen. Wusste ich zwar wie viel Tage doch hätte ein Eintrag in die Liste mir wohl eher mehr Druck erzeugt als das es Hilfreich gewesen wäre.
Also gehe Ich wider ran wie vorher 24 Stunden und dafür bin ich bereit nach wie vor.

Zum Schluss etwas aus einem Lied was für mich, für den Rückschlag gilt aber auch für einen Erfolgreichen Tag an denen Ich stark bleibe und nicht spiele-
Den es geht doch immer um genau 24 Stunden das jetzt und Heute.
Eigentlich finde Ich persönlich passt das ganze Lied auf mich und meine Sucht.


Zitat
"Gestern war einmal, ist nichts was du brauchst"

Der W- Schatten
Zum anhören https://www.youtube.com/watch?v=O1RybBYpf6w
 (https://www.youtube.com/watch?v=O1RybBYpf6w)


Gruß Deeeen



Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 04.11.2017 11:09:00
Wie viel Tage am Stück Ich Spielfrei bisher war , ist nie  relevant für mich gewesen. Wusste ich zwar wie viel Tage doch hätte ein Eintrag in die Liste mir wohl eher mehr Druck erzeugt als das es Hilfreich gewesen wäre.

Ein kleines Hintertürchen offen halten ?
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.11.2017 11:35:52
Ein kleines Hintertürchen offen halten ?

Interessieren würde mich warum diese Frage aufkommt.
So weiß Ich selber wie viel Tage Ich Spielfrei war und nur weil Ich keine Listen Eintrag möchte soll es ein Hintertürchen sein?

Evtl. weißt du mehr warum man diese Einstellung dem gegenüber haben könnte somit kann Ich ohne weiteres diese Frage auch nicht mit Ja oder Nein beantworten.
Somit Frage Ich mich jetzt mal selber ist es ein Hintertürchen?
Und komme auf keine Antwort.
Könntest mir evtl. helfen um das in einem anderen Licht zu sehen?

Gruß Deeeen
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 04.11.2017 11:55:29
Wunderbar, dass es dich "anspricht", denn das zeigt mir, dass ich mit meiner "Vermutung" nicht völlig neben der Sache liege.

Aus meiner Wahrnehmung verschwindet du nach ca. einem Monat "spielfrei" hier aus dem Forum und ergibst dich deinem "eigenen" Leben.
Nach einem weiteren Monat plauderst du hier, dass es mal einen Rückfall gab, es dir aber total gut geht und du damit glücklich bist.

Du erinnerst mich sehr, sehr an mich selbst.
In der Theorie hatte ich alles Wissen dieser Welt um spielfrei zu werden.
In der Praxis konnte ich dies weit über 10 Jahre nicht umsetzen.
Ich hatte die letzen 10 Jahre meiner Karriere das Spielen verhältnismäßig gut unter "Kontrolle".

Aus heutiger Sicht weiß ich nur zu gut, dass das kleine "Suchtteufelchen" in  meinem Kopf in dieser Zeit
ganz erbärmlich um sein "Überleben" gekämpft hat und es dabei durchaus einfallsreicher war als ich es mir selbst zugestand.
"Rückfälle" wurde von "ihm" wochen- manchmal sogar monatlang vorher "geplant".  Alles nötige in die Wege geleitet.
Langsam, schleichend .. ohne dass "ich" es überhaupt wahrgenommen hätte.

Ich behaupte mal einfach ins Blaue hinein, dass fast jeder der etwas Problematisches unterlässt,
es durchaus als positiv ansieht, wenn er sich vor Augen hält, wie lange er dies nun schon "unterlässt".
Wie lange sein "neues Leben" bereits währt.

Warum dieses durchaus positive Ereignis nun DRUCK auf dich ausüben sollte .. tja ...
ich sag mal ... die Frage kann dir nur dein "Suchteufelchen" beantworten.

Hättest du in der Halle gewonnen, wärest du die Folgetage wieder hingegangen und mit
jedem Tag hättest du dich von deiner gewünschten Abstinenz weiter entfernt.
Dass es nicht so kam war purer Zufall und ist keinesfalls als "eigene Leistung" einzustufen.
Just luck ... nothing else ... nothing more ...

Du musst jeden Strohhalm ergreifen der dir helfen kann. Die Summe der Strohhalme wird es ausmachen ...
Und ein wenig "Stolz" über eine Anzahl spielfreier Tage ist nichtmal der dünnste Halm.

Letzen Endes entscheidest du für dich allein.

Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.11.2017 13:47:26
Zitat
Hättest du in der Halle gewonnen, wärest du die Folgetage wieder hingegangen und mit
jedem Tag hättest du dich von deiner gewünschten Abstinenz weiter entfernt.
Dass es nicht so kam war purer Zufall und ist keinesfalls als "eigene Leistung" einzustufen.

Dann ist es Zufall das jeder einzelne von uns hier ist.
Reiner Zufall ob es jemand Jahrelang schafft nicht zu Spielen.
Demnach kann man alles sein lassen , jeder versuch etwas zu tun oder es nicht zu tun wird rein vom Zufall gesteuert.

Nein dem kann Ich nicht zustimmen da gehen unsere Meinungen definitiv auseinander.
Es wäre ein leichtes gewesen und auch jetzt wäre es sehr einfach Geld zu nehmen und Spielen zu gehen aber Ich werde es nicht tun.
Wurde mir so oft gesagt , Haben wir alle das gleiche Problem so sind wir dennoch sehr unterschiedlich.
Es soll Zufall sein das Ich selber mir sagen kann , dass es ein Fehler war in die Halle zu gehen.
Die Gründe mir vor Augen halte und bei einer gleichen Situation daraus gelernt zu haben und nicht zu Spielen?
In Selbstmitleid verfallen wie schlecht jetzt alles ist? Genau das wäre meiner Ansicht der falsche Weg.

Sehe Ich selbst was Ich in den letzten Monaten mitgenommen habe vieles vorher schon gut anwenden konnte und aus Fehlern weiter zu lernen.


Zitat
Du erinnerst mich sehr, sehr an mich selbst.
In der Theorie hatte ich alles Wissen dieser Welt um spielfrei zu werden.
In der Praxis konnte ich dies weit über 10 Jahre nicht umsetzen.
Ich hatte die letzen 10 Jahre meiner Karriere das Spielen verhältnismäßig gut unter "Kontrolle".

Da schreibst du es im Prinzip aber auch selbst.
Ich denke auch du hast in diesen 10 Jahren viele Verhaltensmuster von dir selber endeckt die es galt zu ändern in Momenten wenn man glaubt es wäre der einzige Weg spielen zu gehen.



Gruß Deeeen


Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Fred am 04.11.2017 14:10:54
Nein dem kann Ich nicht zustimmen da gehen unsere Meinungen definitiv auseinander.
Es wäre ein leichtes gewesen und auch jetzt wäre es sehr einfach Geld zu nehmen und Spielen zu gehen aber Ich werde es nicht tun.
Wurde mir so oft gesagt , Haben wir alle das gleiche Problem so sind wir dennoch sehr unterschiedlich.
Es soll Zufall sein das Ich selber mir sagen kann , dass es ein Fehler war in die Halle zu gehen.
Die Gründe mir vor Augen halte und bei einer gleichen Situation daraus gelernt zu haben und nicht zu Spielen?
In Selbstmitleid verfallen wie schlecht jetzt alles ist? Genau das wäre meiner Ansicht der falsche Weg.

Was du alles daraus strickst, dass ich sagte dass es purer Zufall ist, dass du nichts gewonnen hast und nicht weiter spielen warst"
Überraschend dass es dich so "betrifft" :)

Du meinst also, du hast die volle Kontrolle ?  "Kontrollzwang" ist Suchtverhalten.
Ob du es dir nun zugestehen willst oder nicht.
Ich seh dich praktisch vor mir wie du dich mit Händen und Füßen gegen meine Worte sträubst :)

Da schreibst du es im Prinzip aber auch selbst.
Ich denke auch du hast in diesen 10 Jahren viele Verhaltensmuster von dir selber endeckt die es galt zu ändern in Momenten wenn man glaubt es wäre der einzige Weg spielen zu gehen.

Einen Scheißdreck habe ich ... ich habe erst verstanden worum es geht, als ich meine Meinung mal auf 0,0 gedreht habe
und einfach mal ohne nachzudenken die Ratschläge so wichtiger Menschen wie Olli,Jacky, Rainer etc. angenommen habe.

Wir sind nicht alle gleich und das sagt auch niemand. Aber im SUCHTVERHALTEN sind wir Spieler nahezu identisch.
Gern darfst du dir den Stempel aufdrücken und sagen, du bist was besonderes und ganz anders.


Was ist passiert?
Nach einer Zeit , in der ich mich mit meiner Sucht  auseinander gesetzt habe ist mir Tag für Tag etwas mehr die Bedeutung aus dem Sinn gekommen.
Ich habe es für mich selber etwas verharmlost Tag für Tag , das letzte Spiel rückte immer weiter weg . Grober Fehler den Ich mit meiner Spielfreiheit bezahlt habe.

Und genau das tust du meiner Meinung nach immer noch !
Aber es steht dir frei das zu verneinen und so weiterzuleben wie bisher.

Aber du darfst auch darüber nachdenken, warum sich jemand in Hamburg an den PC setzt, aus seinem Leben plaudert und versucht dir Dinge ans Herz zu legen.
Ganz sicher nicht, weil er Langeweile hat oder dich ärgern will :)
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Deeeen am 04.11.2017 14:59:41
Was du alles daraus strickst, dass ich sagte dass es purer Zufall ist, dass du nichts gewonnen hast und nicht weiter spielen warst"
Überraschend dass es dich so "betrifft" :)

Ich stricke nichts daraus, doch lese Ich was du schreibst und demnach ist alles was passiert Zufall. Das sehe Ich jedoch anders.



Du meinst also, du hast die volle Kontrolle ?  "Kontrollzwang" ist Suchtverhalten.
Ob du es dir nun zugestehen willst oder nicht.
Ich seh dich praktisch vor mir wie du dich mit Händen und Füßen gegen meine Worte sträubst :)

Volle Kontrolle? Nein das behaupte Ich definitiv nicht. Sonst wäre es ja nicht passiert. Aber es ist passiert demnach Kontrollverlust.
Ich bin ein Spieler und Süchtig hat sich nichts daran geändert bzw. wird sich daran nichts ändern.
Doch ist es möglich damit zu leben ohne zu spielen.
Soll es jetzt falsch sein daraus etwas gelernt zu habe? Denke doch eher nicht.



Gern darfst du dir den Stempel aufdrücken und sagen, du bist was besonderes und ganz anders.

Ich frage mich wie du darauf kommst das Ich das behaupten könnte.

Zitat von: Deeeen
Ich habe es für mich selber etwas verharmlost Tag für Tag
Und genau das tust du meiner Meinung nach immer noch !
Aber es steht dir frei das zu verneinen und so weiterzuleben wie bisher.

Habe mein geschriebenes nochmal mit eingefügt sonst wäre der Zusammenhang nicht gegeben.

Warum schreibe Ich wider hier? Auch das war evtl. ein Grund warum Ich spielen war , aufgehört mich mitzuteilen gedacht jetzt klappt es auch so, es verharmlost.
Das ändere Ich gerade auch in diesem Moment , Ich setzte mich damit auseinander. Sonst würde eine weiße Seite zurückbleiben und das wäre es von mir.


Aber du darfst auch darüber nachdenken, warum sich jemand in Hamburg an den PC setzt, aus seinem Leben plaudert und versucht dir Dinge ans Herz zu legen.
Ganz sicher nicht, weil er Langeweile hat oder dich ärgern will :)

Und darüber bin Ich sehr glücklich und Danke dir dafür , erneut sehe Ich alleine ist man nicht.
Deshalb schreibe Ich auch hier um andere Sichtweisen zu bekommen , es mir helfen möge für meinen weiteren Weg.


Zitat von: Deeeen
Wie viel Tage am Stück Ich Spielfrei bisher war , ist nie  relevant für mich gewesen. Wusste ich zwar wie viel Tage doch hätte ein Eintrag in die Liste mir wohl eher mehr Druck erzeugt als das es Hilfreich gewesen wäre.
Ein kleines Hintertürchen offen halten ?

Denke hier einfach mit Ja zu Antworten obwohl Ich es so nicht sehe wäre ein falscher Weg um mit der Sucht sich auseinander zu setzten.


Gruß Deeeen
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Olli am 04.11.2017 16:55:27
Hi Deeeen!

Alles braucht seine Zeit.
Es besteht aber auch die Gefahr, dann sich Unachtsamkeit einschleicht und Prioritäten wieder an Bedeutung verlieren.
Wenn dann also ein Vor- oder Rückfall passiert, kann er uns Letzteres verdeutlichen.

So war es wohl bei Dir.

Also entwickele Dich ruhig weiter - in Deinem Tempo - zu Deiner Zeit.
Titel: Re: Hallo...
Beitrag von: Jacky1 am 04.11.2017 22:17:42
Hallo Deeeem,

in kurzer Zeit bist Du ein sehr wichtiges Mitglied hier geworden, hervorragend dass Du Dir dabei treu bleibst und auch über Dein erneutes Spielen berichtest.
Du spürst es nun wieder verstärkt, alles wieder so nah.
Und Du könntest rennen ..weit weg, egal wo hin, es würde Dir immer folgen.
Dieses erneutes Spielen war kein Vorbote, ganz sicher.
Du bist nicht mehr unwissend, Du kennst den ganzen Dreck.

Nehme wieder die Hand Deiner Familie, von Freunden, von Fred, Olli ...jedem hier.
Und lasse nie mehr los.

Ich glaube an Dich, da bin ich sicherlich nicht alleine.
Du bist zu wertvoll für das Leben eines Spielers.
Führe weiterhin ein anderes, auch als Spieler.

Alles Gute für Dich, so sehr.