Einen wunderschönen Guten Abend.
Heute hab ich ein paar Sachen im Rucksack.
Fangen wir einmal mit dem auspacken an.
Zuerst, einmal die Lage:
es dreht sich um die Situation in meiner Ausbildung. Hier habe ich mich sehr reingekniet, und dank meines Vorwissens damit einen großen Vorsprung bzw. auch immer viel Lob einheimst. Jetzt ist es allerdings so, dass die Erwartungshaltung mir gegenüber gestiegen ist, was natürlicherweise als Nebenprodukt anfällt.
Auch in Ordnung so. Leider ist die Filiale auf der ich aktuell eingesetzt bin sehr klein, sodass es oft vorkommt, das weder tagsüber viel Kundenandrang herrscht, bei dem man etwas lernen kann, noch das Nachmittags Beratungstermin stattfinden. Bei diesen kann man auch Teilnehmen, manchmal führt man das Gespräch, manchmal hört man zu. Je nach Themenschwerpunkt.
Nun kommen wir zum Stein im Schuh. Anfangs war ich richtig motiviert, hab mich immer bemüht meine Zeit sinnvoll zu nutzen, z.B. wenn nichts zu tun ist, lernen relevante Nachrichten lesen usw. Kurz: meinen Horizont erweitern.
Ausserdem wollte ich immer meinen Mitazubi dazu bringen, dass wir gemeinsam lernen oder kleine Wettbewerbe machen, Simulationsgespräche, egal was Hauptsache man bleibt am Ball und pusht sich gegenseitig.
Leider hat das nicht wirklich gefruchtet, und jetzt merke ich, dass ich mich langsam an das "Tempo", die Einstellung der anderen Anpasse.
Und das gefällt mir gar nicht. Weil das einfach nicht der Anspruch ist den ich an mich selber habe. Hier will ich einfach die Fahne für mich hochhalten, damit aus einer Ausbildung auch noch was sinnvolles werden kann.
Leider ist die Motivation da fluktuativ, je nach Tag sehr unterschiedlich. Ich merke das ich keine Streicheleinheiten brauche, sondern mich mit anderen im Lernwettstreit messen will. Einfach ein bisschen Herausforderung.
Alleine ist das zwar krass wenn man es dauerhaft hinbekommt, aber es ist auch einfach schwerer.
Oft ist es dann so, dass ich abends trotzdem fertig bin, obwohl ich dann tagsüber wenig produktives getan habe.
Hinzukommt, dass ich meinen "Nebenjob" für nächstes Jahr verlängert habe, mit deutlich weniger Aufwand, sich aber eine riesige Abneigung entwickelt, wenn ich nur dran denke dort wieder loszulegen.
Allerdings ist es gut bezahlt und nicht stundengebunden, sondern etwas was im Juli nächsten Jahres fertig sein muss. von der daher sollte ich einfach zeitnah anfangen, 90% erledigen oder wenn es geht sogar 100% und dann im Mai nur noch fertigstellen.
situativ: heute war ich näher dran als sonst aus Unbedachtheit zu spielen. Es war wenig mit Suchtdruck verbunden sondern recht emotionslos. Und genau das war es, was dann auch ein wenig erschreckend war.
Weil ich nicht besonders Achtsam war.
Vom Ding her ist nichts passiert. Aber es war knapp.
Zu meiner aktuellen Situation: ich habe aktuell zwei Konten, eins davon ist mit der alten Restriktion versehen, das andere ganz "normal" sprich mit Online Banking und allem drum und dran.
Es ist natürlich ein gewisses Risiko. Ich fühle mich nicht 100 %ig sicher das es klappt. Aber bis jetzt klappt es.
Mittlerweile hab ich sogar etwas Geld gespart.
Doch die Frage die ich mir gerade stelle ist, was hat sich gedanklich verändert ?
Weil dass sich etwas geändert hat, ist unbestreitbar.
Der Gedanke Geld zu verbrennen, durch spielen, für das ich so lange arbeite ( mit Ultra schlechter Bezahlung dank der Ausbildung) scheint etwas absurd.
Es kehrt langsam ein Gefühl ein was Geld ist, und was es mir bringt, wenn ich es nicht immer nur an andere Menschen abgebe.
Allerdings ist das ganze natürlich auch etwas einfacher zu verarbeiten und zu kapieren, wenn nicht die ganze Zeit das Konto im Minus ist, und das einzige woran man denken kann ist scheiße, wie komm ich da jemals wieder raus, und zwar am besten gestern.
Jetzt ist es so, dass ich neue Sachen lerne, lese, auch mal Freizeit habe, die kleinen Dinge genieße und etwas optimistischer durch Leben gehe.
Also was hat sich verändert. Äußerlich vielleicht nicht viel, und es war auch kein epischer packender Moment, auch wenn es zwischendurch doch kleine dieser Art gab. Aber vor allem liegt der Unterschied, darin, wie ich mit mir selber umgehe.
Und zwar sehr viel netter, rücksichtsvoller, und auch etwas nachsichtiger (hier im guten Sinne gemeint, also einfach weniger Zwanghaft wie z.B. Sport).
Das hilft mir auf jeden Fall schwierige Situationen und Zeiten zu meistern, die ich vorher einfach nur beiseite schieben und die Verantwortung dafür abgeben wollte.
P.S.
Das ist jetzt doch länger und ausführlicher geworden als gedacht. Scheinbar, haben diese Themen etwas länger in mir geschwelt als gedacht.
Auf Bald und alles Gute euch.
Liebe Grüße
Benji