Hallo Louise,
wahre Worte von aT. Besser kann man es nicht zusammenfassen.
Dein 'Bauchgefühl' hat recht, nur mit dem 'Wahrhaben' scheinst du dich schwerzutun.
Er ist derjenige, der am laufenden Band Mist baut, und du versuchst, ihn wie ein rohes Ei zu behandeln, um da ja nicht noch mehr zu 'triggern'.
Das ist ein Kampf gegen Windmühlen, denn es kostet unnötig Kraft, und es funktioniert nicht. Ich spielte, wenn es mir schlecht ging, wenn es mir gut ging, wenn jemand unfreundlich zu mir war, oder nett... oder weil heute Dienstag ist.
Kurz gesagt... es gab immer einen 'Grund' (das ist ironischerweise auch der Werbeslogan der Spielbank Hamburg. Ich muß immer irgendwie schmunzeln, wenn das im Radio läuft - die kennen ihre 'Kundschaft').
Kontrollierst du zuviel, bist du die Böse, und er spielt, weil er das nicht 'aushält'... kontrollierst du gar nicht, bist du Schuld, weil du nicht aufgepaßt hast. Zwischendurch kommt er dir weit genug entgegen, dich einigermaßen zu beruhigen, denn Hoffnung ist ein großer Motivator.
Gut, dann schließe ich eben eine Tür, wenn dann erstmal Ruhe ist. Ich finde immer eine Andere. Was das angeht, macht Sucht kreativ.
Ein endloser Kreislauf, den nur er beenden kann. Sofern er das überhaupt will.
Gemeinsame Wohnung, Ehe, oder gar Kinder - dazu müßtet ihr euch aufeinander verlassen können.
Ihr habt keinerlei gemeinsame Verpflichtungen, und du tätest gut daran, daß es so bleibt. An JJ's Beispiel, und auch an meinem, sieht man, daß man das immer berücksichtigen sollte. Das heißt nicht, bis ans Ende aller Tage in der Erwartung eines Rückfalls zu leben, sondern eben die Gewißheit zu haben, daß keiner vom Anderen abhängig ist. Der Gedanke beruhigt - auch, und besonders, mich. Denn sollte ich eines Tages wieder Mist bauen, ist ein sauberer Schnitt jederzeit möglich.
So, wie es bei dir klingt, seid ihr aber noch weit von irgendwelchen gangbaren Zukunftsplänen entfernt.
Das, was André sagt, kann ich nur unterschreiben. Auch ich brauchte Abstand, um überhaupt erkennen zu können, was ich eigentlich will. Unabhängig davon, was Andere meinten, das ich will oder brauche. Das war schwierig (ist es auch manchmal immernoch), und ich habe eine ganze Weile dafür gebraucht, vorher war ich aber überhaupt nichtmal in der Lage, das auch nur ansatzweise zu differenzieren.
Das gilt auch für die 'Liebe'. Oder Gewohnheit, oder für dich die Angst vorm Alleinsein?
So muß es natürlich nicht zwangsläufig sein, aber es kann helfen. Dir genauso wie ihm.
Im Gegensatz zu André bin ich inzwischen wieder in derselben Beziehung wie vorher. Das geht also auch. Nur mußten wir eben beide erstmal viel über uns selbst lernen. Was unmöglich ist, wenn sich aufgrund der Lebenssituation dieselben Muster immer wieder wiederholen.
Eine Trennung ist natürlich ein großer Schritt, finanziell wäre aber zumindest ein Anfang. Was er mit seinem Geld macht, ist dann seine Sache. Keine Kontrolle, kein Nachfragen. Wenn ihr etwas gemeinsam unternehmt, trägt jeder seinen Teil bei - oder eben nicht. Das wäre der absolute 'Mindestabstand' für deine eigene Gesundheit. Wenn er es ernst meint, und auch offen für Vorschläge ist, kann er immernoch fragen. Dann kann er jede Hilfe bekommen, abgesehen von Geld.