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Autor Thema: Hallo ich bin neu

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Re: Hallo ich bin neu
#15: 17.10.2023 16:01:24
Wir reden uns ein, ich muss das und das bezahlen, wie teuer alles ist, zu geizig eine Cola von der Tankstelle zu kaufen.

Ich weiß nicht, ich finde diese Aussage zu "einfach".
Es gibt T-shirts die ich Klasse finde, kostet eins 25 Euro. Ich kaufe dieses nicht, nicht wegen dem Hintergedanken weil mir das geld zu schade ist oder ich mir nicht gut genug bin oder was einem alles einfällt" - ich kaufs nicht weil ichs einfach zu teuer finde...



Jonasz, mit dem Tagebuch mach dir kein Stress, wenns nicht geht gehts nicht, alles braucht geduld und wie Jacky1 "so schön sagt", im übertragenden Sinne, Sucht IST ein Arschloch, braucht viel Zeit und geduld und ist keinesfalls zu unterschätzen.
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A
Re: Hallo ich bin neu
#16: 17.10.2023 17:07:06
Moin


Geld ist für uns  Spieler sehr wichtig, aber nicht als Zahlungsmittel, sondern schlichtweg als Suchtmittel. Wir reden uns ein, ich muss das und das bezahlen, wie teuer alles ist, zu geizig eine Cola von der Tankstelle zu kaufen. Aber im Spiel geben wir das alles in Sekunden aus.



Wir reden uns ein, ich muss das und das bezahlen, wie teuer alles ist, zu geizig eine Cola von der Tankstelle zu kaufen.




Ich weiß nicht, ich finde diese Aussage zu "einfach".
Es gibt T-shirts die ich Klasse finde, kostet eins 25 Euro. Ich kaufe dieses nicht, nicht wegen dem Hintergedanken weil mir das geld zu schade ist oder ich mir nicht gut genug bin oder was einem alles einfällt" - ich kaufs nicht weil ichs einfach zu teuer finde...




He,he gestern beim schreiben hatte ich mir schon gedacht, oh man der Don wird bestimmt anfangen über zu teuer zu reden. 

Darum ging es hier nicht im entferntesten. Das solltest Du schon im Zusammenhang betrachten . Mir ist auch manchmal was zu teuer.
Es geht um die Bewertung des Geldes für einen nassen Spieler. Oder ist das normal sich ein T- Shirt für 25 Euro nicht zu kaufen, aber in der Halle 250 Euro in der Stunde zu verspielen ? Genauer erklärt :  das eine ist es dem Spieler wert, das andere nicht.

Mit meinem Beitrag wollte ich Jonasz unterstützen seinen Blickwinkel auf manche Dinge zu hinterfragen und nicht klären was teuer ist und was nicht.
Wie aus einem Zahlungsmittel ein Suchtmittel wird. Aufzeigen das wir Spieler das Geld anders bewerten als andere Menschen.


Lieben Gruß

André
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Re: Hallo ich bin neu
#17: 17.10.2023 17:22:21
"der Don"  :D ;D gefällt mir ....

Schwer für mich "umzudrehen" im denken; aber ja, Du hast recht !!!
Deswegen war ich wahrscheinlich unsicher ob ich das überhaupt schreibe, jetzt weiß ich warum; danke...
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J
Re: Hallo ich bin neu
#18: 19.10.2023 16:44:41
Ich schätze eure offenen und ehrlichen Beiträge sehr. Es ist richtig, wie Andre erwähnt, dass wir als Spieler unser Geld nicht mehr als Zahlungsmittel, sondern als Suchtmittel sehen. Das ist der Punkt, an dem wir uns eingestehen müssen, dass wir ein Problem haben und uns aktiv um Hilfe bemühen müssen.

Jacky1 Beitrag spricht mich persönlich an, weil er daran erinnert, dass es nur einen einzigen Weg weg vom Spiel gibt, und das ist der Weg der Genesung. Es ist definitiv eine tägliche Herausforderung, aber jeder Tag, an dem wir nicht spielen, ist ein Gewinn für uns.

Tatsächlich habe ich im letzten Monat auch etwas Geld verloren, was meinen Stresspegel erhöht hat.  In dieser Monat ich spiele weniger als im Vormonat und die Beträge, die ich setze, werden kleiner. Ich kann nicht von heute auf morgen aufhören, das gebe ich zu. Aber ich glaube wirklich an den Prozess der Genesung und daran, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, auch wenn sie noch so klein sind.
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Re: Hallo ich bin neu
#19: 19.10.2023 18:57:56
Guten Abend Jonasz,

schön das Du noch da bist und Dich meldest :) und was ICH richtig gut finde, du schreibst das du immer noch naß bist, also -logisch- nicht das nasse - sondern die Ehrlichkeit...

Eins am Rande, weist du was man als ziemlich ERSTES in Rehas oder Therapie lernt ?

ICH als Spieler - nicht WIR ;)

Solange du von "!Wir" redest schiebst du es wieder ein Stüvkweit von dir SELBST weg in dem du es veralgemeinerst, verscuh doch einfach beim nächsten mal bei "Ich" zu bleiben und beobachte was es mit dir macht...

Wenn es DEIN weg JETZT ist es mit weniger einsätzen zu versuchen, dann mach das. Ich kann da nur für mich sprechen -gehe dennoch davon aus das es so ziemlich jedem so ging- wer hat das nicht versucht am ANFANG? Ich glaube so gut wie jeder und jeder musste auf seine Art lernen das das nichts bringt...

"Ich kann nicht" Die Tage hatte ich ein Gespräch mit einem Kollegen den ich sehr schätze und er sagte zu mir NEIN - nicht ich kann nicht; das heißt "eigentlich" ich will nicht.... Das hat mich ne weile beschäftigt und ich hab hier und da Situation rangeholt wo ICH denke das kann ich nicht und JA er hat recht, wenn ich ehrlich zu mir selbst bin dann sind es viele Dinge die ich nicht will aber könnte wenn ich es wollte, Verstehste ?  ;D ;D
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Re: Hallo ich bin neu
#20: 19.10.2023 22:48:01
Hallo Jonasz,

Tatsächlich habe ich im letzten Monat auch etwas Geld verloren, was meinen Stresspegel erhöht hat.  In dieser Monat ich spiele weniger als im Vormonat und die Beträge, die ich setze, werden kleiner. Ich kann nicht von heute auf morgen aufhören, das gebe ich zu. Aber ich glaube wirklich an den Prozess der Genesung und daran, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, auch wenn sie noch so klein sind.

Es macht ja keinen Sinn wenn ich nun auf dein Zitat mit "völlig unakzeptabel" reagiere.
Und nur du selbst könntest dich zum finalen Spielende zwingen.
Es geht auch nicht um das ab und zu mal spielen und wenn dann halt nur kleinere Beträge (Verluste).
Alleinig ist es mehr als bedenklich dies ja eh nur aus einem Grund zu machen...nämlich spielsüchtig zu sein !

Geld und Zeit sind Dinge von außen, beim Verlust von beiden ist es nicht relevant ein pathologischer Spieler zu sein.
Absolut jeder würde es irgendwann bereuen.
Wenn du glaubst gerne zu spielen und es dir wirklich etwas gibt und zwar im "gesunden" Verhältnis zu den Verlusten.....
Dann in meinen Augen wärst du halt nur ein Blödmann, wäre ja auch in Ordnung.
So ist es aber nicht und das schlimme daran mein Freund  :)....du weißt es ja selbst.

Ja ich finde es sehr gut dass du hier so etwas nicht verheimlichst.
Und genau deshalb setzen wir uns auch gegenseitig damit auseinander.
Du gehst genau den Weg der auch für dich machbar erscheint und ich brauche mich da gar nicht aufzuspielen,
mein Weg war noch viel holpriger und nicht annähernd so ehrlich wie deiner.

Wenn du wieder spielen gehen möchtest, hinterfrage dich selbst warum du es möchtest.
Damit meine ich nicht diesen "Freizeitvertreibschwachsinn" ( siehe "Blödmann" )  :).
Sondern weil du an dieser Sucht erkrankt bist.

Ich habe keine andere Wahl als dir so etwas zu schreiben, nicht weil es hier halt Usus wäre.
Nur weil ich mich selbst kenne und von etwas anderem könnte ich eh nichts berichten.
 

Liebe Grüße
     
       
         
 
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« Letzte Änderung: 19.10.2023 23:15:56 von Jacky1 »
 

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Re: Hallo ich bin neu
#21: 20.10.2023 08:34:01
Hallo Jonasz,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum, gut dass du diesen Schritt gemacht hast.

Zitat
Tatsächlich habe ich im letzten Monat auch etwas Geld verloren, was meinen Stresspegel erhöht hat.  In dieser Monat ich spiele weniger als im Vormonat und die Beträge, die ich setze, werden kleiner. Ich kann nicht von heute auf morgen aufhören, das gebe ich zu. Aber ich glaube wirklich an den Prozess der Genesung und daran, Schritte in die richtige Richtung zu unternehmen, auch wenn sie noch so klein sind.

Im Gegensatz zu Jacky würde ich diesen Ansatz tatsächlich als völlig unakzeptabel bezeichnen.
Vor etlichen Jahren wollte ich mit dem Rauchen aufhören und bin dabei mit etlichen Strategien gescheitert - eine davon war die tägliche Anzahl zu reduzieren bis ich irgendwann auf 0 bin. Tatsächlich gab es immer Ereignisse, die eine Ausnahme zuließen, was damit geendet hat, dass ich irgenwann wieder das gleiche Verhalten an den Tag legte.
Entweder du entscheidest dich dafür nicht mehr zu spielen und zwar die ganzen 24h des Tages oder eben nicht. Im letzteren Fall wird es langfristig eher dazu tendieren, mehr zu spielen. Im ersten Fall wirst du ein wunderbares Leben führen können.

Grüße, aT
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Re: Hallo ich bin neu
#22: 20.10.2023 19:47:30
Hallo,

Im Gegensatz zu Jacky würde ich diesen Ansatz tatsächlich als völlig unakzeptabel bezeichnen.

Es macht ja keinen Sinn wenn ich nun auf dein Zitat mit "völlig unakzeptabel" reagiere.   

Ich sehe hier keine Gegensätze, es sei denn in der Herangehensweise.
Und mein erster Satz in meinem Beitrag nur ein einladender Prolog um nicht gleich Grenzen zu markieren.   

Liebe Grüße     
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A
Re: Hallo ich bin neu
#23: 23.10.2023 14:48:18
Moin,

ich erkläre das mal so:
Es wird immer so bleiben, wenn es nicht im Kopf gelöst wird. Es steckt viel mehr Arbeit dahinter, als sich  nur der Sucht allein zu stellen. Die Sucht selbst ist genau das, was uns abhält dahin zu kommen, wo wir hin wollen. Genau deswegen haben wir unsere Sucht entwickelt  Sie lenkt uns ab, wenn wir sie ausüben und lenkt uns ab,  wenn wir uns nur um das" nicht ausüben" kümmern. Die Sucht macht einfach nur Ihren Job. Das ist die Krux.

Auf mich selbst bezogen sah das dann wie folgt aus:
Egal was ich machte, die Sucht lenkte mich  vom wesentlichen ab.  Das ist das warum ich  so hilflos und gefangen in meiner Sucht war.

Bei mir selbst reichte es nicht die SHG, Beratungsstelle zu besuchen. Hinzu kamen noch Systemaufstellung, Hypnose, Psychologen, stationäre Therapie, auch das reichte nicht.

Ich kann  zum 1000000 Mal meine Geschichte preisgeben, dennoch stehe ich vom Stuhl auf und bin der selbige. Habe wieder den Druck, die innere Unruhe. Ich saß also wieder vor dem Automaten. Toll, Notfallkoffer im Portemonnaie, Bewusstsein das spielen nichts besser macht.

Erst als ich anfing alle gelernten Punkte auf mich zu beziehen, mich anzuschauen, meine Bedürfnisse zu kennen, meine Annahmen zu überdenken, sprich was zu ändern, wuchs  meine Akzeptanz mir selbst ggü.  Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen, sacken lassen. Das weglaufen war nicht mehr nötig.

Dahinter zu steigen, das war für mich der Anfang meiner Abstinenz, es ist nicht die Sucht, was mich zum Spielen brachte, das war ich, aber die Sucht und ich ließen mich an der selbigen festhalten.

Ganz tief in uns drin, wenn wir was lösen wollen, geht es nicht um spielfrei, bisschen spielen usw. usf. das alles lenkt nur ab und zwar davon wo wir ran müssen, sollten. Dann erst stellt sich gar nicht mehr die Frage, spielen oder nicht, Sie ist hinfällig geworden. Das ist doch das Ziel.

Als ich soweit war, musste ich dennoch wieder  auf die Sucht selbst schauen. Denn die ist und bleibt immer da, gelöst hin oder her. Auch das darf nie vergessen werden. Das ist jetzt etwas schwer zu verstehen, doch genauso sah es bei mir aus. Gelöst  ist gelöst. Sucht bleibt. Es ist nur anders im Kopf verankert. Auflösung gibt es für jeden der abstinent lebt.  Jetzt erkennt man auch, dass es sich um einen Prozess handelt. Die Verknüpfungen sind verändert. Das erfolgt nicht durch Besuche, das gleiche machen, das gleiche sagen. das gleiche denken, sondern durch tun und Veränderung. 

Je eher ohne Spiel, desto eher/schneller/besser kommen wir an verborgenes. Logisch für jeden  der oben mir folgen konnte. Dennoch soll das nicht unerwähnt bleiben.

Das sind meine Gedanken dazu.

André
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Re: Hallo ich bin neu
#24: 23.10.2023 21:21:31
Hallo,

Egal was ich machte, die Sucht lenkte mich  vom wesentlichen ab.  Das ist das warum ich  so hilflos und gefangen in meiner Sucht war.

Erst als ich anfing alle gelernten Punkte auf mich zu beziehen, mich anzuschauen, meine Bedürfnisse zu kennen, meine Annahmen zu überdenken, sprich was zu ändern, wuchs  meine Akzeptanz mir selbst ggü.  Dinge zu akzeptieren, hinzunehmen, sacken lassen. Das weglaufen war nicht mehr nötig.

....das ist schon wegweisend. 

Anfänglich versuchte ich gegen meinen Spieltrieb anzugehen, lenkte mich ab, unternahm sehr viel mit meiner Familie und ballerte mich mit Arbeit zu. Befasste mich sehr mit dieser Sucht und empfand es als das Hauptproblem meines Lebens.
Es würde mich halt sonst irgendwann umbringen.

Auf dem Wege in die Spielfreiheit war dies absolut auch ein Lernprozess, befreit hat dies alleinig aber absolut nicht.
Rückfalle etc. und dann einfach das Leben eines pathologischen Spielers geführt , der halt seine Sucht isolierte.
Sie übertünchte, wie bei einer offenen Wunde...Pflaster drauf und gehofft... der Heilprozess stellt sich ja eh ein.

Meine Spielsucht war nie die Ursache meines kaputten Lebens und umgebracht hätte sie mich auch nicht, dies hätte ich ja dann eh selbst gemacht.
Hätte ja auch mit dem Motorrad jeden Tag mit 260 Sachen durch den Schwarzwald fahren können oder Saufen oder was noch alles.
Aber nein es war halt das Spielen!
Bei etwas anderem wäre ich halt in einem anderen Forum gelandet.

Die Ursache meines kaputten Lebens war ich selbst.
Ich musste erst wieder Werte zu schätzen wissen und mit meinen Makeln gut klar zu kommen.
Dass ich nun heute immer noch darauf acht gebe, ist zum einen eh ein sehr sinnvoller Weg.
Und zum anderen gebe ich meiner ,leider verankerten Spielsucht keinen Freiraum mehr.

Und auch bevor ich spielsüchtig wurde war ich schon ein mit mir unzufriedener Mensch, ich musste also erst mein Leben so gestallten um
überhaupt heute so etwas schreiben zu können.
Es könnte auch jeder andere spielsüchtig werden, glücklich und zufriedene Menschen.. von mir aus.
Der Teufelskreis stellt sich bei jedem aber eh eines Tages ein.

Mit anderen Spielsüchtigen habe ich gelernt was es zu finden gäbe, dass in Wirklichkeit schon immer da war.
Achtung vor mir selbst und zu meinem Leben zu stehen, statt vor beidem zu fliehen.
Diese Dinge kamen nicht von außen wie die Spielsucht, sondern ich lernte nur mit mir umzugehen.   

Liebe Grüße
   
 
 
         
 
 
 
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« Letzte Änderung: 24.10.2023 08:18:35 von Jacky1 »
 
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