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Carru:
Hallo,

ich bin 36Jahre alt und aktuell wieder an einem absoluten Tiefpunkt in meinem Leben angekommen.
Mit 19Jahren hatte ich erste Berührungspunkte mit der Spielsucht - konkret Sportwetten und in leichten zügen Automaten. Im Laufe der Jahre hat sich das in eine Dimension hin entwickelt, das am Ende eine Privatinsolvenz, stationäre Therapie, sämtlicher Abbruch sozialer Kontakte, inkl. völliger Vertrauensverlust der Familie, Freundin und mir nahestehenden Personen zur Folge hatte. Der stationäre Aufenthalt war 2016. Bis vor ca. 2Jahren war ich spielfrei.
Sehr schnell ging es wieder in Dimensionen, wie vor einigen Jahren. Am Montag kam alles raus, da mein Arbeitgeber mich beim Diebstahl erwischt, Folge war fristlose Kündigung, inkl. Offenbarung was los ist. Meine Partnerin/Ex-Partnerin (ich weiß nicht, wie es weiter geht) ist aktuell mit unserem kleinem Sohn bei Ihren Eltern. Ich selbst konnte zum Glück bei meinen Eltern. Ich habe mit dem lang andauernden Diebstahl inkl. verkaufen der Ware ein große Straftat begangen.
Ich sehe bei mir nicht nur eine Spielsucht, sondern auch eine Konsumsucht, die meiner Meinung nach mit der Spielsucht zusammen hängt. Ich versuche durch Konsum mein schlechtes Gefühl vom spielen zu kompensieren.

Wie es zum Spielen wieder kam, kann ich mir aktuell noch selbst nicht erklären, genauso wenig den genauen Startpunkt.

Aktuell weiß ich nicht, wie es weiter geht.

Erste Schritte habe ich zum Glück getan:
Selbstanzeige Polizei
Aufsuchen Hausarzt inkl Antrag Therapie
Arbeitslos gemeldet und beantragt
Suchtberatungsstelle kontaktiert

Der größte Schmerz ist die Gewissheit zu haben, meinen Sohn und meine Partnerin/Expartnerin nicht bei mir zu haben.

Jacky1:
Hallo Carru und herzlich Willkommen,

...und nun alles wieder von vorne...oder ?

Es nimmt Dir doch auch eine Last, alles kam auf den Tisch.
Nun gilt es dafür gerade zu stehen, eine gute Sozialprognose zu erschaffen und sie dann auch bewältigen.
Die Wunden bei Deiner Partnerin sind natürlich nun sehr groß, es wird ihr auch nicht gut gehen. 

Du musst Dich besinnen, sehen und spüren wo es mit dieser Sucht hinging/ geht.
Hast gute Schritte aufgeführt und schreibst ja nun auch hier.
So geht es nun weiter Carru!
Hast es doch nicht nur "geschrieben".

Vieles liegt im Argen und es scheint ein Scherbenhaufen zu sein oder ein zerbrochenes Puzzle.
Was ja eh nie richtig zusammengesetzt wurde. 
Kopf hoch, lerne wieder damit umzugehen, mit deiner Sucht, dem Konsum und vor allem mit Dir selbst.
Zu spüren nun dass es kein Spaß ist, das ganze Spiel war nie ein Spaß.

Das kann schon wieder gut werden, da mache ich mir keine Sorgen.
Lasse es zu, Du bist machtlos gegen Dein Suchtverhalten.
Aber niemals alles wieder zu ändern!
Hey und ich weiß das, selber ja ein pathologischer Spieler.

Schön dass Du hier bist, an Deiner Seite.

Liebe Grüße   
     
 


Carru:
Hi Jacky1,

die Frage stellt sich nicht bzw. ist alternativlos, so schwer der Weg sein wird, ich werde ihn gehen, wenn es sein muss alleine, das bin ich mir schuldig.
Die Last nimmt es, erträglich macht es es nicht wirklich aktuell, ich hangle mich von Stunde zu Stunde.
Ihr geht es sehr schlecht und braucht Zeit.

Ja das stimmt, nicht nur geschrieben...Meine Partnerin/Expartnerin hat es gestern Abend treffend gesagt. Du musst Stufe für Stufe gehen und nicht das ganze Stockwerk auf einmal und das ist wahr, aber sehr schwer.

Tatsächlich hast du Recht, wenn du sagst, dass das Puzzle nie richtig zusammen gesetzt wurde. Habe ich so noch nie gesehen.

Danke jetzt schon für eure Worte und Unterstützung.

Jacky1:
Hallo Carru,

erkennbar in welchem Loch des Lebens Du dich gerade befindest.
Doch dort warst Du ja nicht erst seit gestern, sondern schon um einiges länger.
Diese Paukenschläge rüttelten dich nun halt wach und nun....Willkommen im Land der Realitäten.
Und Arbeitgeber, Familie, Partnerin und Sohn warteten schon immer dort.

Es fehlt noch etwas an positiven Antrieb bei Dir, dieser ist nun aber gefragt.


--- Zitat von: Carru am 23.12.2022 13:07:55 ---Der größte Schmerz ist die Gewissheit zu haben, meinen Sohn und meine Partnerin/Expartnerin nicht bei mir zu haben.

--- Ende Zitat ---

Und genau daraus könnte eine neue Motivation entstehen, lieber Carru mache Dinge wieder gut!
Du weißt wie es geht, arbeite diese Schritte ab....diese können doch gar nicht schwerer sein.
Teile Dich mit, verheimliche nichts um Deine Sucht in irgendeiner Weise zu schützen.
Durchatmen.......

Nicht mehr aufgeben, packe diese Gelegenheit nun am Schopf....für ein suchtfreies Leben.

Was auch immer nun in Dir vorgehen mag.....

Frohe Weihnachten  für einen neuen Start zurück ins Leben.     

Liebe Grüße

medea888:
Hallo carru,

ich finde mich in deiner Geschichte einwenig wieder, auch ich war 10 Jahre spielfrei... Und bin dann wieder ganz tief reingefallen... Rauszufinden warum das so war hat lange gedauert... In Grunde hatte ich nur eine lange Spiel Pause gemacht... Aber nicht wirklich in mich als Sichtmensch geschaut... Den mit hatte ich erst jetzt.
Ich wünsche dir auch diesen Mut. Denn eines kann ich dir sagen leicht ist es nicht wirklich ehrlich zu sich zu sein, aufzuarbeiten...zu lernen.. aber der Weg lohnt sich...
Los!!!
Und frohe Festtage dennoch
LG Medea

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