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Mein Verstand sagt hör auf ,aber ich schaffe es nicht

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Andre12:
Moin Jenny,

das tut mir sehr leid mit Deinem Mann. Zur Trauerbewältigung kann ich nicht viel sagen.

Du spielst seit 20 Jahren was ja auch schon eine lange  Zeit ist. Richtig ist, dass Du das spielen als Flucht vor Deinen Emotionen nutzt, die aber eben umso gewaltiger wieder kommen, wenn Du aufhörst. Du hast es aber auch schon während Dein Mann noch lebte so gemacht, es muss also noch weit mehr dahinter stecken.
Da Du außer vom gemütlichen Spiel  und das es immer mehr wurde nicht viel schreibst, kann ich Dir jetzt nicht viel direkt dazu sagen, es würde alles in Mutmaßungen enden. Offensichtliche Dinge warum Du von live- zocken ins alleine zocken gewechselt bist,  dass das Spiel selbst Dich aber eben auch an Deinem Mann und Eure gemeinsame Zeit erinnert, weißt Du sicher selbst.

Ich kann Dir nur raten, besuche eine Suchtberatung, schaue auf die Gefühle die Du verdrängst, reflektiere Dich ein bisschen mehr. Lese Dich durchs Forum. Wir können versuchen Dich zu begleiten, aktiv werden musst Du selbst.
Versuche nicht mehr zu spielen, entziehe Dir alle Möglichkeiten zu spielen. ( Ec-Karte, abgeben, also Suchtmittel abgeben ,Spieler-Sperre), so kommst Du nicht mehr in die Möglichkeit zu fliehen, und kommst eher an Deine Gefühle dran. Ansonsten bist Du ja nur mit den Dingen "rund um die Sucht " beschäftigt, wie verheimlichen, Geld usw, das lenkt aber nur vom eigentlichem ab. Das eine ist die Sucht selbst, die Du schon lange ausübst und das andere ist das was dahinter steckt. Es geht nicht durch abwarten  und einfach aushalten weg, ich denke es ist wichtig zu verstehen was genau nicht ausgehalten wird, erst dann kann es doch ausgehalten werden, ohne Flucht in irgendwas.
Mehr kann ich jetzt an dieser Stelle nicht dazu sagen.

Klasse, das Du Dich hier etwas geöffnet hast.  Nur Mut, Du schaffst es diesen Weg zu gehen.

Lieben Gruß

André   

P.S, .Das war eben ein Drahtseilakt, für mich Dir zu schreiben. Ich kann mich ja aufgrund der Problematik mit Deinem Mann nur in die Nesseln setzten. Trotzdem war es wichtig , dass Du es ansprichst/aussprichst.

Jacky1:
Hallo Jenny,

es ist unglaublich schwer einen lieben Menschen nicht mehr an seiner Seite zu haben.
Man sagt ja dann immer " irgendwie muss es halt weitergehen", ich finde eher es darf dann weiter gehen.
Trauer zu überwinden und eines Tages dann wieder etwas zufriedener zu sein, ändert ja nichts an der bleibenden Verbindung der Gefühle.
Es ist ein Lernprozess um mit dem neuen Alltag zurecht zu kommen.
Dein Leben wird Dich weiter führen, fliehe nicht in etwas um Emotionen zu tilgen.
Versuche Dich eher neu zu konzentrieren auf  Dinge die Dir Freude bereiten.
Und wir sind uns doch einig, Glücksspiel ist es nicht!

Ja, Du hast es bis jetzt nicht geschafft vom Spielen loszukommen.
Jedes mal wenn Du wieder spielst ist es wie eine Selbstaufgabe, auch ein erneuter Gewinn würde nur Deine nächsten Einsätze  regulieren.
Führe nicht weiterhin das Leben eines aktiven Spielers, sammle alle Kraft und nutze sie.
Gegen dieses schier unbändige Magnet zum Spiel, laufe in die andere Richtung und erkenne Dein Verhalten.
Andrè zeigte  ja schon wo Du hin gehen könntest,  zu Menschen auch mit Sorgen und Ängsten.
Gespräche zu führen kann schon unglaublich heilsam sein.

Schau doch, selbst hier sind einige sehr gerne bei Dir an der Seite.
Aus der Ferne...wie es wohl wäre einmal ganz nah ?

Liebe Grüße 

amTiefpunkt:
Moin  Jenny,

das Spiel war für mich auch immer ein treuer Begleiter, wenn es darum ging, Schmerzen zu betäuben und mich ein Stück aus der Realität (dem Leben) zu entfernen. Das funktioniert für die Zeit des Spielens sogar recht gut und zuverlässig. Der Umgang mit Trauer, Leid und Enttäuschungen gehört zum Leben dazu, genau wie Freude, Glück und Zufriedenheit. Das dumme ist, das jedes Spiel ein Ende hat und du um das richtige Leben nicht ganz drumrum kommst!?
Du musst lernen, den Dingen wieder ins Auge zu sehen, ob gut oder schlecht, sie gehören zum Leben und du hast nur dieses eine. Fange wieder an zu träumen, setze dir Ziele und tauche ein in die richtige Realität. Eine SHG sollte dich auf diesem Weg begleiten, zumindest einmal in der Woche.
Das Leben ist das was du daraus machst!
Komm schon, Jenny, du schaffst das!

aT

JJ:
Liebe Jenny,

erzähl uns von Deinem Mann. Was habt mir miteinander unternommen, außer dem Spielen? Was hat Euch verbunden?

Wie war Dein Abschied von ihm? Ist er ganz unerwartet gerstorben oder hattet ihr miteinander einen längeren Leidensweg?

Ich denke es sind so viele intensive Gefühle, die Dich plagen.... tiefer Schmerz, tiefe Liebe, Einsamkeit und Ratlosigkeit. Das alles ist ein riesiger Berg und muß erstmal sortiert werden. Trauer verläuft bei jedem Menschen anders und dauert auch bei jedem Menschen unterschiedlich lange.

Vielleicht ist es auch so, dass du durch deine Sucht die ganze Trauerarbeit weggeschoben hast.... Vielleicht kommt das jetzt geballt hoch, wenn du (versuchst) nicht mehr zu spielen. Wenn Du da Unterstützung brauchst, es gibt auch Psychologen, die auf das Thema Trauerarbeit spezialisiert sind.

Wie steht Dein Umfeld zum Thema Trauer? Am wertvollsten wäre es, wenn sie deine Trauer respektieren und du so viel du willst in Liebe über Deinen Mann reden könntest. Viele Menschen neigen eher dazu, von Trauer "ablenken" und "aufmuntern" zu wollen. Das alleine hilft aber nicht, sie zu überwinden.

JJ (weiblich, Angehörige eines Spielers)

Fred:

--- Zitat von: Jenny55 am 06.09.2022 19:48:25 ---So habe ich für mich das Onlinespiel entdeckt und komme nicht mehr von weg.
--- Ende Zitat ---

Moin Jenny,

und was machst du jetzt aktiv dagegen ?
Welche Schritte hast du bereits unternommen, wie soll es weitergehen ?
Oder plätschern die Tage vor sich hin und mal spielst du und mal nicht ?

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