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Mein Verstand sagt hör auf ,aber ich schaffe es nicht

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Jenny55:
Vielen Dank für eure lieben ,kritischen und aufmunternden Worte.  Mir geht so viel durch den Kopf, dass ich gar nicht weiß welches Problem bei mir im Vordergrund steht.
Die Trauer um meinen Mann oder die Spielsucht. Ich glaube es ist die Mischung aus beidem.
Wir wären dieses Jahr 38 Jahre verheiratet. Wir hatten zusammen eine Firma die wir vor 4 Jahren gut verkauft haben.
Wollte uns noch ein kleines Haus bauen ( Pläne und Baugenehmigung waren schon alles fertig ) und es uns einfach gut gehen lassen.
Die Krankheit meines Mannes  hing immer wie ein Damoklesschwert über uns. Viele Krankenhaus -und Reha Aufenthalte in den ganzen Jahren . Ständig diese Angst und Ungewissheit, es könnte
wieder was schlimmes passieren. Etliche Operationen und tagelange Aufenthalte auf der Intensivstation, wo es immer um Leben und Tod ging. Dann wurde er auch noch dialysepflichtig
und ich habe ihm dann vor 9 Jahren eine Niere gespendet. Endlich war die Hoffnung nun wird alles
gut . Zuerst sah es auch so aus aber leider half alles nichts mehr.
Ich habe eine ganz tolle Tochter einen ganz lieben Schwiegersohn und einen noch tolleren Enkelsohn.
Wir sehen uns täglich und sie sind auch eine sehr große Stütze für mich.
Aber die langen Abende alleine können schon ganz schön langweilig sein.
Ich habe für nächste Woche einen  Termin in der Suchtberatung, mal sehen was mich dort erwartet.


Taro:
Hallo Jenny,

spielen ist immer ein wegdrehen vom Leben. Der Verlust eines geliebten Menschen ist schlimm. Die Trauer dauert so lange wie Sie dauert. Die Trauer ist aber letztlich ein wieder Hinwendung zum Leben. Das passt sehr gut mit dem aufhören vom Spielen zusammen.

Bei dem Tod eines geliebten Menschen hilft mir der Salz: "geh schon vor, ich bleib noch ein bißchen"

Taro

Jacky1:
Hallo Jenny,

früher irrte ich manchmal hin und her, total überfordert mit meinen Emotionen.
Ich wollte nur dass es doch aufhört, keine Ruhe und gleichzeitig eine Art von hilfloser Langeweile,
Es hätte hunderte Dinge gegeben die ich hätte machen können, ich endschied mich aber immer nur für eine Sache.
Dadurch konnte ich tatsächlich einiges wieder regulieren, ich beugte einfach meine Gefühle.
Der vermeintliche "Spaß´" beim Spielen war sehr armselig, dies verdrängte etwas...was aber eh zeitlos war.
Es waren viele gestohlene Stunden in meinem Leben.
Und für jede dieser Stunden habe ich bezahlt mit einem Teil von mir selbst.
Bis eines Tages nichts mehr übrig war von mir.

Als hätte ich mich in eine jahrelange gedankliche Betäubung legen lassen um nach dem Aufwachen wieder alles neu zu lernen.
Es war eine Auszeit meines Lebens.
So viele Dinge gilt es zu ertragen in einem Menschenleben und nun ertragen wir es.
Sogar dann wenn wir glauben es geht nicht mehr.
Nicht weil wir es ja müssten....sondern es unser Weg ist, diesen gehen wir dann gemeinsam.
Einer der Gründe warum ich nicht mehr  hin und her irre und wirklich...dies war nicht zum Aushalten.   
Möchte die Ursachen dafür aber nicht dauernd erwähnen.

Eine Suchtberatung aufzusuchen ist absolut klasse liebe Jenny.
Auch Dich mit Menschen zu umgeben, die eine Trauer bewältigen könnte befreiend wirken und auch mit Menschen die möchten dass es Dir wieder gut geht.
Vergesse niemals mehr, zu spielen ist als würdest Du aufgeben.
Und glaube mir, aufgeben kann auch schier zeitlos sein.     

Liebe Grüße

JJ:
Hallo Jenny,
 
danke, dass Du uns schon etwas mehr über dich erzählt hast.

Du hast viele sehr anstrengende Jahre hinter dir, in denen du um Deinen Mann gebangt und ihn gepflegt hast. Wie soll das spurlos an dir vorüber gehen?

Wenn ich mich hineinfühle in das, was du beschreibst, fühle ich Erschöpfung. Kann es sein, dass Du erst wieder lernen musst, dich um dich selbst zu kümmern? Finde heraus, was Dir selbst gut tut und wo du Kraft schöpfen kannst.

Bist du schon einen kleinen Schritt weiter bzgl. Spielsucht und warst schon bei deinem ersten Termin in der Suchtberatung oder steht der Termin noch an?

Ich sende dir liebe Grüße
JJ

Jenny55:
Hallo JJ,
ich kann nicht sagen was mit mir los ist. Es ist ein ständiges Auf und Ab. Mal bin ich total motiviert und im nächsten Moment wieder am Boden zerstört.
So wie das Wetter im Moment mal Sonne und dann wieder Regen. Leider habe ich auch wieder gespielt und fühle michh jetzt total besch........
Einen Termin habe ich vorige Woche schon gehabt .Für diese Woche wurde er aus Krankheitsgründen abgesagt. Die Frau war auch sehr nett und die eine Stunde ging auch sehr schnell vorbei. Danach war ich auch sehr optimistisch , hatte auch schon 14 Tage nicht gespielt. Verdammt ich weiß das alles ,dass ich nicht
in Selbstmitleid zerfließen kann und es nicht so weitergehen kann. Aber wie kann ich das schafffen ?

Viele Grüße Jenny

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