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Ein Neuanfang nach dem Rückfall

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amTiefpunkt:
Hi Eddy,

manchmal kommt es einem vor wie ein schlechter Traum aus dem man aufgewacht ist. Deine Erkenntnis und Selbstreflexion werden dir helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hole deine Frau ab, sie ist, wie MiLu es bereits erwähnt hatte, deine Verbündete! Du hast scheiße gebaut - ja, aber das ist jetzt nicht mehr rückgängig zu machen, ferner liegt es an Dir, es in Zukunft besser zu machen. Suche das Gespräch mit deiner Frau, lege die Karten auf den Tisch, erzähle ihr von deinen Plänen, sei nicht enttäuscht, wenn sie dich nicht mit offenen Armen Willkommen heißt. Bleibe ab sofort stets bei der Wahrheit, ehrlich nach innen und nach außen. Versuche, deine Frau mitzunehmen auf deinen Weg, allerdings ohne sie zu drängen, sag ihr wie wichtig sie und die Familie dir ist und was du bereit bist dafür zu tun, wie du an dir arbeiten wirst. Erzähle von deinen Erkenntnissen und Gefühlen, sie kann sie nicht erraten! Niemand weiß, wie es weiter geht, zusammen oder alleine, aber alleine eine Zukunft für dich wird es nur geben, wenn du spielfrei bleibst.
Du hast den richtigen Weg eingeschlagen!
Katzenjammer bringt dich nicht weiter, jetzt wird gehandelt!

aT

Eddy89:
Tag 3.1

Heute früh war ich bei meinem Vater habe mit ihm gesprochen er ist immer noch der Meinung ich muss meinen Job wechseln. Mir kommt es vor wen ich meine berufliche Situation ändere, das ich mich aufgebe das ich mich vor meiner sucht beuge den Kampf aufgebe.

Olli:
Hi Eddy!

Es gibt hier im Forum ein Script: 12 Schritte, aber wie?
Im ersten Schritt wird erklärt, wie ein Spieler kämpft.
Er ist wie ein Laienboxer, der gegen Mohammed Ali antritt.
Immer wieder geht er zu Boden und möchte doch nicht kapitulieren.
Genau so liest Du Dich gerade.

Wäre es nicht viel einfacher, Dir einen neuen Job zu suchen, der nichts mit Bargeld zu tun hat?
Alleine die Jobsuche - vielleicht verbunden mit einer Umschulung, wäre doch bereits eine riesige Herausforderung!
So hast Du täglich die Versuchung direkt griffbereit vor Dir.
Es ist ja noch nicht mal Dein Geld - auch wenn Du es aus Deinem Bestand wieder auffüllst.
Ich formuliere mal gerade heraus: Wenn Du in Deinem Boxkampf zu Boden gehst, dann begehst Du gleichzeitig einen Betrug.
Und wie fühlst Du Dich dabei? Doch bestimmt nicht weniger bescheiden, als in Deinem Beitrag mit dem Sohnemann.

Ich fühlte mich damals als "Zocker" - als Mitglied einer elitären Gilde.
Was für ein Schwachsinn - ich bin krank - nutzte das Spielen als eine Form der Selbstfürsorge - schließlich fühlte ich mich beim Spielen ja wohl und konnte Stress und Probleme für eine Zeit lang verdrängen.
Als ich aufhörte, da schämte ich mich meiner und wollte nichts mit einem "problematischem Glückspielsüchtigen" (so ist meine eigene Einschätzung) zu tun haben.
Ich sah mich als Einzelfall - für mich gab es keine Hilfe, so meine eigene Aussage damals.
Doch ich hatte mich geirrt - mit Hilfe von SHG und SHFs habe ich akzeptiert, dass ich eben ein problematischer Spieler bin.
Durch diese Akzeptanz brauche ich mir nichts mehr beweisen, was in irgend einer Form mit Glückspiel zu tun hat.
Ich habe mir doch hunderte Male bewiesen, dass ich süchtig bin und die typischen Verhaltensweisen und Denkstrukturen eines Spielers an den Tag lege.
Wieso sollte es also beim nächsten oder übernächsten Male anders sein?
Ich kenne mich mit den mechanischen und elektronischen Gegenheiten eines Autos nicht aus - wieso sollte ich versuchen mein Auto auseinander zu nehmen und wieder zusammen zu setzen?
Da fahre ich lieber in die Werkstatt - gebe mein Auto ab - und wenn ich es wieder bekomme, dann ist es repariert.

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, welcher Beruf Dich sonst noch interessieren könnte?

Eddy89:
Tag 3.2

Ja es ist ein Kampf mein Kampf gegen die Spielsucht. Aber ich sehe das alles etwas anderes einfach aus einer anderen Perspektive. Der Feind (Spielsucht) hat mich in die Ecke gedrängt mich geschlagen, getreten, auf den Boden geworfen und gedemütigt. Ich muss es einsehen das er da ist und er wird nicht von alleine gehen er wird weiter auf mich einprügeln solange ich nichts unternehme. Als ich es Akzeptiert habe das ich krank bin ein Problem habe und endlich was gegen meine Suchterkrankung tun muss, somit habe ich nicht aufgegeben ganz im Gegenteil es ist eine gewonnene Runde gegen mich selbst. Jetzt stehe ich und ab jetzt fängt der Kampf erst richtig an denn jetzt werde ich zurückschlagen mich wehren mit allen Mitteln.

Es geht ja nicht nur um den Job. Dieser Beruf war meine Entscheidung und jetzt wird sie mir auch noch genommen, es geht mir um die freie Wahl Entscheidungen zu treffen meinen Weg selbst zu wählen. Es fällt mir schwer hier nachzugeben. Anscheinend muss ich in der nächsten Runde ein paar Schläge kassieren, ich muss mir eingestehen ihr habt recht es ist ein zu großes Risiko wodurch ich den Kampf verlieren kann.

Ich erlaube mir heute spielfrei zu sein

Ich war nie ein guter Schreiber Grammatik und Rechtschreibung war nie meine Stärke wortgewandt bin ich auch nicht. Das ihr euch das durchlesen tut euch die Zeit dafür nehmt ein herzliches Dankeschön.

Jacky1:
Hallo Eddy,

es ist gut zu lesen und wir machen es gerne, es ist Dir wichtig es zu schreiben.
Du bist ein guter Schreiber und es ist schön daran teilhaben zu dürfen wie es sich entwickelt.

Wie bei allem auch sind es Entwicklungsprozesse, sie bringen Dich weiter.
Bist Du eines Tages Gelassenheit empfindest.
Die letzten Tage waren halt sehr unruhig für Dich/Euch.

...immer weiter.

Liebe Grüße   

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