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Autor Thema: Jürgens Tagebuch

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Re: Jürgens Tagebuch
#285: 27.04.2024 10:17:03
die letzten 182 Tage habe ich auch geraucht, im Vergleich zu vorher allerdings erheblich weniger.

Echt jetzt ?
Auch wenn ich Anfangs wusste, dass du mal einen "Ausrutscher" hattest, war mir der Umfang nicht bewusst.
Mir würde sich ja beim täglichen Lesen der Nichtraucher-Tabelle der Hals umdrehen ...

Ich formuliere das mal etwas spitz:
Du hast uns alle und dich selbst weitere 6 Monate deines Lebens beschissen

Da fragt man sich automatisch nach der Verlässlichkeit des "Spielfrei" Eintrags.

Spielfrei
NameAbstinent seitTage
________________________________________
Jacky 15.08.20162812

Rauchfrei
NameNichraucher seitTage
________________________________________
Jacky1 26.10.2023184

Erst hab ich überlegt, ob ich "sauer" bin, dann ob ich sauer sein sollte ...
Da war so ein Anflug von Enttäuschung ... war aber schnell weg ...

Ehrlich gesagt sind unsere Zockerhirne einfach kaputt.
Du musst nur Sorge tragen, dass dieser Selbstbetrug nicht in andere Bahnen schlägt.

Die Brücke dorthin ist schmal ...
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Re: Jürgens Tagebuch
#286: 27.04.2024 11:19:18
Hallo Fred,

Echt jetzt ?

Da habe ich es wohl versäumt intensiver zu berichten wie ich mit dem Tabakkonsum umgehe.
Es gab schon einige rauchfreie Tage und ich dachte gezeigt zu haben dass ich schon "öfters" auch rauche.
Nun stehe ich ja nicht deswegen vor einem Tribunal und müsste meine Glaubfähigkeit erneut bezeugen.
Auch stellte ich  das Rauchen nicht auf eine Stufe mit dem Spielen ...da existiert auch keine Brücke für mich.
Allerdings, wenn das Spielen "nur" ein Symptom ist für einen Süchtigen ist, dann natürlich auch das Rauchen.

Ich nehme einerseits mein Verhalten mit dem gelegentlichen Rauchen nicht so ernst, zumindest im direkten Vergleich zu anderen Dingen die in mir schlummern. Aber sicherlich im Wissen auch hier in einer psychischen Spirale zu sein.

Und nochmals zu einem fiktiven Tribunal, dort würde ich sicherlich sagen "ich erinnere mich an nichts".
Hier muss ich es ja bei weitem nicht und erinnere mich an alles.
Und machen wir uns nichts vor, jeglicher Eintrag in den Tabellen ist nicht bindend ( ausgenommen der anhängenden Details).
Es unterliegt jedem selbst wie er damit umgeht und auch jedem was er davon hält.
Automatismen zwischen den Tabellen sehe ich für mich selbst keine.
Vielleicht ein Fehler ...möglich!

Grüß dich         
 

   



   
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O
Re: Jürgens Tagebuch
#287: 28.04.2024 09:02:17
Moin!

Da war es wohl doch kein Aktualisierungsfehler ... :)

Tja, Jacky ... grandios, wie Du selbst das, was wir Dir sagen wollen/würden, nieder geschrieben hast.
Irgendwie kommt es mir vor, dass das nur da steht, damit Du Dich vor Dir selbst schlecht machen kannst.
Als wolltest Du uns diese "Arbeit" abnehmen.

Erinnerst Du Dich noch an unsere Diskussionen im Chat, als es um Deine Glücksspielabstinenz ging?
Da hast Du Dich auch so gesträubt, wie hier beim Thema Rauchen. Aber schau mal ... Du bist heute glücksspielfrei! Wieso solltest Du diese Veränderung beim Rauchen nicht auch hinbekommen?

An Ralf und Jürgen: sagt niemals "nie" ... Oh je ... wenn ich an meine letzten Jahre als Raucher zurückdenke. Wie sehr habe ich es gehasst und doch auch geliebt. Ich habe mir immer neue Rituale gesucht und etabliert, um nu ja die Dosis zu steigern ... zumindest aber gleich hoch zu belassen. Ich bin morgens aufgewacht ... habe keine Luft mehr bekommen vor lauter Husten ... und habe mir erst mal eine angesteckt. Dann noch eine zweite ... bin aufgestanden, ab an den Laptop. Ins Forum geschaut ... da diente der Qualm als so eine Art emotionaler Schutzwall ... Nun kam das Frühstück ... dann die Verdauungszigarette ... und so ging das weiter ... wenn ich merkte, dass ich kurz vor dem Einschlafen stand ... "Eine noch ,,, Du könntest ja was verpassen ..."
Und dann kam Jörg mit dem Angebot eine Raucherentwöhnung bei ihm zu machen. Ich hätte am Liebsten sofort aufgeschrieen und "Ja!" gerufen. Doch da war auch der Suchtbolzen in mir, der sich wieder einmal quer stellte.
"Tief in Dir drin willst Du das ja gar nicht!" "Denke daran, was Du verlierst!" "Der Entzug wird die reinste Katastrophe ... also lasse es ..."
Einen Tag später sendete ich die vorgeschlagene Email ab, dass ich teilnehme.

Ich bedaure es keinen einzigen Moment! Na gut ... ich liege gerade noch auf meiner Couch ... im Schlafanzug ... die Rolläden sind noch unten. Die Hände liegen auf dem Laptop auf und ich tippe diese Zeilen im 10-Finger-Suchsystem.
Eine Taste kann ich gerade noch erkennen ... die Leertaste ... sie wird halb verdeckt von meinem Bauchfett. Das habe ich leider zugelegt, als ich aufhörte mit Rauchen. Nun, ich werde nicht jünger ... ich darf zunehmen ...
Die andere Hälfte der Taste sehe ich ja noch ... :)

Veränderungen brauchen ihre Zeit! Wir die Geduld uns diese Zeit zu gönnen ...
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spiefrei seit 01.07.06
nikotinfrei seit 10.10.21
fettfrei ... reden wir nicht drüber ...
 
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Re: Jürgens Tagebuch
#288: 28.04.2024 11:08:15
Hallo Olaf,

Erinnerst Du Dich noch an unsere Diskussionen im Chat, als es um Deine Glücksspielabstinenz ging?
Da hast Du Dich auch so gesträubt, wie hier beim Thema Rauchen. Aber schau mal ... Du bist heute glücksspielfrei! Wieso solltest Du diese Veränderung beim Rauchen nicht auch hinbekommen?

Ja, ich erinnere mich oft daran und muss dazu auch einmal etwas schreiben.
Obwohl ich damals noch total verbohrt war, alles wirklich alles hinterfragte und zwar nicht mich selbst....
sondern jegliches Argument von euch was mich weiterbringen sollte in die Abstinenz.
Es oft ins lächerliche brachte und mich aufführte alles eh besser zu wissen.
Wusste ich absolut, ich gebe nicht auf um auch einen guten Weg gehen zu können.

Du Olaf und Robert ( so viele Tage bis manchmal in den frühen Morgen) nahmen sich diese Zeit....unglaublich.
Im offenen Chat und vor allem im privaten Chat etliche Stunden, so viele private Nachrichten. 
Damals war ich doch noch viel viel fremder für euch beide als heute, um mit mir so intensiv darüber zu schreiben.
Dies brachte mich enorm weiter und es war ein Spiegel hundert mal größer als mein eigenes Ego.
Meine eigene Fassade mag heute immer noch etwas da sein, aber selten noch vor meiner Abstinenz.
Diese Erfahrung jeden Tag versuchen weiterzugeben, da zu sein und dem spielsüchtigen Gegenüber
genau jenes zu Vermitteln, wie unglaublich wertvoll und wichtig es ist an sich zu arbeiten.
Einzusehen und zu verstehen was jeder sich so vormachen kann an fälschlicher Stärke,
werde ich gerne weitergeben und immer wieder selbst bei mir anwenden.....solange ich es kann in meinem Leben !

Vor einigen Jahren fragte Robert immer wieder einmal, was ich denn so für mich getan habe.
Viel mir manchmal nicht so leicht darauf zu antworten, weil ich wollte seine Frage auch zwanghaft überzeugend/souverän beantworten.
Heute kann ich es leicht und brauche keine schützende Fassade mehr dafür.
Wenn ich sie allerdings fürs Rauchen auch noch anwende.  :)

.....sich so viel Zeit zu nehmen um mit mir damals zu schreiben....unglaublich.

Liebe Grüße 
         
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