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Hallo

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didi27:
Guten Abend an alle,

Mein Spitzname ist didi, komme aus Karlsruhe bin 28 Jahre alt, bin seit 5 Jahren der Spielsucht verfallen und habe bereits eine stationäre Therapie hinter mir. Doch bis heute hab ich es nicht unter Kontrolle. Meine Schulden sind hoch. Derzeit mache ich eine Ausbildung im kaufmännischen Bereich.
Ich erhoffe mir durch die Aktivität und das durchlesen hier im Forum, meine Sucht besser im Griff zu haben, oder im besten Fall gar nicht mehr zu spielen. Hauptsächlich spielte ich in Online-Casinos und Kneipen. Also On- wie Offline. Jetzt bin ich an einem Punkt, wo mir die Spielsucht-Problematik erneut zu groß geworden ist.

Auf das wir uns gegenseitig helfen.

VG

didi

medea888:
Hallo Didi,

schön das du hier bist und den Kampf gegen deine Sucht weiter angehen willst. Du schreibst du war schon in Therapie? Warst du denn mal ne zeitlang spielfrei?
Einige von uns brauchten viele Anläufe, um den endgültigen Schlusspunkt zu erreichen.
Vielleicht hast du Lust etwas mehr über Dich zu erzählen, sprich hast du in der Therapie schon Ansätze gefunden die dich weitergebracht haben? Außer hier im Forum ,was tust du noch um weiter zu kommen?

Freue mich von dir zu lesen
LG Medea

didi27:
Hallo medea888,

Ja ich war schon in Therapie stationär 8 Wochen lang und war dann knapp ein halbes Jahr spielfrei inklusive der Klinik-Aufenthaltszeit. Ansonsten versuche ich mich immer irgendwie mit etwas zu beschäftigen, aber aktuell klappt das nicht mehr so. In der Therapie hatte ich dringend ans Herz gelegt bekommen meine Freizeit zu gestalten. und nicht planlos "abzuhängen". Das wurde mir deshalb ans Herz gelegt weil ich das nie umgesetzt habe. auch ein Haushaltsbuch solle ich führen welches ich nie konstant gemacht habe.

Jacky1:
Hallo didi und herzlich Willkommen im Forum,

durch deine stationäre Therapie und wohlmöglich noch anderen hilfreichen Maßnahmen bist du sicherlich auch weiter gekommen.
Kennst dein Verhalten besser und die Auswüchse die dein Suchtverhalten haben können ja sowieso.
Dadurch wird es doch auch greifbarer, wie alles zusammenhängt und immer wieder die gleichen Abläufe dabei.

Nun ist es so wie auf einer Waage, die eine Seite unter starkem Gewicht der Spielsucht und alles was dich dazu bewegt.
Auf der anderen Seite deine Therapie und dein Wollen etwas zu verändern.
Reicht aber nicht, nicht einmal annähernd um die schwere Seite etwas zu entlasten.

Nun bin ich ja selbst auch ein pathologischer Spieler und denke dass die schwere Seite eh niemals leichter wird.
Egal was auch passieren würde, Freizeitgestaltung oder Haushaltsbuch sind klasse Möglichkeiten zur eigenen Lebensplanung.
Doch aber wieder ""nur"" ein Versuch die eine Seite der Waage wieder etwas zu belasten um nicht erdrückt zu werden.
Scheiß auf mein Waagenvergleich  :)

Du bist es selbst, deine Entscheidungen und dein Leben wie du es führst. 
Diese anscheinend unbändige Sucht beeinflusst alles natürlich maßgeblich.
Und alles was du tust für dich, was Veränderungen und eine wieder normale Konstante bringt ist klasse.
Nicht um irgendetwas auszugleichen....wie ein abgeschriebenes Vorgehen, Forum, SHG, Therapie, OASIS usw...
Sondern didi, um dich begreifen und erkennen zu lassen wohin du eigentlich möchtest und wie hilflos du deinem Spielverhalten gegenüber ja bist. Dein eigener Sklave bist, für ein wenig Flucht in irgendeinem simulierten Glücksspiel.

Was fehlt denn um endlich frei mit deiner Sucht zu leben ?
Fehlt überhaupt irgend etwas oder ist es nicht schon lange da ?
Es ist ein Prozess, ein Weg um an einen Punkt zu kommen um abstinent zu sein, danach geht der Weg sogar noch weiter.

So lege ich dir nun auch etwas zu Herzen.
Schaue doch, wie es ist zu spielen...was ist das ? Du bleibst dabei nicht nur stehen, sondern gehst wahnsinnig schnell rückwärts.
Also bewege dich, bewege dich vorwärts ..du weißt doch was ich meine.
Und hier geht es nun weiter, hau alles raus den ganzen Dreck.
Gehst du in keine SHG, wurde dir dies nie empfohlen ?
Und egal, falls nicht...warum bist du in keiner?

Es ist gut dass du nun hier bist, ich kenne dich nicht aber es freut mich.
Mensch, wenn ein Fremder wie ich sich schon darüber freut.. wie ist es dann erst für Menschen die dich mögen und vor allem für dich selbst.
Daraus entsteht Motivation und eine Lebensfreude wie ich sie jedem wünsche würde.

Kopf hoch und liebe Grüße

   
     
 
 

amTiefpunkt:
Hi Didi,

auch ein herzlichen Willkommen von mir, schön von dir zu lesen!

Eine stationäre Therapie ist keine Garantie für Spielfreiheit. Wer glaubt aus der Therapie zu kommen und "geheilt" zu sein, läuft einem Irrglauben hinterher. Es ist eine von vielen Hilfestellungen auf dem Weg in die Abstinenz. Die Therapie kann ein erster Schritt dorthin sein. Die Macht spielfrei zu werden steckt alleine in dir selbst. Lass Hilfe zu, die dich auf deinem Weg begleiten - eine, wie Jacky bereits geschrieben hat, Selbsthilfegruppe ist ein fantastisches Werkzeug um spielfrei zu bleiben. Du brauchst auf jeden Fall Mitstreiter auf deinem Weg, alleine spielfrei zu werden und zu bleiben ist eine Illusion. Rede mit deinen Eltern/Freunden oder SHG Mitgliedern über dein Problem und lass Hilfe zu - das ist der einzige Weg zum Ziel.

Grüße, aT

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