Was war bei dir das ausschlaggebende davon weg zu kommen?
Ich merke nun auch, dass noch einiges getan werden muss.
Moin Ha,
bei mir gab es nicht den einen ausschlaggebenden Punkt. Es war ein 4 jähriger Prozess, aufgesplittet in Lernprozesse, Umsetzungsprozesse, ständige Reflektieren meines Verhaltens.Jegliche Art von Therapien gemacht, erst aus falschen Gründen , dann weil ich es wollte. Schwierig war es zu erkennen, was ich überhaupt tat, sagte, mich selbst zu verstehen und vieles mehr, ich kann es schon selbst nicht mehr hören, doch so war es bei mir. Irgendwann konnte ich einfach loslassen und dann wars das. Es ging dann ganz einfach, klar mit Ängsten rückfällig zu werden, war es doch sonst immer so. Heute würde ich vieles anders machen , um meine Abstinenz zu erreichen, müssig zu überlegen, ob ich sie dann auch so erreicht hätte, wie ich heutzutage meine.
Als ich hier meinen ersten Beitrag vor 2 Jahren schrieb, konnte ich es schon in Worte fassen, d.h. da war ich am Punkt los zulassen und hatte es auch schon getan. Ich hätte während meiner nassen 3 Jahrzehnte gar nicht in Worte fassen können, was bei mir ablief und schon gar nicht stand ich dazu.Es hätte nicht in mein Weltbild gepasst. Es hätte so geklungen wie: ich schäme mich und ich weiß auch nicht warum, ich bin so doof usw voller Selbstmitleid, doch nicht bereit wirklich was zu ändern, doch zu glauben, durch Bekundungen und schwören und es war das letzte Mal würde ich was ändern..... ( das wusste ich auch, deswegen schrieb ich wohl auch erst ein Jahr nach Anmeldung meinen ersten Beitrag, dann fühlte ich mich erst bereit, bzw ich war soweit.)
Erst als ich Begriff, dass ich es bin der es versaute: ins Fitnessstudio, in Urlaub zu können, Beziehungen versaute, log und betrog, mich selbst durch mein Verhalten erniedrige , Dinge von anderen einforderte die ich selbst nicht annährend erfüllte, unzufrieden war, aber selbst nicht einsah oder verstand was zu ändern, sondern mich in meinem innerlichen Selbstmitleid suhlte, Bestätigungen dafür durch Schauspielerei holte ,(konnte ja immer alles gut erklären, am besten mir selbst) dienten doch all diese Dinge nur als Nährboden für meine Sucht..... Bis ich anfing mein Leben selbst zu gestalten und aus freien Stücken handelte..Ich zu mir und meiner Sucht stand, sie akzeptierte , konnte ich sie auch erst, als solches behandeln und mit der Krankheit ohne Ausübung leben.
Doch um das zu können, musste ich alle Dinge für mich selbst verstehen und aufarbeiten.... dann musste ich auch nicht mehr davor flüchten, sondern stellte mich dem..... Das Herauszuarbeiten war für mich der Weg, um an den Punkt zu kommen, wo ich heute stehe.
Deine Aufgabe ist es für Dich den Weg zu finden. Einfacher ist es den zu finden, ohne Ausübung der Sucht. Dann wird Dein Blick klarer auf die Dinge, beinhaltet zeitgleich aber auch das Arbeiten an Dir. Beides.....
Und auch Du merkst ja schon, dass alleine durchs lesen hier, eine Veränderung bei Dir eintritt, also nicht dass der Druck weg ist, oder wir von Abstinenz reden können, aber dennoch fängst Du an Dich zu hinterfragen.
Das meine Gedanken zu Deiner Frage......
Bleib dran!!!
Lieben Gruss
André
P.S. Um das nochmal deutlich hervorzuheben: Das eine sind Maßnahmen gegen das Ausüben unserer Sucht. ( Geldmanagement, SHG, Suchtberatung etc) dass andere sind Maßnahmen für die Erforschung der Ursache der Sucht, für die Affinität der Sucht /von Süchten( Verhaltenstherapie , Auseinandersetzen mit der eignen Persönlichkeit, Schwächen/Stärken , Ansichten hinterfragen ) Überschneidungen sind obligatorisch.
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….