Liebe Betroffene,
Spielsüchtige und Angehörige,
Liebe trockene Spielsüchtige (Hut ab!!)
ich brauche Euren Rat.
Bin Mama eines lieben jungen Mann, welchen ich über alles liebe, was mich aber nicht hindert auch die "böse" ( in seinen Augen ) Mutter zu sein.
Mein Sohn saß 3 Monate in U-Haft, weil er Warenbetrug begangen hat, um seine Spielsucht zu finanzieren. Es war für uns Alle eine schlimme Zeit, aber
ich dachte, dass ist es, das wird die Lektion sein und er wird nie wieder spielen.
Wir haben die Opfer entschädigt, er kam auf Bewährung raus.
"Nie wieder, Mama! Nie wieder werde ich spielen, weil noch einmal Knast werde ich nicht überleben!"
ER HAT ES ABER WIEDER GEMACHT!
Ich überlege, ihn für halbes Jahr in ein kleines Dorf am Meer zu bringen, halbes Jahr ohne Handy (da gäbe es auch keine "gute" Freunde, die ihm dann doch ein Handy geben, oder Geld ausleihen), halbes Jahr ohne Alles, nur das blaue Meer, blaues Himmel, Sport und Meditation.
Er weigert sich und sagt, wenn er keine Option zum SPielen hat (wie damals in der U-Haft), hat er auch keine verlangen, er muss es hier schaffen, er muss ein Alltag haben und Erfolgserlebnisse. Das finde ich zwar eine Gute Ansprache, aber das hatten wir alles. Letztes Jahr war er in Reha Klinik, kam früher raus - Wegen Studium-, hat aber Nichts gemacht.
Er hat solche Angst vom Gefängnis, hat es aber trotzdem gemacht. Da kann man nicht mehr sagen, wenn man ihm etwas entzieht, wird er sehen, dass er sich ändern muss. Ihm war sein Leben für 3 Monate entzogen, und er weiß, dass er für längerem Zeitraum wieder da rein geht, wenn er der Sucht die Macht überlässt, ABER er hat es trotzdem gemacht. Deshalb, überlege ich ihn zu zwingen, d.h. -Entweder ziehst du aus der Wohnung oder du kommst mit-.
Was meint ihr? Ihn lassen, auch wenn er wieder hinter Gittern landet und wer weiß, ob er da überlebt, oder ihn als Mutter an die Brust packen, mitnehmen, viel joggen dem Strand entlang, in Tierheimen aushelfen, einen Personaltrainer zur Seite stellen, der ihn auch das Meditieren beibringen kann und in der Stadt (7 km entfernt), gibt es auch Selbsthilfegruppen und auch Psychotherapie, zwar kennt er die Sprache nicht zur 100%, aber zu 75%.
Ich danke Euch für Eure Antworten und wünsche Euch Allen vielen Kraft, Ausdauer und den Sieg gegen diese beschissene Krankheit!
Liebe Grüße von Mama eines tollen jungen Mann, welcher krank ist, aber noch nicht mit Symptomen rechtzeitig rausrückt, sondern erst dann wenn es FAST zu spät ist.