Hallo Ihr Lieben da draußen,
heute möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mal wieder ein paar Zeilen über meinen (weiteren) Weg zu schreiben und vor allem mal wieder ein Lebenszeichen von mir zu geben!
Ich lebe noch! Und das mit jedem Tag immer glücklicher. Dieses Hochgefühl überträgt sich auf viele Bereiche meines Lebens, sei es mit meiner Frau, mit meinen Kindern, in den Umgang mit Freunden und Bekannten, aber auch in den Job. Und ich genieße das (spielfreie) Leben!
Im Moment ist es so, das das Thema Spielsucht in meinen Gedanken keinen großen Stellenwert einnimmt. Das soll aber nicht heißen, das ich diesbezüglich nicht wachsam bin. Ich habe durch meine ambulante Therapie, die nun auch schon wieder vier Monate vorüber ist, gelernt, in bestimmten Bereichen meines Lebens wachsam zu sein und (nicht nur dort) auf mich zu achten. Und das tut mir verdammt gut.
An das Thema Spielsucht werde ich eigentlich nur noch drei mal im Monat erinnert: an den beiden Terminen unserer Selbsthilfegruppe und an meinem Gehaltstag. Letzteres weil ich dann meiner Frau den Betrag X gebe, um den finanziellen Verlust an den Kinderkonten zu minimieren. Meine Frau hat auch nach wie vor Einblick in meine Finanzen (das gibt mir auch ein wenig Sicherheit, auch wenn ich mich nicht unsicher fühle).
Zur Selbsthilfegruppe:
Die besteht seit Februar und ich hatte ja, so glaube ich zumindest, schon einmal geschrieben, das die aus unserer ehemaligen Reha-Gruppe entstanden ist. Wir alle sind der Meinung, das wir auch für die Zeit nach der Reha etwas tun müssen, um dieses Hochgefühl, das jeder nach Abschluss der Reha hatte, zu bewahren und vor allem auch, auf sich gegenseitig aufzupassen. Bis jetzt waren wir also eine "geschlossene" Gruppe, werden uns aber ab September soweit öffnen, das wir "Neue" willkommen heißen, die zumindest schon einmal mit der Caritas (dort haben wir die Reha gemacht) Kontakt hatten. Sei es durch eine abgeschlossene Reha oder Nachsorgegruppen oder durch Beratungsgespräche. Nicht jeder, der dort aufschlägt, will eine Reha machen und für diese Menschen wollen wir auch eine Anlaufstation sein. Ab wann wir dann die Selbsthilfegruppe komplett öffnen, wissen wir noch nicht - wir wollen erst einmal sehen, wie das ab September läuft.
Ich bin nach wie vor mega danke, das ich den Weg so gegangen bin, wie ich es getan habe. Auch wenn da während des Weges allerlei Verletzungen bei meinen Lieben passiert ist. Ohne diese Konsequenz, die ich an den Tag gelegt habe (und die mir so manches mal auch nicht leicht gefallen ist) wäre ich heute nicht dort, wo ich bin.
Ihr dürft mich gerne mit Fragen löchern, wenn ihr noch mehr wissen wollt ;-) Aber für jetzt soll es das erst einmal wieder von mir gewesen sein.
Dankbare Grüße an Euch alle
Stefan
PS: Ich habe mir gerade noch einmal den kompletten Thread von mir durchgelesen und mir sind die Tränen gekullert. Und ich lüge nicht, es waren nicht nur (aber auch) Freudentränen dabei. Wahnsinn, was ich so alles erlebt habe....
"Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." (Offb 21,4)