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Autor Thema: Spielen um Geld erlaubt ???

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Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#30: 25.03.2024 18:24:31
Hallo Olli,

ich habe sie gelöscht, von Don und André , alles was im direkten Bezug stand, und  fremd - unverständlich für Silke sein könnte.
Wenn es jemand möchte zum Abgleich oder was weiß ich, kann ich sie in diesem Verlauf wieder einfügen.

Liebe Grüße
 
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T

TAL

Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#31: 26.03.2024 16:16:53
Habe gestern lieber nichts mehr geschrieben, weil mir das hier doch ein wenig zu befremdlich war.

Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.

Ja, es scheint tatsächlich ein ernstes Thema zu sein, auch wenn ich das manchmal gerne vergesse.
Ich kenne Harry Potter überhaupt nicht, weder die Bücher, noch die Filme. Aber ich denke, ich weiß, was du damit sagen willst.
Ich diskutiere nicht mit der Sucht, laß sie reden. Soll sie doch 'wettern', ich weiß es besser.
Wie gesagt, ich denke schon, daß ich stabil bin, denn das Ganze ist längst kein Thema mehr im Alltag. Habe mich damit soweit arrangiert, daß es 'automatisch' läuft, ohne nachzudenken.
Da hinzukommen hat aber eine Weile gedauert. Wenn man den Berichten hier und anderswo glauben kann, dann sogar weit länger als 'normal'.
Aber ich habe das geschafft, und dafür bin ich dankbar. Es gibt mir die Kontrolle über mein Leben zurück...
bis es mich dann doch mal unerwartet trifft.

Ich habe eine Phase hinter mir, in der ich über Monate 'auf dem Zahnfleisch ging'. 'Funktionieren' kann ich sehr gut, darin habe ich Übung, kein Problem - aber ich schaffte es irgendwann zu Hause manchmal einfach nicht mehr. Das war so schlimm, daß es auffiel, und sich Menschen in meinem Umfeld ernsthafte Gedanken gemacht haben, auch wenn sie es mir nie direkt gesagt haben (was es nicht besser macht, und die Scham und das hilflose Gefühl noch verstärkt). Da 'oben' ging so gut wie gar nichts mehr, ich hätte schreien können - und habe das auch, wenn es keiner mitbekam.
Es war nicht einfach, die Gedanken waren durchaus da... aber selbst zu dieser Zeit wußte ich 'tief in mir drin' - Flucht ist keine Option, niemals.
Wäre das jedoch ein paar Jahre früher passiert - ich hätte nachgegeben. Definitiv.
Habe ich aber nicht. Aufgeben ist nicht. Ich habe zuviel zu verlieren.

... und dann stehe ich in einer blöden Autobahnraststätte stehe, als es mir eigentlich blendend geht, und ich denke wie ein kleines Kind "Kriegt doch gar keiner mit."
Genau wie damals mit PayPal.
"Mhh ..."
Das macht keinen Sinn. Gar keinen.
Ich gewinne über Monate den inneren Kampf gegen mich selbst, gegen das ganze 'Paket', das mir das Leben oft nicht einfach macht, um dann von einer Momentaufnahme aus der Bahn geworfen zu werden.
Das ist frustrierend, beschämend und erniedrigend.
Hört das niemals auf? (Rhetorische Frage, ich kenne die Antwort)
Sucht ist eben nicht gerade dafür bekannt, 'logisch' zu sein.
Daher darf sie mich meinetwegen lieber gerne in Ruhe lassen.
Dann bräuchte es auch weder Stolz noch Scham.
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Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#32: 27.03.2024 19:28:41
Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.

Ich habe lange hin und her überlegt ob ich antworten soll, weil du deine Meinung ja schon geäußert hast und ich meine auch nicht aufzwingen will.
Aber es so unglaublich schade, dass du etwas so positives dann doch negativ einordnest.

Wenn ich die entsprechenden Töne höre oder Bilder sehe, spukt es mir immer sofort im Kopf herum.
Was wäre wenn ? Wer würde es merken ? Ein paar Euro mal probieren.
Und dann entscheide ich mich, nicht zu spielen.,
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Ich bin täglich mit meinen Kollegen zum rauchen draußen.
Ich mag den Geruch und möchte praktisch "immer" selbst wieder eine rauchen.
Und dann entscheide ich mich, keine zu rauchen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Als fresssüchtiger versuche ich ja seit Jahresanfang wieder abzuspecken.
In unserer Firma stehen überall Süßwaren herum oder unser Kühlschrank ist randvoll mit leckeren Dingen.
Und dann entscheide ich mich, es nicht zu fressen.
Und das macht mich stolz und ich freue mich.

Nach meinen ersten 6 Monaten der Abstinenz fragte ich mal meine Frau,
ob sie nicht ein bisschen stolz auf mich sei.
Sie sagte, warum soll ich auf etwas stolz sein, was "normal" ist ?
Ich war enttäuscht, weil es für mich eben nicht normal ist.
Andererseits hat sie mir damit gesagt, dass sie mich wieder wie einen "normalen" Menschen sieht.
Eigentlich doch ein schönes Kompliment.

Ich bin spielkrank, nikotinsüchtig und fresssüchtig.
Ich bin nicht normal. Ich bin so wie ich bin.
Ich freue mich, wenn ich nicht spiele, nicht fresse und nicht rauche.
Und ich bin stolz darauf, eine schwere Situation überstanden zu haben.

Ich käme nicht auf die Idee, mich für meine Gedanken zu schämen.
Warum sollte ich ?

Versuch einfach nochmal eine andere Sichtweise anzunehmen,

liebe Tal
sei stolz auf dich
du hast es verdient
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Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#33: 28.03.2024 08:27:35
Zitat
Stolz auf etwas zu sein, das eigentlich selbstverständlich sein sollte, wäre irgendwie 'falsch'.

Diese Aussage bringt auch irgendwie mich zum Nachdenken. Hätte mich jemand gefragt, von wem dieses Zitat wohl hier aus dem Forum stammen würde, ich hätte tatsächlich TAL damit in Verbindung gebracht.  8)
In Bezug auf meine Suchtbewältigung oder Abstinenz hege ich tatsächlich ähnliche Gedankengänge wie TAL. Ich bin weder stolz auf meinen Jahrestag, noch hege ich Gedanken diesen gar abfeiern zu wollen, er erinnert mich daran, dass ich an diesem Tag eine gute, lebensrettende Entscheidung getroffen habe. Mittlerweile bin allerdings auch weit davon entfernt mich ständig selbst zu kasteien, dass ich in meiner aktiven Spielzeit so viele Beziehungen und Geld verbrannt habe. Ich habe nur ein Leben und dort stecke ich gerade drinnen, aT der Spieler, und trotzdem fühle es sich gut und richtig an. Und ja, die Assoziationen ans Spielen in zig Lebenssituationen bleibt allezeit erhalten und wird uns Spieler immer in Versuchung führen, so wie auch 1000 andere Versuchungen, die im Leben auf uns zukommen, von denen es häufig erstrebenswert ist, zu widerstehen.
Jeder, der schon lange abstinent ist, kennt die Gefahren und weiß, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt - niemals und trotzdem darf jeder, der abstinent bleibt, selber entscheiden, wie er damit umgeht. Ich für mich lebe mit der Sucht und den Gedanken ans Spielen ohne mich dafür zu schämen, sie gehören zu mir und bleiben ein Teil meines Lebens - neutral.
Schöne Ostertage wünsche ich allen und ein hoch aufs Ende der Fastenzeit!  ;D

aT
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Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#34: 02.04.2024 15:36:30
Ab hier bitte nur noch Themenbezogen.
Der Rest wurde in die Meckerecke verschoben.
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TAL

Re: Spielen um Geld erlaubt ???
#35: 02.04.2024 16:22:16
Das ist bloß mein Beitrag von gestern.
Auf Freds Bitte hin habe ich ihn hier nur einmal aus der Meckerecke rauskopiert, und wieder hier eingefügt, weil er ihn nicht mittendrin aus der Kette rausschneiden konnte.

-----------

Mhh...

Ich verstehe schon, was Don mit 'Unehrlichkeit' und 'Hosen runterlassen' meint, auch wenn er es etwas 'unglücklich' ausgedrückt hat - weil ich manchmal Ähnliches denke - auch wenn das noch kein Grund für mich wäre, deshalb irgendwo fernzubleiben. Denn ich bin ja selbst nicht besser.
Der 'Vorwurf' ist aber ehrlich gesagt gar nicht so unangebracht. Zumindest bei mir nicht.

Wollte dazu gerade noch mehr schreiben, war mir aber sicher, daß ich das schonmal irgendwo ausgeführt hatte. Hab dann kurz gesucht, und es auch gefunden.
https://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php?topic=592.msg12148#msg12148
Da war es. Lang, wie immer bei mir. Aber es steht im 5. Absatz.
Derjenige, von dem die Aussage stammte, auf die ich mich in diesem Beitrag bezog, war übrigens tatsächlich Don.

Und wenn sowas passiert, heißt das ja nicht automatisch, daß derjenige auch 'nachgibt'... das habe ich ja (glücklicherweise) auch nicht. Unangenehm ist es aber trotzdem. Sehr sogar.
Aber es weiß ja keiner. Von daher bräuchte ich es ja nichtmal erwähnen.
Sowas ist gemeint, denke ich.
Und kurz gesagt, wie ich dort schon schrieb, halte ich das allerdings nicht unbedingt für 'Blenderei', sondern eher für Vorsicht und / oder 'Sich selbst gut Zureden'.
Denn ja, Beides habe ich auch schon selber getan.
Naja, steht ja schon da.

Jedenfalls denke ich deshalb, daß ihr hier irgendwie aneinander vorbeiredet.

Das mußte ich dann auch erstmal 'sackenlassen'.
Es geht auch gar nicht darum, ob es 'erlaubt', stolz darauf zu sein oder nicht. Denn richtig, natürlich ist es erlaubt... ich weiß, was für eine Anstrengung dahintersteckt.
Darauf, was ich selbst beim Gedanken an meine eigene Abstinenz empfinde, habe ich aber nunmal keinen Einfluß. Das ist dann auch wertfrei zu sehen.
Das gilt ebenfalls für die Enttäuschung über mich selbst. Sie ist dann nunmal da.
Ich sehe das jedenfalls ähnlich wie aT. Ich bin froh und erleichtert darüber, daß ich wieder 'normal' leben kann, und auch mit 'Versuchungen' besser umgehen kann, denn es gibt sie gelegentlich durchaus noch, wenn auch nicht sehr häufig. Zwar ohne diese 'Wucht', aber unangenehm ist es im Nachhinein trotzdem.
Ein Grund zum Feiern ist das aber nicht.
Es ist, wie es ist. Und das ist gut so.
Und es hat damit auch etwas 'Nützliches', denn es erinnert mich daran, daß die Sucht nunmal bleibt - ob es mir paßt oder nicht.

Das wollte ich nur nochmal sagen, auch wenn das jetzt nicht mehr viel mit Lotto oder Preisskat zu tun hat.
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