Moin
Oft wird dieser Begriff in Verbindung mit Rückfällen verwendet, ein wahlloses Beispiel von André, das die Suchfunktion ausgespuckt hat:
"Ich bin so aber schnell in alte Denkmuster gefallen und wieder spielen gegangen, nicht in dem Ausmaß wie einst, aber so dass ich bei mir nicht von einem Rückfall, eher von längeren Spielpausen sprechen musste. "
He,he. Habe ich das mal geschrieben ? Sehe ich auf mich bezogen auch heute noch so.
Implizit steckt in dieser Aussage, dass der Unterschied in der inneren Einstellung zur eigenen Abstinenz ist. Also ob diese gewollt oder Mittel zum Zweck ist (z.B. kein Geld mehr vorhanden etc.). Ich bin mir aber persönlich nicht sicher wie relevant das wirklich ist, denn solange die Suchtausübung nicht wieder aufgenommen wird, spielt es ja an sich keine wirkliche Rolle, was der ausschlaggebende Punkt dafür war.
Daraus folgend könnte ja nur zwischen Spielpause und Abstinenz unterschieden werden, wenn diese mit einem Rückfall endet. Handelt es sich bei der Unterscheidung also um reine Semantik, oder übersehe ich etwas.
Hä. Ich verstehe nicht so richtig, was Du jetzt beantwortet haben möchtest ? Semantik ?
Na, ja welche Relevanz das hat zwischen : ich spiele nicht mehr und ich habe es begriffen , ich bin süchtig, muss aber nicht mehr spielen, liegt doch ein
offensichtlicher Unterschied. In meiner Welt jedenfalls.
Wenn ich mein Leben lang kein Geld mehr habe, dann spiele ich nicht mehr und alles ist toll ? Oder anders herum ich habe kein Geld mehr, weil ich nicht mehr
spielen will. Das ist ja ein ziemliches bescheidendes Leben. Schöner ist doch, ich habe Geld, also mein Suchtmittel und muss meine Sucht nicht ausüben, nutze mein Suchtmittel als Zahlungsmittel, wofür es auch da ist.
Diese Begrifferklärungen, Abgrenzungen, wann ist wann was ? ist doch unterm Strich egal.
Um aber jemanden klar zu machen, dass eine temporäre Spielfreiheit nicht unbedingt mit einer nachhaltigen suchtfreiheit gleichzusetzen ist, spreche ich dann gerne von einer Spielpause, weil das impliziert dann genau das erzwungene ( kein Geld, Willen, Kontrolle etc.) aber nicht von Verständnis, Einsicht.
Rückfall, Vorfall und was weiß ich noch alles. Entscheidend ist doch, dass wir Süchtigen verstehen, dass nicht der berühmte Sack in China dran schuld ist, sondern wir.
Wenn jmd, schreibt 15 Monate nicht gespielt, danach wieder in eine 24 monatelange Spielsession gefallen, kannst Du doch nicht die 15 Monate mit irgendwas gleich setzen.
Um das ganze genau abzugrenzen, müssten ja erstmal festgelegt werden, was eine Abstinenz überhaupt bedeutet.
So wie es immer geschildert wird, sagt der Spieler ich habe solange abstinent gelebt und jetzt nicht mehr. Bedeutet das für mich als Leser, das der Schreiber der Meinung ist, ich konnte es ja, ich habe alles begriffen. Nein, hat er neben nicht, außer einfach nicht gespielt.
Ich nutze das Wort Spielpause also nur in dem Zusammenhang, um den Spieler klar zu machen, er muss noch mal zurück zur spielfreien Zeit und da nochmal schauen, wo er dann falsch abgebogen ist. ( was anderes ist es doch, wenn der Spieler in der Lage ist, in einem kurzen Zeitraum des Spiels, es wieder zu unterbrechen, aber doch nicht, wenn es dann wieder um monatelangen und jahrelangen spielen geht, es erst wieder gestoppt werden kann, wenn gar nichts mehr geht und wieder die auferlegten Zwänge greifen. Die Zwänge setzte ich dann gleich mit einem Spielzwang- Kreislauf)
Wenn Du Dein Leben lang Dich zwingen willst, durch obg, Dinge, um nicht zu spielen und das auch dann für den Rest des Lebens hin bekommst und dann gerne von Abstinenz reden willst, dann mach das. Nur das ist in meiner Welt auf dünnen Eis gebaut und betrachte ich nicht als Problem gelöst, nur als ausgeblendet.
So sehe ich das, ich hoffe es ist verständlich.
André