Spielsucht Soforthilfe Forum (SSF)

Spieler & Angehörige => Angehörige => Thema gestartet von: Jacky1 am 31.07.2022 22:56:24

Titel: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 31.07.2022 22:56:24
Hallo,

gedacht, jeder wer möchte nimmt den nächsten Buchstaben und schreibt etwas dazu.
Eventuell entsteht ja ein kleiner Leitfaden oder hilfreiche Gedankengänge für Angehörige.
Was Euch auch immer dazu einfällt.
Und wenn wir einmal damit durch sind können wir es zusammen fassen in einem einzigen Beitrag.
Chronologisch aufgeführt von A - Z, mit dem jeweiligen Verfassers eines Buschstabens.

ABC für Angehörige:

Ambivalenz:
Etwas worin du dich eventuell oft wiederfindest, Zwiespalt zwischen Herz und Verstand.
Manchmal muss man wählen, dies kann sehr lange schmerzen, aber es zerreißt Dich dann nicht mehr.
Du kannst nur in Frieden leben ohne diesen verheerenden Konflikt, dieser muss aus der Welt.
Und auch als pathologischer Spieler ging es mir nicht anders.     
 
...
 Der Nächste bitte.  :) 

Liebe Grüße

 
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: JJ am 31.07.2022 23:20:31
B Belogen werden

Belogen werden von seinem Partner verursacht Schmerzen. Je länger die Zeit der Lügerei andauert, desto mehr schmerzt es. Man denkt zurück und es fallen einem immer mehr Situationen ein, in denen man auch beschissen und belogen wurde. Jede einzelne Situation, die einem einfällt, versetzt einem einen Stich. Sie ändert nichts mehr an dem Grad der Spielsucht, denn es gibt da eh nur "ja" oder "nein". Aber sie hinterlässt Wunden.
Die Schmerzen können irgendwann weniger werden. Dafür muß man sie aber erst zulassen. Und hinschauen. Dann werden sie schwächer. Aber es bleiben Narben, die einen dauerhaft verändern.
Die Narben hat man dann und das darf so sein. Wegschieben hilft nicht.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 01.08.2022 00:09:08
C  Chance

Durch das Aufarbeiten der Spielsucht, wenn der Süchtige es denn macht, haben die Paare eine Chance ein noch viel besseres Leben gemeinsam zu führen, als es vielleicht jemals ohne die Sucht erkannt, möglich gewesen wäre.. Das Aufarbeiten bringt langfristig viel mehr positive Dinge zu tage, als die Abstinenz. Man befreit sich von vielen Dingen, jenseits der Spielsucht, denn diese dient oft nur als Verdrängungsmechanismus.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Fred am 03.08.2022 09:30:26
Co-Abhängigkeit

Im Zusammenhang mit einer Abhängigkeitserkrankung wird unter Co-Abhängigkeit verstanden, dass neben der abhängigen Person noch weitere Personen, insbesondere die Angehörigen, in die Abhängigkeit verwickelt sind. Doch als Konzept ist "Co-Abhängigkeit" umstritten und auch nicht einheitlich definiert.

"Co-Abhängigkeit" umschreibt ein Verhalten beispielsweise von Angehörigen oder nahen Bezugspersonen, das dazu beiträgt, Symptome einer Suchterkrankung zu minimieren oder zu bagatellisieren: Zum Beispiel bezahlen sie suchtbedingte Schulden, entschuldigen suchtbedingtes Verhalten oder reden Konsequenzen klein. Angehörige leiden oft unter Schuld- und Schamgefühlen und tun alles, um den Schein zu wahren. Doch das genannte Verhalten unterstützt eher die Betroffenen dabei, weiter mit der Sucht zu leben, als von ihr loszukommen. Am Ende bestimmt das Verhalten des/der Abhängigen das Leben der Angehörigen so stark mit, dass diese oftmals selbst fachliche (psychologische) Hilfe brauchen.

Problematisch an diesem Konzept ist, dass dadurch Angehörige gleichermaßen zu potenziell Kranken erklärt werden. Ihr Heilungsweg ist dann ausschließlich in Form von Abgrenzung zum Suchtkranken möglich. Oft werden daher statt des Begriffs "Co-Abhängigkeit" die Bezeichnungen "suchtförderndes Verhalten" oder "Mitbetroffenheit" benutzt.

Das Damokles-Schwert der Co-Abhängigkeit-Erkrankung ist tasächlich weit verbreitet.
Wird den Angehörigen aber in keinster Weise gerecht.
Unstrittig ist, dass viele Angehörige durch die Gesamtsituation schwer belastet sind.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 03.08.2022 10:03:55
Co-Abhängigkeit


Problematisch an diesem Konzept ist, dass dadurch Angehörige gleichermaßen zu potenziell Kranken erklärt werden. Ihr Heilungsweg ist dann ausschließlich in Form von Abgrenzung zum Suchtkranken möglich. Oft werden daher statt des Begriffs "Co-Abhängigkeit" die Bezeichnungen "suchtförderndes Verhalten" oder "Mitbetroffenheit" benutzt.


Unstrittig ist, dass viele Angehörige durch die Gesamtsituation schwer belastet sind.

Moin,
ich hatte nie eine Co-Abhängige Partnerin, wenn ich mir mal solche ausgesucht hätte, dann aber "Gute-Nacht-Marie" Ich wäre heute noch am zocken, Klingt hart, ist hart, ist aber so.

Lieben Gruß
André
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 03.08.2022 20:52:30
Hallo,

natürlich kann jeder auch zu einem Buchstaben mehrere Antworten schreiben...sogar genial!
Auch egal welchen Buchstaben man nimmt ....gibt ja keine Regeln .

Liebe Grüße 
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 05.08.2022 06:49:10
D  Distanz

Als Angehörige(r) sollte man sich vom Verhalten des Süchtigen distanzieren können, wenn es nicht anders geht, nicht nur den inneren Abstand wahren, sondern auch dann den räumlichen, um eben nicht in den Punkt C  (Co-Abhängigkeit) zu fallen. ( Selbstschutz)

Lieben Gruß
André
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: medea888 am 09.08.2022 07:46:41
E  wie Eigenverantwortung
Partner von Süchtigen verlieren sich oft darin den Partner retten zu wollen, denken sie könnten ihn von der Sucht wegziehen. Dabei vergessen sie oft sich selbst. Hier im Forum lesen wir das immer wieder.
Daher ist es wichtig das Angehörige mehr Eigenverantwortung übernehmen. Sich selbst wieder in den Mittelpunkt stellen. denn sonst verlieren sie sich selbst in der Sucht des Partners.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 17.08.2022 23:40:35
Famile

Nähe und Sicherheit, vertraute Verbundenheit in einer gewissenhaften Gemeinschaft. 
Dies ist nicht immer so und jemanden fort zu schicken oder zu gehen unglaublich schwer.
Abstand zu gewinnen vor genau dem, was sich viele wünschen, eine liebevolle Bindung.   
Manchmal werden die eigenen Bedürfnisse eh nicht erfüllt, ob man bleibt oder geht.
Doch wäre es eh unerträglich, würdest Du nichts verändern.

 
 

 
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: amTiefpunkt am 07.09.2022 11:37:53
Gefühle

Angehörige neigen dazu Entscheidungen gefühlsbasiert zu treffen, warum auch nicht - Gefühle sind basisbestandteil des Lebens:
Negative Gefühlsmuster wie Angst, Verzweiflung, Sorge und Schuld sind Gefühle, die Angehörige dauerhaft mit einem spielendem Partner mit sich herumtragen. Dazu ambivalent zu betrachtendes Gefühl ist die Liebe und Zuneigung zum spielsüchtigen Partner, die scheinbar oft bedingungslos Vorhanden ist. Angehörige neigen dazu, das Spielproblem des Partners selber lösen zu wollen, bzw drängen den Partner zu Therapien und Lösungswegen - leider zumeist total vergeblich, weil das Problem und die Lösung nur im spielenden Partner selbst zu finden sind.
Leider werden diese Gefühle von Spielern allzuoft missbraucht, um den Partner auszunutzen - Sorgen und Schuld werden auf den Partner projeziert, bzw abgeladen und die Liebe wird ausgenutzt um weiterspielen zu können.
Erst wenn der Angehörige seine Gefühle objektiv einordnen kann und versteht, wie die Spielsucht im Partner tickt, und nicht selbst in eine Co-Abhängigkeit fällt, ist er in der Lage die oft überfällige Entscheidung zu treffen, sein eigenes selbstbestimmtes Leben zu führen und die Verantwortung der Spielsucht an den Partner abzugeben - dort wo sie hingehört!
Amen  8)
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 18.10.2022 00:05:58
Hoffnung

Ohne an etwas zu glauben nur eine Durchhalteparole, eine Erfüllung weit fern am Horizont.
Abzuwarten bis einmal endlich der "Knopf" beim süchtigen Partner/Verwandten aufgeht und er sich besinnt und dann auch spielfrei bleibt.
Einfach aushallten, ausstehen, abwarten...daraus entsteht schnell eine Selbstaufgabe.
Diese dann stetige Spirale führt im gemeinsamen Strudel immer nach unten.

Hoffnung sollte unbedingt auch berechtigt sein, zurecht sie auch begründet haben zu dürfen.
Die Zeit regelt es dann eh von alleine, ob daraus eine zufriedenstellende Bestätigung wird.
Jeder Spieler hofft auch irgendwo zu gewinnen beim nächsten Spiel, dass es auch weitergehen kann.
Er macht es fest an einer wirren Strategie oder am Glück selbst.
Mache es ihm nicht gleich. 
Manchmal muss ein Angehöriger etwas mittragen worunter der andere leidet, dieses wird dann halt geteilt.
Bis es sich ändert oder zu vieles zerbricht,
Hoffnungslos für einen Süchtigen....Nein
Und für jeden Angehörigen schon gar nicht, niemals.
Warum solltest Du also auf etwas hoffen ohne daran zu glauben?
....nur eine Illusion, wenn es eh immer gleich bleibt. 
Wie bei jedem Spieler auch!   
   
     

     
 
     
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: amTiefpunkt am 18.10.2022 08:23:49
Illusion

Die Spielsucht des Partners belastet eine Beziehung unfassbar stark. Dennoch ist die Liebe und Zuneigung zum Partner oftmals größer als der Schmerz, welcher die Spielsucht den Angehörigen zufügt. Dies führt auf Dauer zum Abstumpfen der Gefühle, die Angehörigen funktionieren nur noch als Partner des Süchtigen, es entsteht eine Co-Abhängikeit.
Viele Angehörige geben sich der Illusion hin, dass ein Leben ohne spielenden Partner weitaus schlimmer wäre, denken, sie würden es alleine nicht schaffen, finaziell, als auch ganz allgemein. Sie reden sich ein, sie wären schwach, denken, sie würden es nicht schaffen. Stattdessen wiegen sie sich in vermeintlicher Sicherheit neben ihres spielenden Partners, fühlen sich gar noch für ihn verantwortlich und geben sich letztendlich auch noch die Schuld für dessen Fehlverhalten und versuchen dann krampfhaft die Sucht des Partners zu heilen oder zu bekämpfen.
Augen auf und hinter die Fassade schauen! Ein spielender Partner gibt keine finanzielle Sicherheit, sondern zieht den Partner mit ihn die Schuldenfalle. Niemand sollte für die Sucht des Partners einstehen und niemand anderes als der Partner selbst kann seine Sucht zum stillstand bringen.
Die Angehörigen, die diese Illusion durchschauen, haben die Chance auf ein ausgefülltes Leben, ob alleine, oder mit einem anderen Partner, ist egal, aber sie haben ihr Leben zurück und können frei entscheiden, welchen Weg sie einschlagen.
Durchschaut diesen Zauber und schnappt euch euer Leben zurück!
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Ellie am 18.10.2022 21:21:22
Janusgesicht.
Bedeutung: das Gesicht des Kopfes des Gottes Janus, das aus zwei Gesichtern besteht; ein Symbol für Zwiespältigkeit oder auch gleichzeitig vorhandene Gegensätzlichkeiten.

Eine sehr gravierende Phase eines Angehörigen ist die Zwiespältigkeit, nicht nur dass man zwiespältige Gefühle und Gedanken entwickelt, es kann sogar zu innerlicher Zerrissenheit führen. Man weiß nicht was man tun oder denken soll, wird unentschlossen und verzweifelt, auf der eine Seite gilt dies, auf der anderen Seite gilt das. Man möchte Konsequenzen ziehen, zur Not mit oder ohne spielsüchtigem Partner, gleichzeitig möchte man aber auch die Beziehung und den Partner retten. Es wird schwieriger Entscheidungen zu treffen oder Grenzen zu ziehen.
Das Verhalten des Spielsüchtigen ist für Angehörige oft gegensätzlich, man kann es nur schwer nachvollziehen.
Wie @Jacky1 es schon so richtig unter Ambivalenz erwähnt hat, ein Zwiespalt zwischen Herz und Verstand.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 20.10.2022 15:16:57
Kapitulation

die Einsicht, die Akzeptanz  und die Machtlosigkeit beider "Parteien"  ggü.  der Sucht.
Daraus ergeben sich automatisch die Konsequenzen für den Betroffenen, also dem Spieler, aber genauso für die Angehörigen.

Im optimalen Fall haben beide zur gleichen Zeit diese Einsicht, mit dem selben Ziel und arbeiten gemeinsam daran.

Bringt irgendwie auch keinen weiter, aber so ist es nun Mal.

Lieben Gruß

André
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Blume am 23.10.2022 09:25:37
Loslassen

und sich seiner Selbst bewusst werden (selbst*bewusst*sein)

- Man kann NIEMANDEN ändern, ausser sich selbst -

Blumige Grüße
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 30.10.2022 23:17:07
Mut,

ein pathologischer Spieler muss wohl auch etwas Mut aufbringen, um zu allem zu stehen und bedingungslos sich mitzuteilen.
An seine Familie oder Partner, ohne dabei irgendetwas doch wieder beschwichtigen zu wollen und sein Suchtverhalten dabei nicht zu schützen. 
Weil er sich event. schämt, sein Lügengebilde zerbricht und weiß dass es Konsequenzen haben wird.

Du wirst Mut brauchen.
Für ein zukünftiges gemeinsames Aufarbeiten der Beziehung und Vertrauen wieder zu erlangen. 

Auch für eine mögliche Trennung oder Absonderung, unabhängig eines Geständnisses vom Spieler.
Mut für Veränderungen, zu einem wieder zufriedenen Leben. 

 





Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Hestia am 31.10.2022 08:00:25
B - Bauchgefühl

Wenn ich eins in den letzten Jahren gelernt habe, dann auf mein Bauchgefühl zu hören.
Kennt ihr das, ihr bekommt etwas erzählt, egal was, und jetzt mit dieser Information, setzt sich das Puzzel zusammen und ihr denkt "Ich habe es gewusst" "Ich hab es gespürt". Vielleicht bei einer Freundin "Ich habe schon vermutet dass du Schwanger bist, weil..." <--- DAS ist das Bauchgefühl. Und ich kann mich nur wiederholen und sagen "Hört darauf was der Bauch sagt".
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 09.11.2022 10:55:27
Nein



Lieben Gruß

André

Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Fred am 10.11.2022 11:16:49
Opfer

Spieler stellen sich gern selbst als "Opfer" dar.
Der Partner soll in eine defensive / schuldhafte Position gedrückt werden.
Der Spieler rechtfertigt dadurch sein eigenes Handeln.

Leider glauben viel zu viele Angehörige, dass sie in irgendeiner Form eine "Mitschuld" tragen.
Das ist natürlich völliger Unsinn und der Spieler will damit nur von seiner Problematik ablenken.

Das ist ein gewollter, manipulativer Schachzug in einem kranken Spiel !
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 15.11.2022 23:24:26
Pathologisches Spielen

Bestimmt das Spielen um Geld, das Hoffen auf den großen Gewinn oder die virtuelle Realität des Internets mit Gamen, Wetten, Chatten, Surfen oder Streamen letztendlich den Alltag, hat das erhebliche Konsequenzen für die eigene Gesundheit, die Lebens- und Erlebensqualität, die sozialen Beziehungen und die existentielle Grundlage. Trotz tiefgreifender Nachteile können Betroffene mit dem Glücksspielen nicht mehr aufhören. Sie spielen immer weiter – bis alles Geld verspielt ist. Ein unwiderstehlicher Drang treibt sie zum Glücksspiel, in der Hoffnung zu gewinnen oder verlorenes Geld zurückzugewinnen. Diese Menschen können zu einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr entscheiden, ob sie dem Glücksspiel wirklich nachgehen möchten und verlieren nach und nach die Kontrolle bzw. Steuerung über ihr Spielverhalten. Immer öfter kommt es zum Totalverlust des gesamten Einsatzes. Angetrieben von der Vorstellung, verlorenes Geld zurückzugewinnen wird die Risikobereitschaft größer und eine Eigendynamik setzt ein. Gleichzeitig wird das Glücksspiel vor Freunden und Familie verheimlicht. Die mittlerweile krankhaft Spielenden versprechen sich selbst und ihrem Umfeld immer wieder, das Glücksspiel zu beenden. Das Scheitern führt zu Selbstverachtung und Verzweiflung. Die Abwärtsspirale dreht sich unaufhörlich weiter – mit oft verheerenden beruflichen, privaten und finanziellen Folgen.

Quelle: "Das Rehaportal" 
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 18.11.2022 14:17:55
Qual

"etwas was körperliche und seelische Schmerzen bereitet, was kaum zu ertragen ist"

Warum sollte man sich sowas dauerhaft antun ? Warum auch noch unausgesprochen ertragen ? 
Es gibt keinen Grund.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: AlexandraX am 29.01.2023 19:39:05
R Rastlosigkeit
Spieler und Angehörige geraten sowohl beim Entschluss, sich der Spielsucht zu stellen, als auch während des "nicht mehr/ noch nicht (ein Leben ohne) ", in eine innere Unruhe. Sie kann für die Angst stehen, wie geht es weiter?

Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 04.06.2023 14:55:42
Stabilität

Unterliegt der Partner, Freund, Verwandte etc. einer Suchterkrankung ist er darin selbst isoliert.
Eben so lange es vom Erkrankten zugelassen wird und im Stillen verleugnet oder einfach nicht wahrgenommen.
Ich selbst weiß wie schwer es sein kann etwas zuzugeben was zwar offensichtlich, aber im selbst manipulierten
Glauben fälschlich kontrollierbar erscheint.
Ein verlogener Schutzinstinkt um sich ja auch immer ein Türchen zum Spiel offen zu halten.
Völlig unzuverlässig in Antworten aufgrund von Nachfragen Angehöriger.

An diesem  Punkt nützt es nichts, humanen Bindungen alleinig zu vertrauen.
Es zu bewerten oder abzuwägen ...so wäre es ja nur diese eine Sorge und ansonsten wäre alles wunderbar.
Völlig instabil, dies könnte schon jeder Angehörige irgendwo tragen und er weiß es dann ja auch.
Eine Frage der Zeit ob es bleibt oder geht, alles zerbricht oder halt nicht.
Doch eines bliebe doch eh irgendwo....Misstrauen!

Bleibt stabil in jeglicher Bemühung, vertraut nicht in einen Spielsüchtigen.
Vertraut in den Menschen dahinter und vor allem in euch.

Liebe Grüße     
           


               

       
     
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: AlexandraX am 10.09.2023 14:39:31
T tragfähige Beziehungen
Spielen ist wie an die Wand fahren, sich selbst, sein Leben, seine Selbstachtung zu torpedieren. Es muss möglich sein, tragfähige Beziehungen aufzubauen, um in einen Verstehens-- und Kommunikationsprozess zu gelangen. Die Frage ist nur, wie, wenn die Scham zu groß ist? Dazu gehört Mut für die Kontaktaufnahme zu SHG, Therapie und Freunden/Familie.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Andre12 am 11.09.2023 12:24:45
Moin

Update

Update bedeutet, dass ein Inhalt von einem Programm oder auf einer Webseite geändert wird.

Sinngemäß kann ich das so auf mein Gehirn beziehen. Leider konnte ich nicht einfach dieses von extern auf meine interne Festplatte überspielen.
Sondern ich selbst musste andere Ansichten, andere  Bewertungen erlernen.

Ich denke das zeigt eben auch wie machtlos jeder Angehörige ist.

Erst beim upgraden ( erhöhen, hochstufen, verbessern)  können die Angehörigen besser unterstützen.

Wahrscheinlich sträuben sich jetzt bei den Computernerds die Nackenhaare, in meiner Welt passt das so.  :)

Lieben Gruß

André
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: AlexandraX am 14.09.2023 19:14:22
V
Verzweiflung
Angehörige zieht es den Boden weg, wenn sie von der Spielsucht erfahren. Wohin mit meiner Hilflosigkeit, Wut, Angst? Ein möglicher Weg ist, darüber zu sprechen. Auch mit dem Süchtigen, damit ein neuer, aufrichtiger Austausch möglich werden kann. Das ist ein langer Prozess.
Und es helfen Angehörigengespräche in Suchtberatungsstellen.
Mir hilft beides.
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 15.09.2023 22:19:58
Wachsfigur 

Emotional mit einem Menschen verbunden zu sein ist im Grunde etwas gutes.
Eine tiefe Verbundenheit sei es in einer Partnerschaft, Freundschaft oder in eigener Familie.
Wenn dann die Folgen einer psychischen Erkrankung dazu führen Abstand zu nehmen, eventuell sogar sich zu trennen,
ist es sehr mit Schmerzen verbunden. 
Gefühle und Zuneigung zu unterdrücken um auch zukünftig funktionieren zu können.
Eine Maßnahme die auch dem Suchterkrankten weiter helfen sollte.
So schwer kann kein Weg der Welt sein der Liebe Willens.

Loslassen zu können muss oft erarbeitet werden, negative Geschehnisse fördern diesen Prozess sicherlich.
Wie lässt man jemanden los den man liebt ?
Ich werde es euch sagen.
Man taucht seine Gefühle in weiches Wachs, dort können sie dann jederzeit wieder die Hülle zum schmelzen bringen.
Und inwieweit jeder dies dann wieder zulässt liegt an jedem selbst.
Das Leben einer Wachsfigur benötigt Vertrauen um nicht ewig so zu verweilen.

Liebe Grüße   
 
 
     
 



Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: amTiefpunkt am 21.09.2023 10:49:53
X-tes Lippenbekenntnis
Angehörige leiden exterm unter dem Spielverhalten des Partners. Besonders das Vertuschen des Spielens, der damit einhergehende Vertrauensverlust und die Baggatelisierung des Spieler belasten die Beziehung und die Psyche der Angehörigen.
Spieler sind Meister der Lippenbekenntnisse wenn es um das Verteidigen des Spielens und um die Bereitschaft geht, etwas gegen die Sucht zu unternehmen. Wortgewaltig wird vorgespielt, wie unproblematisch das eigene Verhalten ist und Maßnahmen aufgezählt, wie die Sucht zukünftig "unter Kontrolle gebracht" werden kann. Angehörge vertrauen oft auf diese fantastischen Lippenbekenntnisse, warten aber oft nur vergebens auf Taten, bzw die Umsetzung dieser Maßnahmen, noch schlimmer oft werden diese Maßnahmen tatsächlich vorgetäuscht, um die Angehörigen wieder einzufangen.
Angehörige schaffen oft erst nach dem x-ten aufgedeckten Lippenbekenntnis den spielsüchtigen Partner zu verlassen, manche auch nie. Das x stellt hier tatsächlich eine natürliche Zahl dar und je höher diese Zahl ist, desto mehr gehen die Angehörigen kaputt.
Klar soll man Spielern die Chance geben, sich zu ändern, aber spätenstens bei x>3 müssen Angehörige in Betracht ziehen, Konsequenzen zu ziehen, um ihr eigenes Leben zu retten!
So long,
aT
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: JJ am 15.10.2023 16:45:33
Yes, you can!!

Yes!! Du schaffst das.
Du findest Deinen Weg.
Du verarbeitest, was du erlebt hast.
Du lernst zu verstehen, was Sucht bedeutet.
Du lernst, Grenzen zu setzen und auf Dich selbst zu achten.
Und Du wirst nicht an all dem zerbrechen.
Denn du hast mehr Kraft, als Du denkst!!

💪💪💪 Yes!!!
Titel: Re: Angehörigen ABC
Beitrag von: Jacky1 am 15.10.2023 18:09:50
Die liebe JJ hat mit dem Buchstaben Y ja schon ein tolles Finale hier eingeleitet.
Es muss natürlich auch folgt in diesem Thread nicht zu Ende sein und kann unendlich weitergeführt werden.
Vielleicht führt es zu einem besseren Verständnis und du kannst dich hier etwas wiederfinden.
Was dich etwas näher bringt zu dem was dir sehr zu wünschen wäre.....

Zufriedenheit.