Hi André,
ich danke dir vielmals für die schnelle und so so gute Antwort! Auch die beiden verschiedenen Sichtweisen finde ich sehr hilfreich, denn sie helfen mir meine Gedanken auch mal anders auszulegen. Ich bin auch wirklich immer wieder fasziniert, wie sehr man hier nur anhand dieser Texte verstanden wird, ohne den Menschen zu kennen werden hier die Gedanken einfach richtig gelesen.
Du hast damit quasi angestoßen, was ich seit Monaten schon versuche... mehr auf mich zu schauen und zu realisieren/akzeptieren, dass es im Großen und Ganzen erstmal "nicht mein Problem" ist und ich für mich sorgen sollte.
Naja, in einer Beziehung manchmal einfacher gesagt als getan.
Mich nervt es mittlerweile schon oft selbst, dass ich so denke/handle wie ichs tue, denn objektiv betrachtet sollte ich hier in vielen Dingen anders reagieren. Aber ja, auch das gehört schließlich dazu, dass ich lerne auch an mir zu arbeiten und an der Situation zu wachsen.
Du hast es mal wieder mit vielen Sätzen auf den Punkt gebracht, ich versuche nochmal auf ein paar einzugehen
Lass dieses Gespräch nicht in Ausreden, in Geschwafel und fadenscheinigen Begründungen ( Warum er nicht zur Beratung geht usw.) enden.
Nehme das in die Hand.
Ja, genau das ist denke ich die Schwierigkeit an der Sache, hier meine Wünsche, Ziele, Veränderungen zu fordern und ihn mit seinem "Geschwafel" nicht durchkommen zu lassen. Mir fällt es so unheimlich schwer, mich dabei durchzusetzen, denn er weiß ja genau wie er mich manipulieren kann. Er weiß genau, welches Verhalten oder welche Worte er anwenden muss, um mich wortlos zu machen, so dass mir - teilweise auch vor Entsetzen - die "Argumente" fehlen.
Ein Beispiel hierfür ist z.B., dass er dann immer seine Taten/sein aktives Spielen runterspielt und mir meine Fehler vorwürft, welche in seinen Augen dann viel schlimmer sind. Ja, natürlich bin auch ich nicht fehlerfrei und das Geschehene hilft auch nicht unbedingt dabei, in der Beziehung so zu sein wie ichs eig bin (man bekommt auch Stimmungsschwankungen oder hat den Drang kontrollierender zu sein), denn man macht da auch gerade Dinge durch, welche an einem nagen oder Auswirkungen auf die Beziehung haben. Es ist quasi wie ein Teufelskreis, aber das sieht er alles nicht.
was mir noch so aufffältt, ist Dein immer gleicher Gedankengang. Er verhält sich nicht so, wie Du es Dir wünscht. Jetzt überlegst Du wie Du "richtig" reagieren kannst. Was steckt dahinter ?
All das ist gleichzeitig denke ich auch die Erklärung für dieses Thema von dir. Seine Manipulation, seine Manipulation welche dazu führt, dass man manchmal anfängt an sich selbst zu zweifeln. Seine Aussagen, die dazu führen, dass man beginnt zu überlegen ob man wirklich ein schlechter Mensch ist oder all das falsch macht, was er vorwürft. Es ist eben ein schmaler Grad hierbei sachlich zu bleiben und unterscheiden zu können, dass all das irgendwie mit seiner Erkrankung und seiner Manipulation zusammenhängt. Er gibt mir dann oft das Gefühl, dass ich so viele und gravierende Fehler begangen habe, er versucht mir dann zu vermitteln, dass ich glücklich sein kann, dass ER noch bei mir ist usw. Dadurch vergesse ich dann oft, mir selbst zu vertrauen (wie du bereits richtig erkannt hast) und bekomme von ihm vermittelt, dass ich es "wieder gut machen müsse", was dazu führt dass ich in diesen Gedankenkreislauf verfalle, welchen du so gut beschrieben hast.
Sobald ich dann etwas klarer denken kann, merke ich, wie schwachsinnig diese Gedanken von mir doch eig sind und dass ich begründet das Recht dazu habe, fordernder zu sein und dass er sich nicht in der Position befindet, mich schlecht fühlen zu lassen. Darauf sollte ich beharren, fällt mir eben nur noch unheimlich schwer..
Ganz liebe Grüße!