Spieler & Angehörige > Angehörige

Ehrlichkeit

<< < (2/6) > >>

Jacky1:
Hallo Spitalhexe,


--- Zitat von: Spitalshexe am 29.08.2023 20:36:27 ---Deswegen finde ich die Idee mit dem grünen Haken gut. Positives sollte doch verstärkt werden. Auch, oder gerade dann, wenn es doch scheinbar viele selbstzweifel gibt bei ihm. Vielleicht ist es aber auch nur, damit ich mich besser fühle etwas gemacht zu haben und nicht einfach nur abzuwarten. Deswegen hab ich gedacht, ich frag mal nach. Auch wie das gerade die trockenen Spieler sehen. Wäre so etwas für euch in Frage gekommen?

--- Ende Zitat ---

In über 30 Jahren exzessiver aktiver Spielsucht , mit allem was dazu gehört.
Hat mich nichts soweit angesprochen dass ich absolut niemals in ein längeres Hinterfragen kam.  
Na klar.."ich spiele nicht mehr Versprechen blablabla "..immer wieder einmal...war nur selbsterlogener Müll. 
Und es gab Momente da wollte ich es auch nicht mehr....aber was will man nicht so alles.

Wären alle Freunde und meine ganze Familie damals gekommen und hätten mir unter Tränen ins Ohr geflüstert
" Höre auf damit, lasse es sein....Du machst uns allen unglaublich weh".....
Hätte ich nicht gesagt " ich kann es einfach nicht"...sondern " natürlich, ich liebe euch doch"
Weil ich halt keine andere Wahl hätte etwas anderes zu sagen, geändert hätte es nichts, ich hätte halt nur alles noch heimlicher gestaltet.

Eines Tages kam der Tag und ich war am Ende meiner Kräfte.
Es folgten keine Versprechen und keine Schwüre , es folgten Taten!
Diese kamen von ganzem Willen und ich konnte realisieren, was es meinen Lieben damals wert gewesen wäre.
Es bleibt aber....wäre ich alleinig gewesen, weiß ich nicht ob ich nun hier schreiben würde.

...und ich bin wieder Herr meiner Seel.

Liebe Grüße 
 

Spitalshexe:
Hallo ihr beiden.
Es gibt leider keinen Masterplan. Schön wäre es. Vielleicht hilft es, vielleicht nicht. Aber besser als nichts tun. Weinen tue ich für mich allein. Dass bitten und betteln nichts bringt, hab ich schon verstanden. Das ist, glaube ich, bei jeder Sucht so.
Vielen Dank und liebe Grüße

Jacky1:
Hallo Spitalhexe,


--- Zitat von: Spitalshexe am 29.08.2023 21:29:29 ---Es gibt leider keinen Masterplan....

--- Ende Zitat ---

Doch und zwar für dich...finde ihn!
Versuche Dingen aus dem Wege zu gehen die du nicht ändern kannst und nehme sie wie sie sind.
Verstöre dich nicht weiter, es geht nur über das Vertrauen.
Er ist nun am Zuge.

Grüß Dich 

Spitalshexe:
Hallo Jacky.
Auch den muss ich erst finden, oder erschaffen. Es gibt leichtere Tage in dann wieder welche, da hab ich fast keine Kraft mehr für gar nichts und niemanden. Nicht mal für mich. Aber dann rappel ich mich wieder auf und weiter geht’s. Ich denke mal, so geht es jedem hier, oder den meisten.
Liebe Grüße

Andre12:
Moin,

prinzipiell ist gegen einen Kalender nichts gegen zu sagen. Dennoch bist Du einfach viel weiter, bzw. wir wissen doch auch gar nicht wie er gerade denkt, wie weit er ist. Und ja wir haben hier auch eine Erfolgstabelle, ist ja was ähnliches. Nur bei Euch in der Küche etwas persönlicher.

Dennoch frage ich mich, wenn da nun ein grüner Haken ist und morgen, übermorgen, dann mal ein roter , dann gar keiner. Wie auch immer,
glaubst Du ihm  es denn überhaupt, was er da für Haken macht ? Wenn dann viele rote sind, wollt ihr gemeinsam daran arbeiten, schreibst Du oben.
Also wie jetzt. Das Misstrauen wird erstmal bleiben, Du versuchst mit aller Macht von ihm Ehrlichkeit zu bekommen, wozu er laut Deinen Aussagen noch gar nicht bereit ist.

Es gibt kein verkehrt, probiere es aus, so denn er will. Wie ich gestern schon schrieb, pass auf das Du durch deine Erwartungshaltung nicht einfach nur enttäuscht wirst.

Mach doch mal in diesem Fall was anders, da Du ihn ja nicht zwingen kannst was zu tun  und ich bezweifle das  Du ihm glauben kannst.
Trage Du das in Kalender ein, wenn Du das Gefühl hast er war spielen und wenn er nicht war. Wenn er mitmacht lass es parallel laufen. Ob offen oder jeder für sich. Vielleicht baust Du so sein Vertrauen auf, wenn er feststellt Du weißt es eh.

Wahrscheinlich am Anfang des Monats alles rot, dann mangels Suchtmittel grün.  Interessant ist, wenn Du das Gefühl hast, er war spielen, obwohl er kein Suchtmittel mehr haben könnte.

Manchmal geht es einem auch nur darum, sich seinem Gefühl vertrauen zu können und zeitgleich eben auch nicht. Streng genommen will ich dann mir gar nicht vertrauen, weil ich die Konsequenz fürchte, die ich ziehen müßte, wenn ich mir vertraue und bin lieber redebereit und versuche den anderen zu glauben oder kurz ausgedrückt : leidensfähig. Ich verleugne mich selbst, ich stehe dann nicht zu mir, wenn andere mir sagen müssen, was ich glauben soll, ich vertraue mir selbst nicht. Ich akzeptiere nicht wie es ist. Ich schütze mich selbst nicht. Ich lasse lieber von außen mein Leben bestimmen, aus Angst was zu verlieren, aber was genau ?  Na, ja  warum , wieso kann dann jeder sich selbst überlegen.

Wie gesagt, schaue auf Dich, wie gehst Du mit allem um ? Was steckt dahinter ? Du möchtest offensichtlich helfen, das ist es aber nicht immer unbedingt.

Lieben Gruß

André

P.s. Was hat er denn bis jetzt gemacht, seitdem Du weißt er ist spielsüchtig, außer eventuell zu einer stationären Therapie, wo er gar nicht hin will ?
Wie lange hat er denn gebraucht von den anderen Süchten loszukommen oder ging das direkt über ? Was und wie ist er da denn vor gegangen ?
Wenn er es immer alleine " geschafft " hat, warum spielt er denn jetzt immer noch ? was ist denn jetzt anders ? Findet er keine andere Sucht ?

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Beim Bedanken trat ein Fehler auf
Bedanken...
Zur normalen Ansicht wechseln