Moin Lotus
Wenn er nicht an seiner Sucht arbeitet hat unsere Beziehung keine Zukunft.
Wichtig hier, dass du wenigstens schreibst, dass "er" an seiner Sucht arbeiten muss.
Du kannst nämlich da wirklich gar nichts erreichen wenn er nicht will.
Er ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt um für mich da zu sein. Kann er nicht einfach am Abend da sein. Mir zuhören, mich halten, mich unterstützen?
Ich habe das für ihn getan und habe es gern gemacht weil ich ihn liebe.
So ist das ... man erwartet etwas bestimmtes. Dies trifft nicht ein und man ist enttäuscht.
Um Enttäuschungen zu reduzieren musst du deine Erwartungen senken.
Klingt jetzt vielleicht etwas provokant oder sogar gemein. Aber das Thema "Erwartungen <> Enttäuschung" ist unendlich groß und würde hier den Rahmen sprengen. Grundsätzlich bleibt, dass man immer enttäuscht "ist", wenn selbst gesteckte Erwartungen nicht eintreffen.
Das kann man in gewissem Maße selbst steuern.
Man geht doch durch Höhen und Tiefen und Spielsucht hin oder her das ist doch menschlich für den anderen da zu sein wenn es ihm schlecht geht.
Seit Dienstag ist er jeden Abend geflüchtet und hat andere Unternehmungen gemacht.
Wenn bis nächste Woche keine Änderung eintritt bin ich gezwungen ihn vor die Tür zu setzen.
Es ist schon genauso. Hinter diesem Menschen steckt nicht nur die Spielsucht,
sondern vielleicht auch noch einfach ein ganz simples
Arschloch.
Im Moment versucht sein krankes Hirn sich nicht mit der Spielsucht zu konfrontieren.
Wenn ich mich jetzt in meine aktive Zeit zurückversetze und überlege was mir helfen würde, käme ich zu fogendem Schluss:
Wenn man mir sinngemäß sagen würde:
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"Du ziehst HEUTE aus, sofort, wo du schläfst ist mir scheißegal."
"Wir sprechen wieder wenn du beweisen/belegn kannst dass du aktive an deiner Abstinenz arbeitest."
"Die Zeit der leeren Worte und Versprechungen ist vorbei."
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Ich wäre geschockt ... vielleicht wütend ... würde es nochmal mit ein paar Litern Krokodilstränen versuchen aber letzten Endes das Feld räumen.
Ich wäre aus meinem Automatismus gerissen und ich würde anfangen zu
denkenIn ähnlicher Situation begann ich meine erste stationäre Therapie.
Leider ( aus heutiger Sicht ) hatte meine damalige Frau wieder zu schnell eingelenkt ... und ich hatte alles erreicht was ich wollte ...
Kleine Anekdote ... obwohl evt. das falsche Wort dafür ...
Sie ging Samstags 10 Stunden putzen und ich brachte Abends ihre 100,- verdienten DM innerhalb 20 Minuten "um die Ecke"
Es gibt vieles was mir auch nach 30 Jahren noch leid tut. Sorry Angelika