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Gestern MaD und heute nur noch MaX

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Jacky1:
Hallo MadMax,

ein Spieler der sich mit seinem ganzen Herzblut und voller Leidenschaft dem Glücksspiel widmet.
Der alles kennt was passieren könnte, jede erdenkliche Konsequenz daraus trägt, bis zum Ende.
Wahrscheinlich dann in vereinsamter Armut, müsste nichts davon bereuen.
Er schloss diesen Pakt ja nicht mit dem Teufel, er lebte nur das Leben eines Spielers.

Was man auch macht, denkt oder bewegt, es war doch noch nie wichtig was es ist oder war.
Sondern doch nur warum!
Nur für mich, ein verseuchtes Spielerleben zu führen unterscheidet sich nicht zu einem Leben voller Halbherzigkeiten.
Wo man eh nur agiert und sich der jeweiligen Situation anpasst, in welchen Schlund es einen halt gerade treibt.

Davor kann man sich schützen, indem einfach nicht auf "dunkle Verführungen" in unseren Gedanken gefolgt wird.
Zumal diese nur einen Bruchteil unserer Möglichkeiten aufzeigen.
Aber wir lassen sie nicht einfach so stehen, sondern hinterfragen diese Empfindungen.
Treten ihnen entgegen um diesen (Zitat) Impulsen ihre Kraft zu nehmen, bevor sie uns wieder alles rauben.
Ja sie sind dann wirklich ein Warnsignal... zu was wir Spieler alles fähig wären.

Dieser "kleine Rest" wird auch immer bleiben, darin verbirgt sich aber eine gute Chance.
Tausend mal im Dreck gelegen zu haben durch sein Suchtverhalten, mag kaum jemanden von "uns" erschüttern.
Aber ganz sicherlich nicht wenn es greifbar ist warum es so gewesen war.
Du kannst alles machen was Du möchtest MadMax, ein Spieler der sich mit Herzblut seiner Krankheit hingibt.
Oder auch jedes anders erdenkliche Leben zu führen, was Dir halt auch möglich erscheint.
Denn wie geschrieben, egal was Du auch tust, es ist nicht so wichtig....
Hauptsache Du machst es aus Leidenschaft.
..und ja, natürlich auch warum.     :)

Du hast Dich doch schon längst entschieden, es ist auch mein / unser Weg.
Gehen wir ihn.

Grüß Dich, schön dass Du wieder hier schreibst.



 
 

Andre12:

--- Zitat von: MadMax123 am 31.01.2022 16:25:24 ---
Ich bin wieder hier, da die Spielsucht nicht einfach verschwindet, nur weil man Spielfrei ist. Es gab Tage, da waren die Flashbacks sehr stark in letzter Zeit. Es kamen Bilder hoch und ein Impuls man könnte doch ein paar Euro spielen. Es geht mir jetzt ja besser und ich kann es kontrollieren. 

Aug. 2019 spielfrei und versuche immer einen Tag mehr es zu bleiben.

--- Ende Zitat ---

Moin MadMaX,
diese Gedanken kenne ich nur allzu gut. Gab ich selbst diese doch jahrelang  auch noch nach, obwohl bereits soviel reflektiert, gelernt und geändert. Mein Suchthirn war und ist noch da, habe ich es doch über 30 Jahre bedient. Ich "vergaß" schlichtweg: ich bin süchtig, ich kann eben nicht "kontrolliert" spielen, dieses Eingeständnis, das Verstehen meiner Sucht und die daraus resultierende Akzeptanz meiner Sucht ließen alles von mir abfallen. Heute kämpfe ich nicht oder zwinge mich nicht, nicht zu spielen. Es steht einfach nicht zur Debatte, keine Alternative zu irgendwas. Es ist ein schönes Gefühl, es ist eine Sicherheit die von innen heraus kommt, nach einem langen Weg mich verstanden, die Sucht verstanden.

899 Tage!!! reife Leistung, bleib dran und gehe Deinen Weg weiter.

Lieben Gruß
André

 

medea888:
Moin Max,

Wunderbar von dir zu lesen, dass du spielfrei bist und weiter achtsam mit unserer Krankheit umgehst. Aus meiner eigenen Geschichte weiß ich wie fatal es ist, die Sucht nicht bewusst als Teil anzuerkennen.
Schön auch, dass du uns daran teilhaben lässt, oft, wenn Leute kurz im Forum waren und dann nicht wiederkommen, macht man sich schon seine Gedanken... Umso schöner zu lesen, dass mancher Weg weitergeführt hat.
Magst du näher berichten, was dein Sucht Hirn probiert um dich zu triggern?
Lg
Medea

MadMax123:
Hallo Medea,
es ist der  Gedanke mit kleinen Summen kontrolliert zu spielen und es kommen Bilder dazu, wenn man mal was gewonnen hatte in der Vergangenheit....
Jetzt weiß ich es besser, es gibt keine kleinen Einsätze oder ein kontrolliertes Spielen für mich. Ich bin froh das ich wieder die Kontrolle über meine Finanzen habe und ich mal paar Euro aufm Konto habe. Dieser Gedanke hat mir damals das spielen in mir immer wieder beflügelt und daran glauben lassen. Das Geld einfach damit zu vermehren. Einfach!! Aber so war es nicht, in keinster Weise. Daher ärgert mich der Gedanke auch ein wenig. Jetzt fallen mir gerade so Situationen ein, wo ich mir Limits gesetzt hatte und immer weiter gemacht habe. Bis kein Geld mehr aufm Konto war. Und das will ich nicht mehr.

VG Mad

medea888:
Hallo Max,

Ja due Gedanken kenne ich, ist schon ne Weile her. Aber ich erinnere mich gut.
Limits setzen dann korrigieren... Immer das gleiche. Eben Null Kontrolle.
Wie geht's du mit den Gedanken um, ausser sie weg zu drücken?
Mir half es dann immer mir meine Excel mit all meinen Verlusten durchzulesen. Mir mein krank sein vor Auge zu führen und es dann einfach weg zu legen. Ein gutes Gefühl. Nicht spielen zu müssen.
LG Medea

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