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Gestern MaD und heute nur noch MaX

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MadMax123:
Dann will ich auch mal ein Tagebuch anfangen, lange genug vor mir hergeschoben. Jetzt gehts los....

Ich spiel jetzt schon zwei oder drei Wochen nicht mehr, nach den tollen Beiträgen am Anfang. Ich hab natürlich noch den Wunsch zu spielen manchmal. Aber ich lass mich nicht mehr darauf ein, so schwer es an manchen Tagen ist. An manchen Tagen ist es sehr leicht und an manchen anstrengender. Wenn ich viel Stress auf Arbeit habe und es da net so läuft, dann ist der Wunsch oder Gedanke stärker. Wenn das Schuldenberatungsgespräch heute nicht so läuft wie gedacht, da kommt der Gedanke probier es nochmal aus. Mit geringem Einsatz, vielleicht kannst du was rausholen und mit dem Geld paar Schulden begleichen. Ich spiele trotzdem nicht mehr, nie mehr.
Ich weiß nicht wie das ausgehen wird, mir gefällt die Art der Beraterin nicht. Aber solange ich keine Zeit mehr am Automaten verschwende und kein Geld, ist alles gut. Ich versuche an meinen Schulden zu arbeiten und in Angriff zu nehmen und ein Plan B wäre gut. Vielleicht ein Rechtsanwalt...mal schauen.

Jacky1:
Hallo Max,

möchte jetzt nicht dieses Tagebuch mit meinem Beitrag unterbrechen.
Nur soweit.
Bekräftigen möchte ich Dich, es weiter zu führen
Wie eine Buchhaltung Deines Lebens, dies macht alles erreichte noch greifbarer.
Und das Anzustrebende sichtbarer.

Grüß Dich

Olli:
Hi Max!

Ein schöner Beitrag voller Willensbekundungen. Streiche bitte aus Deinen Gedanken nur das "nie mehr".
Es reicht vollkommen das Heute - so, wie Du es einleitend umschrieben hast.

Heute spielfrei zu bleiben ist ein Ziel, welches Du erreichen und den Erfolg genießen kannst.

MadMax123:
Ganz schön lange her mein erster Eintrag.
Ich bin wieder hier, da die Spielsucht nicht einfach verschwindet, nur weil man Spielfrei ist. Es gab Tage, da waren die Flashbacks sehr stark in letzter Zeit. Es kamen Bilder hoch und ein Impuls man könnte doch ein paar Euro spielen. Es geht mir jetzt ja besser und ich kann es kontrollieren. Ich kann mit meinem Geld haushalten und kann mit meiner Bankkarte mich selbst versorgen und alles machen. Es gab eine Zeit, da hatte ich sie einem Freund gegeben und habe mir Geld geben lassen von ihm. Ich weiß nicht wie lange ich das gemacht habe, aber ich wollte wieder selbst darüber die Kontrolle haben. Da es mir besser ging und ich eine Distanz zum Spielverlangen aufgebaut habe, besonders den Gedanken/Impuls zu spielen zu wieder stehen. Ich bin tief gefallen und habe meine Wohnung verloren und erst danach hab ich Hilfe gesucht. Ich hab eine Ambulante Therapie gemacht über mehrere Wochen. In der Zeit ging ich nebenbei arbeiten und besuchte Selbsthilfegruppen zusätzlich zur Therapie. Es half ungemein sich mit anderen auszutauschen und über die Situationen zu reden. Man erkennt parallelen und viele Dinge. Man sieht auch wie weit die Sucht einen treibt und wie tief man gesunken ist. Man arbeitet sich Stück für Stück raus und versucht Spielfrei zu bleiben. Es fühlt sich ein bisschen an als würde man sich neu ausrichten oder fokussieren auf die guten Dinge im Leben. Aber da bleibt ein kleiner Rest, der hin und wieder versucht einen zu verführen und glauben zu lassen als könnte man es steuern. Wie am Anfang geschrieben, so kleine Gedanken die durch gewisse Dinge im Leben einen triggern können. Und ich nehme diese Impulse als Warnsignal und hab einfach mal geschaut was ich machen kann. Durch die Corona Regeln ist es zur Zeit schwierig Gruppen zu besuchen und am Telefon ist es nicht das gleiche, aber besser als gar nichts zu machen. Man überlegt was man noch machen kann und daher bin ich wieder hier. Ich bin seit Aug. 2019 spielfrei und versuche immer einen Tag mehr es zu bleiben.

JJ:
Hallo MaX.
Mal eine richtig schöne Geschichte!!
Die allen Mut macht, dass es klappen kann.
Uns Angegörigen wie den Spielern gleichermaßen!!
Schön dass Du (wieder) da bist. Einfach so. Ohne Vorfall/Rückfall!!!  :)
JJ

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