Hallo ihr Lieben
nach langer Zeit möchte ich mich mal wieder hier beteiligen...das Thema, Milu, spricht mich an :-) danke dafür.
ich sehe Süchtige / Angehörige oder überhaupt Partner einer Beziehung immer als " ein Ding mit zwei Seiten ". Es gehört zusammen...
ob nun in destruktiver Form oder konstruktiver.....
es ergänzen sich immer Zusammenhänge....
wenn das nicht mehr notwendig ist oder nicht mehr geht...verändert sich die Beziehung, bis hin zum auseinander gehen....automatische natürliche Vorgänge ergeben sich.
Das beim Spieler das normale Leben beginnt, sobald er aufhört zu spielen ist eine reine Wunschvorstellung...eine Illusion
Wie Blume und andere es schon sagten, fängt da die Arbeit an sich erst an...wenn es langfristig etwas Gutes bringen soll.
Nur ohne Aufzuhören, das Suchtmittel zu konsumieren...kann es erst gar keine vollständige Veränderung oder Verarbeitung geben...
erst wenn nicht mehr kompensiert wird...kann man erst wieder erleben /spüren was kompensiert werden sollte...man tut das dann auch bei weglassen des Spiels noch nicht..wenn man dann weiter anderweitig sich ablenkt und weiter kompensiert....Da muss man schon sehr achtsam werden...
Ja...da muss man schon hellwach werden....finde ich...
Beim Gegenstück, dem Partner..sieht es nicht anders aus....
indem sich der Angehörige mehr auf den Partner konzentriert als auf sich selbst...kompensiert auch der...etwas was von ihm selber ablenkt...oder ausfüllen /ergänzen soll.
Weder der Eine noch der Andere ist wirklich hilflos und machtlos...eher blockiert und es fühlt sich dann nur so an...weil es brach liegt...die eigene Macht sich selber zu helfen.
ich gebe da mal Ängste und tiefe Ur-Überzeugungen /tief sitzende Glaubenssätze, als Blockaden an...die zu überwinden wären.
Partner in jeder Beziehung tanzen einen ganz bestimmten Tanz miteinander...
Da gibt es nicht wirklich nur eines von beiden..nicht nur Opfer oder Täter...sie sind immer Beides gleichzeitig oder abwechselnd....
es gibt immer nur gemeinsame Gewinner oder gemeinsame Verlierer.
Es scheint nur oft so, dass einer Gewinner und der andere Verlierer sei.
Eine Beziehung kann man eben nur gemeinsam verlieren oder gewinnen.
Alles andere ist keine Beziehung.
Es werden Verantwortungen übernommen für andere...und man bleibt leer dabei...der Deal den man sich dabei überlegt hatte, bleibt aus...
die Verantwortung schiebt man dann aber auf den anderen ab....
im Grunde liegt es oft daran...dass einfach nicht die Verantwortung , die zu einem gehört, auch da bleibt.Wäre das klarer geregelt und geklärt...würde so manch Beziehung ganz anders sich gestalten.
Besonders auch die Beziehung zu sich selber !
ich möchte behaupten das aus falsch verstandener Verantwortung....ein Mensch in eine Sucht geraten kann, in eine Co-Abhängigkeit oder sonstige destruktiver Beziehungs- Konstellation.
was kann ich tun..was kann jeder für sich tun ?
bei sich selber anfangen...zu klären...welche Verantwortung nur meine ist und welche nicht,..was meine Baustelle ist und die des Anderen...und dann in Vertrauen loslassen können...dabei nicht daran zu zweifeln, immer noch gut genug für den anderen zu sein.
die Selbstzweifel sind es, die allen Übels Anfang sind....und die liegen leider in jedem Menschen...mehr oder weniger...So kann man nur immer versuchen das Beste draus zu machen...Fehlerfrei und ohne wenn und aber...wird es nie gehen.
für mich sind Angehörige ebenso in einer Abhängigkeit gefangen wie die Süchtigen, nur auf anderer Art...Sich gegenseitig ergänzender Art...das eine geht ohne das Andere nicht.
sobald sich einer der Partner aus einer Beziehung ....sich aus seiner Abhängigkeit befreit..hat es zwangsläufig Auswirkungen auf den Anderen.
Doch wie jeder für sich weiter damit umgeht...wird sich erst dann zeigen können...
es bleibt verborgen, solange es bleibt wie es war.....
die Beziehung kann sich getrennt oder auch gemeinsam verändern...
und sie muss oder sollte sich verändern,
... wenn man sich nicht wohl fühlt, unglücklich ist, sich in der Beziehung alleine fühlt, sich nicht mehr gesehen fühlt, nicht akzeptiert oder respektiert....
Niemand muss oder sollte auf seine persönlichen Dinge , auf Kosten des Anderen verzichten müssen...oder einen nicht besprochenen eigenen Deal draus machen.
Jeder muss sich leben dürfen...muss sein Ich behalten dürfen, um ein wir zu werden, was sich miteinander wohl fühlt....wie auch immer das aussehen soll.
wichtige Stichworte sind nochmal : Eigenverantwortung, Loslassen, Vertrauen in sich selber, Gegenseitige Akzeptanz und Respekt ....um es bestmöglichst gestalten zu können.....für mich
und nicht zu vergessen : miteinander reden, reden, reden, selber tun, selber tun, selber tun....möglichst nicht erwarten, sondern bitten.
Wie oft wird vom Anderen erwartet oder erwünscht zu ändern...was man selber für sich nicht geregelt bekommt...nämlich von alten Mustern und Glaubenssätzen los zu lassen.
Das Alles ist nicht einfach, ist nicht leicht...im Gegenteil ! es ist harte schwere Arbeit...es braucht Zeit und Geduld, viel Mut und ganz viel Verstehen / Verständnis
das sind meine Gedanken dazu...
lg eure Karo