Nochmal Moin,
Kann ich dich mal noch etwas Fragen da du ja lange dabei warst... Das Problem warum einige nach Therapie wieder anfangen ist warscheinlich ähnlich wie Alkohol und Drogentherapie..das man sich nach bestehen unsterblich fühlt ? Und denkt man könne nun kontrolliert spielen ? Das heißt der Therapeut weiß das genau und wird nicht darauf hinweisen ?
Klar, frag. Zu Deinen Fragen: HÄÄÄÄÄÄÄ
?
Ich versuche mal zu antworten,ohne Deine Vermutungen nachvollziehen zu können. Also eine Therapie besteht man nicht, es gibt keine Abschlussprüfung. Wäre vielleicht mal ne Überlegung wert. Auf jeden Fall ist ja eine Therapie nicht dazu da, um die jeweiligen Süchte wieder kontrolliert ausüben zu können, ein bisschen Heroin, ein bisschen Alkohol, ein bisschen Zocken, alles nur so zum Spaß, geht nicht. Das können Süchtige nicht. Das Problem ist die Sucht selbst, nicht weil ich mich nach einer Therapie "unsterblich" fühle. Die Therapeuten weisen normalerweise einen schon darauf hin, mir leuchtet auch überhaupt nicht ein, warum ein Therapeut das weiß und weil er das weiß, dem Süchtigen nicht darauf hinweist, dass er die Sucht nie wieder ausüben darf. Damit er auch noch zukünftig Arbeit hat ? Da braucht er sich wohl nie Gedanken drüber machen. Wäre mal schon zu wissen, wir Du darauf kommst ? Ach so, die Therapeuten weisen ständig auf Suchtverlagerung hin.
Eine entwickelte Sucht bleibt für immer!
Auf meiner Therapie haben wir viel über die Sucht gesprochen, fast ausschließlich. Notfallplan, Verhalten usw. Was zu kurz kam, ist das Aufarbeiten was mich in die Sucht trieb, Ansätze ja.. Ich denke das die hohe Rückfallquote bei allen Süchten zustande kommt, weil man sich nur auf die Sucht konzentriert, zu wenig auf die Punkte, die man nicht aushält, die im Spiel verdrängt wurden..D.h. es ist ein reiner Willenskampf, der auf Dauer ja gar nicht auszuhalten ist.Dieses alles während einer Therapie umzusetzen ist auch sehr viel verlangt von den Therapeuten. Entscheidend ist ja das eigne Tun. Jegliche Form von Hilfestellungen ist kein Krankenhausbesuch, sondern Bedarf to move myself. Der Patient entscheidet selbst wann er die stationäre Therapie verlässt., es sei denn er hat gesetzliche Auflagen.Manche bleiben 16 Wochen aus Schutz und gehen dann wieder zocken Die Hauptarbeit beginnt eben genau nach einer stationären Therapie, daran scheitern viele.
Beim Durchlesen viel mir auf, dass ich schrieb zu wenig was mich in die Sucht trieb. Das ist nicht so ganz richtig, dass ist ein Prozeß, auch ein Prozeß des Erkennens und des zulassen. Es sollte nicht als Vorwurf meinerseits bewertet werden, dass was ich 30 Jahre verdrängt habe in 4 Wochen aufzuarbeiten oder 12 -16 ist sehr schwer, muss ich doch erst mal daran kommen und mich selbst akzeptieren und wissen wer ich selbst denn nun bin.
Ich hoffe ich habe Deine Fragen verständlich erklären können.
Ich weise ausdrücklich daraufhin, dass es meine Erfahrungen, meine Einschätzungen sind. Ausnahmen bestätigen die Regel.
Lieben Gruß
André
Ach und was ich noch vergessen habe : Als ich endlich bei mir war und mich ernsthaft wunderte warum ich immer noch von Zeit zu Zeit spielen ging, kam ich mal wieder auf nen Trichter mich darauf zu konzentrieren was Sucht überhaupt bedeutet und mir wieder das Erlernte aus der Therapie hervorholte und anwandte, alle Puzzleteile zusammenfügte, war es "einfach" ohne Druck, dem Spiel zu entsagen.Ich hatte endlich fertig. Ich akzeptierte.
Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….