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Wie komme ich da raus?

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laluna:
Hallo ihr Lieben,
ich bin total zu Tränen gerührt. Danke für eure Anteilnahme, Rückmeldungen und Bestärkungen! Es ist das erste Mal, dass ich mich verstanden fühle, bzw. offen über alles Reden/schreiben kann. Ich habe zwar seit 3 1/2 jahren einen neuen Partner, diesen aber erst voriges Jahr im Sommer eingeweiht. Erst zu dem Zeitpunkt wo es sich's mit dem Geld nicht mehr aus ging. Es war dann eine Weile besser. Doch immer im Hinterkopf war immer der Gedanke, das verlorene  Geld wieder zurück zu gewinnen. Und seit Corona wurde es ganz schlimm. Zuvor 2 Operationen an der Zunge die krebsartige Zellen aufwies, dann corona . Ich wollte die Chance der Ausgangsbeschränkung eigentlich nutzen um mich von dem Casino fern zu halten. Stattdessen verspielte ich alles online! Mein Freund, machte mir immer den Vorschlag meine Karten für mich aufzubewahren. Da ich aber online spielte, und ich immer online zahlte,  nutzte dies nichts. Ich hab ihm dann meine Zugangsdaten für das internetbanking gegeben. Da musste er dann immer bestätigen. Bis ich drauf gekommen bin, dass ich seine Zustimmung gar nicht benötige, dass ich auch so weiterhin meine Überweisungen machen kann. Ab diesem Zeitpunkt wurde es ganz schlimm. Er fragt mich auch immer ob ich gespielt habe, und ich Lüge ihn natürlich an. Wir wohnen nicht zusammen, wir führen eine Fernbeziehung. Somit kann ich auch ohne weiters spielen ohne, dass er drauf kommt. Von meiner jetzigen Situation weiss er nichts. Er wurde vor ein paar Tagen auch operiert und ich wollte ihn nicht auch noch damit belasten. Ausserdem hasse ich mich so sehr selbst, dass ich im Moment niemanden anderen lieben kann. Wie kann ich jemanden anderen Lieben, wenn ich mich selbst nicht Liebe? Des weiteren ist da auch der vertrauenmissbrauch. Ich habe ihn angelogen und das kann ich mir selbst nicht verzeihen. Er hat so viele eigene Probleme (gesundheitlich) und ich möchte ihn nicht auch noch in finanzielle Probleme reinrreiten.

@taro- Danke für deinen Ratschlag. Eine Beratungsstelle hab ich mir schon rausgesucht. Schon vor ein paar Monaten und die haben mir auch gleich zurück geschrieben. Es waren sehr nützliche Infos dabei. Hab mir vorgenommen dort einen Termin auszmachen.  Dann war ich aber wieder auf einem Höhepunkt wo es mir gut ging, und ich dachte, das brauch ich nicht. Ich werde mein Geld sowieso nicht mehr verspielen. Naja, das hat natürlich nicht lange gehalten. Ich habe jetzt eingesehen, dass ich ohne Hilfe da nicht raus komme. Ich hab mein Leben schon zerstört, ich möchte nicht auch noch das meiner Kinder zerstören. Von der Beratungsstelle habe ich eine Info bekommen, dass es eine App gibt, die Glücksspielseiten gar nicht öffnet. Kostet glaub ich 30€ im Jahr. Im Prinzip ist diese App toll. Allerdings denje ich, dass ich dann auf einem anderen Gerät (comouter, laptop, handy) trotzdem spielen kann. Und ich kenne mich, ich finde immer eine möglichkeit ... Aber diese möglichkeiten möchtr ich gar nicht mehr kennen. Was ich gesehen habe, bist du schon lange Abstinez. Gratuliere dir recht herzlich dazu. Und ich finde es toll, dass du hier weiterhin andere dabei unterstützt.

@haraldjunjki - auch dir recht herzlichen Dank für deine Rückmeldung (auch wenn mir das Lesen etwas schwer fiel 😉).
Das mit den Kindern hat alles vor und Nachteile. Der Vorteil ist, denke ich, dass man doch auf die Kinder schaut und früher die Notbremse zieht. Wäre ich alleine wäre es mir womöglich egal ob ich mir die Wohnung noch leisten kann oder nicht, ob es was zu essen gibt oder nicht, ...
Beruflich betreue ich alte Menschen zu Hause. Ich arbeite 22 Stunden/Woche. Womöglich bin ich da etwas unterfordert 🤔? Der Verdienst mit 22  Stunden ist nicht so schlecht und ich bekomme ja auch noch für 2 Kinder Alimente. Der älteste Sohn lebt bei seinem Vater (das hat mir auch hart zugesetzt, dass er lieber bei seinem Vater leben wollte). Da die Kinder jetzt alle schon im Teenager Alter sind, habe ich auch überlegt, meine Stundenanzahl zu erhöhen. Aber dafür muss ich mal, die sucht besiegt haben. Sonst ist ja erst wieder alles weg! Das Dumme ist, ich könnte jetzt so viel Geld haben und statt dessen habe ich einen Schuldenberg 😣. Aber ich habe jetzt eingesehen , dass es noch nicht zu spät ist zu handeln und ich JETZT handeln muss.

@Jacky - Danke für deine aufbauenden Worte, sie geben mir sehr viel Kraft. Es tut so unendlich gut bestärkt und motiviert zu werden und geben einem das Gefühl nicht das Letzte zu sein!  Vielen Dank dafür  :)

@aT - es freut mich sehr von dir zu lesen. Denn bevor ich meinen Beitrag hier geschrieben habe, habe ich zufällig deinen gelesen.  Du hat so recht mit dem Wort Überlebenskünstler. Schon oft hab ich mir gesagt, dass ich eine Überlebenskünstlerin bin. Ich war so oft am Limit und ich hab es doch immer irgendwie geschafft über die Runden zu kommen. Und auch mit dem Schauspieler oder besser gesagt Lügner hast du recht. Was ich für Ausreden und Notlügen immer parat hatte! Doch das alles will ich nicht mehr sein! Ich will wieder ich sein und endlich wieder ein normales Leben führen! Du hast so recht, es ist kurz vor 12 und ich muss jetzt handeln! Danke für deine ehrlichen Worte!


Vielen lieben Dank nochmals für eure Posts! Sie geben mir Kraft,  haben mich aber emotional auch sehr mitgenommen. Es wird einem Bewusst, dass man ein echtes Problem hat und es nicht von heut auf morgen lösen kann 🙁

LG Tina

amTiefpunkt:
Hallo Tina,

du belastest deinen Partner de fakto mehr, wenn du nicht reinen Tisch machst, besser gestern als heute. Die Wahrheit schmerzt natürlich, aber weiter verheimlichen belastet noch mehr...Es wird dir gut tun mit ihm darüber zu reden. Du solltest seine Entscheidung über Konsequenzen akzeptieren, egal wie er reagiert. Nimm diese Last von dir, die Wahrheit schafft Vertrauen, welches ja in letzter Zeit mit Füßen getreten wurde!

--- Zitat ---Ich habe ihn angelogen und das kann ich mir selbst nicht verzeihen.
--- Ende Zitat ---
Das schöne ist, dass aber andere Personen dir verzeihen können...

aT

laluna:
Danke andre12 auch für deine Offenheit. Tut mir leid für dich, dass du durch das Spielen deine Familie verloren hast. Du schreibst, dass dies bereits vor 13 Jahren war und du seit März dieses Jahres spielfrei bist. Zunächst herzlichen Glückwunsch zu diesem grossartigen Erfolg! Wie hast du es geschafft, nach all den Jahren endlich einen Schlussstrich zu ziehen? Warum braucht es so verdammt ewig lange bis es mal klick macht? Und warum will man das Problem nicht wahrhaben? Fragen über Fragen. Ich habe lange gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass ich süchtig nach dem Spielen bin. Ich habe es einfach nicht wahrhaben wollen und mir eingerdet, dass ich jederzeit damit aufhören kann, wenn ich es will. Doch ich wollte ja nicht. Und als ich es endlich wollte, konnte ich es nicht.
Danke für den Tipp hier viel zu lesen. Dem komme ich gerne nach. So erfährt man auch wie es anderen ergangen ist und wie es ihnen jetzt geht. Und du hast recht: spielen ist selbstzerstörend. Ich habe bereits das Gefühl mich selbst zerstört zu haben. Nun muss ich handeln um nicht noch weitere Schäden anzurichten. Vielleicht hast du ja Lust, mir zu schreiben wie du es geschafft hast spielfrei  zu werden und wie es dir nun geht?


@a T - du hast sowas von recht! Das Problem bei mir ist Aber, dass ich nicht die grosse Rederin bin. Über meine Probleme kann ich schon gar nicht sprechen. Das war leider schon immer so. Am besten konnte ich über meine Probleme und Gefühle schreiben. Vielleicht ist auch das mitunter eine Grund für mein Spielverhalten? Denn mit den Automaten brauch ich ja nichts reden. Wenn etwas war, hab ich meinem Freund immer geschrieben ( da wir uns ja nur wenig sehen und ich auch nicht am Telefon darüber sprechen konnte ). Diesmal werde ich ihm bei meinem nächsten Besuch alles erzählen. In letzter Zeit war es so, dass ich ihm ausgewichen bin. Ich hätte ihn schon öfters besuchen können, aber aus Angst ihm die Wahrheit zu sagen bzw. weiteranlügen zu müssen, hab ich nach weiteren Lügen gesucht warum ich ihn nicht besuchen kann 😓. Und du hast recht, egal wie seine Entscheidung ausfällt, ich muss sie akzeptieren. Den letzten Satz finde ich sehr schön: auch wenn ich mir selbst nicht verzeihen kann, heisst es nicht, dass andere mir nicht verzeihen können.
Danke aT deine Worte haben mich sehr zum Nachdenken angeregt.

LG Tina 

Taro:
Moinmoin,

die Krankheit hat nichts mit Dummheit zu tun, es ist nun mal die Krankheit. Ich habe als Süchtiger wirklich schlimme getan, iGott und Ich haben mir verziehen. Was andere denken ist egal. Mein Lieblingszitat von Walter Lechner einem Suchttherapeuten:

"Es ist keine Schande Krank zu sein, es ist eine Schande nichts dagegen zu tun"

Du brauchst keine Angst davor zu haben mit Kanonen auf Spatzen zu schießen. Hol besser was Du bekommen kannst.
Das heißt, Beratungsstelle schnellst möglich, SHG möglichst heute. Hosen runter vorm Partner umgehend. Übrigens in der SHG musst Du nicht sprechen. Wenn Du nicht magst reicht zuhören.

Von Casinoblogern bin ich aus den von Dir genannten Gründen kein Freund. Das umgehen ist für mich als Spieler ein Klacks und es bindet nur Ressorcen. Gerade am Anfang muss die ganze Energie in die Abstinenz gesteckt werden, sonst klappt das nicht.

Taro

Andre12:
Lach,
ehrlich ? Wenn ich eine Anleitung hätte, wäre ich Millionär....  Aber ich ticke auch so, am besten einen Masterplan und ich befolge den strickt und dann bin ich spielfrei. Fertig. Und damit bin ich schon beim Thema: Emotional hatte ich nichts im Griff oder nicht verstehend, aber praktisch orientiert denkend bin ich auch. Auch das habe ich hinterfragt. Klar das ist super, befolge einen Plan, wie im Berufsleben und muß dann auch nicht an meine Gefühle oder Emotionen ran. Ok, geht ne zeitlang, im Berufsleben sowieso, kann ich alles perfekt und weiß was ich erfüllen muss und bin da wer....  privat never ever. Auf Dauer ist das nix, sorry, für mich war das nix. Solange ich immer Deckel drauf, brauchte ich das Spielen. Ich habe Dir oben schon ein paar Ansätze gegeben. Setzte Dich mit Dir auseinander. SHG, Einzelgespräche mit Therapeuten all das brauchte ich um zu mir selbst zu finden. Und bin heute noch dabei, ich hab  mit Emotionen und mir selbst zu kämpfen,  aber ich muss nicht mehr spielen. Ich halte mich aus. Und dadurch, dass ich nicht mehr Geldprobleme habe oder meine Sucht verstecken muss, oder ausüben muss, kann ich besser auf meine eigentlichen Themen eingehen.
Ich denke je mehr ich mich damit (Sucht) und mit mir selbst beschäftigte, desto mehr verinnerlichte ich meine Spielabstinenz. Schwer war für mich zu erkennen, wann ich mich selbst belüge und wann nicht. Wie dieses schöngerede  ein Gewinn noch und dann ist gut. Ein Kredit noch, dann komme ich finanziell zurecht. Alles Blödsinn, Ich hätte auch 100000 €/Monat versenkt, solange ich mir nicht eingestanden hatte, das ich suchtkrank bin. Und selbst dann war es schwer aufzuhören. Es ging schon lange nicht mehr ums Gewinnen, sondern um weg von mir selbst, von meinem Leben, wovor auch immer. Du siehst ich schwafel hier rum, was ich gar nicht an mir mag, versuche es Dir nur zu erklären. Ach ja und lies meinen Thread.

Suche Dir Deine eigne Anleitung.... Deine , nur für Dich, ohne irgendwelche äußeren Einflüsse ( Rollen zu erfüllen ) Status zu erhalten, weil es sind nicht Deine oder müssen nicht Deine sein.. Es sind die, die uns auferlegt wurden. Hinterfrage das alles....
Kann auch interessant und spannend sein, zu erkennen wie man wirklich denkt und tickt. Und handel danach, das ist wichtig, sehe Dich und stehe für Dich ein.

Hoffe Du kannst damit was anfangen.

Lieben Gruß

André    ohne 12


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