Spieler & Angehörige > Spieler

Schuldenhöhe

<< < (2/10) > >>

medea888:
Hallo Ha,

ich hatte keine großen Schulden, jedoch habe ich vermutlich mein gesamtes Erbe, was nicht unerheblich war über die Jahre verzockt. Hätte ich den Ausweg vor 2 Jahren nicht gesucht, wäre ich heute sicher völlig überschuldet.
Mein Verhältnis zu Geld war auch schon immer gestört, auch durch mein Aufwachsen in einer recht vermögenden Familie, die jedoch auch nie den Umgang mit Geld gelernt hat und auch Geld als Lösung für viele emotionale Probleme gesehen hat, was es definitiv nicht sein kann.
Als ich entschied nicht mehr zu spielen, war das Lernen mit Geld umzugehen eines meiner festen Ziele. Jedoch konnte ich da am Anfang noch gar nicht, ich habe mir daher damals den Geldhahn quasi selbst zugemacht, und es mir extrem schwer gemacht an Geld zu kommen.
Erst mit der Zeit habe ich mir dann erlaubt, über das Thema Geld wirklich nachzudenken, zunächst mit der krassen Konfrontation meiner Verluste dann aber auch mit dem genauen Kalkulieren meine Bedürfnisse und erstellen von Haushaltslisten ( ein Haushaltsbuch habe ich leider nicht geschafft zu schreiben)
Dennoch mit der Zeit konnte ich immer mehr über das Thema Geld nachdenken, ohne dass es mich belastet hat.
Und heute zwei Jahre spielfrei habe ich einen Sparplan und beschäftige mich einmal die Woche mit Geld aktiv. Ich mag es immer noch nciht, aber inzwischen geht es.
Ich denke ich werde immer ein komisches Verhältnis zu Geld haben, aber heute kann ich eben damit umgehen, ohne dass die Sucht mir beeinflusst.
Ich erinnere mich aber noch deutlich an meine ersten trockenen Tage, da war das Thema Geld für mich auch total wichtig, die Scham über die Verluste, die Angst es nciht zu schaffen und doch in die Schulden zu geraten..... erst mit einigen Tagen/Wochen spielfreiheit wurde klar, dass das Geld mein kleinstes Problem war und erst dann konnte ich mich den eigentlichen Dingen stellen.
Von daher, ja es geht aber man muss aktiv daran arbeiten.
Hoffe ich konnte Dir einwenig einen Einblick geben.
LG Medea
ps. Herzlich Willkommen im Forum schön dass du hier schreibst

Ha:
Das mit dem Geldhahn ist wohl wichtig. Ich habe nun mit meinem Bruder ausgemacht, dass er mein Konto vorerst führt, denn ich vertraue mir aktuell nicht. Einfach nur armselig.

Das heißt bei Dir hat vor allem die Spielfreie Zeit und das Planen deiner Finanzen  dazu geführt dass du dann mit deinem Geld wieder umgehen konntest?

Jacky1:
Hallo HA

Deine Einnahmen im Vergleich zu den fixen Ausgaben  stehen ja in einem guten Verhältnis.
Auch Deine Schulden scheinen dazu überschaubar zu sein, das kann man schon alles stemmen.
Naja, die Kosten für die Schuldenberatung betrugen über 10% der Schuldsumme, auch sehr fraglich.

Ich habe keine Ahnung wieviel ich in 30 Jahren verspielt habe, eine Million oder mehr oder viel weniger.
Ich lebe heute ja ganz gut, ich habe es mir erarbeitet und damit meine ich nicht meine Umsätze.
Früher flickte ich halt ein Schuldenloch mit dem nächsten. 
Wie auch immer ausgenommen von laufenden Finanzierungen ( die durchaus sinnvoll sind und recht schwach verzinst) habe ich heute keine Schulden.

Sicherlich ist Geld sehr wichtig, sogar für einen abstinenten Spieler,
Als aktiver Spielsüchtiger ist es dagegen wohl besser, er hat gar keines.
Viele Faktoren  greifen natürlich ineinander um Dein Suchtverhalten endlich zu ändern.
Fange dabei nicht mit dem Geld an und ja jedem ist hier bewusst das dies nicht so einfach ist.

Grüß Dich und immer weiter...
 

medea888:
Hallo Ha,

Ich finde es gar ich armselig sondern sehr mutig seine Finanzen abzugeben ein guter Schritt.
Ja die Spielfreiheit war der erste Schritt. Dann die Akzeptanz der Verluste und genau hinzuschauen auch wenn man sich so dumm dabei fühlt. Aber das Thema ich und das Geld habe ich in der Therapie angegangen mich mit den Wurzeln, warum ich ein so komisches Verhältnis zu Geld habe beschäftigt.  Und mich so an ein nirnaleres Verhältnis ran getastet. Ich bin ja immer noch im Prozess....

Aber jeder Schritt hat sich absolut gelohnt und jeder weitere wird es auch
LG Medea

Ha:
Habe mal soeben meine Verluste im Online Banking recherchiert...Und das nur  die letzten 6 Monate zurück. Gehalt+Weihnachtsgeld+Kaution von der alten Wohnung dazu rechne hatte ich knapp 13.000€ zur Verfügung. Einzahlungen bei Sportwetten, 9.800€  :o

Als ich 2018 bei der stationären Therapie war erinnere ich mich auch noch wie viel Geld ich bei Spielverlusten angegeben hatte, es waren ca. 50.000€. Wobei ich damals nur schätzen konnte. Die Summe könnte auch höher oder niedriger sein, weil ich nicht permanent 1.800€ Gehalt hatte und auch Arbeitslosigkeit zwischen durch...

Aber inzwischen kann ich auf knapp 10 Jahren Spielzeit zurück blicken, worin die letzten 6-7 Jahre extrem waren. Pauschal denke ich, es ist realistisch dass ich somit mindestens 70.000€ in Glücksspiel versenkt  habe.

Natürlich weine ich nicht der Summe nach, obwohl das schon ein ekliges Gefühl ist. Aber es ist einfach viel schockierender zu wissen, in welch einer kurzen Zeit, Ich eigentlich nicht vorhandenes Geld doch für meine Sucht zur Verfügung habe.

Und es handelt sich hierbei nur um das Finanzielle, ich rechne da meine "Lebenszeit" und "Qualität" gar nicht mit rein.





Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

[*] Vorherige Sete

Beim Bedanken trat ein Fehler auf
Bedanken...
Zur normalen Ansicht wechseln