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Fred:
Schöner Beitrag, Allesaufanfang.

Du wirst merken, dass sich mit andauernder Abstinenz unsere Wertvorstellungen drastisch ändern.
Wenn auch ganz langsam, normalisiert sich auf lange Sicht gesehen alles wieder.
Zusätzlich haben wir durch unsere Suchtkarriere aber noch andere, durchaus wertvolle Sichtweisen erlangt.

Also ich bin im nachhinein sehr zufrieden mit dem, was aus mir geworden ist.
Trotz, oder vielleicht sogar wegen meiner Spielsucht.

Taro:
Hallo Allesaufanfang,

herzlichen Glückwunsch zum neuen Job und zur Entscheidung für das Leben!
Die Familie ist mit keinem Geld der Welt aufzuwiegen.
Geniesse die Zeit!

Taro

medea888:
Hallo AAF,

auch von mir herzlichen Glückwunsch zu tollen Entscheidung und alles gute für den neuen Weg, ich finde auch man sieht in Deinen Beiträgen eine schöne Entwicklung in die Richtung  die vom spielen wegführt  ;) LG Medea

Allesaufanfang:
145 Tage spielfrei. Positiv betrachtet ist das fast ein halbes Jahr!
Der neue Job ist schön, anders und doch nicht sorgenfrei, weil die Wirtschaft hart vom Krieg getroffen wird und ich auch. Ich habe Ängste und es fällt mir schwer leicht zu sein. Die Kinder sind natürlich eine gute Erdung und ich freue mich so oft am Tag über Kleinigkeiten. Trotzdem schwingt etwas mit, eine unbekannte Angst. Ich versuche loszulassen was ich nicht beeinflussen kann, aber manchmal gelingt es nicht .. so wie jetzt  ;-) Eintrag um 4:00 Uhr nachts.

 :
LG

Andre12:
Moin Allesaufanfang,
nach meinem Empfinden klingt bei Deinem Beitrag etwas Schwermut mit. Du hast Dich mitgeteilt, wenn auch nicht gerade viel, aber Du hast ein Teil der Gedanken hier im Forum gelassen, das ist doch besser als diese beim Spiel zu verdrängen, die Uhrzeit ist da völlig egal.
Bei mir war es die Schwierigkeit überhaupt zu erkennen was ich akzeptieren sollte und was ich ändern konnte, nahm ich doch viele Empfindungen als gegeben hin. Ich glaube meine ersten 100-200 Tage waren sehr von Ängsten eines Rückfalles bzw, die Angst in alte Strukturen zurück zu fallen, bestimmt. Ich habe mich dann nicht mit aushalten meiner Gedanken beschäftigt oder gezwungen nicht zu spielen, sondern eben immer weiter geschaut, was hinter meinen  Ängsten steckt. Das waren natürlich meine Erfahrungen mit meiner Person, ging es doch immer nur in eine Richtung. Ich traute mir also selber nicht, also versuchte ich u.a. auch da anzusetzen. Mir eben das Vertrauen in mir selbst zu erarbeiten und auch zu verdienen. Das änderte langfristig eben auch mein Empfinden und mein Suchthirn hörte auf zu "nerven", unterschwellig mir einzureden, spielen gehen zu müssen. Dadurch das ich  in Bewegung meiner " Selbstfindung" , meine eignen Gedanken zu verstehen blieb und bleibe, wurde diese Stimme immer kleiner.  Meine trüben Gedanken wurde positiver. Nichtsdestotrotz leben wir alle ja in den letzen 2 Jahren, durch  die äußeren Einflüsse , in einen sehr desillusionierten Umfeld. Aber auch das ist für mich kein Anlaß mehr, meiner Sucht nachzugeben, damit würde es ja auch nicht besser. Sondern die Aufgabe die ich mir stelle, ist damit zu leben und dann für meine wichtigen Menschen eben überhaupt da sein zu können, Ihnen und mir selbst halt zu geben. Was wahrlich nicht geht, wenn ich aufgebe und meine Sucht fröne und den trüben Gedanken freien Lauf lass, denn die waren eben auch ein Nährboden für meine Flucht.
145 Tage, das ist doch super.

Lieben Gruß
André 

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