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Hilfe ich bin neu hier

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Grüny 1990:
Vielen Dank für die lieben Worte , war doch überrascht so schnell ein Feedback zu erhalten  :D
Ich spiele heute nicht ... ich will aufhören ... mit dem Unsinn . Mein Lebensgefährte weis über meine Situation , ich habe ihm gerade mein Geschriebenes vorgelesen .. er will mich unterstützen ... die nächsten Tage werde ich meine Tochter zu einem Gespräch bitten und ihr meine Situation erklären und mich öffnen und um ihre Hilfe bitten , entweder reißt sie mir den Kopf ab und spricht kein Ton mehr mit mir ....aber das glaube ich nicht sondern sie wird nur enttäuscht sein . Und davor hab ich am meisten Angst .

amTiefpunkt:
Hey Anke,

das klingt doch schonmal gut.


--- Zitat --- ....aber das glaube ich nicht sondern sie wird nur enttäuscht sein
--- Ende Zitat ---

Wer kann ihr dies schon verübeln, schließlich hast du sie ja getäuscht, indem du deine Sucht vor ihr verheimlicht hast. Du hast sie im Glauben gelassen, alles sei in Ordnung, damit du in Ruhe weiter deiner Sucht nachgehen konntest. Es kann auch sein, dass sie wütend auf dich sein wird, aber du hast jetzt schließlich die Chance, ihr zu zeigen, durch Ehrlichkeit nach innen und außen, dass du dein Leben ändern möchtest. Verlange anfangs nicht zu viel von deinen Liebsten, sondern lasse du Taten sprechen und alles wird gut werden. Du wirst wieder aufmerksamer sein, wirst Zeit für deine Liebsten haben, sie werden es dir danken.

Immer weiter Anke, es wird klappen!

aT

Olli:
Hi Anke!


--- Zitat ---ich habe ihm gerade mein Geschriebenes vorgelesen
--- Ende Zitat ---

Dieser Schritt war nicht nur richtig, er war vor allen Dingen mutig.
Du hast ihm Dein Herz geöffnet und gezeigt, dass Du ihm vertraust.

Ja mehr noch - Du zeigst, dass Du Veränderungen herbeiführen möchtest.
Doch wie sollen die aussehen?
Karte abgeben? Ein Geldmanagement einführen? ...
Das sind alles nur Werkzeuge, die Dich in Deiner Genesung unterstützen.
Das eigentliche Problem aber - vielleicht sind es ja auch mehrere - das bleibt davon unberührt.

Du hast geschrieben:

--- Zitat ---ich möchte aufhören ohne Therapie
--- Ende Zitat ---

Nun, eine Therapie muss nicht zwingend notwendig sein.
Ich selbst habe auch keine gemacht.
Allerdings nehme ich hier und da an Seminaren teil, die zum Teil gar nicht für Spieler gedacht sind.
Ich nehme an Jahrestagungen von fags teil, bei denen es auch immer einen Workshop gibt.

Gerade in meiner Anfangszeit der Abstinenz war ich in einer Selbsthilfegruppe, die mir sehr geholfen hat, weil ich es zugelassen habe.

Du schreibst in Deinem Beitrag sehr selbstreflektiert. Das finde ich hervorragend.
Es ist die beste Voraussetzung um an einer SHG teil zu nehmen oder sogar eine Therapie zu machen.

Was also stört Dich an dem Gedanken an eine Therapie für Dich?

Damals habe ich mal meinen Eltern gesagt: Mir kann keiner helfen!

Nun, dieser Satz stimmt - und er ist gleichzeitig vollkommen falsch gewesen.

Er stimmt, weil nur ich entscheiden kann, ob ich die Hilfe annehme oder nicht.
So habe ich in meiner aktiven Zeit bereits meine spätere SHG besucht.
Doch das Gesprochene konnte mich damals nicht erreichen, da ich die SHG lediglich als Alibi benutzt hatte. Sowohl für meine Liebsten, als auch für mich selbst.

Der Satz war falsch, weil es eben massenhaft Hilfsangebote gibt.
Massenhafte Hilfsangebote zeugen aber auch von massenhaften Hilfsbedürftigen.
Du bist mit Deinem Suchtproblem also nicht alleine.

Durch meine "Weiterbildungen", wie ich die Seminare und die Jahrestagungen sehe, komme ich auch in Kontakt zu den Profis - den Leuten, die ihre Berufung zum Beruf gemacht haben.
Hier konnte ich ein wenig hinter die Kulissen schauen.
Und was ich da gesehen und gehört habe, das lässt mich vertrauen.

Ich habe vor zwei Jahren mich erkundigt, ob ich noch eine Therapie benötige.
Dies wurde verneint.
Sollte ich jedoch rückfällig werden, dann weiss ich, wo mir geholfen werden kann.

Du machst Dir so viele Vorwürfe in Deinem Beitrag.
Ja sicher sind da einige Punkte drin, bei denen ein Suchtunerfahrener Dir das vielleicht bestätigt.
Doch in der SHG oder bei einem Therapeuten etc. wirst Du diese Erfahrung nicht machen.
Vieles von dem, was Du da beschreibst, gehört nämlich zur Symptomatik einer Sucht.

Dabei ist die Glückspielsucht selbst wieder nur ein Symptom eines tiefer liegenden Defizites.

Dieses gilt es zu finden und aufzulösen. Dabei ist immer der Weg das Ziel.

Schiebe Deine Zweifel also ruhig an Seite und vertraue, wie Du es bei Deinem Lebensgefährten gemacht hast.

Grüny 1990:
Ich denke auch das ich ein tieferliegendes Problem habe , ich habe nachvollzogen wann ich angefangen habe so extrem zu spielen ... mit meiner Tochter die ich vor einem Jahr zirka ,mit meinem spielproblem konfrontiert habe und dies ihr gebeichtet hatte ,..sie meinte ich hätte den Tot meines Vaters nicht abgearbeitet . Ich musste weiter funktionieren und hatte keine Zeit zu trauern ..da ich mich um meine Mutter kümmern musste und alles weitere für deren leben organisieren musste ...zu diesem Zeitpunkt habe ich die Verantwortung als Pflegedienstleitung mit über 200 Bewohner und 80 Mitarbeiter gehabt ...viel gearbeitet und halt um meine Mutter gekümmert ..Um den Nachlass gekümmert , eine Wohnung für meine Mutter besorgt ( wollte nach dem Tot meines Vaters nicht mehr im Haus leben alleine ) .Mein Elternhaus geräumt ( das war schrecklich ...Tränen flossen fast ununterbrochen) ..und den Hausverkauf organisiert für meine Mutter . Das könnte stimmen den wenn ich darüber schreibe ...macht mich das alles sehr traurig ..stop...will jetzt kein Mitleid ,Verlust hat jeder im Leben irgendwann zu tragen ..versuche nur zu erklären...
Ich habe nur keine Zeit um irgendeine Selbsthilfe anzunehmen ...ich muss arbeiten um mich finanziell wieder zu sanieren . Jetzt denkt der eine oder andere ...aber stundenlang irgendwo vor dem Automaten sitzen ...aber das waren Zeiten die ich mir aussuchen konnte . Die Selbsthilfegruppen haben sicher feste Zeiten an denen ich aufgrund meiner unregelmäßigen Arbeitszeiten gar nicht kontinuierlich teilnehmen könnte ...das sehe ich als Problem .. wo finde ich den überhaupt solche Gruppen ? Ich bin aus Hessen Nähe Giessen. Ich bin mir nicht sicher ob ich mich so öffnen könnte ..vor Leuten die ich nicht kenne und die mir ins Gesicht schauen  :o...ich denke da werd ich vor Scham im Erdboden versinken ....Krankheit hin oder her...hier zu schreiben fällt mir deutlich leichter .. obwohl ich mich auch überwinden musste ...eigentlich sind momentan meine Vernunft Synapsen deutlich agiler als je zuvor ... existenzielle Ängste sind viel anspruchsvoller geworden ... ich weis das wenn ich nicht aufhöre ...ich in der Insolvenz Ende ...ach ja jetzt fällt mir beim Schreiben noch etwas ein ... als ich damals in meinen Anfängen als Pflegedienstleitung in dem großen Haus gearbeitet habe , gab es fast Zeitgleich ( etwas später als mein Vater verstarb ) ein Vorfall . Einer meiner Bereichsleiter hatte eine Abschiedsnachricht seiner Freundin geschickt und darin sich von ihr verabschiedet  und diese hatte mich kontaktiert ..brauchte  Hilfe ..wir haben alles abgesucht ..waren auch an seiner Wohnung ..Polizei informiert ....Er hatte sich mit Insulin ( mehrere Pens) das Leben genommen ....

Er war wie sich später herausstellte .. SPIELER ... total verschuldet ... er hatte 3 Töchter die bei seiner EX Frau lebten , alle zwischen 17-und 22 Jahre alt ..weit weg ... er sah sie sehr selten ..Er hatte mir mal  davon  erzählt und voller stolz Bilder gezeigt von seinen Töchtern ..ich lernte die Familie kennen weil sie von mir etwas über ihren Vater erzählt haben wollten ... ich erzählte ihnen im persönlichen Gespräch nichts von dem was ich rausgefunden hatte ...sondern nur wie stolz er auf seine Kinder war und wie sehr er sie geliebt hatte ...wir haben alle miteinander geweint ..war sehr berührend .

Zur Erklärung :
Ich habe das Firmenauto welches er hatte, ausräumen müssen, das Auto war voller Papiere , Rechnungen , Mahnungen .ect..ich habe einen Brief gefunden der bestätigte das er Spieler war und seine Zeit am Automaten verbracht hatte .. 

Ich wollte aber das die Kinder ein anderes Bild von ihrem Vater behalten ... ich wollte nicht das sie zu ihrer Trauer und ihren guten Gedanken an ihren Vater ...ein Bild bekommen was sie nicht verstehen konnten.. ich habe bis heute Kontakt mit den Kindern ...sind alle stabile junge Frauen ..

Ist doch alles irre .. .jetzt schreibe ich hier was mir passieren könnte wenn ich nicht mein Leben zurück erobere ..

Jacky1:
Hallo Anke,

unter folgendem Link könntest Du Anlaufstellen in Deiner Nähe finden.

http://www.spielsucht-soforthilfe.de/index.php/board,29.0.html

Liebe Grüße

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