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Unbeschreiblich unglücklich

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Nettilein:
Hallo ihr Lieben ich bin neu hier und wollte kurz mal meine Situation beschreiben. Ich spiele seit 25 Jahren an Spielautomaten und habe in der Zeit ca. 300.000 Euro verspielt. Im Moment habe ich noch 55.000 Euro an Verbindlichkeiten bei mehreren Banken. Bisher habe ich immer alles mit mir selber ausgemacht, aber jetzt bin ich soweit dass nichts mehr geht. Ich kann nicht mehr als maximal 3 Stunden die Nacht schlafen, was sich natürlich immer mehr auf meine Gesundheit niederschlägt. Zur Ruhe komme ich nie, da ich 50 Stunden die Woche arbeiten muss. Krankschreiben geht nicht ,da ich das Gehalt benötige um Monat für Monat meine Schulden abzutragen. Momentan ist meine Lage so, dass mir noch ca. 100-300 Euro zum Leben bleiben, da ich monatlich 7 Kredite bediene. Da ich alleine bin, habe ich auch niemanden,wo ich mich mal ausheulen könnte. Auf Arbeit sage ich keinem was. Ich möchte so gerne endlich Schluss machen mit dem Dreck, damit man vielleicht doch noch ein paar schöne Jahre hat. Im Moment kann ich mich über gar nichts mehr freuen ich rede nur noch mit mir selber bin der totale Psycho geworden, ich habe schon oft daran gedacht, mit meinem bescheidenen Leben Schluss zu machen, aber ich weiß dass ich das meiner Familie nicht antun kann, mich feige aus dem Leben zu stehlen.Ich würde mich sehr freuen wenn ich mich hier mit dem einen oder anderen austauschen könnte. Ich danke erst mal das ihr euch mein Problem durchgelesen habt, schlaft schön lg von Netti

Olli:
Guten Morgen Netti und herzlich willkommen!

Für mich hört sich das klar nach einer Privatinsolvenz an ...
Wie wäre es denn, wenn Du Dich zuerst einmal bei einer Suchtberatung erkundigst?
Dort bist Du in guten Händen und man wird Dich auf Deinen Wegen begleiten.
Dem Weg aus der Suchtausübung, den Weg zu einer Schuldnerberatung, den Weg in eine Motivationsgruppe bis hin in eine stationäre Therapie?!

Aus dem Wenigen, was Du schreibst, scheint erkennbar (lasse Dich da aber bitte beraten), dass ein stationärer Aufenthalt von Nöten ist, alleine damit Du aus Deiner derzeitigen Situation heraus gerissen wirst.
50 h Arbeit die Woche habe ich hier und da auch ... durch einen Nebenjob.
Doch ich jann mir mit dem Geld mittlerweile etwas gönnen.
Du hast hingegen nichts davon, außer dass sich ein paar entfernte Zahlen reduzieren.
Im Gegenteil musst Du Dich sogar noch einschränken bis zum geht nicht mehr.

Magst Du uns nicht ein wenig mehr von Dir erzählen?

amTiefpunkt:
Guten Morgen Nettilein,

herzlich Willkommen hier bei uns im Forum!
Es war ungemein wichtig, dass du nun endlich mal raus rückst mit deinem Problem und du es nicht weiter in dich hinein frisst. Hilfe zu suchen und auch anzunehmen ist essentiell für den Weg aus der Sucht. Du hast, wie viele andere hier im Forum, eine Menge Probleme durch deine Spielsucht angehäuft, die auch mir mehr als bekannt vorkommen - Schulden, psychologische Probleme, Schlaflosigkeit, soziale Isolation und Selbsthass.
Du scheinst am Tiefpunkt angekommen zu sein und bist nun gewillt gegen deine Krankheit vorzugehen? Gut so, es wird sich für dich lohnen, denn fast alle deine Probleme lassen sich, sofern du den Weg der Abstinenz einschlägst, abbauen. Ich war vor 5 Jahren in einer ähnlichen Situation wie du selbst gerade. Ich habe den Weg in eine Suchtberatung gesucht und dann zusammen mit meiner Frau einen Fahrplan erstellt, wie die damaligen Probleme zu bewältigen wären. Teile dieses Fahrplans gelten heute noch 5 Jahre später, aber ich fahre gut damit!
Du hast begonnen dich mitzuteilen, bleibe dabei, höre auf es mit dir alleine auszumachen, das wird schief gehen. Bis du den Termin bei einer Suchtberatung bekommst (hat bei damals 6 Wochen gedauert), lege ich dir eine SHG in deiner Nähe ans Herz, das wird dich Stärken! Bleib bei uns im Forum und hole dir Tag für Tag neue Impulse, teile dich mit und lass dir helfen. Zusammen mit dem Suchtberater lassen sich dann Wege einschlagen, die dich in eine spielfrei Zukunft steuern.
Schön, dass du hier bist!
aT

Jacky1:
Hallo Nettilein und auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum,

mit reden fängt es an...

Es mag ja löblich sein,die angehäuften Schulden zu bezahlen,doch diese laufen Dir sicherlich nicht davon.
Beim Versuch die finanzielle Situation wieder zu ordnen,solltest Du ja nicht draufgehen.
Du sollst doch gesunden!

Wie auch immer die Banken vorgehen,es sollte in erster Linie sekundär sein.
Deine Gesundheit ist es aber nicht,sie steht an erster Stelle.
Für zu zahlende Rückstände kommt keiner mehr im Lande in den gemauerten Schuldenturm.
Die Eintreiber geiseln auch nur noch mit Worten und Dokumenten,als mit Schlagstöcken.
Die heutige Finanz Geschäftswelt entwickelte hierbei ihre eigene "Agonie".
Man kann es ihnen nicht verübeln,so hängen wir doch alle am selben Tropf.

Nettilein,ein Bänker,Gerichtsvollzieher oder Inkassobetreiber mag ja vieles sein...
doch Therapeuten,Suchthelfer oder Ärzte sind sie keine. 

Schulden werden bezahlt,keine Frage.
Doch erst wird sich jetzt erholt,von 25 Jahren Selbstzerstörung.

Alles zu seiner Zeit!
Du willst ja noch einige schöne Jahre,kaufen kannst Du Dir keine.
Du kannst sie nur nehmen,Du darfst es gerne.

Hey Kopf hoch,dass wird schon wieder.

Danke für Dein Mitteilen hier.

Liebe Grüße 

Howard:
Hallo Nettilein,

willkommen bei uns. Also ,ich befinde mich genau in der gleichen Situation wie Du. Es gibt jedoch Hilfe und einen Ausweg.Das wird nicht leicht werden und dauert lange, aber man kann es schaffen. Auch bei mir haben sich ca. 50.000 Euro Schulden angesammelt durch meine Spielsucht. ich spielte Roulette, besonders bei Online-Casinos.

Jetzt bin ich nicht mehr in der Lage meine Schulden zu begleichen.Ich habe mich an eine öffentliche Schuldenberatung gewandt und die bereiten nun das Insolvenzverfahren vor.

Leider werde ich jedoch den Besuch des Gerichtsvollziehers nicht verhindern können. Das ist meine größte Sorge. Auch ich habe Schlafstörungen aber wenigsten bin ich jetzt soweit nicht mehr zu spielen. Wenn ich darüber nachdenke dann schäme ich mich und fühle mich auch sehr unglücklich. Was hätte man mit den schönen geld machen können. ich hätte mir eine schöne Eigentumswohnung kaufen können und brauchte keine Miete mehr zahlen.

Es werden sich auch in Zukunft Probleme zeigen. Die Wohnungssuche wird ein Problem werden, denn welcher Vermieter nimmt schon Jemanden der einen Schufaeintrag hat oder Insolvenz ist.

Das größte Problem wird noch meine Mutter sein. ich wohne in Ihrem Haus in einer Anliegerwohnung. Wenn der Gerichtsvollzieher kommt wird sie das mitkriegen.

Trotzdem eine Privatinsolvenz mit einen staatlichen Schuldenberater ist die einzigste Möglichkeit da wieder raus zu kommen und der Wille endlich mit den spielen aufzuhören

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