Spieler & Angehörige > Spieler

Ich bin noch nicht so weit!!!

(1/2) > >>

Tina:
Hallo,

bitte alle mal die Füße hoch und mir in den Hintern treten. :-[
 Ich könnte heulen, war gestern wieder mit meinem Ex spielen. Dreieinhalb Wochen
musste ich jeden Euro umdrehen um über die Runden zu kommen, kaum ist die Rente drauf geht es ab in die Halle.

Na klar Gründe gibt es ja genug. Der ganze Terror mit dem Ex, die Anspannung...einfach mal abschalten!!!!!
Ich bin ja sowas von blöd, alles nur ausreden, um spielen zu können. Ich bin mit 160 Euro rein habe 400 Euro gewonnen ,und habe dann die Halle mit 50 Euro verlassen.

Und was habe ich jetzt davon?...ich schleppe mich trotz großer Schmerzen von einer Putzstelle zur anderen damit wieder genug Geld zum Leben da ist. Ne das ist doch kein Leben.

Aber ohne Hilfe schaffe ich es nicht. Der Termin letzte Woche bei der AWO wurde abgesagt , soll jetzt Donnerstag kommen.

Hoffentlich heul ich da nicht wieder rum wie so ein Schlosshund, das geht mir so auf den Keks.

Und immer noch keine Möglichkeit zur SHG zu kommen....und zu Hause drehe ich immer mehr ab und bekomme Depressionen weil mein Ex immer mehr psychische Ausfälle hat und mich total einengt und den ganzen Tag belabert.

Naja das musste ich einfach mal rauslassen.



MiLu:

Hallo Tina,

also ich werde Dir nicht in den Hintern treten, den Gefallen tue ich Dir gerade jetzt nicht  ;)

Was hinter meiner Aussage steckt: ich finde spitzenmäßig, dass du dich hier mitteilst! Im Prinzip trittst du Dir ja selbst gerade in den Hintern .... dein "schlechtes" Gefühl möchte ich nicht pushen, sondern eher schauen was dahintersteckt. Das wäre das Prinzip des Wohlwollens des schlechten Gewissens: ich habe "Mist" gebaut also darf ich jetzt von außen "bestraft" werden: somit fände ein uneffektiver Gewissensausgleich statt.  Werden wir mal konkreter: welchen ausschlaggebenden Auslöser siehst Du selbst? Deine Begründungen in deinem Beitrag sind mir viel zu wage ....

Du verbindest mechanisch das eine Übel mit dem anderen: Zocken und Ex! Jedoch spielt es keine Rolle, ob du mit ihm oder alleine spielen warst ...

Es ist wichtig, dass du dies jetzt "ausbaden" musst .... konditioniere an dieser Stelle mal bewusst dein Gedächtnis: Zocken bedeutet schmerzhaftes Arbeiten, Erschöpfung, Unmut etc....

Lass deinen Ex mal Ex sein: konzentriere dich einzig nur auf Dich: du warst zocken .... überlege Dir, warum du es nicht verhindern konntest. Drei Wochen spielfrei unter gleichen Bedingungen - also warum jetzt? Ich denke, dass das ganz wichtig ist für deinen weiteren Weg...

Stell Dir bewusst die Frage: bist du tatsächlich noch nicht so weit oder willst du es aktuell auch nicht sein? Ab wann ist man überhaupt bereit? ....

Schreibe Dir hier alles von der Seele .... wir sind dabei!

Liebe Grüße

MiLu

Tina:
Liebe MiLu,

du hast den
Nagel auf dem Kopf getroffen. Ich fühle mich gerade total schlecht, viel Schmerzen, Einsamkeit, und Terror. Und ja:
ICH BIN SPIEL SÜCHTIG. Das heißt  zu mindestens am Anfang gibt es mir einen Kick.
Und was wenn ich das Spielen nicht mehr habe? Was gibt mir dann den Kick...nur mal 1/2 Stunde glücklich sein.
OBWOHL ES TOTAL PARADOX IST; DA ICH WEIß WIE SEHR MIR SPIELEN SCHADET.
Also muss ich mein Leben verändern , damit es mir besser geht ,und ich das Spielen nicht mehr brauche.
Aber das geht nicht von heute auf morgen....und was mache ich bis dahin?
Ich brauche dringend Therapie,Tina

MiLu:
Hey Tina,

du machst gerade alles richtig: du setzt dich mit dir auseinander... Der Anfang ist gemacht. Ich weiß,dass ich kritisch hinterfrage, einzig aus dem Grund, dass du die Gründe,  welche vermutlich viele kennen, für dich benennst. Das ist der Hintergrund. Ich finde es klasse, dass du dich öffnest! Wir versuchen nun gemeinsam Alternativen zum Spielen zu finden. Szenarien zu schaffen, in denen du diese positiven Gefühle empfinden kannst, Bedingungen herzustellen, in welchen du schlechte Empfindungen umlenken kannst. Hier ist schon mal die richtige Plattform schreib offen darüber... Wir gehen die Überbrückungszeit bis zur Therapie gemeinsam. Das Verlangen, der Sucht nachzugehen ist echt heftig... Aber mit Geduld, Erfahrung und das sich Neuentdecken mit Veränderung machbar...

Fall so oft hin wie notwendig: es ist kein zeitliches Limit gesetzt. Aber immer dranbleiben!

Weiter so! Ich danke Dir für deine Rückmeldung!

Fred:

--- Zitat von: Tina am 01.03.2017 17:52:17 ---Also muss ich mein Leben verändern , damit es mir besser geht ,und ich das Spielen nicht mehr brauche.
--- Ende Zitat ---

Möchte nur kurz nen Stock zwischen die Beine werfen:
Du musst dich primär um das "nicht Spielen" kümmern, damit dein Leben besser wird.
Du wirst nicht dein Leben "verbessern" und dann "keine Lust" mehr aufs Spielen haben.

Also genau anders herum ... Schluß mit dem Zocken !
Und scheiß drauf, dass in einer SHG evt. nur Alkoholiker sind ... es hilft in jedem Fall mehr als "zu jammern". dass eine reine Spieler-SHG nicht erreichbar ist.

Hör' mal in dich hinein ob das insgeheim nicht nur eine Abwehrhaltung ist um das Spielen am Leben zu erhalten.
Sorry hab'  so wenig Zeit und bin wieder weg ...

Navigation

[0] Themen-Index

[#] Nächste Seite

Beim Bedanken trat ein Fehler auf
Bedanken...
Zur normalen Ansicht wechseln