Nach unten Skip to main content

Autor Thema: Ich bin noch nicht so weit!!!

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

T
Ich bin noch nicht so weit!!!
OP: 01.03.2017 08:18:50
Hallo,

bitte alle mal die Füße hoch und mir in den Hintern treten. :-[
 Ich könnte heulen, war gestern wieder mit meinem Ex spielen. Dreieinhalb Wochen
musste ich jeden Euro umdrehen um über die Runden zu kommen, kaum ist die Rente drauf geht es ab in die Halle.

Na klar Gründe gibt es ja genug. Der ganze Terror mit dem Ex, die Anspannung...einfach mal abschalten!!!!!
Ich bin ja sowas von blöd, alles nur ausreden, um spielen zu können. Ich bin mit 160 Euro rein habe 400 Euro gewonnen ,und habe dann die Halle mit 50 Euro verlassen.

Und was habe ich jetzt davon?...ich schleppe mich trotz großer Schmerzen von einer Putzstelle zur anderen damit wieder genug Geld zum Leben da ist. Ne das ist doch kein Leben.

Aber ohne Hilfe schaffe ich es nicht. Der Termin letzte Woche bei der AWO wurde abgesagt , soll jetzt Donnerstag kommen.

Hoffentlich heul ich da nicht wieder rum wie so ein Schlosshund, das geht mir so auf den Keks.

Und immer noch keine Möglichkeit zur SHG zu kommen....und zu Hause drehe ich immer mehr ab und bekomme Depressionen weil mein Ex immer mehr psychische Ausfälle hat und mich total einengt und den ganzen Tag belabert.

Naja das musste ich einfach mal rauslassen.



  • IP logged
 

Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#1: 01.03.2017 15:13:02

Hallo Tina,

also ich werde Dir nicht in den Hintern treten, den Gefallen tue ich Dir gerade jetzt nicht  ;)

Was hinter meiner Aussage steckt: ich finde spitzenmäßig, dass du dich hier mitteilst! Im Prinzip trittst du Dir ja selbst gerade in den Hintern .... dein "schlechtes" Gefühl möchte ich nicht pushen, sondern eher schauen was dahintersteckt. Das wäre das Prinzip des Wohlwollens des schlechten Gewissens: ich habe "Mist" gebaut also darf ich jetzt von außen "bestraft" werden: somit fände ein uneffektiver Gewissensausgleich statt.  Werden wir mal konkreter: welchen ausschlaggebenden Auslöser siehst Du selbst? Deine Begründungen in deinem Beitrag sind mir viel zu wage ....

Du verbindest mechanisch das eine Übel mit dem anderen: Zocken und Ex! Jedoch spielt es keine Rolle, ob du mit ihm oder alleine spielen warst ...

Es ist wichtig, dass du dies jetzt "ausbaden" musst .... konditioniere an dieser Stelle mal bewusst dein Gedächtnis: Zocken bedeutet schmerzhaftes Arbeiten, Erschöpfung, Unmut etc....

Lass deinen Ex mal Ex sein: konzentriere dich einzig nur auf Dich: du warst zocken .... überlege Dir, warum du es nicht verhindern konntest. Drei Wochen spielfrei unter gleichen Bedingungen - also warum jetzt? Ich denke, dass das ganz wichtig ist für deinen weiteren Weg...

Stell Dir bewusst die Frage: bist du tatsächlich noch nicht so weit oder willst du es aktuell auch nicht sein? Ab wann ist man überhaupt bereit? ....

Schreibe Dir hier alles von der Seele .... wir sind dabei!

Liebe Grüße

MiLu
  • IP logged
.....continued.....
 

T
Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#2: 01.03.2017 17:52:17
Liebe MiLu,

du hast den
Nagel auf dem Kopf getroffen. Ich fühle mich gerade total schlecht, viel Schmerzen, Einsamkeit, und Terror. Und ja:
ICH BIN SPIEL SÜCHTIG. Das heißt  zu mindestens am Anfang gibt es mir einen Kick.
Und was wenn ich das Spielen nicht mehr habe? Was gibt mir dann den Kick...nur mal 1/2 Stunde glücklich sein.
OBWOHL ES TOTAL PARADOX IST; DA ICH WEIß WIE SEHR MIR SPIELEN SCHADET.
Also muss ich mein Leben verändern , damit es mir besser geht ,und ich das Spielen nicht mehr brauche.
Aber das geht nicht von heute auf morgen....und was mache ich bis dahin?
Ich brauche dringend Therapie,Tina
  • IP logged
 

Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#3: 01.03.2017 18:40:20
Hey Tina,

du machst gerade alles richtig: du setzt dich mit dir auseinander... Der Anfang ist gemacht. Ich weiß,dass ich kritisch hinterfrage, einzig aus dem Grund, dass du die Gründe,  welche vermutlich viele kennen, für dich benennst. Das ist der Hintergrund. Ich finde es klasse, dass du dich öffnest! Wir versuchen nun gemeinsam Alternativen zum Spielen zu finden. Szenarien zu schaffen, in denen du diese positiven Gefühle empfinden kannst, Bedingungen herzustellen, in welchen du schlechte Empfindungen umlenken kannst. Hier ist schon mal die richtige Plattform schreib offen darüber... Wir gehen die Überbrückungszeit bis zur Therapie gemeinsam. Das Verlangen, der Sucht nachzugehen ist echt heftig... Aber mit Geduld, Erfahrung und das sich Neuentdecken mit Veränderung machbar...

Fall so oft hin wie notwendig: es ist kein zeitliches Limit gesetzt. Aber immer dranbleiben!

Weiter so! Ich danke Dir für deine Rückmeldung!
  • IP logged
.....continued.....
 

Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#4: 01.03.2017 20:01:46
Also muss ich mein Leben verändern , damit es mir besser geht ,und ich das Spielen nicht mehr brauche.

Möchte nur kurz nen Stock zwischen die Beine werfen:
Du musst dich primär um das "nicht Spielen" kümmern, damit dein Leben besser wird.
Du wirst nicht dein Leben "verbessern" und dann "keine Lust" mehr aufs Spielen haben.

Also genau anders herum ... Schluß mit dem Zocken !
Und scheiß drauf, dass in einer SHG evt. nur Alkoholiker sind ... es hilft in jedem Fall mehr als "zu jammern". dass eine reine Spieler-SHG nicht erreichbar ist.

Hör' mal in dich hinein ob das insgeheim nicht nur eine Abwehrhaltung ist um das Spielen am Leben zu erhalten.
Sorry hab'  so wenig Zeit und bin wieder weg ...

  • IP logged
 

Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#5: 01.03.2017 20:31:38
Jap, das nennt sich schlichtweg einfach Sucht: mit dem Wissen Dinge zu tun, die einem schaden, diese aber trotzdem macht bzw. gefühlt machen zu müssen, um ....

Ich denke auch, dass es unterm Strich vollkommen egal ist, welche SHG man besucht, denn eine Gemeinsamkeit haben alle Süchte (egal wie man jene betitelt): zunächst mal werden Dopamin, Endophirne (und wie die guten Jungs alle heißen mögen) ausgeschüttet und das sogar aus körpereigener Herstellung. Was interessieren mich in dem Moment die negativen Auswirkungen danach schon?! Und zack hängt man wieder voll drinnen. Natürlich giert man danach, das Streben nach mehr (gute Gefühle, Dopamin, Antrieb...) mit dem Kontrollverlust macht dieses Unternehmen zur Sucht. Schafft man es mit Aktion und Auseinandersetzen der Erkarnkung, das Gefühl auf gesunde Art und Weise wiederherzustellen und das Suchthirn durch Umprogrammierung langsam zu entkräftigen, ist man auf einem guten Weg. Dazu gehört natürlich auch die dunklen Tage ohne das Ausüben des Suchtverlangens zu überstehen. Das ist ein langer Prozess ... so ist die Entstehung einer Sucht ja im Umkehrschluss ebenso ein "Lernprozess" gewesen.

Ja Fred, absolut: die Sucht wird immer bleiben ... jedoch kann man eben durch die Veränderung der Lebensumstände und der dazugehörigen Verhaltensweisen die Sucht "greifbarer" in den Griff bekommen und zwar so, dass man zufrieden Leben kann. Jammern ist auch mal erlaubt, aber pass hier auf Tina! Durch das Ausleben des schlechten Gefühls gibst du der Spielsucht wieder einen hohen Stellenwert. Versuche mal umgekehrt die spielfreien Tage zu zelebrieren, das gute Gefühl "nicht zu spielen" in den Fokus zu stellen.

Das meinte ich mit: hinfallen, aufstehen, weitermachen .... also weitermachen m Sinne von: nicht mehr spielen und jegliche Unterstützung nutzen....

  • IP logged
« Letzte Änderung: 01.03.2017 23:39:10 von MiLu »
.....continued.....
 

J

Jacky1

Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#6: 02.03.2017 00:24:08
Hallo Tina,

und wenn schon....

Du verspielst Deine Rente.
Du arbeitest unter Schmerzen.
Du erlebst privaten Terror.
Du leidest unter Depressionen.
Du bist süchtig. 

und wenn schon....

Du wirst wieder Deine Rente verspielen.
Wieder unter Schmerzen arbeiten.
Weiterhin Terror erleben.
Depressionen werden Dich weiterhin begleiten.
Und Du wirst süchtig bleiben.

und wenn schon....

Einige Dinge könnten sich durchaus ändern,liebe Tina.

Nicht mehr Deine Rente zu verspielen.
Nicht mehr unter Schmerzen zu arbeiten.
Keinen Terror mehr zu erleben.
Keine Depressionen mehr zu haben.

Aber eines wohl leider nicht.

Du wirst süchtig bleiben!

Und wenn schon.... mit Dieser Sucht  leben zu müssen,dann wenigstens mit ihr zu leiden,statt wegen ihr!

Diese Sucht ist ja kein Fremdkörper in Dir und man kann sie auch nicht operativ entfernen.
Du bist mit ihr verbunden,sie ist ein Teil von Dir.
Eines fernen Tages wirst Du mit ihr sterben.
Und nun?

Es gilt nur noch diese restliche Lebensspanne zu gestalten,hierbei kannst Du wesentlich beitragen.
Doch Du wirst auf etwas verzichten müssen.
Entweder auf das aktive Spielen,den Terror,die Arbeit,die Depressionen.
Oder:       
Das Spielen!

Spielfrei kann Dich hier keiner schreiben.
Und wenn Du auch den Rest Deines Lebens nichts ändern wirst,es wird immer jemand hier sein,der Dir zuhört und Dich tragen möchte.

Aber wie Du auch geschrieben hast: "Ne das ist doch kein Leben"

Ich möchte nicht mehr dass Du spielst,MiLu,Fred möchte es nicht,keiner will es hier.
Und sogar Du selbst möchtest es nicht.

Gebe niemals auf,wir werden Dich niemals aufgeben.
Warum auch?
Jetzt wird "gekotzt" und halt wieder gearbeitet um Geld zu haben.

Und dann,man wird sehen....
Nur mit fremder Hilfe alleine wäre es nicht getan,doch ohne sie ist es wohl gelaufen für Dich.
Und selbst wenn Du 4 Stunden mit dem Bus fahren müsstest,um Menschen wie uns zu finden.
Der Preis der Fahrkarte hierfür,die dabei aufgebrachte Mühe und die Zeit hierfür sind nichts,
gegen Deine Momentanen "Qualen".

Es gibt nichts zu gewinnen für Dich,in einer Spielhalle.
Dein Gewinn liegt fern dieser "Krematorien".
Hole in Dir,er kostet fast nichts!

Kopf hoch Tina,mehr wollte ich eigentlich nicht damit sagen.

Liebe Grüße             
       
 

         



 
  • IP logged
 

T
Re: Ich bin noch nicht so weit!!!
#7: 02.03.2017 08:41:26
Hallo ,
und danke

Ich habe mir eure Kommentare heute Nacht in Ruhe durchgelesen und lange darüber nachgedacht.
Ihr habt in allen Punkten recht.
Ich habe jetzt mehrere Wohnungen angeschrieben...heute Nachmittag  habe ich den Termin bei der AWO. Ich darf mich nicht mehr bemitleiden, sondern muss jetzt sehen das ich mein Leben wieder umkrempel.Und mit dem Spielen muss Schluss sein.
Auch wenn es sich blöd anhört, aber ich habe mein ganzes Leben lang( schon als Kind) für alles kämpfen müssen, nichts lief bei mir einfach oder normal.
Ich hatte kurz meine Kraft verloren gehabt,fühlte mich ausgehöhlt und leer.
Ich weiß für euch hört es sich vielleicht theatralisch an,aber es ist so.
Und deshalb weiß ich es,das ich das schaffe
Tina
  • IP logged
 

 
Nach oben