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Hallo,ich heiße Tina

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Tina:
Hallo,
Vielen Dank für eure nette Begrüßung ;D Nein ,angefangen habe ich nicht aus Langeweile.
Ich hielt es zu Hause nicht mehr aus bezog sich auf meinen Ex-Mann, er wollte das ich 24 Stunden mit ihm zusammen bin,nichts durfte ich alleine unternehmen.Selbst als ich auf 450 Euro gearbeitet habe hielt er mir vor das ich mich amüsieren würde. Meine Familie war weit weg,Freunde hatte ich deshalb nicht. Dann ging ich spielen, es bedeutete Luft bekommen,Frei sein ,abschalten. Als mein Ex mir auch dahin folgte und selber anfing zu spielen war es schon zu spät. Ich gab meine Wohnung auf, kündigte meine Arbeit,zog weit weg und ließ mich scheiden.Ich besuchte eine Suchtberatung und redete offen mit meiner Familie. Meine Mutter kann es überhaupt nicht verstehen wie es soweit kommen konnte und erwartet das ich jetzt nicht mehr spiele. Ihr kann ich es nicht sagen das ich rückfällig geworden bin. Meine Schwester und ihr Mann wollten sich um meine finanziellen Sachen kümmern und mir helfen in dem Sie mir monatl. nur ein kl. Taschengeld gaben. Tja, sie behielten meine Rente für sich,bezahlten nicht die Rechnungen und meine Verträge wurden gekündigt. Ich musste darauf Privatinsolvenz anmelden. Meine Vermieterin wurde darüber informiert und ich musste mir eine neue Wohnung suchen. Leider will heute jeder eine Mietauskunft und es ist fast unmöglich mit Insolvenz eine Wohnung zu bekommen, deshalb wohne ich jetzt WG mäßig mit meinen Ex-Mann zusammen. Wir gehen beide sobald Geld da ist spielen und haben dann oft den ganzen Monat kein Geld mehr. Ich möchte jetzt wieder eine Suchtberatung aufsuchen,komme allein da nicht mehr raus. Alles erscheint mir im Moment so sinnlos ,und meine Depression wird immer stärker.

Fred:
Tina,

hinter diesen wenigen Zeilen steckt bereits ein riesiger Leidensweg.
2 Jahre Spielsucht oder mehr ... das Erlebte spricht für ein längeres Leiden :)

Da gibt es eine Menge zu sortieren.
Familie, Ex, Wohnsituation und Suicht.

Wo würdest du für dich selbst am liebsten beginnen wollen ?

MIt der Spielsucht als "Wurzel" allen Übels ? Oder ist es doch gar ganz anders ?

Dein Leben scheint dir "aussichtslos" .. das ist meist der Punkt,
an dem wir anfangen darüber nachzudenken mal endlich etwas zu ändern.

Und an genau an diesem Punkt bist du in unser Forum gekommen und jetzt kannst du erzählen und
viele liebe Menschen "hören" dir zu und können vor allem einen großteil deiner Sorgen nachvollziehen und dich verstehen.

Wie stellst du dir dein "neues" Leben denn vor ? Was wäre als "optimal" zu bezeichnen ?

Ein ganz liebes Willkommen auch aus Hamburg.

Anni:
Hi liebe Tina!


Schön dass du da bist!

Du bist an der besten Stelle, Verständnis, Rat und Arschtritte zu bekommen!

Du hast einen tollen und großen Schritt gewagt, dich hier anzumelden.

Schreib alles, was dir auf der Seele brennt, raus damit, mehr Verständnis als hier gibt es nicht

Lieber Gruß

anni

Melanie:
Herzlich Willkommen Tina... Fühle dich einfach virtuell gedrückt... LG Melanie

Tina:
Hallo Fred,

ich habe länger über deine Frage nachgedacht, wo fange ich da an. Was ich bis jetzt geschrieben habe betrifft ja nur die letzten Jahre. Es geht auch nicht darum euch die Ohren voll zu jammern, aber ich muss da wohl etwas ausführlicher werden um meine Situation zu erklären.Meine Eltern zeigten mir in meiner Kindheit hauptsächlich Ablehnung und Missfallen,und ich kämpfte vergebens um Liebe. Dadurch kam mit 16 meine erste Sucht= Esssucht /Adipositas. Gewohnt mich nicht aufzulehnen musste ich eine Ausbildung machen die mir nicht lag und in der ich viele Jahre unglücklich war ,bis ich mit 30 noch mal den Beruf wechselte. Ich war total verklemmt und schüchtern,hatte ich doch immer nur gehört wie dumm und dick ich bin. Dadurch war ich viele Jahre unfähig mich auf eine Beziehung einzulassen. Partnerschaft ,Ehe und Kinder waren für mich undenkbar. Zuletzt wog ich fast 200 kg. Ich konnte im Liegen nicht schlafen saß die ganze Nacht an der Wand gelehnt und schlief so. Meine Arbeit als Altenpflegerin wurde zur Qual. Zweimal versuchte ich eine Adipositas -OP zu bekommen ,jedesmal wurde es abgelehnt.Erst als man wegen Geschwüre einen Teil meines Magens entfernte nahm ich ab und gewann auf einmal ein neues Selbstwertgefühl. Mit 90 kg lernte ich über das Internet meinen damaligen Mann kennen.Ich war überglücklich mit 48 zu heiraten,dachte jetzt fängt für mich auch das "normale" Leben statt.Mein Mann verschwieg mir einiges , naja jedenfalls blieb alles platonisch in der Ehe bis ich mich endlich nach 2 Jahren durch Scheidung befreite.Wie bereits beschrieben wurde ich in der Beziehung ja spiel süchtig, und nahm wieder ganz gut zu. Inzwischen wiege ich 130 kg und fühle mich total unwohl, habe Depression, wohne aus Geldgründen in einer WG mit meinem Ex ( bekomme keine Wohnung,wegen der Inso.) habe hier keine Freunde und Familie. Also was wäre optimal?

Ich möchte gerne auf 80 kg ,
Ich möchte eine Wohnung für mich und meinen Hund, ( einen kleinen Malteser ...der einzige Lichtblick)
Ich möchte weg von der Spielsucht.
Ich möchte keine Leute mehr um Geld Anleihen müssen.
Ich möchte Freunde finden, mit denen ich mich mal zum Austausch treffen kann.
Ich möchte körperlich fit werden
Ich möchte wieder ehrlich lachen können.

Verdammt viel was?  Ich beziehe übrigens seit 2008 die volle Erwerbsminderungsrente die diese Jahr bis zur Altersrente genehmigt wurde. Und das mit 55!

So tut mir leid das es so ausführlich wurde , brauche kein Zuckerbrot hier....aber bitte im Moment auch keinen Arschtritt. Dazu geht es mir im Moment einfach zu schlecht.

Danke, Tina

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