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Spitalshexe:
Hallo. Will mich mal vorstellen. Ich hab die Gruppe heute gefunden als ich ein bestimmtes Buch gesucht habe. Die Posts, die ich gelesen habe finde ich sehr interessant und finde mich auch in manchen Situationen wieder. Ich bin die Lebensgefährtin eines Spielsüchtigen Mannes. Wir haben uns über das Internet kennen gelernt und sind vor einem Jahr zusammen gezogen. Dass er Probleme mit dem Spielen hat, habe ich dann Ende letzten Jahres bemerkt. Ich selbst bin Krankenschwester in der Psychiatrie, habe aber von dieser Thematik keine Ahnung. Jetzt erhoffe ich mir mehr Informationen und eventuell auch Anregungen, wie ich meinen Mann am besten unterstützen kann. Außerdem finde ich den Austausch mit anderen Angehörigen und auch Betroffenen wichtig. Dass er selbst auch was tun muss, weiß ich. Einen Termin bei der Sucht Beratung hatte ich schon und den nächsten haben wir dann gemeinsam. Ich hoffe, dass es was bringt und wir gemeinsam die Sch… durchstehen ( natürlich braucht das Zeit und Kraft). Es wird auch Rückschläge geben. Dessen bin ich mir bewusst, aber die Hoffnung stirbt zuletzt.
Vielen Dank für die Aufnahme

Jacky1:
Hallo Spitalhexe und herzlich Willkommen im Forum,

ein guter Gedanke den Austausch mit anderen Betroffenen zu suchen und natürlich wirst du ihn auch hier finden.
Gemeinsam eine Suchtberatung aufzusuchen fördert sicherlich auch weiter dein Verständnis für diese Erkrankung.
Ich habe sie selbst auch und bin seit einigen Jahren spielfrei.
Ich empfinde deinen Text etwas, als würde die ganze Konzentration "nur" auf die Suchterkrankung an sich ausgelegt sein.
Man geht dann halt in Behandlung und es würde ( natürlich unter Mitarbeit des Patienten) alles seinen Weg gehen.
Mein Eindruck ist aber nicht wichtig und richtet sich ja auch nur nach wenigen Worten von dir. 
Und du weiß ja schon, alles fällt und steigt mit den Gedanken und Taten deines Lebenspartners.   

Aber es ist hervorragend dass du nach Antworten suchst und aus deiner Sicht schreibst, er ist ja auch nicht hier.
Warum schreibst du "...Es wird auch Rückschläge geben " ?
Ist dein Lebenspartner motiviert und weiß auch wie machtlos er dem Spiel gegenüber ist ?
Und ist es ihm bewusst, dass er auch Hilfe bräuchte ?

Vergesse nicht dass es hier nun um dich geht und alles was an Antworten kommen könnte, dich unterstützen sollte.
Wie auch immer dies dann angenommen oder sogar umgesetzt werden kann.
Ganz sicher wird jeder Schritt auch etwas bringen.

Schön dass du den Weg hierher gefunden hast und vielleicht bleibst du auch etwas länger.

Liebe Grüße 
 
       

Spitalshexe:
Hallo Jacky. Natürlich habe ich vor länger zu bleiben, denn ich möchte diesen Weg meinem Mann zusammen gehen. Aus früheren Erfahrungen und auch durch die Arbeit weiß ich, dass zu einer Sucht Erkrankung auch Rückfälle gehören. Ich habe zwar diese Termine vorrangig für mich gemacht bei der Suchtberatung, aber er möchte bei dem nächsten dabei sein. Dies empfinde ich schon als Motivation. Auch als Angehöriger kann man sich natürlich viele Sachen schönreden. Auch dies tue ich. gelegentlich. Ich habe mittlerweile seine Kontokarte, dies muss ja aber nichts heißen. Leider ist mein Vertrauen schon stark in Mitleidenschaft gezogen. Mir geht es aufgrund dieser Situation mittlerweile auch körperlich nicht mehr so gut. Dies, so sagt er, setzt ihn zusätzlich unter Druck. Ich versuche natürlich auch hier ihm den Druck zu nehmen in Gesprächen. Dies gelingt mir nicht immer. Ich bin froh, dass ich diese Gruppe gefunden habe, denn ich bin auf die Erfahrungen beider Seiten „angewiesen“. Ich möchte natürlich auch die Sichtweise von Betroffenen kennen lernen. Darüber spricht mein Mann noch nicht so wirklich. Ich gehe davon aus, dass er sich schon auch schämt, mich massivst belogen zu haben.
Vielen Dank, auch für die schnelle Antwort

Jacky1:
Hallo Spitalhexe,

bis jetzt hat noch keiner geschrieben der dich etwas ins kältere Wasser wirft, da mache ich es halt.
Sicherlich sind Wahrheiten nicht angenehm für Dich und es scheint so dass es davon noch so einige gibt.
Er möchte bei der nächsten Beratung bei der Suchthilfe dabei sein und er erzählt dir bis jetzt noch fast nichts
von seinem Suchtverhalten ?
Mit Verlaub Spitalhexe, dies ist nichts auf dass man bauen, ganz zu schweigen hoffen könnte. 
Und ich darf dies schreiben, weil ich es eben auch kann.

Nicht nur ich war ein absoluter Meister darin meine Spielsucht zu schützen, ein kleines Schauspiel und Treueschwüre als Topping.
Dies geschah nicht einmal immer bewusst, sondern war einfach die Folge auf lapidare Bequemlichkeit die mir geboten wurde.
Da war kein Raum für Konsequenzen, weil mit gut palzierten Lügen auch wieder Freude ins Haus kam.
Vielleicht schaust du auch einmal im Forum, da ist viel darüber zu finden.

Wie kannst du also deinem Spielsüchtigen Partner wieder vertrauen ?
Schildere ihm wie es dir dabei geht, was du nun möchtest und was es dir wert wäre.... wenn es sich nicht ändert.
Auch er sollte erfahren was er dir antut und wie es auch enden könnte.
Er ist nicht das Opfer!!! Hallo, Druck..was für einen Druck denn ?
Er scheint seine Situation nicht annähernd erkannt zu haben, ja sicher wir sind pathologische Spieler.
Eine psychische Erkrankung mit einem fast unbändigen Hang zu Spielen.
Und wenn schon...nützt ja nichts.
Wahrscheinlich war ich tausendmal schlimmer als er, aber eines konnte ich nie als Alibi einsetzen.
Meine Selbstverantwortung!   Ich hatte nämlich gar keine.
Hatte einfach aufgegeben und es wäre fatal gewesen, hätte man mich auf einen psychisch Kranken dezimiert.
Da ist noch viel mehr...viel viel mehr.

Es sollt auch niemand hängen gelassen werden, darum geht es auch nicht.
Aber eine bewusste Mitarbeit und ein wenig motivierter Wille sollte er schon an den Tag legen.
Vielleicht möchtest du dazu noch etwas mehr schreiben.

Die Spielsucht geht nicht weg, aber jeder könnte damit ganz gut zurecht kommen.
Dies wollte eh jeder Spieler ....doch meist nur in seinem querdenkenden ambivalenten Gedächtnis.
Ehrlichkeit wäre zu erwarten bei einem Partner....es sei denn es handelt sich um einen Pseudologen oder einem path. Spieler der noch nicht an der Schwelle zu seinem ersten Schritt steht.   

Liebe Grüße
         
     
     
   
 

Spitalshexe:
Hi.
Ich bin schon fleißig am lesen und, glaub mir, vom Kopf her weiß ich das und ich finde mich in ganz vielen Schilderungen wieder. Das schönreden funktioniert auch bloß nicht. Ich möchte so gern glauben und hoffen. Aber …
Gesagt hab ich ihm schon mehrfach, dass ich um seine Lügen weiß. Das ich merke, wenn er nervös wird und einen Grund sucht um fortzufahren und zu spielen. Ehrlichkeit ist für mich sehr wichtig. Deswegen tut es mir auch so weh. Aber Jammern bringt auch nichts.
Sollte bei ihm der Groschen fallen, wenn auch nur pfennigweise, möchte ich ihm gern die Hand reichen. Machen muss er. Aber wie, ohne ihm alles abzunehmen.
Der Kopf weiß, aber meine Gefühle sind noch so stark. Im Moment spreche ich noch keine Konsequenzen aus, da ich glaube, dass ich sie nicht durchziehe. Und somit mache ich mich auch lächerlich.
Aber du meinst, er wird es anders nicht lernen? Ich versuche ihm auch immer wieder den Ball zurück zu geben und ihm klar zu machen, dass er es in der Hand hat, nicht ich.
Ich reduziere ihn auch nicht auf einen psychisch kranken. Da steckt ganz viel dahinter. Von dem was ich über ihn weiß und zwischen den Zeilen lese, ist er ein sehr unsicherer Mensch, würde es aber nicht zugeben, noch nicht. Dies war nur einmal ganz kurz der Fall. Vielleicht macht es ja Sinn dort anzufangen? Aber, lass mich raten, drängeln bringt nichts.
Danke für deine ehrliche kalte Dusche. Das meine ich ernsthaft. Lieber Rechts und links ein paar, als gehuschel und es bringt mich nicht weiter.

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