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Autor Thema: Lauras Tagebuch

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Re: Lauras Tagebuch
#30: 15.02.2024 21:34:23
Hallo Adioos,

Wie waren eure ersten Wochen bzw der erste Monat in dem ihr aufgehört habt ……

Vor einiger Zeit war ich so ca. 2 Jahre spielfrei, warum auch immer hat sich damals halt so ergeben.
Auch kein Verlangen danach gehabt und dennoch gab sich dann wieder eine neue "passende Gelegenheit."   
Dies war dann nach der Umstellung von den Walzengeräten auf die M - Boxen und klar von da ab wieder voll dabei.

Dann nach erneut einiger Zeit wurde ich wieder spielfrei, diesmal aber bewusst und absolut auch begründet.
Es war auch mehr als nur ein Wollen, um dieses Drecksleben endlich beenden.
Ich hatte es mir fest vorgenommen, eigentlich zum ersten mal, bis ich nun zu einem wirklichen Punkt gelangte.
An dem ich mir etwas sicherer sein konnte nicht mehr zu spielen, bis dahin ergaben sich zahlreiche gedankliche Rückfälle und
auch zwei aktive davon. Dies brachte mich letztendlich nicht von meinem Weg ab, alles verändern zu wollen.
Es bestärkte mich sogar noch mehr zu tun und mich noch viel mehr zu hinterfragen.
Und egal wie stark auch der Drang manchmal noch gewesen war, ich konnte immer besser damit umgehen.
Ich habe mir dies erarbeitet.
   
Ja, es war Arbeit mit mir selbst, wo läge sonst auch der Sinn darin etwas erreichen zu wollen ohne etwas dafür zu tun?
Mein Suchtverlangen brauchte sich darum keine Gedanken zu machen, es reichte nur da zu sein. 
Mir ist es egal wie sehr die Spielsucht in ihrer unbändigen Stärke glorifiziert wird, ich war auch nicht zu schwach als ich dem
Jahrzehnte unterlag, ich hatte "nur" schlichtweg aufgegeben und nahm es für mich an.
War ganz schön bequem mein Leben so zu zerstören und Leid über andere Menschen an meiner Seite zu bringen.
Schuldig...keine Frage, nicht der psychischen Erkrankung ...sondern meiner blinden Aufgabe gegenüber.     

So lebe auch in in Erinnerungen, von außen zwar fast  :) makellos, aber im inneren vernarbtes Gewebe eines Süchtigen.
Damit muss ich leben und es klappt auch schon ganz gut damit.
Sollte ich schreiben "nie mehr zu spielen" ?
Wäre ich sonst ein Lügner wenn ich es dennoch wieder tun würde ?
Es ist heute nicht mehr wichtig und wenn ich es wieder wollte mache ich es halt, ich kenne wie es dann wieder sein wird.
Da ist dann kein " mal eine Stunde spielen.. oder nur einen Hunderter", dann kracht es wieder.
Meine Entscheidung und nicht mehr die meines Suchtgedächtnisses, 5 Bücher...4 Siebener..zwei Asse... Schmarn.
Dann wäre es alleinig eine erneute Flucht...sonst absolut nichts!!!
Das Schicksal mag noch einiges an bösen Dingen mit mir vorhaben...vielleicht bin ich dem gegenüber dann auch nicht gewappnet
um einer erneuten Flucht zu widerstehen.     
Von mir aus, mehr konnte ich kaum machen...heute ist es nicht so......und Wahrsagen kann ich nicht wirklich.

Adioos, du hast kein Verlangen wieder zu spielen und machst auch so einiges für dich.
Und auch du weißt nun wie es sein wird wieder zu spielen.
Mache das was du möchtest und unterliege keinen Selbstlügen mehr.
Diese Sucht ist dabei keine Lüge, allgegenwärtig... so wie du aber auch.

Liebe Grüße       
   
 
       
 

   

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Re: Lauras Tagebuch
#31: 28.02.2024 20:04:58
Guten Abend 😊

Mal wieder nen kleines update…..
Wie Don Quijote so schön gesagt hat „ zu schön um wahr zu sein „  das  kann ich nicht wirklich zustimmen ….
Warum soll ich mich jedesmal wunder das es mir so gut geht ? Warum ? Wenn es im Moment doch so ist…. soll ich jetzt Tag täglich warten bis ich nen Rückfall habe und mir denken „naja das ist ja zu schön um wahr zu sein“ nur weil es gerade mal 3 Monate her ist das ich spiel frei bin ???? Ich möchte nicht täglich denken Ach wird schon wieder alles sch*** werden ….  oder sollte Ich mich nicht einfach über den neuen Tag freuen der gut für mich verläuft?
Ich denke immer weniger ans spielen bzw eig.  garnicht mehr … kurzer rückblick  : wir waren letzte Woche in einer Bar wo auch viele Automaten waren, meine Freundin meinte hey komm lass uns doch nen 10€ versuchen vielleicht ist ja unser Glückstag …. Ich habe Ihr ohne zu überlegen ganz trocken heraus gesagt sie darf das gerne machen wenn sie möchte,  mich reizt es jedoch nicht und das wäre doch nur rausgeschmissenes Geld …. (und mir ist es erst Abends zuhause aufgefallen was ich eig gesagt  habe  …)  da war ich schon ein bisschen stolz ….vielleicht hört es sich komisch oder (zu schön um wahr zu sein) an . aber so ist es nun mal momentan bei mir und das Ist Toll !!!! …. es freut mich endlich  wieder Geld auszugeben ohne im minus zu sein,  Ohne zu schauen wie viel es kostet um dann zu hoffen das dan  meine Karte an der Kasse akzeptiert wird …. Und Vorallem ohne es in 10 min komplett zu verlieren !!!!! Natürlich läuft die Therapie fleißig nebenher weiter und gibt mir nochmal die zusätzlichen Kraft und Stärkung…..


Schöne Woche euch 😊
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Re: Lauras Tagebuch
#32: 28.02.2024 22:25:41
Dan habe ich das vermutlich nur falsch aufgefasst ☺️ sorry , danke schön grüßle zurück
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Re: Lauras Tagebuch
#33: 14.03.2024 00:50:18
Guten Abend oder Eher gute Nacht 🫣😅
Ich wollte mal nen Lebenszeichen von mir geben :)
Ich meld mich nicht mehr so oft da es nichts neues zu berichten gibt :) was eig. Ja gut ist es läuft alles bestens . Schon 70 Tage  das ist das längste mal das ich überhaupt spielfrei bin, seit 3 Jahren :) und es fühlt sich dieses Mal komplett anders und Richtig gut an :) ich weis ich habe noch ein langen Weg vor mir mit vielen auf und abs, aber es macht mich selber unheimlich stolz und gibt mir immer wieder Kraft … Nur zu sehen hey 70 Tage , es geht doch ! Dan gehen auch nochmal 70Tage und immer so weiter :)
Also mein Drang zu spielen ist bisher zum Glück nicht einmal gekommen …. Ich habe auch kein Verlangen jetzt unbending spielen zu müssen oder zu wollen es geht mir so gesehen am ( ihr wisst was ich meine ) vorbei ;) Es macht mich momentan glücklich wieder mehr Zeit mit meiner Tochter zuspielen und einfach nur da zusein , Anwesend zusein …. anstatt 3-4 Stunden am Handy zu hängen und Zeit und Geld zu verschenken …
Ich habe jetzt auch angefangen das Backen für mich zu gewinnen :) naja eine profi Bäckerin wird aus mir bestimmt nicht mehr :P, aber es ist ein angenehmes Hobby nebenher und ein kalorienreiches natürlich  :-* ;D

in diesem Sinne ,
Liebe Grüße und eine Schöne Restliche Woche  :)
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Re: Lauras Tagebuch
#34: 10.04.2024 01:07:54
Guten Abend meine Lieben:)

Ich meld mich auch mal wieder nach sehr sehr schweren Wochen die leider noch nicht vorbei sind ……
( hat nichts mit dem spielen zutun ich bin immer noch spielfrei und mir geht es gut damit, kein Verlangen zu spielen oder Gedanken daran was momentan auch sehr leicht ist ….
Vor 3 Wochen ist eine sehr sehr gute Freund von mir im Alter von  nur 28 Jahren an einer Herzmuskel Entzündung verstorben was mich sehr aus der bahn geworfen hat und immer noch Jeden Abend in den Schlaf begleitet ( RIP mein Engel ♥️) …. Wenn das nicht schon schlimm genug wäre liegt mein Schwiegervater (auch erst 62)  nach einem Schweren Verkehrs Unfall seit einer Woche auf der Intensivstation im Koma ….und seit gestern ohne Hirnaktivität mehr die Ärzte warten jetzt noch 2 Tage ab ob sich eventuell noch  Hirnaktivitäten zeigen sollten , aber  wenn ja wäre er zu 100% ein Pflegefall laut Arztlichen aussagen .Ansonsten werden am Donnerstag Die Geräte Abgeschaltet …Es ist einfach nur schlimm gerade  😔
Euch trotzdem allen eine schöne Woche
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Re: Lauras Tagebuch
#35: 10.04.2024 18:58:41
Hallo Adioos,

leider sehr schlimme Nachrichten Adioos, unsere Spielsucht ist auch nur ein Puzzleteil unseres Lebens.
Viele Geschehnisse die uns begleiten und auch einige schlimme Verluste von uns liebgewonnenen Menschen.
Dir und deiner ganzen Familie, auch der Familie deines verstorbenen Freundes ganz ganz viel Kraft.   

Liebe Grüße 
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a
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Re: Lauras Tagebuch
#36: 11.04.2024 11:51:45
Hallo Laura,

das Leben steckt voll von Überraschungen, mal sind sie positiv, mal negativ.
Letzte Woche hat ein Freund von mit im Ausland einen Schlaganfall erlitten und letztlich dann auch daran gestorben. Dinge geschehen und wir können oft nur machtlos dabei zusehen.
Oft traurig, aber ganz oft auch erheiternd, es gehört alles zum Leben dazu.
Ich trauere mit dir, aber das Leben wird weitergehen!

aT
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Sag "JA" zum Leben!
 

Re: Lauras Tagebuch
#37: Gestern um 21:04:35
Hallo Leute
Es ist mir ziemlich unangenehm und peinlich aber ich bin in alte Muster zurück gefallen……
Ich könnte heulen ich weis einfach nicht WARUM ? Warum habe ich das gemach ??? Mir ging es so gut wie schon lange nicht mehr ich habe in den 4 Monaten viel Geld gespart und hab mich sooo wohl gefühlt und in 3 Stunden alles wieder verzockt und ins minus gerutscht !!!! Es ist mir so unangenehm Alle enttäuscht zu haben Vorallem MICH selber ….
Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter

Es regt mich am meisten auf das ich auf einem guten Weg war und jetzt wieder alles bei 0 ist alles auf reset und die ganze S**** von vorne
Ich hoffe keiner verurteilt mich hier.
Der Rückschlag war für mich ein so tiefer Schlag in die F***** das ich mir dachte warum versuche ich es überhaupt ich schaffe es doch eh nicht durchzuhalten  und das war mein GRÖSSTER Fehler !!!! Ich fühle mich so schlecht die letzten Tage und habe soooo ein schlechtes gewissen mir selber gegenüber ich halte das kaum aus.
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Re: Lauras Tagebuch
#38: Gestern um 22:53:50
Hallo Adios,

die letzte Zeit hattest du es nicht einfach, in solch einer Situation verlieren sehr viele ihren Halt.
Dazu muss auch keiner spielsüchtig sein um vor etwas zu fliehen, was eh enorm belastet.

Ich weiß wie es ist in diesem Strudel zu verweilen, alles immer zu vernichten was ich vorab aufgebaut habe.
Ich akzeptiere es aber nicht im nachhinein!
Es ist mir egal wie sehr das pathologische Spielen manifestiert wird, diese unbändige "Kraft" wie der stärkste Magnet der Welt,
der jeden wieder zum Spielen treibt. So stark dass alles verloren geht, Ehe, Beziehung, Familie, Haus, Erspartes ..eigenes Leben.
Fakten aus vielen Werdegängen von Spielern und auch in so einiges war ich involviert.
Dafür bin ich schuldig und von mir aus ohne Gnade.

Weil es absolut zu verantworten ist, wie du oder ich in einer schlichten Aufgabe immer wieder scheiterst / scheiterte. 
Sage es mir, ist dieses Verlangen so stark zu spielen - ohne es sonst nicht aushalten zu können ?
Dann scheinen wir halt uns dem absolut unterworfen zu haben, du bist halt noch dabei.
Ich aus der Ferne, da mag es etwas leichter sein mit meinem zeitlichen Abstand.

Es soll dir gut gehen, es soll deiner Familie und Freunden gut gehen, so wird es aber nicht immer sein.
Du spürst es doch gerade in diesen Tagen, diese Sucht wird immer jenes behalten für was sie auch steht.
Verlust !
Es wird immer nur darauf ankommen, für was du stehst!
Durchhalten ?
In deinem inneren Leben musst du durchhalten, was auch alles so geschieht um dich.
Geht es nicht, rate ich dringend noch intensiver nach zielführender Unterstützung zu greifen.

Du nutzt das Spielen zu einer entlasteten Befreiung / Beruhigung, machte ich auch und es engte mich jedes mal aufs neue ein.
Kaum noch Luft aber nicht bis zum letzten Atemzug!
Und nun kann ich befreit darüber schreiben und ich akzeptiere dein Verhalten auch nicht.  :)
Sonst könnte ich auch in einem Forum für Gartenfreunde schreiben.

Akzeptiere du dein Verhalten auch nicht mehr, Selbstlügen werden dir nichts gutes geben.
Was ist aus dem Backen geworden ? Du hast es doch sehr gemocht.
Und da gäbe es doch noch so viel viel mehr, was dich wirklich beruhigt und nicht beraubt.

Du bist nicht auf Null....sondern sofort wieder ganz oben ohne dem Glücksspiel.
Keine Lebenszeit daran verschwenden, dem verlorenen Geld / Zeit nachzuweinen.
Gesunden , daran zu arbeiten und dein Potential endlich einmal nutzen.
Alles andere kennst du ja leider.

Liebe Grüße   
   
     
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Re: Lauras Tagebuch
#39: Heute um 08:00:55
Guten Morgen Laura,

Erstmal toll dass du dich hier meldest, ich bin sicher einige würde sich verkriechen aus Scham aber du bist mutig, dich dem zu stellen.!!!
Ein Rückfall ist nicht schön aber manchmal gehört er auch einfach zum Weg dazu und er sagt dir , dass du noch nicht soweit warst noch zu wenig hingeschaut hast es vielleicht nicht ernst genug gemeint hast spielfrei zu werden.
Es Ist ein Weg, nicht immer ein leichter, denn man muss sich den Tatsachen stellen, an sich ernsthaft arbeiten... Aber wie ich immer wieder schreibe es lohnt sich. Und du kennst das tolle Gefühl spielfrei zu sein, du weißt also wofür es sich lohnt.
Jetzt geht es daran zu überlegen wie du dir zusätzlich Hilfe suchen kannst.
Was sind die nächsten Schritte?

LG Medea
Ps. Und bitte Versuche jetzt nicht das verlorene Geld zurück zu gewinnen!!!!!
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Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.

Aristoteles
 

Re: Lauras Tagebuch
#40: Heute um 10:03:25
Ich könnte heulen ich weis einfach nicht WARUM ? Warum habe ich das gemach ??? Mir ging es so gut wie schon lange nicht mehr ich habe in den 4 Monaten viel Geld gespart und hab mich sooo wohl gefühlt und in 3 Stunden alles wieder verzockt und ins minus gerutscht !!!! Es ist mir so unangenehm Alle enttäuscht zu haben Vorallem MICH selber ….

Einen Grund zu spielen gab es für mich immer. Entweder weil es mir schlecht ging, mir langweilig war, ich mich mit meiner Frau gestritten habe, vor Freude weil alles ganz toll war etc. Mein Hirn hat alles gefressen um mich zu "belohnen".

Das "Warum" ist für mich klar. Du machst noch zu wenig gegen die Sucht und was du machst zu "oberflächlich"
Kurz es fehlt die nötige Ernsthaftigkeit deiner Entscheidung abstinent zu werden.

Das ist meine Meinung dazu.

Entweder du jammerst jetzt weiter über deine unterbrochene Spielpause oder machst weiter.
Ohne etwas an deinem bisherigen Verhalten zu ändern wird sich aber nichts ändern.

Also überlege was du die nächsten Monate anders machen wirst als die vergangenen.
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A
Re: Lauras Tagebuch
#41: Heute um 10:31:21
Moin

Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter


Laura, meiner Meinung nach machst Du zuwenig für Dich. Du warst doch gesperrt ? Du hast also gezielt nach Möglichkeiten gesucht, also wahrscheinlich im illegalen Bereich? Richtig ?
Den zitierten Beitrag, schaue Dir mal genau an. Du weißt doch, das wir das nicht können.
Hast Du Dich beschäftigt mit dem Themen Sucht, Trigger, was mache ich wenn ?

Ich schrieb Dir das neulich schon mal, ist ja alles easy bei Dir,so wie Du schreibst.
Hey, das ist es nicht.

Verurteilen tue ich Dich überhaupt nicht, das wäre wohl sehr vermessen. Immerhin hast Du hier berichtet.
Nehme das aber nicht als das, was Du immer machst. Du hast jetzt was gemacht. Nö hast Du nicht. Du hast es uns Zockern erzählt.

Die Verantwortung trägst Du für Dein Leben. Alle Konsequenzen trägst Du, nicht ich oder wer auch immer.

Und so ganz bei null bist Du nicht. Du schämst Dich vor Dir selbst. Das ist doch schon ein Schritt, dass Du so empfindest. Du bemerkst das Du gegen Deine Werte verstoßen hast. Schaue Dir  Deine Werte an, lebe danach.
Was genau ist manchmal so schlimm das Du es nicht aushalten kannst ? Suche das. 

Ich dachte immer, ich komme da nie raus. Doch kam ich, als ich mir endlich  mal alles andere angeschaut habe, gar nicht so sehr auf die ganzen Dinge was die Sucht mit sich bringt, sondern mich, mein Leben, meine Empfindungen, warum empfinde ich gerade so. Ich lernte mich selber kennen und zu akzeptieren.
Der Drang zu flüchten schwand, je mehr ich mich selbst verstand.
Dann hältst Dich noch an die Suchtregeln, was wir  nicht können, dürfen oder was Du nicht kannst, dann hast es .

Das ist nicht zwingend innerhalb ein paar Monaten zu schaffen, aber jeder Tag ohne Suchtausübung, lässt Dich selbst einfacher auf Dich schauen, wenn Du es denn tust.So bist Du nicht damit beschäftigt Geld zu beschaffen, zu lügen, verheimlichen oder sonstigen Kram.

Also es ist jetzt kein Beinbruch. Wichtig ist aus dem Modus, "ich spiel einfach nicht" zu kommen, sondern ins tun.
Sonst wirst Du immer wieder spielen gehen müssen, um Dich auszuhalten.
Du lebst dann nur von Spielpause zur Spielpause.

Bleib dran und dann kommst Du auch daraus.

Lieben Gruß

André   

Fred war jetzt schneller.
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Wer etwas will, der findet Wege. Wer etwas nicht will, der findet Gründe….
 

O
Re: Lauras Tagebuch
#42: Heute um 12:05:14
Mahlzeit!

Zitat
Es hat alles mit einer Panikattacke angefangen und um mich zu beruhigen dachte ich ich spiele einen 10€ und aus 10 wurden 1000 …. Und immer so weiter

Da hat Du ja schon eine schöne Funktion gefunden, die das Glücksspiel bei Dir ausübt. Es beruhigt ...
Aber tut es das wirklich? Schaue Dir Deinen Beitrag an. Voller Selbstvorwürfe ist er. Du schreibst zwar, wir sollen Dich nicht verurteilen, doch genau das erwartest Du von uns ... weil Du genau das verdient hast ... als Strafe für Dein Versagen!
Nun, wie Du siehst, wirst Du aber gar nicht verurteilt. Meine Güte, ich habe 20 Jahre lang gespielt und hatte in der Zeit viele abstinente Phasen. Doch ich hatte da niemals wirklich aufgehört. Ich wollte nur Pausen einlegen, damit alle anderen um mich herum wieder in ihren Alltagstrott zurückkehrten und ich dann wieder spielen konnte. Wie könnte ich Dich verurteilen?
Das Glücksspiel bedient unsere Gefühle und das in vielfältiger Weise. Vor dem Glücksspiel erleben wir bereits in freudiger Erwartung das Glücksspiel. Es passiert im Oberstübchen genau das Gleiche, als würdest Du schon spielen. Dann kommt das Spielen selbst und dann schließlich die Phase danach. Da befindest Du Dich also nun. Dem Glücksspiel ist es egal, welche Gefühle Du auslebst. Sie können negativ sein und auch positiv. Sie sind aber immer extrem. Das Bedürfnis ist da, dass sie immer extrem verspürt werden.
Du hast eine positive Verknüpfung zum Glücksspiel, doch dies ist ein Trugschluss ... ein falscher Glaubenssatz.
Befasse Dich einmal gedanklich intensiv mit der Frage, wieso das so ist. Wieso war es die einzige logische Lösung, Dich nach der Panikattacke dem Glücksspiel hinzugeben? Wieso hast Du es Dir ausdrücklich erlaubt?
Es gibt doch Entspannungsübungen, den Weg raus in die Natur ... zigtausende andere Möglichkeiten existieren ... doch die hast Du ausgeblendet.
Wieso hast Du nicht während des Spielens interveniert und es gestoppt?

Die Selbstverständlichkeit Deiner Entscheidung zeigt, dass auch Du noch nicht akzeptiert hast, dass das Glücksspiel für Dich destruktiv ist. Du stellst Dich als Opfer Deiner Sucht dar ... doch das bist Du nicht. Du hast immer die Möglichkeit zu entscheiden, ob Du spielst oder nicht! Immer ... jederzeit ...

Jeder von uns trägt diese Fähigkeit in sich, die Resilienz! Mal mehr ... mal weniger ... aber sie ist da.
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spiefrei seit 01.07.06
nikotinfrei seit 10.10.21
fettfrei ... reden wir nicht drüber ...
 

 
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