Hallo Rachel,
sorry,für die späte Antwort, momentan ist bei mir viel los. Aber heute habe ich frei, da ich Therapie habe.
Ich bin auch ähnlich alt wie du und komme aus einer multiplen Suchtfamilie. Kinder habe ich nicht.
Wie ich es geschafft habe jetzt 785 Tage spielfrei zu bleiben? Ich denke da gibt es viel, ich versuche es mal zu erklären ( falls du mehr wissen willst habe ich auch ein Tagebuch im Forum)
Ich denke als erstes, der wirklich feste Entschluss nicht mehr die zockende, jämmerliche Frau zu sein die ich damals war, mich nieee wieder so schwach und willenlos zu fühlen, wie wenn ich mal wieder tausende von Euros in ein OC gegeben habe. Und anzuerkennen, dass ich wenn ich spiele absolut machtlos gegenüber der Sucht bin. Ich wollte, wie du, unbedingt mein Leben wieder haben. Es war dann einfach klar, spielen ist keine Option mehr.
Im Nachhinein weiß ich, wie sicher ich mir dann doch war, aber es hat lange gedauert bis ich mir selbst wieder anfing zu vertrauen ( und das tue ich heute noch nur bedingt)
Dann habe ich mich in dieses Forum hier reingefressen, ich habe alles gelesen was es hier zu lesen gab und auch in anderen Foren, ich war und bin jeden Tag hier um mich selbst immer wieder zu finden und mich mit meiner Sucht zu beschäftigen.
Dann habe ich in meinem privaten Verhalten ein paar Dinge geändert, mir neue Interessen gesucht, geschaut was mir gut tut, mehr auf mich als auf andere geschaut.
Und ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht, da hatte ich ähnlich wie Joshi mega Glück, in meiner Therapeutin genau die Richtige gefunden zu haben.
Erst jetzt nach zwei Jahren merke ich ,wie wichtig die Dinge waren auf die sich mich gedanklich geführt hat und wieviel das schon bei mir verändert hat und noch mehr wird.
Ich glaube ich bin heute ein authentischer Mensch, als ich es vorher war, ich verstecke mich nicht mehr vor mir selbst, setze mich wenige unter Druck, und das merkt auch mein Umfeld.
Dennoch bin ich weiter an mir dran und das wird sicher noch eine Weile, wenn nicht für immer so sein, und das ist auch schön .
Sei noch gesagt, es waren auch echt miese Zeiten dabei, und es hat viel Kraft gekostet nicht einfach wieder in alte Verhaltensmuster zu fallen, die dann zum erneuten Spielen geführt hätten.
Also Rachel, es lohnt sich den Mut zu finden sich selbst anzuschauen.
Hoffe du berichtest weiter wie du gedenkst Dir zu helfen oder helfen zu lassen.
LG Medea
ps. in SPielos war ich nie aber ich glaube schon auch, dass Frauen mit Süchten nochmal anders umgehen als Männer, bin aber kein Freund von deutlicher Klassifizierung
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen.
Aristoteles